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044_00_00_B-Plan_Umweltbericht_§3Abs.1 - Stadt Kaufbeuren

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<strong>Stadt</strong> <strong>Kaufbeuren</strong><br />

Bebauungs- und Grünordnungsplan "Wohnen am Kaiserweiher"<br />

<strong>Umweltbericht</strong><br />

Auswirkungen und Ergebnis<br />

Baubedingt erfolgt eine Überformung und Veränderung einer Teilfläche der lokal weit verbreiteten mineralischen<br />

Bodenarten mit mittlerer bis hoher Schutzwürdigkeit. Dabei ist zum jetzigen <strong>Plan</strong>ungsstand von einem insgesamt<br />

mittleren Versiegelungsgrad bei überwiegend freistehenden Einfamilienhäusern sowie untergeordneter Reihenhaus-<br />

und Geschossbebauung auszugehen. Im räumlichen Umgriff des ehemaligen Gutshofes ist aufgrund der<br />

bestehenden hohen Versiegelung einer grundsätzliche Verbesserung zu erwarten, da in Teilbereichen eine<br />

Entsiegelung und die Schaffung öffentlicher Grünflächen geplant sind. Von nennenswerten temporären Beeinträchtigungen<br />

der unmittelbar an das <strong>Plan</strong>gebiet angrenzenden Flächen durch eine Zwischenlagerung von Oberboden<br />

und Baustoffen ist allerdings nicht auszugehen. Grundsätzlich müssen Bauarbeiten unter Zuhilfenahme der<br />

gültigen Regelwerke und Normen (z.B. DIN 19731) bodenschonend ausgeführt werden. Bei Abtrag / Aushub ist<br />

darauf zu achten, dass Bodenmaterial nach Ober- und Unterbodenmaterial getrennt gelagert oder vor Ort direkt<br />

wiedereingebaut wird. Weiterhin sind Maßnahmen zum Erhalt der Bodenfruchtbarkeit zu treffen (Schutz des<br />

Mutterbodens § 202 BauGB). Bei nicht versiegelten Flächen müssen Bodenschichten wieder so aufgebaut werden,<br />

wie sie natürlicherweise vorhanden waren. Infolgedessen sind die zu erwartenden Eingriffe gegenüber dem<br />

Schutzgut Boden mit einer mittleren bis hohen baubedingten Erheblichkeit zu bewerten.<br />

Durch die Bebauung des <strong>Plan</strong>gebietes selbst (Gebäude, Anlage von Verkehrsflächen) mit der zuvor genannten<br />

Intensität sowie durch bauliche Nebenanlagen wie z.B. Grundstückzufahrts- und Stellplatzflächen kommt es zu<br />

einer dauerhaften Versiegelung von Flächen und damit insgesamt zu einer Beeinträchtigung der natürlichen<br />

Bodenfunktionen (z.B. Puffer- und Filterfunktion sowie Infiltrations- und Wasserspeicherfunktion). Insgesamt ist<br />

damit von vergleichsweise mittleren anlagebedingten Umweltauswirkungen gegenüber dem Schutzgut Boden<br />

auszugehen.<br />

Betriebsbedingt bzw. infolge der zukünftigen Wohnnutzung ist allerdings, den ordnungsgemäßen Umgang mit<br />

Schadstoffen sowie eine umweltschonende gärtnerische Nutzung der Grundstücke vorausgesetzt, von keinen<br />

nennenswerten weiteren Belastungen gegenüber dem Schutzgut Boden auszugehen.<br />

Insgesamt ist im Hinblick auf die Bestandssituation und aufgrund von Art und Umfang des Vorhabens mit den<br />

voraussichtlichen Baugrenzen und dem voraussichtlichen Grad an Versiegelung insbesondere auch aufgrund der<br />

geplanten Flächenentsiegelung im Bereich der bestehenden Gutshofbebauung von Umweltauswirkungen<br />

mittlerer Erheblichkeit auf das Schutzgut Boden auszugehen.<br />

2.2 Schutzgut Wasser<br />

Bestand und Bewertung<br />

Oberflächengewässer sind innerhalb des PG nicht vorhanden und auch nicht mittelbar durch das Vorhaben<br />

betroffen. Südlich der Kemnater Straße verläuft innerhalb einer Geländesenke ein kleiner, dauernd wasserführender<br />

Bach bzw. Graben, der sog. "Kaisergraben", der ca. 1 km weiter in südwestlicher Richtung entspringt und<br />

südlich des PG bzw. der Kemnater Straße zu einem Stillgewässer, dem "Kaiserweiher" aufgestaut wird. Im<br />

Anschluss daran verläuft der Kaisergraben in mehreren verrohrten Abschnitten über den östlich des PG gelegenen,<br />

bewaldeten Geländeeinschnitt in Richtung <strong>Stadt</strong>gebiet bzw. Wertachtal und mündet dort in den "Mühlbach" bzw.<br />

die Wertach.<br />

Grundwasser: Aufgrund der geo-morphologischen Ausgangsbedingungen ist im Bereich des PG sowie in dessen<br />

Umfeld von einem vergleichsweise hohen Grundwasserflurabstand (> 5 m) auszugehen. Allerdings ist das<br />

Vorkommen von Schichtenwasser nicht grundsätzlich auszuschließen. Nach derzeitigem Kenntnisstand liegen<br />

hierzu keine langjährigen Grundwassermessungen bzw. detaillierte Daten vor. Großräumlich ist eine Grundwasserfließrichtung<br />

in Richtung des Wertachtales bzw. in Richtung Osten zu erwarten.<br />

Im Untergrund ist überwiegend von Kiesschichten mit relativ hohen Durchlässigkeiten auszugehen. Allerdings ist<br />

die Wasserdurchlässigkeit in den oberen Bodenschichten (Bodenarten: sandig - lehmig - tonig) sehr unterschiedlich<br />

ausgeprägt und im Bereich von Decklehmen sogar als gering wasserdurchlässig einzustufen. Bei Bodenaufschlüssen<br />

(Ausbleiben der "natürlichen Reinigungswirkung" der belebten Oberbodenschicht) besteht insgesamt<br />

eine erhöhte Empfindlichkeit für die Grundwasserverschmutzung.<br />

Das PG liegt gemäß Einstufung des Landesamtes für Umwelt nicht in einem "wassersensiblen Bereich".<br />

<strong>Plan</strong>ungsbüroDaurer Landschaftsarchitekten bdla und <strong>Stadt</strong>planer | 6

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