payoff magazine 03/14
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21 LEARNING CURVE<br />
rückzahlungen durch herabsetzung des<br />
Nennwertes der Aktien, die anstelle einer<br />
ordentlichen Bardividende erfolgen beziehungsweise<br />
Bestandteil der ordentlichen<br />
Ausschüttung sind. Nicht als Dividenden<br />
gelten Ausschüttungen (wie zum Beispiel<br />
Spezialdividenden, Jubiläumsboni),<br />
welche abweichend von der regulären<br />
Dividendenpolitik ausbezahlt werden<br />
beziehungsweise von der Gesellschaft<br />
als nicht-reguläre Dividende deklariert<br />
werden. Aktiendividenden fallen ebenfalls<br />
nicht in die Kategorie ordentlicher<br />
Dividendenzahlungen. Auch die Ausschüttung<br />
von Aktien einer anderen<br />
Unternehmung zählt nicht als ordentliche<br />
Dividendenzahlung.<br />
und umgekehrt. Eine isolierte Betrachtung<br />
ist allerdings trügerisch. So führen<br />
in der Regel Eintrübungen der Geschäftsaussichten<br />
zu sinkenden Dividendenerwartungen<br />
und fallenden Kursen. Der<br />
letzte Effekt wiegt meist schwerer als<br />
der eher träge reagierende Rückgang<br />
künftiger Ausschüttungen. Anleger<br />
sollten bei ihren Entscheidungen immer<br />
Dividendenerwartungen mitberücksichtraCker-zertIfIkate<br />
auf sMI bzw. sMIC<br />
%<br />
250<br />
225<br />
200<br />
175<br />
150<br />
125<br />
100<br />
75<br />
50<br />
Jan.<br />
20<strong>03</strong><br />
Jan.<br />
2005<br />
Jan.<br />
2007<br />
Jan.<br />
2009<br />
SMILE Tracker Zertifikat auf SMIC<br />
SMINI Tracker-Zertifikat auf SMI<br />
Jan.<br />
2011<br />
Jan.<br />
2013<br />
sMI DIvIDenDen future vs.<br />
sMI DIvIDenD PoInts<br />
CHF<br />
300<br />
250<br />
200<br />
150<br />
100<br />
50<br />
0<br />
Jan.<br />
2009<br />
Jan.<br />
2010<br />
Jan.<br />
2011<br />
SMI - Dividenden Future<br />
Quelle: Bloomberg (indexiert ab 01.01.20<strong>03</strong>) Quelle: Bloomberg (ab 01.01.2009)<br />
Jan.<br />
2012<br />
Jan.<br />
2013<br />
SMI Dividend Points<br />
Jan.<br />
20<strong>14</strong><br />
«Der Dividendenpunkte-<br />
Index auf den SMI dient als<br />
Basiswert für standardisierte<br />
Produkte.»<br />
Übliches vorgehen in der Praxis<br />
In der Praxis sichert ein Emittent sein<br />
Dividendenrisiko, falls er das überhaupt<br />
tut, allerdings nicht mit Dividendenindexpunkte-Indizes<br />
ab, sondern mithilfe<br />
der an der Eurex kotierten Dividendenfutures<br />
oder bilateraler Dividendenswaps.<br />
Im letztgenannten Fall erhält der<br />
Käufer im Tausch für die Zahlung eines<br />
festen Betrags die tatsächlichen Ausschüttungen,<br />
die in einem festgelegten<br />
Zeitraum auf einer Aktie oder einen Aktienindex<br />
entrichtet werden. Er gewinnt,<br />
wenn die effektive Ausschüttung höher<br />
ist als erwartet. Der Verkäufer weicht<br />
der Unsicherheit des Dividendenstroms<br />
aus und bekommt für den Swap-Verkauf<br />
einen fixen Betrag. Während der SMI<br />
Dividenden Futures oder SMI Dividendenswaps<br />
die künftig erwartete Entwicklung<br />
aufzeigen, dokumentiert der SMI Dividendenpunkte-Index<br />
die effektiv im Jahresverlauf<br />
aufsummierten Werte. Er dient<br />
dem Future als Basiswert. Wie die Grafik<br />
illustriert, fallen praktisch alle Ausschüttungen<br />
der SMI-Titel in den Zeitraum<br />
Ende Februar bis Anfang Mai. Wegen der<br />
mit der Absicherung verbundenen Zusatzkosten,<br />
die einen negativen Einfluss auf<br />
die Preisbildung haben, verzichten die<br />
Emittenten häufig auf diesen Schutz. Sie<br />
schätzen dafür die künftig erwarteten<br />
Dividenden eher konservativ und ziehen<br />
normalerweise lediglich 70 bis 80% in<br />
ihre Berechnung mit ein. Überschätzt<br />
der Anbieter den Dividendenstrom, profitiert<br />
der Investor. Liegen die effektiven<br />
Dividenden über denjenigen im Zeitpunkt<br />
der Emission angenommenen, geht hingegen<br />
die Differenz zulasten der Käufer des<br />
Anlageproduktes.<br />
vor- und nachteile<br />
hoher ausschüttung<br />
Je höher die erwartete Dividendenrendite<br />
der entsprechenden Aktie oder des Aktienindex<br />
eingeschätzt wird, desto günstiger<br />
wird die Option. Der Anbieter hat<br />
mehr Kapital zur Verfügung für die Konstruktion<br />
des Strukturierten Produktes.<br />
Zusätzlich verbessert eine längere Laufzeit<br />
die Qualität von Bonusrenditen, Risikopuffern<br />
oder ermöglicht grössere hebel<br />
bei Outperformance-Zertifikaten. Durch<br />
die Ausdehnung der Zeitspanne fallen in<br />
der Regel mehr Dividendentermine an<br />
und die Dividendensumme steigt. Unternehmen,<br />
die hohe Ausschüttungen bieten,<br />
finden sich vor allem in reifen Marktsegmenten,<br />
deren Wachstumschancen eher<br />
begrenzt sind. Den grösseren Chancen in<br />
der Konstruktion stehen daher oft geringere<br />
Kurspotenziale gegenüber.<br />
auswirkungen von<br />
dividendenänderungen<br />
Änderungen der Dividendenerwartungen<br />
beeinflussen die Preisbildung. Eine<br />
höhere Ausschüttung verbilligt eine<br />
Kaufoption. Sie hätte einen negativen<br />
Effekt auf bestehende Bonus- oder Outperformance-Zertifikate,<br />
da es jetzt aufgrund<br />
des höheren Dividendenabschlags<br />
möglich wäre, bei sonst gleichen Bedingungen<br />
bessere Konditionen zu zimmern<br />
«Überschätzt der Anbieter den<br />
Dividendenstrom, profitiert<br />
der Investor und umgekehrt.»<br />
www.<strong>payoff</strong>.ch | März 20<strong>14</strong>