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Ausgabe - Kanuclub Obwalden

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machten wir uns auf den Weg zum Gasthaus Toggelerstube. Die Leute dort ähnelten denen des<br />

Muiggälochs in Kerns nur, dass das Servicepersonal kurze Lederhosen und Wanderschuhe<br />

trug. Nach einer «Fuare Mist» und anderen Tiroler Spezialitäten wie Kaiserschmaren, ging es<br />

weiter zu einem Gratisdrink in der Hotelbar. Die beiden reiferen Herren unseres Teams, Marcel<br />

und Fischer gingen zu Bett, währen wir anderen uns auf den Weg zum Partylokal Bierhimmel<br />

machten. Dort angekommen, waren wir erstmals überrascht über die fast nicht vorhandenen<br />

Gäste und die in grosser Anzahl vorhandenen krassen Securitas. Uns wars egal. Wir tranken<br />

Bier, lauschten der lustigen Rockband zu und checkten die Adidas tragende blonde Barmaid aus.<br />

Am nächsten Morgen um ca. 8 Uhr hiess es Frühstück nehmen. Marcel zeigte mir<br />

den Flussbeschrieb für den für Heute geplanten Bach: Heiligkreuzschlucht auf der Venter<br />

Ache. Diese Schlucht liegt gerade oberhalb der unteren Strecke der Venter Ache, welche wir<br />

am Vortag gepaddelt sind. Der Beschreib klang sehr krass und heftig. Ich zögerte ein wenig<br />

mitzukommen. Einen so hohen schwierigkeitsgrad bin ich vorher noch nie gepaddelt. Durch<br />

Motivation der Anderen überwand ich meinen «Schiss i dä Hosä» und wollte auch mitpaddeln.<br />

Wir waren also vor der Schlucht angekommen und warteten auf die Autoversteller.<br />

Die Wartezeit kam mir wie eine Ewigkeit vor. Vieles ging mir in diesem Moment durch den<br />

Kopf. Doch das lag nicht drin. Ich war mir Bewusst, für komische Angstgedanken wäre dies<br />

der falsche Moment. Für so einen Bach muss man klar im Kopf sein. Immer Aufmerksam,<br />

vorausschauend und bereit zu Kämpfen. Wir bootsten also ein und fuhren hinein in die 4 km<br />

lange Heiligkreutzschlucht. Nun gab es kein zurück mehr. Die Steilen hohen Schluchtwände<br />

ermöglichten keinen Ausstieg auf halber Strecke. Der Bach bot auch kein ruhiges gemütliches<br />

Einpaddeln. Es ging von Anfang an voll zur Sache. Enges, verblocktes schnelles Wildwasser<br />

mit vielen 5er Katarakten, Stufen und Siffons. Wir mussten auch eine Unfahrbare Stelle (Flo<br />

ist sie glaub in der darauffolgenden Woche gefahren) relativ mühsam umtragen. Bis auf einen<br />

kurzen aber kräfteraubenden Aussteiger von Delli (nicht geschwommen, nur kurz ausgestiegen)<br />

ist alles gut gegangen. Jedoch verlor Delli bei seinem Aussteiger seinen Lenzzapfen. Ein<br />

halbgefrohrenes Mars, Steckchen und andere Naturelle Gegenstände, versuchten diesen zu<br />

ersetzen. Flo und Marci voraus leiteten uns also sicher aus der Schlucht raus und erneut die<br />

untere Strecke der Venter Ache hinunter. Auf dem Weg trafen wir dann auch noch russische<br />

WM teilnehmer am trainieren für die folgende WW WM auf dem Wellerbrückenabschnitt auf<br />

der Ötz. Nach dem Ausbooten und einem dicken Znüni gings dann schon wieder weiter zum<br />

nächsten Bach der «Mittleren Ötz». Wuchtiges, verblocktes Wildwasser mit rasantem Gefälle<br />

hiess es. Eigentlich war ich schon sehr erschöpft von der Heiligkreuzschlucht und der unteren<br />

Venter Ache. Doch die Ötz wollte ich mir nicht entgehen lassen. Dies bereute ich später<br />

jedoch sehr. Der Bach war so wuchtig und kräfteraubend, dass ich nach kurzer Zeit keine Kraft<br />

mehr hatte. Ich musste so oft Rollen, dass ich nach ca. 6 mal aufgehört habe zu zählen. Ich<br />

woltte schon aufgeben und Aussteigen doch der Flo sagte mir immer wieder: «Halte durch<br />

es geht nicht mehr weit nur noch um diese Kurve rechts und dann links.» Ich gab also mein<br />

Bestes und kämpfte mich durch. An der Ausbootstelle war ich so erschöpft, dass ich kaum<br />

mehr die Kraft hatte um mein Boot aus dem Bachufer zu tragen. An der Ausbootstelle war<br />

eine regelrechte Versammlung der Kanuszene. Flo kannte natürlich die meisten von denen.<br />

Nene is ja klar!.. Wir machten uns auf den Weg zum Hotel um uns unser hart verdientes<br />

Feierabendbier zu genehmigen. Flo besorgte noch holländischen Besuch nämlich Querine<br />

und ihr Kifferbüschen fahrenden Kollegen Jasper.<br />

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