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Todor Kuljić (Belgrad) Zum Stand der historischen Aufarbeitung des ...

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Der Autor legte den Text in deutscher Sprache vor. Obwohl er<br />

für deutsche Leser nicht in allen Aspekten verständlich sein<br />

dürfte, wurde <strong>der</strong> Beitrag wegen seines unmittelbaren<br />

301 2002 JHK Sozialismus jugoslawischen <strong>des</strong> <strong>Aufarbeitung</strong> <strong>historischen</strong> <strong>der</strong> <strong>Stand</strong> <strong>Zum</strong><br />

dokumentarischen Wertes nur zurückhaltend redaktionell<br />

bearbeitet.<br />

Jan Foitzik<br />

Mehr als zehn Jahren sind seit dem Zusammenbruch <strong>des</strong><br />

Einparteien-Sozialismus vergangen. In dieser Zeit spielte auch<br />

die akademische Geschichtswissenschaft eine aktive Rolle bei <strong>der</strong><br />

Vermittlung <strong>der</strong> politisch gewünschten <strong>historischen</strong> Identität.<br />

Doch trotz <strong>der</strong> neuen Möglichkeiten nach <strong>der</strong> Epochenwende von<br />

1989 befindet sich die wissenschaftliche <strong>Aufarbeitung</strong> <strong>des</strong><br />

jugoslawischen Sozialismus noch immer in einem<br />

Verwirrungszustand ohne entwickelte theoretische und<br />

methodische Ansätze, die eine nüchterne Beurteilung <strong>der</strong> eigenen<br />

Vergangenheit ermöglichen könnten. Die Verwirrung ist<br />

keineswegs durch eine produktive Gegenüberstellung<br />

verschiedener Urteile über den Sozialismus gekennzeichnet,<br />

son<strong>der</strong>n durch eine Vielzahl pauschaler Sozialismuskritiken ohne<br />

klare Kriterien, die eine differenzierte Debatte und einen<br />

rationalen Minimalkonsens ermöglichen. Der<br />

Nachahmungscharakter <strong>der</strong> jugoslawischen Sozialwissenschaften<br />

führt unweigerlich zu einer Verschiebung <strong>der</strong> Interpretation<br />

zentraler Aspekte <strong>der</strong> eigenen Geschichte in westlicher Richtung.<br />

Wir wollen wie <strong>der</strong> Westen sein, <strong>des</strong>wegen identifizieren wir alles,<br />

was wir schätzen, mit dem Westen. Die Perspektive <strong>des</strong> Westens<br />

wird zum Mittelpunkt, von dem aus die Geschichte interpretiert<br />

wird, auch unsere eigene Geschichte (Smolar 2000). Es soll<br />

gezeigt werden, wie im Kontext <strong>des</strong> globalen Umbruchs<br />

(chaotische Reorganisation <strong>der</strong> Sozialismusforschung, sprachliche

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