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für Handwerker - Kreishandwerkerschaft Emscher-Lippe-West

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Innungen<br />

Ulrich Scharun (r.), seine Ehefrau<br />

Yvonne (l.), seine Mutter Margret und<br />

sein Bruder Burkhard bekamen von<br />

ihrem Nachbarn Matthias Bleil eine<br />

besondere Geburtstagstorte.<br />

Klasse statt Masse – 100 Jahre Metzgerei Scharun<br />

Als bei der Abkürzung „Bio“ den meisten<br />

Leuten noch die TV-Größe Alfred Biolek<br />

einfiel, da hatte die Metzgerei Scharun schon<br />

auf Bio-Fleisch gesetzt, also auf tierische<br />

Erzeugnisse aus artgerechter Haltung.<br />

Jetzt blickte der Familienbetrieb, der vor<br />

20 Jahren als erste Metzgerei im <strong>Emscher</strong>-<br />

<strong>Lippe</strong>-Raum auf Bio-Fleisch umstellte,<br />

auf das 100-jährige Bestehen zurück.<br />

Den Namen Scharun kenne in Bottrop<br />

fast jeder, sagte Oberbürgermeister<br />

Bernd Tischler in seiner Laudatio.<br />

Die Umstellung auf Bio-Fleisch sei eine „gute<br />

und weitsichtige Entscheidung“ gewesen.<br />

Erfolg müsse immer wieder neu erarbeitet<br />

werden. Allerdings seien die teureren Bio­<br />

Produkte kein Selbstläufer. Klasse statt Masse<br />

– dafür stehe Scharun, die Qualität der Produkte<br />

sei weit über Bottrop hinaus bekannt<br />

und gefragt.<br />

Gefeiert wurde das seltene Jubiläum nicht in<br />

einem Restaurant oder in einer Halle, sondern<br />

im Stammgeschäft an der Poststraße in der<br />

Innenstadt von Bottrop. „Hier können unsere<br />

Gäste unsere köstliche Ware in authentischer<br />

Umgebung sehen und auch probieren“, sagte<br />

Ulrich Scharun, der mit seinem Bruder Burkhard<br />

nach dem Tod des Vaters Geschäftsführer<br />

der Firma ist, die noch eine Filiale in<br />

Kirchhellen betreibt. Gegründet wurde die<br />

Firma vor 100 Jahren von Gustav Scharun in<br />

Halberstadt im Harz. Nach dem Zweiten<br />

Weltkrieg zogen die Scharuns von der DDR<br />

ins Ruhrgebiet und begannen in Bottrop neu.<br />

Nach mehreren Stationen befindet sich das<br />

Hauptgeschäft nun an der Poststraße. Willi<br />

und Margret Scharun verstanden es, das<br />

Geschäft auszubauen, den Kundenkreis zu<br />

erweitern und früh die Weichen für die<br />

Zukunft zu stellen.<br />

Dass das Handwerk<br />

Zukunft hat, beweist<br />

dieser Betrieb<br />

Willi Scharun starb 2010, während der Jubiläumsfeier<br />

wurde freilich ständig an ihn erinnert.<br />

Er sei außerordentlich engagiert gewesen<br />

und habe sich um das Handwerk verdient gemacht,<br />

sagte Hans Rath, Präsident der Handwerkskammer<br />

Münster, der ein enger Freund<br />

der Familie ist. „Dass das Handwerk Zukunft<br />

hat, beweist dieser Betrieb“, sagte Rath und<br />

fügte – in Anlehnung an die derzeitige Werbekampagne<br />

des Handwerks – an die Brüder<br />

Burkhard und Ulrich Scharun gewandt hinzu:<br />

„Ihr seid Meister, und ihr könnt es!“ Er<br />

appellierte an die Brüder, auch beim Ehrenamt<br />

in die Fußstapfen ihres Vaters zu treten,<br />

der Vizepräsident der Handwerkskammer<br />

Münster war. Als Geschenk hatte Rath einen<br />

Domstein aus Münster mitgebracht, der einen<br />

Ehrenplatz in der Metzgerei bekommen wird.<br />

Thomas Thönes, Geschäftsführer von Thönes<br />

Naturverbund, über den die Metzgerei Scharun<br />

ihr Fleisch bezieht, gab den Gästen ein<br />

kleines Rätsel auf: „Was haben Brandt,<br />

Ritter und Scharun gemeinsam?“ Antwort:<br />

„Alle drei Unternehmen sind 100 Jahre alt,<br />

erfolgreich und werden als Familienbetrieb<br />

geführt.“ Zuversicht, Weitsicht und Risikofreude<br />

zeichnen die Firma Scharun aus,<br />

deren Inhaber immer offen für Veränderungen<br />

seien, so Thomas Thönes. Burkhard Scharun<br />

gehörte übrigens vor 20 Jahren zu den Gründungsmitgliedern<br />

des Naturverbundes, der<br />

eine ökosoziale Land- und Fleischwirtschaft<br />

betreibt und von sich sagt, dass er „ein David<br />

unter den fleischerzeugenden Goliaths dieser<br />

Welt ist und bleibt“. Dass ein Fleisch produziert<br />

wird, das einfach besser schmeckt, davon<br />

konnten sich die Gäste ausgiebig überzeugen.<br />

Fotos: Karl-F. Augustin<br />

18 KH Aktuell // Nr. 116 //4/2012

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