Gemeindebrief - Ev. Kirchengemeinde Lauffen
Gemeindebrief - Ev. Kirchengemeinde Lauffen
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damit die Verstorbenen nicht sangund<br />
klaglos verabschiedet werden.<br />
An die Stelle der früheren Auseinandersetzung<br />
um die richtige Form<br />
der Bestattung tritt heute die Frage,<br />
wie öffentlich die Bestattung eines<br />
Christen-Menschen sein soll. Früher<br />
ging es um die Frage: „Darf ein<br />
Christ sich verbrennen lassen?“<br />
Heute geht es um die Frage nach<br />
einer öffentlichen, privaten oder<br />
anonymen Bestattung.<br />
Der Begriff „anonym“ wird dabei oft<br />
falsch verstanden und führt zu<br />
grotesken Ergebnissen. Der Wunsch<br />
oder die Anordnung, anonym, d.h.<br />
„ohne Namen“ zu bestatten, bedeutet<br />
nach den geltenden Begräbnisordnungen<br />
eine Bestattung ganz<br />
ohne Anwesenheit anderer, eine<br />
Grabstätte ohne irgendein Zeichen<br />
auf der „grünen Wiese“. Dabei geht<br />
weitgehend der Ort zum Trauern<br />
verloren, den Hinterbliebene später<br />
für ihre eigene Trauerzeit vermissen,<br />
und im Nachhinein beim<br />
Friedhofsamt nicht erfahren<br />
können. Die heutige Psychologie<br />
und Seelsorge weist aber ganz<br />
eindeutig nach, dass Trauernde<br />
einen Ort brauchen, an dem die<br />
Person des Verstorbenen erinnert<br />
werden kann, einschließlich des<br />
Namens. Von der Geburt bis ans<br />
Grab und darüber hinaus gehört<br />
der Name zum Menschen.<br />
Gott<br />
spricht: „Ich habe dich bei deinem<br />
Namen gerufen, du bist mein!“<br />
Aussegnung/Abschiedssegen.<br />
Gerne kommen Gemeindepfarrer<br />
nach Eintritt des Todes in die<br />
Wohnung, ins Krankenhaus, Hospiz,<br />
Altenheim, Abschiedsraum, um<br />
eine Aussegnung vorzunehmen.<br />
Dabei sind nur solche Personen<br />
anwesend, die von Ihnen hinzugebeten<br />
werden, z.B. Angehörige,<br />
Freunde oder Pflegepersonal. Der/<br />
die Verstorbene wird gesegnet und<br />
der Liebe Gottes anbefohlen.<br />
Die Beerdigung/Erdbestattung<br />
ist bei vielen noch die „normale“<br />
Form, wird langsam aber sicher von<br />
anderen Formen eingeholt. Hilfreich<br />
und sehr ratsam ist eine Aufbahrung.<br />
Diejenigen, die das wünschen,<br />
können am offenen Sarg den Verstorbenen<br />
betrachten,<br />
der Tatsache,<br />
dass er/ sie<br />
verstorben ist<br />
„ins Auge<br />
sehen“, Abschied<br />
nehmen<br />
– falls die<br />
Umstände dies<br />
erlauben.<br />
Wenn dieses<br />
eigene Wahrhaben<br />
oder<br />
„verifizieren“ fehlt, kann das später<br />
manchmal zu psychischen Beeinträchtigungen<br />
und Ängsten führen.<br />
Vor dem Schließen des Sargs kann<br />
der/die Geistliche ein hilfreiches<br />
Gebet sprechen. Es folgt ein Trauergottesdienst,<br />
in der Regel mit<br />
Orgelspiel, einigen Gemeindeliedern<br />
und evtl. weiteren Musikstücken.<br />
Alle den Gottesdienst betreffenden<br />
Fragen müssen mit dem<br />
zuständigen Pfarrer im Trauergespräch<br />
abgesprochen werden. Die<br />
Feier endet mit dem Gang zum<br />
Grab, dem Bestattungswort und<br />
Segen.<br />
Die Trauerfeier zur Feuerbestattung<br />
ähnelt der Beerdigung. Auf welche<br />
Weise diese Feier beendet wird, ist<br />
nicht selbstverständlich und muss<br />
ebenfalls abgesprochen werden.<br />
Möglich ist das Hinausfahren des<br />
Sargs und Einladen in den Leichenwagen<br />
oder aber das Vorbeigehen<br />
am Sarg, der in der Halle stehen<br />
bleibt, bis hin zur Möglichkeit dabei<br />
Kerzen anzuzünden.<br />
„Stiller“ Trauergottesdienst.<br />
Zwar finden Gottesdienste grundsätzlich<br />
nie hinter verschlossenen<br />
Türen statt, doch kann dem Wunsch<br />
nach einem „stillen“ Gottesdienst in<br />
der Friedhofskapelle durchaus<br />
entsprochen werden. Jede öffentliche<br />
Bekanntgabe erfolgt stets in<br />
Absprache mit den Hinterbliebenen.<br />
Unser Gemeindeglied wird in<br />
diesem Fall am Sonntag nach der<br />
Beisetzung im Gottesdienst abgekündigt.<br />
Auch auf das Glockengeläut<br />
kann auf Wunsch verzichtet<br />
werden.<br />
Urnenbestattungen im Friedwald<br />
werden immer häufiger – doch<br />
manchmal ohne feierlichen Rahmen.<br />
Auf Wunsch kommen die<br />
Geistlichen auch in den Friedwald<br />
und gestalten dort eine persönliche<br />
Trauerfeier.<br />
Urnentrauerfeier.<br />
Eine Trauerfeier kann auch zeitlich<br />
nach der Einäscherung erfolgen mit<br />
der anschließenden Bestattung der<br />
Urne. Bei dieser Form ist es besonders<br />
ratsam, vor der Einäscherung<br />
eine Verabschiedung/Aussegnung<br />
am Sarg zu feiern.<br />
Urnenbeisetzung.<br />
Eine kleine Gruppe von nahestehenden<br />
Personen trifft sich nach der<br />
Einäscherung, um gemeinsam zum<br />
Grab zu gehen und die Urne zu<br />
bestatten. Dazu kann eine kurze,<br />
aber würdige Feier im kleineren<br />
Kreis mit persönlich ausgewählten<br />
Bibelworten, Gebet, Vater Unser<br />
und Segen gestaltet werden. Auf<br />
Ihren Wunsch wird beim Gang zum<br />
Grab die Friedhofsglocke angeschlagen.<br />
Pfarrer Christof Fröschle<br />
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