Fürchte dich nicht! - Kirchen in Schöneiche

Mein Gespräch mit Friedhelm bricht nicht ab. Die Trauerkarte steht im Wohnzimmer.
Wenn ich daran vorbei gehe, sehe ich ihn vor einem Hagebuttenstrauch ein wenig nachdenklich
seitlich in die Ferne schauen. Und dann denke ich an ihn. In Gesprächen mit anderen
habe ich erfahren, dass es vielen so geht. Wir alle haben am Tag von Friedhelms Beerdigung
im Gottesdienst Geschichten aus seinem Leben und auch aus seinen intensiven letzten Tagen
und Wochen gehört – beeindruckende, erstaunliche, skurrile, fröhliche und anrührende.
Von den Vielen, die am 12. April da waren, um Abschied zu nehmen, hatten manche das
Glück, Friedhelm schon sehr lange zu kennen. Ich kenne und mag Friedhelm seit ungefähr
sechs Jahren und sehe es als Geschenk, dass ich ihn in den letzten zwei Jahren bei unterschiedlichen
Gelegenheiten öfter erleben durfte. Während seiner Zeit in Tunesien ergab sich
ein interessanter Briefwechsel per Mail mit ihm. Unsere letzte Begegnung war Anfang
März, mittags, im Haus in der Waldstraße. Wir freuten uns an mehreren Tellern Möhren-
Orangencreme-Suppe und hatten ein gutes Gespräch.
Der Kontakt mit einem Menschen wie ihm, so zuversichtlich, klug, sich selbst nicht
wichtig nehmend – das prägt. Das prägt auch eine Gemeinde. Friedhelm wird uns und der
Gemeinde an vielen Enden fehlen: als Lebensgefährte für Annett, als kluger Berater und
Mitdenkender im GKR und darüber hinaus, als einer, der anpackt, als Techniker, als Filmvorführer
guter Filme, als Bass beim Singen, als Begleiter des Gesprächskreises, als ein Gesicht,
was man einfach gern sieht, als angenehme Stimme, die man gern hört ...
Und die man sicher noch lange im Ohr haben wird. Bei Vielem, was wir in Zukunft denken,
diskutieren und tun, sollten und werden wir sicher auch Friedhelm mit zu Rate ziehen.
Ich fühle, dass er im Kreis der Vielen, die die Erinnerung an ihn bewahren, liebevoll
aufgehoben ist und es immer sein wird.
Kerstin Wawra-Heinrich
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