zur Sternsingeraktion 2008
zur Sternsingeraktion 2008
zur Sternsingeraktion 2008
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
www.sternsingen.at<br />
Just<br />
Kubelka<br />
Aktionsheft<br />
<strong>zur</strong> <strong>Sternsingeraktion</strong> <strong>2008</strong><br />
Mit freundlicher Unterstützung
Inhalt und Editorial<br />
Liebe Pfarrverantwortliche der <strong>Sternsingeraktion</strong>!<br />
„Weil Gott ein Gott des Lebens ist, nimmt er auch Partei für all jene, denen Leben<br />
verweigert, geraubt, abgesprochen wird, die in ihrem Leben gefährdet oder bedroht<br />
sind, die nach mehr Leben schreien,“ sagt uns Dom Erwin Kräutler, aus Österreich<br />
stammender Bischof in Brasilien. Bischof Kräutler ist einer der GrenzgängerInnen, die<br />
immer wieder zwischen dem Süden und dem Norden unserer Welt pendeln. Die<br />
auseinander klaffenden Teile dieser Welt werden irgendwann einmal in Frieden und<br />
Gerechtigkeit zusammen wachsen: An dieser Vision arbeiten auch die Beteiligten an der<br />
<strong>Sternsingeraktion</strong>.<br />
Inhalt<br />
Info zum Schwerpunkt-Land der <strong>Sternsingeraktion</strong> <strong>2008</strong> 4<br />
Infos zum diözesanen Modellprojekt 5<br />
Vorbereitung mit den SternsingerInnen 7<br />
Vorbereitung mit Begleitpersonen und HelferInnen 13<br />
Sendungsfeier und Sprüche 15<br />
Elemente für den Gottesdienst 17<br />
90.000 Kinder und 30.000 Erwachsene bringen heuer<br />
wieder die Weihnachtsbotschaft und den Segen für das<br />
Jahr <strong>2008</strong> zu den Menschen im ganzen Land. Und sie sind<br />
Garant für die „Hilfe unter gutem Stern“, die Unterstützung<br />
von jährlich einer Million Menschen in den Entwicklungsländern.<br />
Nur mit Deinem/Ihrem Engagement kann das<br />
Sternsingen in ganz Österreich organisiert werden. Für<br />
diesen Einsatz bedanken wir uns herzlich im Namen<br />
unsere ProjektpartnerInnen.<br />
Dieses Aktionsheft umfasst Ideen und Anregungen <strong>zur</strong> <strong>Sternsingeraktion</strong> <strong>2008</strong>. Alles<br />
Grundlegende <strong>zur</strong> Organisation der <strong>Sternsingeraktion</strong> in der Pfarre ist im neuen<br />
„Leitfaden <strong>zur</strong> <strong>Sternsingeraktion</strong>“ enthalten. Infos und Materialien sind auch unter<br />
www.sternsingen.at zu finden.<br />
Wir wünschen viel Freude und Kraft bei den Vorbereitungen, damit die <strong>Sternsingeraktion</strong><br />
<strong>2008</strong> unter einem guten Stern stehen möge!<br />
Die Diözesanleitung der Katholischen Jungschar<br />
P.S.: Rückmeldungen <strong>zur</strong> <strong>Sternsingeraktion</strong> <strong>2008</strong> bzw. Tipps und Anregungen zu den<br />
Aktionsunterlagen bitte über das Kontaktformular auf www.sternsingen.at. Vielen Dank!<br />
Bischof Kräutler:<br />
Kirche engagiert sich für<br />
die Unterdrückten!<br />
Impressum:<br />
Katholische Jungschar Österreichs,<br />
1160 Wien, Wilhelminenstraße<br />
91/ 2 F<br />
Redaktion: Georg Bauer<br />
Illustrationen: C. Radaelli<br />
Herstellung: Druckerei Schmitz<br />
Gestaltung: rumpelhuber + kern<br />
3
Info zum Schwerpunkt-Land der <strong>Sternsingeraktion</strong> <strong>2008</strong><br />
„Blitzlichter“ auf Brasilien<br />
Die diözesanen Modell-Projekte der <strong>Sternsingeraktion</strong> <strong>2008</strong> sind alle in Brasilien angesiedelt. In diesem Schwerpunktland<br />
der Dreikönigsaktion haben wir sehr engagierte und zuverlässige ProjektpartnerInnen. Das Bild von „Brasilien“ ist ja oft von<br />
Klischees geprägt: Karneval in Rio, geniale Fußballspieler oder der Traumstrand Copacabana. Grund genug, um einige andere<br />
Sichtweisen auf Brasilien zu werfen.<br />
Daten<br />
Brasilien (portugiesisch Brasil [])<br />
ist der flächen- und bevölkerungsmäßig<br />
fünftgrößte Staat der Erde und mit 186<br />
Millionen EinwohnerInnen der bevölkerungsreichste<br />
Südamerikas. Die Hauptstadt<br />
ist seit 1960 Brasilia (vorher Rio de<br />
Janeiro).<br />
Sklaverei<br />
Im Jahr 1500 begann die Eroberung<br />
Brasiliens durch das portugiesische<br />
Königshaus. Für die riesigen Plantagen<br />
wurden zuerst die Indios, später dann<br />
Menschen aus Afrika versklavt und <strong>zur</strong><br />
Zwangsarbeit missbraucht. Auch wenn<br />
die Sklaverei 1888 offiziell abgeschafft<br />
wurde, prägen extrem ungerechte<br />
Einkommensverteilung, Diskriminierung<br />
und in gewissen Regionen sogar<br />
sklavereiähnliche Zustände bis heute die<br />
brasilianische Gesellschaft. Widerstand<br />
gab es aber auch schon in früheren<br />
Zeiten: Immer wieder flohen SklavInnen<br />
und gründeten in entlegenen Gebieten<br />
selbstorganisierte Gemeinschaften,<br />
sogenannte „Quilombos“.<br />
Prophetische Kirche<br />
Nach dem 2. Vatikanischen Konzil haben<br />
viele ChristInnen in Brasilien ihren<br />
Glaube und Gemeinschaft im Alltag der Armen<br />
Moder<br />
prophetischen Auftrag ernst genommen<br />
und sich sozial und politisch engagiert.<br />
Für sie ist die bittere Armut am Land und<br />
in den städtischen Slums nicht vereinbar<br />
mit der christlichen Heilsbotschaft des<br />
„Lebens in Fülle“. Die „Kirche der Armen“<br />
besteht aus Menschen, die ihren Glauben<br />
ganzheitlich verstehen, ihr Leben mit dem<br />
christlichen Glauben verbinden und als<br />
kirchliche Gemeinden für ihre Rechte auf<br />
Arbeit, Bildung oder politische Mitbestimmung<br />
eintreten.<br />
Ungerechte Landverteilung<br />
Brasilien ist reich an natürlichen Ressourcen<br />
und in vielen Regionen auch<br />
klimatisch begünstigt. Dramatische<br />
Auswirkungen hat jedoch die extrem<br />
ungerechte Verteilung des Landes, die<br />
noch auf die Kolonialzeit <strong>zur</strong>ückgeht.<br />
Kaum zwei Prozent der Landeigentümer<br />
besitzen fast die Hälfte des nutzbaren<br />
Bodens. Den Rest teilen sich mittlere<br />
Landwirtschaftsbetriebe und Millionen<br />
KleinbäuerInnen, die sich meist mit<br />
Miniparzellen begnügen müssen. 5 Mio.<br />
Bauern in Brasilien besitzen zu wenig<br />
Land, um sich von dessen Erträgen<br />
ernähren zu können. Noch weit schlechter<br />
geht es etwa 10 Mio. BäuerInnen, die<br />
überhaupt kein Land besitzen. Statt die<br />
Bedürfnisse der Bevölkerung zu respektieren,<br />
werden auf riesigen Plantagen<br />
Zuckerrohr, tropische Früchte oder<br />
Sojabohnen für den Export (auch in die<br />
EU) angebaut. Initiativen wie die Landlosenbewegung<br />
MST oder die kirchliche<br />
Landpastoral (CPT) setzen sich für die<br />
gerechte Verteilung des Bodens durch<br />
eine Landreform ein. Bis heute haben die<br />
Regierungen aber die Profitinteressen der<br />
reichen Landeigentümer geschützt.<br />
Armut in den Slums<br />
Viele der Landlosen wandern in die<br />
großen Städte ab, wo sich aber die<br />
Einsatz für „Brot, Land und Freiheit“ für alle<br />
Armutsspirale weiter dreht: Keine Arbeit,<br />
kein Einkommen, keine Bildung. Besonders<br />
hart trifft das die Kinder: Schätzungen<br />
zufolge leben 10 Mio. Kinder in<br />
Brasilien auf der Straße und schlagen<br />
sich mit Betteln, Gelegenheitsarbeiten,<br />
Diebstählen und Prostitution durch.<br />
Täglich werden in Brasilien tote Kinder<br />
und Jugendliche gefunden – meist<br />
bestialisch von Todesschwadronen<br />
ermordet. Diese geben vor, die Gesellschaft<br />
von der ausufernden Kriminalität<br />
befreien zu wollen.<br />
Politische Initiativen<br />
Brasilien wurde 1964 bis 1985 von der<br />
Militärdiktatur beherrscht. Unterdrückung,<br />
Folter und politisch motivierte Morde<br />
waren an der Tagesordnung, Politik diente<br />
den Interessen der Reichen. In der Zeit<br />
danach wurde die wirtschaftliche<br />
Entwicklung des Landes vorangetrieben,<br />
vom „Fortschritt“ und materieller<br />
Besserstellung sind breite Teile der<br />
Bevölkerung aber ausgeschlossen. Auch<br />
der 2002 gewählte Präsident Lula da Silva<br />
von der Arbeiterpartei PT hat bis heute<br />
nur wenige der Erwartungen an soziale,<br />
wirtschaftliche und politische Verbesserungen<br />
erfüllen können. Basisinitiativen<br />
wie der „Grito dos Excluidos“ („Schrei der<br />
Ausgeschlossenen“) setzen sich für echte<br />
Demokratisierung und gerechte Einkommens-Verteilung<br />
ein.<br />
4
Infos zum diözesanen Modellprojekt<br />
Brasilien: Überleben im<br />
Trockengebiet sichern!<br />
Der Sertão ist ein riesiges Trockengebiet<br />
im Nordosten Brasiliens, mit fast 900.000<br />
km 2 so groß wie Deutschland und<br />
Frankreich zusammen. In der konventionellen<br />
Sichtweise ist das Land eine<br />
„Steppe“, unwirtlich und ungeeignet, um<br />
Menschen ein gutes Leben zu gewähren.<br />
In der brasilianischen Öffentlichkeit ist der<br />
Sertão gleichbedeutend für Hungersnöte<br />
und Elend. Sehr viele Menschen sind<br />
deswegen auch in die Slums der großen<br />
Städte abgewandert, wo sie in bitterer<br />
Armut enden.<br />
Vom Staat hat die arme Landbevölkerung<br />
nur wenig zu erwarten. Die großen<br />
Bewässerungsprojekte kommen nur den<br />
Plantagen der agro-industriellen Unternehmen<br />
zugute. Dort werden dann<br />
tropische Früchte für den Export (auch in<br />
die EU) angebaut, statt den Bedarf an<br />
Nahrungsmitteln im Land abzudecken.<br />
Das nutzbare Land ist extrem ungerecht<br />
aufgeteilt, fruchtbaren Latifundien der<br />
wenigen reichen LandbesitzerInnen<br />
stehen winzige Grundstücke der vielen<br />
KleinbäuerInnen gegenüber.<br />
IRPAA, das regionale Institut für angepasste<br />
Kleinbauernlandwirtschaft und<br />
Tierhaltung, hat eine technisch-pädagogische<br />
Zusammenarbeit mit der kleinbäuerlichen<br />
Landbevölkerung entwickelt.<br />
Ziele sind es, neue und klimagerechte<br />
Wirtschafts- und Lebensformen zu<br />
vermitteln und ein Überleben im Trockengebiet<br />
zu ermöglichen.<br />
Viele BäuerInnen haben durch IRPAA<br />
ihre Perspektive gewechselt und ein<br />
komplett neues Selbstbewusstsein<br />
erlangt. Das semi-aride Gebiet bietet<br />
nämlich sehr wohl Möglichkeiten des<br />
Überlebens. Um hier gut zu leben, muss<br />
die „Convivênzia“ erlernt werden, das im<br />
Einklang sein mit dem Trockenklima – mit<br />
den Winden, den unregelmäßigen<br />
Niederschlägen, den langen Trockenzeiten.<br />
Wasser spielt die alles entscheidende<br />
Rolle. Wenn das Regenwasser in der<br />
viermonatigen Regenzeit aufgefangen<br />
werden kann, dann reicht es als Trinkwasser<br />
für die restliche Zeit aus, in der oft<br />
Garber<br />
Herret<br />
kein Tropfen Regen fällt. Mittlerweile<br />
haben viele der bei IRPAA beteiligten<br />
Bauernfamilien eine eigene Zisterne. Das<br />
Wasser ist nach wenigen Tagen keimfrei<br />
und von sehr guter Qualität. Für die Tiere<br />
und für den Ackerbau werden Staubecken<br />
angelegt und Brunnen gebohrt.<br />
Landwirtschaft und Viehzucht werden<br />
von den KleinbäuerInnen erfolgreich an das<br />
Trockenklima angepasst: Trockenresistente<br />
Pflanzen, einfache Futtersilos und Haltung<br />
von Ziegen und Schafen (statt Rindern)<br />
bewirken die Selbstversorgung mit<br />
Nahrungsmitteln. Die Weiterverarbeitung,<br />
z.B. von Früchten des Umbu-Baumes zu<br />
Marmelade, schafft Einkommen zum Kauf<br />
von Medikamenten oder Kleidung.<br />
Die Dreikönigsaktion unterstützt speziell<br />
die Ausbildung von Kindern und Jugendlichen,<br />
um sie beim Leben im Einklang mit<br />
Natur und Trockenklima zu unterstützen.<br />
Die Herausforderung ist, den negativen<br />
Vorurteilen zu begegnen, mit denen ihre<br />
Region behaftet ist. Mit neuem Selbstbewusstsein<br />
und mit dem Nutzen der<br />
vielfältigen Chancen wird die Abwanderung<br />
in städtische Slums verhindert. Die<br />
Jugendlichen werden auch ermutigt, aktiv<br />
ihre Rechte und Interessen einzufordern.<br />
5
Infos zum diözesanen Modellprojekt<br />
Interview mit Harald Schistek<br />
Der Österreicher Harald Schistek,<br />
Projektpartner der Dreikönigsaktion<br />
und Mitbegründer von IRPAA<br />
Malzer<br />
Warum ist das Wasser im Sertão knapp<br />
und daher so wertvoll?<br />
Hier im Nordosten von Brasilien regnet es<br />
nur 4 Monate im Jahr. Die restlichen<br />
Monate regnet es kaum und dann ist es<br />
sehr heiß. Das Problem ist aber eigentlich<br />
ein anderes. Der Boden hier ist sehr glatt<br />
und hart. Er kann kein Wasser speichern.<br />
Wenn das Regenwasser vom Himmel fällt,<br />
versickert es sofort, oder es verdunstet<br />
sehr schnell wieder wegen der großen<br />
Hitze. Sobald die Sonne scheint, ist der<br />
Boden wieder staubtrocken. Früher<br />
wussten die Menschen nicht, welche<br />
Möglichkeiten es gibt, in der trockenen<br />
Zeit zu überleben. Oft mussten sie dann<br />
hungern. Sie hatten kein sauberes und<br />
nicht genügend Trinkwasser, der Mais auf<br />
den Feldern verdorrte und die Kühe<br />
starben. Das waren schreckliche Zeiten.<br />
Aber die Menschen haben hier gelernt,<br />
wie sie es besser machen können.<br />
Wie kommen die Bauernfamilien<br />
nun zu Wasser?<br />
In den Niederschlagsmonaten läuft das<br />
Regenwasser über die Regenrinne in die<br />
Zisterne und wird dort als Trinkwasser für<br />
das ganze Jahr gesammelt. Eine Zisterne<br />
kann rund oder eckig sein und bis zu<br />
15.000 Liter Trinkwasser speichern.<br />
Damit muss eine Familie dann 8 Monate<br />
überleben, dass heißt, sie müssen sehr<br />
sparsam mit dem Wasser umgehen und<br />
dürfen es nur zum Trinken, zum Waschen<br />
und zum Kochen benutzen. So kann man<br />
mit einfachen Mitteln die Lebensqualität<br />
der Bevölkerung verbessern, indem man<br />
das Regenwasser sammelt und vor<br />
Verdunstung geschützt aufbewahrt.<br />
Und wie werden die Tiere versorgt und<br />
die Felder bewässert?<br />
Das Wasser für die Tiere und die Felder<br />
muss von kleinen Staubecken, Flachoder<br />
Tiefbrunnen geholt werden. Dieses<br />
Wasser ist nicht so sauber, aber genießbar.<br />
Die Dorfgemeinschaft muss sich<br />
darum kümmern, dass die Wasserstellen<br />
sauber und tief genug sind, damit sie<br />
genügend Wasser für die Tierhaltung und<br />
die Felder bereithalten.<br />
Aber reicht denn das Wasser aus für<br />
alle Tiere und Feldfrüchte?<br />
Das kommt darauf an, welche Tiere man<br />
hält und welche Feldfrüchte man<br />
anpflanzt. Früher wurden Rinder gezüchtet<br />
und Mais angebaut, beides verschlingt<br />
Unmengen an Wasser. Ziegen jedoch<br />
brauchen viel weniger Wasser als Rinder,<br />
und Hirse ist bei weitem genügsamer als<br />
Mais. Die richtige und an das Trockenklima<br />
angepasste Auswahl von Feldfrüchten<br />
und Tierhaltung spielt also die entscheidende<br />
Rolle. Auf einer Fläche, die für eine<br />
Kuh reicht, können 8 Ziegen gehalten<br />
werden, d.h. eine Kuh frisst soviel wie 8<br />
Ziegen, 8 Ziegen benötigen aber weniger<br />
Wasser als eine Kuh. Wirtschaftlich<br />
gesehen bringen 8 Ziegen weit mehr als<br />
eine Kuh, die dazu noch das fragile<br />
Ökosystem des semi-ariden Gebietes<br />
schädigt. Wo Rinder sich sammeln, wird<br />
alles platt getreten, nichts wächst mehr.<br />
Gibt es noch andere Pflanzen, die<br />
die Wasserknappheit vertragen?<br />
Besondere Bedeutung hat der Umbú-<br />
Baum. Der Umbú-Baum ist etwas ganz<br />
besonderes, denn er speichert das<br />
Regenwasser in großen Knollen. Dadurch<br />
überlebt er die Trockenheit. Die Früchte<br />
des Umbú –Baumes schmecken sehr süß.<br />
Die Frauen machen damit eine Marmelade<br />
und Kompott, die sie dann am Markt<br />
verkaufen können.<br />
Wie wird all das wertvolle Wissen<br />
weitervermittelt?<br />
Damit das Wissen nicht wieder verloren<br />
geht, ist unsere Arbeit in den Schulen von<br />
großer Bedeutung. Die Kinder lernen über<br />
das „Convivênzia“-Konzept was es<br />
bedeutet, im Einklang mit dem semiariden<br />
Gebiet zu leben. Dazu wurden auch<br />
die Lehrpläne und die Lehrbücher für den<br />
Sertão neu geschrieben. Von klein auf<br />
sollen die Kinder ihrer Heimat positiv<br />
begegnen, aber auch, wie sie ihre<br />
Interessen als Mitglieder der Gesellschaft<br />
einfordern können. Ein schönes Symbol<br />
dafür ist der Kaktus: Er ringt der trockenen<br />
Erde ab, was er zum Leben<br />
braucht, wehrt sich mit seinen Stacheln<br />
und bewahrt sein Grün auch bei extremer<br />
Trockenheit.<br />
6
Vorbereitung mit den SternsingerInnen<br />
SternsingerInnen bewegen was!<br />
Hintergrund/Ziel<br />
Mit dem Sternsingen leben die Kinder<br />
christliche Verkündigung und solidarische<br />
Nächstenliebe. Die inhaltliche Vorbereitung<br />
zielt darauf ab, den beteiligten SternsingerInnen<br />
diesen tieferen Sinn der<br />
<strong>Sternsingeraktion</strong> zu vermitteln und die<br />
Begeisterung für die gemeinsame Sache<br />
zu wecken. Inhaltlich ist die Vorbereitung<br />
auf Brasilien abgestimmt, weil die<br />
Modellprojekte heuer aus diesem Land<br />
kommen. Methodisch lehnen sich die<br />
Spiele an die Situation in Entwicklungsländern<br />
an, in denen sich viele Familien<br />
aufwändige Spielmaterialien licht leisten<br />
können und die Kinder deswegen<br />
improvisieren.<br />
Aufbau<br />
Die Methoden <strong>zur</strong> inhaltlichen Vorbereitung<br />
sind als Bausteine zu sehen, die je<br />
nach Anzahl und Alter der Kinder, bzw.<br />
zeitlichen und räumlichen Möglichkeiten<br />
eingesetzt werden können. Natürlich<br />
können auch nur Teile daraus verwendet<br />
werden bzw. die Teile auch anders<br />
zusammengesetzt werden. In manchen<br />
Pfarren wird das Programm auch auf zwei<br />
Termine aufgeteilt (entweder wegen der<br />
großen Anzahl der SternsingerInnen, oder<br />
weil ein Termin für Inhalte und der andere<br />
für Lieder- und Gewandprobe vereinbart<br />
wird).<br />
Raumgestaltung<br />
Der Raum sollte groß genug für die<br />
gesamte Gruppe sein. Sehr nett ist es,<br />
wenn der Raum mit <strong>Sternsingeraktion</strong>s-<br />
Plakat/en und -Utensilien oder sonst zum<br />
Thema passend gestaltet ist.<br />
1. Beim Eintreffen der Kinder<br />
Wenn die Kinder der Reihe nach eintrudeln,<br />
ist im Eingangsbereich zum<br />
Gruppenraum ein Stern mit Klebeband auf<br />
den Boden geklebt. Davor liegt ein Plakat,<br />
auf dem „Vamos! – Por um mundo justo“<br />
steht (bedeutet sinngemäß: „Los geht´s! –<br />
Alle stehen im Kreis, nach einer kurzen<br />
Begrüßung werden Bewegungsspiele<br />
angesagt, damit sich die Kinder austoben<br />
können. Bei den Ansagen steht das<br />
Sternsingen und die spielerische<br />
Vorbereitung darauf im Vordergrund.<br />
Achtung: Wolkenbruch!<br />
Weil die SternsingerInnen stark den<br />
Wetterkapriolen ausgesetzt sind, müssen<br />
sie sich gegen Schnee und Regen<br />
schützen. Die Kinder teilen sich in zwei<br />
gleich große Gruppen, die „SternsingerInnen“<br />
und die „Regenschirme“. Eine/r<br />
bleibt übrig und beobachtet das Wetter:<br />
Sobald er/sie „Blitz und Donner“ ruft,<br />
grätschen die „Regenschirme“ die Beine,<br />
und die „SternsingerInnen“ hocken sich<br />
darunter, um sich vor dem Regen zu<br />
schützen. Wer keinen „Regenschirm“<br />
findet, kommt als Nächste/r an die Reihe,<br />
den Wetter-Alarmruf zu übernehmen.<br />
Nach einer Weile können die Rollen von<br />
„Regenschirmen“ und „SternsingerInnen“<br />
getauscht werden. Wenn die Gesamtzahl<br />
der Kinder nicht ungerade ist, spielt ein/e<br />
GruppenleiterIn mit.<br />
Umlaufbahnen der Sterne<br />
SternsingerInnen müssen sich auch mit<br />
den Sternenbahnen auskennen. Die<br />
Gruppe stellt sich im Kreis auf. Eine/r<br />
bekommt einen Ball mit dem Auftrag, ihn<br />
einer anderen Person zu zuwerfen. Er/sie<br />
muss sich merken, an wen der Ball<br />
Für eine gerechte Welt“). Die Kinder<br />
haben die Aufgabe, in den Stern zu<br />
steigen und über das Plakat in den Raum<br />
zu springen. Die Auflösung zu dem<br />
Spruch auf dem Plakat erfolgt später.<br />
2. Bewegungsspiele zum Einstieg<br />
geworfen wurde. So wird der Ball von<br />
einer zum anderen geworfen, bis ihn alle<br />
einmal hatten. Anschließend wird die<br />
Runde in der gleichen Reihenfolge<br />
wiederholt, wobei jetzt der Auftrag lautet,<br />
den Ball möglichst schnell kreisen zu<br />
lassen. Das kann einige Male wiederholt<br />
und die Zeit dabei bei jeder Runde neu<br />
gestoppt werden.<br />
Es ist auch möglich, einige Bälle hintereinander<br />
kreisen zu lassen, dann wird es<br />
natürlich schwieriger.<br />
Beendet wird das Spiel damit, dass sich<br />
alle Kinder so aufstellen, dass die<br />
jeweiligen Wurfpartner/innen nebeneinander<br />
in der richtigen Reihenfolge stehen<br />
und der Ball einfach weitergereicht wird.<br />
Material: Ball oder mehrere Bälle<br />
Aufwärmen<br />
Vor dem Sternsingen müssen sich die<br />
SternsingerInnen aufwärmen. Alle stehen<br />
im Kreis, zu einem/r wird der Ball<br />
geworfen. Sie/er macht nun eine<br />
Bewegung zum „Aufwärmen“ vor (wer<br />
will, kann auch ein Geräusch oder Laute<br />
dazu machen), und alle machen diese<br />
Bewegung (und das Geräusch oder die<br />
Laute) nach. Dann wirf er/sie den Ball<br />
weiter zu jemand anderen, das Ganze<br />
kann wiederholt werden, bis alle an der<br />
Reihe waren.<br />
Material: Ball<br />
7
Vorbereitung mit den SternsingerInnen<br />
3. Inhaltliche Einleitung<br />
Die Kinder sitzen im Kreis. Der/die<br />
GruppenleiterIn erklärt den Sinn des<br />
heutigen Treffens und die Hintergründe<br />
der <strong>Sternsingeraktion</strong>.<br />
Ihr werdet euch schon gewundert haben,<br />
was der Satz auf dem Plakat beim<br />
Eingang bedeutet. „Vamos! – Por um<br />
mundo justo“ ist Portugiesisch, das<br />
spricht man auch in Brasilien, und das<br />
heißt: „Los geht´s! – Für eine gerechte<br />
Welt“. Und dieser Satz hat mit dem<br />
Sternsingen sehr viel zu tun. Beim<br />
Sternsingen überbringen wir den<br />
Menschen die Botschaft von der Geburt<br />
Jesu und wünschen ihnen viel Glück und<br />
Frieden für das kommende Jahr. Das<br />
beginnt in den Familien und im Freundeskreis,<br />
in der Pfarre und in der Schule.<br />
Darüber hinaus geht es aber auch um das<br />
Zusammenleben aller Menschen auf<br />
dieser Welt, dass alle in Frieden leben<br />
können.<br />
Gleichzeitig sammeln wir, und mit uns<br />
90.000 SternsingerInnen in ganz<br />
Österreich, für Menschen im Süden der<br />
Welt, denen es nicht so gut geht. Mit den<br />
Spenden an die SternsingerInnen, mit<br />
allem, was da hereinkommt, werden pro<br />
Jahr eine Million notleidender Menschen<br />
in den Entwicklungsländern erreicht. Es<br />
ist großartig, dass ihr etwas von eurer<br />
Ferienzeit für die gute Sache hergebt. Es<br />
ist toll, dass ihr den besuchten Menschen<br />
die Möglichkeit gebt, mit anderen zu<br />
teilen. Euer Handeln bewirkt unglaublich<br />
viel Positives. Danke!<br />
Ein wichtiger Schwerpunkt heuer ist<br />
Brasilien: Dort unterstützen wir mit den<br />
Spenden z.B. die Indios im Amazonas-<br />
Regenwald und Bauernfamilien, die im<br />
Trockengebiet leben. Zu einem Hilfsprojekt<br />
möchte ich euch ein bisschen mehr<br />
erzählen …<br />
An Hand des Textplakates etwas zum<br />
heurigen Modell-Projekt erzählen. Infos<br />
dazu auch in diesem Aktionsheft bzw. in<br />
kindgerechter Sprache im Kinderfolder<br />
„SternsingerInnen-News“. Sinnvoll, weil<br />
mit Bildern anschaulich gemacht, ist es<br />
auch, das „Fotoset zum Modellprojekt“,<br />
oder die entsprechende Diaserie zu<br />
zeigen (beides beim diözesanen Jungscharbüro<br />
anfordern), bzw. die entsprechende<br />
Power-Point-Präsentation zu<br />
verwenden (auf www.sternsingen.at oder<br />
auf der „<strong>Sternsingeraktion</strong>s-CD“).<br />
Brasilien-Quiz<br />
Um eine kurze und spielerische Einführung in das Land zu<br />
geben, gibt es zum Abschluss der inhaltlichen Einleitung ein<br />
Brasilienquiz. Der Raum ist mit 2 Schnüren oder Klebebändern<br />
in vier Rechtecke unterteilt (entsprechend zu vier<br />
Antwortmöglichkeiten). Es wird jeweils die Frage verlesen,<br />
danach die 4 Antwortmöglichkeiten (eine richtige, drei<br />
falsche, wobei auch Spaßantworten dabei sind). Diese sind<br />
zudem als Stichwort auf je einem A4-Blatt geschrieben und<br />
werden beim Verlesen auf je ein Rechteck gelegt. Wenn Frage<br />
Regenwald<br />
des Amazonas<br />
und die vier Antwortmöglichkeiten klar sind,<br />
sagt die/der Spielleiterin: „Vamos – Los<br />
geht´s!“, und die Kinder entscheiden<br />
sich für eine Antwortmöglichkeit,<br />
laufen zum entsprechenden<br />
Rechteck und bleiben darin stehen.<br />
Danach wird die richtige Antwort<br />
präsentiert (und eventuell kurz noch<br />
etwas dazu erläutert). Die Kinder gehen dann<br />
wieder <strong>zur</strong> Seite und die nächste Fragerunde<br />
Sertão im<br />
Nordosten<br />
BRASILIEN<br />
beginnt.<br />
Was ist das Nationalgericht in Brasilien?<br />
Schnitzel – Bohneneintopf – Pizza – Hamburger<br />
(Die „Feijoada“ ist ein Eintopf mit schwarzen Bohnen und<br />
unterschiedlichen Fleischarten, das bei keinem Festessen der<br />
armen Leute fehlt)<br />
Wovon leitet sich der Name „Brasilien“ ab?<br />
Fluss – Berg – Holzart – Sportart<br />
(Mit „brasil“ bezeichneten die Indios Palisanderholz. Früher<br />
war dieses Holz ein Hauptausfuhrprodukt Brasiliens)<br />
Um wie viel Mal ist Brasilien größer als Österreich?<br />
5 Mal – 10 Mal – 50 Mal – 100 Mal<br />
(Mit 8.514.215 km² ist Brasilien 100 Mal so groß wie<br />
Österreich und fast doppelt so groß wie die EU)<br />
Wie viele Menschen leben in Brasilien?<br />
186 Millionen – 86 Millionen – 18 Millionen – 1,8 Millionen<br />
(186 Millionen, das sind fast 23 Mal so viel wie in Österreich)<br />
Was bedeutet „Guten Tag“ auf Portugiesisch?<br />
Ciao – Hasta la vista, baby – Bom dia – Mercie<br />
(Ciao ist Italienisch, Hasta la vista ist Spanisch und Mercie ist<br />
Französisch – außerdem bedeuten diese etwas anderes als<br />
„Guten Tag“)<br />
Welche Musikrichtung stammt aus Brasilien?<br />
Rock ´n Roll – Jodeln – Samba – Punk<br />
(Die Samba-Musik wird oft von Trommlern begleitet, dazu<br />
wird getanzt, z.B. auch beim berühmten Karneval in Rio de<br />
Janeiro)<br />
8
Vorbereitung mit den SternsingerInnen<br />
4. SternsingerInnen-Parcours<br />
Der SternsingerInnen-Parcours besteht<br />
aus vier Stationen. Je nach Größe der<br />
Gesamtgruppe werden Kleingruppen (zu<br />
je ca. 6-10 Kindern) gebildet (mit einem<br />
Spiel oder die Kinder wählen selbst). Die<br />
vier Kleingruppen teilen sich zu Beginn<br />
auf die vier Stationen auf. Jede Kleingruppe<br />
benötigt für jede Station ca. 20<br />
Minuten, danach wird gleichzeitig jeweils<br />
<strong>zur</strong> nächsten Station gewechselt.<br />
Es bleibt der/dem GruppenleiterIn<br />
überlassen, Variationen im Ablauf und<br />
Gruppenzusammenstellung zu finden, je<br />
nachdem, wie groß die Gesamtgruppe ist<br />
und wie viel Zeit <strong>zur</strong> Verfügung steht. So<br />
wird z.B. eine kleine Gesamtgruppe von<br />
nur 10 Kindern die Stationen gemeinsam<br />
und hintereinander durchgehen. Für eine<br />
„Riesengruppe“ von 80 SternsingerInnen<br />
werden eventuell alle Stationen zweimal<br />
aufgebaut oder es werden zusätzliche<br />
ausgedacht. Jede Station sollte von einer/<br />
m SpielleiterIn betreut werden, der/die<br />
das Spiel erklärt. Natürlich können die<br />
Spiele auch abgewandelt werden, wenn<br />
das nötig erscheint.<br />
1. Station: Regenbogen-<br />
Plakat für den Frieden<br />
Der Regenbogen hat eine große symbolische<br />
Bedeutung. Für die Indios steht er<br />
für Vielfalt und für Verbundenheit aller<br />
Lebewesen. Im Alten Testament wird<br />
beschrieben, wie Gott den Regenbogen<br />
als Zeichen für seinen Bund mit seinen<br />
Geschöpfen in die Wolken setzt. Dieser<br />
Bund ist heute durch Umweltzerstörung<br />
und Vernichtung vieler Tierarten bedroht.<br />
Der Regenbogen wird stärker denn je zum<br />
Zeichen für ein friedliches Zusammenleben<br />
der Menschen untereinander und mit<br />
den anderen Lebewesen.<br />
Auf einem großen Plakat gestalten die<br />
Kinder einen vielfärbigen Regebogen,<br />
darüber steht „<strong>Sternsingeraktion</strong> <strong>2008</strong>:<br />
Frieden für Menschen und Natur“.<br />
Rundherum zeichnen oder schreiben die<br />
Kinder alles, was ihnen zum friedlichen<br />
Zusammenleben von Menschen, Tieren<br />
und Pflanzen einfällt.<br />
Die Plakate werden zum Schluss<br />
aufgehängt und gemeinsam betrachtet<br />
(und gewürdigt). Danach wird die<br />
passende Bibelstelle verlesen<br />
(Gen 8, 9-13):<br />
Dann sprach Gott zu Noach und seinen<br />
Söhnen, die bei ihm waren: Hiermit<br />
schließe ich meinen Bund mit euch und<br />
mit euren Nachkommen und mit allen<br />
Lebewesen bei euch, mit den Vögeln, dem<br />
Vieh und allen Tieren des Feldes, mit allen<br />
Tieren der Erde, die mit euch aus der<br />
Arche gekommen sind. Ich habe meinen<br />
Bund mit euch geschlossen: Nie wieder<br />
sollen alle Wesen aus Fleisch vom Wasser<br />
der Flut ausgerottet werden; nie wieder<br />
soll eine Flut kommen und die Erde<br />
verderben. Und Gott sprach: Das ist das<br />
Zeichen des Bundes, den ich stifte<br />
zwischen mir und euch und den lebendigen<br />
Wesen bei euch für alle kommenden<br />
Generationen: Meinen Bogen setze<br />
ich in die Wolken; er soll das Bundeszeichen<br />
sein zwischen mir und der Erde.<br />
In der Folge können die Plakate auch im<br />
Pfarrhof, im Schaukasten oder in der<br />
Kirche aufgehängt werden.<br />
Material:<br />
Große Plakate (für jede Kleingruppe eines)<br />
Bunte Malstifte, Ölkreiden, Filzstifte<br />
2. Station:<br />
Der Würfel rollt!<br />
Die Kinder sitzen im Kreis und würfeln der<br />
Reihe nach. Je nach gewürfelter Augenzahl<br />
werden bestimmte Aufgaben gelöst.<br />
Bei 1: Jene/, der gewürfelt hat, denkt sich<br />
ein Wort aus (oder der/die SpielleiterIn<br />
flüstert es in´s Ohr), verrät es aber<br />
keinesfalls den anderen. Den Begriff<br />
(Gegenstand, Tier, …) auf einem Papier<br />
aufzeichnen, und die anderen müssen<br />
erraten, was es ist. Die/der ZeichnerIn<br />
darf kein Wort sprechen.<br />
Bei 2: Jene/, der gewürfelt hat, sagt<br />
irgendein Wort, die anderen in der Gruppe<br />
finden nun möglichst viele Wörter, die sich<br />
darauf reimen.<br />
Bei 3: Auf ein „Los“ der/s GruppenleiterIn<br />
laufen jene/r, die/der gewürfelt hat, im<br />
Uhrzeigersinn und gleichzeitig sein/e<br />
linke/r NachbarIn gegen den Uhrzeigersinn<br />
um die sitzende Gruppe herum, bis<br />
zum Platz, an dem der/die andere<br />
gesessen hat.<br />
Bei 4: Ausgehend von jenem/r, der/die<br />
gewürfelt hat, wird eine Münze im Kreis<br />
weitergereicht, allerdings nur von<br />
Zeigefinger zu Zeigefinger. Fällt die Münze<br />
runter, wird sie einfach aufgehoben und<br />
nochmals probiert.<br />
Bei 5: Jene/r, der /die gewürfelt hat,<br />
schließt kurz die Augen oder dreht sich<br />
um. Die anderen Kinder machen sich aus,<br />
wer der „Dirigent“ ist, der verschiedene<br />
Bewegungen vormacht, während alle<br />
diese möglichst schnell nachmachen. Das<br />
Kind, das gewürfelt hat, muss nun<br />
erraten, wer der “Dirigent“ ist, dem die<br />
anderen Kinder die Bewegungen<br />
nachmachen. Der “Dirigent“ muss<br />
natürlich die Bewegungen laufend<br />
verändern.<br />
Bei 6: In einer Schüssel liegen kleine<br />
Schoko-Stücke (Schokolade mit Fairtrade-Siegel<br />
verwenden!). Jene/r, der/die<br />
gewürfelt hat, darf sich ein Stück<br />
nehmen. Am Schluss dieses Spieles<br />
werden die Schoko-Stücke gerecht<br />
aufgeteilt und gemeinsam gegessen –<br />
unter Hinweis auf das Fairtrade-Zeichen<br />
und den dahinter liegenden Gedanken der<br />
sozialverträglichen Produktion).<br />
Material:<br />
Papier und Stift, Kleiner Gegenstand (s.o.)<br />
Münze<br />
Faitrade-Schoko (für alle Kleingruppen)<br />
9
Vorbereitung mit den SternsingerInnen<br />
3. Station: <strong>Sternsingeraktion</strong>s-Memory<br />
Aus einem stärkeren Papier sind für jedes<br />
Kind 4 gleich große, quadratische Karten<br />
(z.B. 5 x 5 cm) vorbereitet, mit dem<br />
Auftrag, vier Memory-Karten (2 Paare) zu<br />
gestalten. Jede/r überlegt, welche zwei<br />
Begriffe ihr/ihm <strong>zur</strong> <strong>Sternsingeraktion</strong>, zu<br />
Brasilien oder zum Modellprojekt<br />
einfallen. Dann wird ein Bild auf eine und<br />
das Gleiche nochmals auf die andere<br />
Karte gezeichnet (das Ganze zwei Mal, für<br />
2 Paare). Wenn alle fertig sind, werden die<br />
Karten umgedreht, vermischt, im<br />
Rechteck aufgelegt und los geht´s mit<br />
dem selbst gemachten Memory-Spiel. Um<br />
Wettbewerbsstress zu vermeiden und das<br />
Gemeinschaftsgefühl zu stärken, können<br />
die aufgedeckten Paare auch auf einen<br />
gemeinsamen Stoß gelegt werden (statt<br />
dass jede/r die selbst gefundenen vor sich<br />
liegen hat).<br />
Material:<br />
Vorgefertigte,<br />
leere Memory-Karten<br />
Malstifte<br />
4. Station: Wirf die Bohne!<br />
In Brasilien sind die Kinder sehr erfinderisch,<br />
wenn es um gemeinsame Spiele<br />
geht. Für dieses Wurfspiel benötigen sie<br />
eine alte Pappendeckel-Schachtel und für<br />
jede/n drei Bohnen. In den Karton werden<br />
drei unterschiedlich große Öffnungen<br />
geschnitten, er wird in einiger Entfernung<br />
aufgestellt. Dann versucht jede/r der<br />
Reihe nach, von einer Linie aus in eine<br />
der Öffnungen zu treffen. Für einen Treffer<br />
in die kleinste Öffnung gibt es drei<br />
Punkte, zwei für die mittlere und einen für<br />
die größte Öffnung. Es wird das Ergebnis<br />
der gesamten Gruppe zusammen gezählt,<br />
in den weiteren Durchgängen wird<br />
versucht, das Gruppenergebnis zu<br />
steigern.<br />
Der Karton kann aus Zeitgründen schon<br />
vorgefertigt sein. Besser wäre es aber,<br />
wenn jede Kleingruppe einen eigenen<br />
Karton gestaltet – mit Öffnungen (beim<br />
Hantieren mit Messer oder Schere die<br />
Kinder bitte unterstützen) und eventuell<br />
auch mit Zeichnungen (z.B. eine Regenwald-Szene).<br />
Statt der Bohnen sind auch<br />
andere Gegenstände zum Werfen<br />
möglich, z.B. Murmeln oder Korken.<br />
Material:<br />
Pappendeckel-Schachtel<br />
Bohnen oder Murmeln (oder andere Wurf-<br />
Gegenstände)<br />
Stanley-Messer (oder Schere)<br />
Filzstifte oder Ölkreiden<br />
10
Vorbereitung mit den SternsingerInnen<br />
5. Vorbereitung auf den Hausbesuch<br />
Die Vorbereitung auf das Sternsingen<br />
selbst wird entweder im Anschluss an den<br />
Spieleteil durchgeführt, oder es wird ein<br />
Extra-Termin vereinbart. Alles dazu bitte<br />
im neuen „Leitfaden <strong>zur</strong> <strong>Sternsingeraktion</strong>“<br />
nachlesen. Folgende Punkte sind<br />
dabei wichtig:<br />
Das Sternsinger-Lied<br />
aussuchen<br />
Dazu gibt es die Idee von Karin Grössenbrunner-Schachenhofer<br />
(DKA-Pfarrverantwortliche<br />
aus der Pfarre St.Martin/<br />
Ybbsfeld), ein „Sternsinger-Starmania“ zu<br />
präsentieren: Den Kindern werden drei in<br />
Frage kommende Lieder vorgespielt (von<br />
der „Lieder-CD“, noch besser: Erwachsene<br />
singen die Lieder vor), und die Kinder<br />
voten dann. Das Lied mit den meisten<br />
Stimmen ist das aktuelle <strong>Sternsingeraktion</strong>s-Lied<br />
der Pfarre.<br />
Den Auftritt proben<br />
Auch sonst sollte das Üben spielerisch<br />
und mit Freude an der Sache passieren.<br />
Das Lied wird öfters gemeinsam gesungen,<br />
eventuell vorher lustige Atem- und<br />
Stimmübungen durchführen. Geübt wird<br />
auch der gesamte Auftritt mit den<br />
Sprüchen und mit eventuellen „Regieanweisungen“<br />
für den Hausbesuch, z.B.<br />
Hervortreten des Sternträgers und des<br />
jeweils sprechenden Königs, Pausen und<br />
betontes Sprechen, passende Gestik (z.B.<br />
auf den Stern zeigen, wenn von ihm die<br />
Rede ist). Vielleicht fällt ja auch den<br />
Kindern etwas dazu ein!<br />
Die Sprüche können auch so geübt<br />
werden, dass alle Caspars, Melchiors,<br />
Balthasars und SternträgerInnen jeweils<br />
in einer Ecke zusammen stehen und ihren<br />
Spruch in der richtigen Abfolge als Gruppe<br />
aufsagen.<br />
Wichtig ist es auch, schon vor dem<br />
Sternsingen die Gewänder zu probieren.<br />
Sammeln von möglichen<br />
„Pannen“<br />
Beim Hausbesuch kann auch manchmal<br />
etwas schiefgehen, auch darauf kann<br />
man sich vorbereiten. Bei den Probeauftritten<br />
kann irgend etwas Unvorhergesehenes<br />
eingebaut werden, worauf die<br />
Kinder mit Begleitperson reagieren<br />
müssen. Der Hausbesuch kann auch mit<br />
vier voll kostümierten Begleitpersonen als<br />
Sternsinger-Gruppe und von Kindern als<br />
besuchte Familie besetzt werden. Diese<br />
Vorfälle werden dann besprochen und<br />
mögliche Maßnahmen gemeinsam<br />
überlegt.<br />
Gruppeneinteilung und<br />
Rollenverteilung<br />
Besonderes Augenmerk ist darauf zu<br />
legen, wer mit wem in einer Gruppe ist<br />
und wer welche Rolle übernimmt. Die<br />
Gruppeneinteilung kann vorher schon auf<br />
Plakaten durch die Kinder selber erfolgt<br />
sein. Beim Vorbereitungstreffen wird das<br />
dann nochmals besprochen und fixiert:<br />
Alle Kinder sollten mit der Einteilung<br />
zufrieden sein! Ähnliches gilt für die<br />
Rollenverteilung, die ja auch gewechselt<br />
werden kann. Wichtig ist auch das<br />
Zuteilen und Kennen lernen der Begleitpersonen.<br />
Schriftliches Infoblatt und<br />
„SternsingerInnen-News“<br />
Alle relevanten Infos (Termine, Ausrüstung,<br />
…) sollten für Kinder und deren<br />
Eltern auf einem Infoblatt zusammengefasst<br />
werden. Für zu Hause bekommen<br />
die Kinder auch die „SternsingerInnen-<br />
News“ und das Abziehbild <strong>zur</strong> <strong>Sternsingeraktion</strong><br />
<strong>2008</strong>. Wegen der darin enthaltenen<br />
Infos ist es wichtig, die<br />
„SternsingerInnen-News“ vor der<br />
<strong>Sternsingeraktion</strong> auszuteilen.<br />
Teilen – auch beim Süßen<br />
Die Kinder bekommen meist recht viel an<br />
Süßigkeiten geschenkt, es sollte von<br />
Anfang an klar sein, wie diese aufgeteilt<br />
werden, z.B. könnte alles zusammengetragen<br />
werden, ein Teil wird unter den<br />
Kindern aufgeteilt oder verlost, ein<br />
anderer Teil hergeschenkt (wenn es<br />
insgesamt zu viel ist). Wichtig ist dabei,<br />
den Gedanken des gerechten Teilens zu<br />
vermitteln.<br />
6. Gebet<br />
zum Abschluss<br />
Guter Gott,<br />
ich will helfen, wo man mich braucht.<br />
Ich will teilen, wo etwas fehlt.<br />
Ich will Mut machen, wo Angst ist.<br />
Ich will trösten, wo geweint wird.<br />
Ich will lachen, wo Friede ist.<br />
Amen.<br />
Möge Gott seine schützende Hand über<br />
Euch halten, bis wir uns wiedersehen!<br />
11
Vorbereitung mit Begleitpersonen und HelferInnen<br />
Verantwortungsvoll begleiten!<br />
Die <strong>Sternsingeraktion</strong> braucht motivierte<br />
und gut informierte Begleitpersonen.<br />
Allgemeine Informationen und<br />
Tipps für die Praxis sind in der<br />
„Begleitpersoneninfo“ enthalten (siehe<br />
Bestellschein – beim diözesanen<br />
Jungscharbüro anfordern). Bei einem<br />
Vorbereitungstreffen, z.B. im Anschluss<br />
an die Sternsingervorbereitung<br />
(mit einem überschneidenden Teil für<br />
alle) oder extra, werden dann organisatorische<br />
und inhaltliche Punkte<br />
geklärt. Wenn in der leider oftmals<br />
hektischen Adventzeit kein eigenes<br />
Treffen möglich ist, sollten alle nötigen<br />
Informationen zumindest in einem<br />
schriftlichen Infoblatt zusammengefasst<br />
werden, das dann mit der<br />
„Begleitpersoneninfo“ verteilt wird.<br />
Ohne dem Einsatz von Erwachsenen wäre die <strong>Sternsingeraktion</strong> nicht möglich!<br />
Moser<br />
1. Begrüßung<br />
und Vorstellen<br />
Wenn sich nicht alle Begleitpersonen<br />
kennen, stellen sie sich in einer kurzen<br />
Runde vor.<br />
2. Übung zu Beginn:<br />
Ordnung muss sein!<br />
Um Bewegung in die Vorbereitung zu<br />
bringen und auch den Körper einzubeziehen,<br />
gibt es zu Beginn eine dynamische<br />
Aufwärm-Übung: Jede/r bekommt ein A3-<br />
Blatt (A4 ist auch möglich, dann wird die<br />
Übung aber schwieriger), und alle stellen<br />
sich in einer Reihe auf, jede/r auf sein/ihr<br />
Blatt Papier. Die Aufgabe für die Gruppe<br />
ist es nun, Ordnung in die Reihe zu<br />
bringen: Sich in der richtigen alfabetischen<br />
Reihenfolge entsprechend der<br />
Anfangsbuchstaben der Vornamen<br />
aufzustellen. Dazu gibt es zwei Regeln: 1.<br />
Darf der Boden nicht betreten werden. 2.<br />
Das Blatt Papier darf dabei niemals den<br />
Kontakt zum Körper (Füße oder Hände)<br />
verlieren. Für die Verletzung beider Regeln<br />
ist die „Sanktion“, dass das Blatt Papier<br />
von dem/der SpielleiterIn weggenommen<br />
wird und die Gruppe die Reihe auf<br />
weniger Blättern schaffen muss. Jede/r<br />
findet den richtigen Platz in der Reihenfolge,<br />
indem sie/er an den anderen vorbei<br />
balanciert, dabei aber weder den Boden<br />
betritt, noch den Kontakt zu seinem/ihrem<br />
Blatt Papier verliert.<br />
3. „Für das Evangelium vom<br />
Frieden zu kämpfen“<br />
Die SternsingerInnen bringen die<br />
Friedensbotschaft zu den Menschen im<br />
Land, als ChristInnen haben wir den<br />
Auftrag, „für das Evangelium vom Frieden<br />
zu kämpfen“. Aber was bedeutet<br />
„Frieden“ konkret? Und was können wir<br />
alle konkret dazu beitragen, dass unsere<br />
Welt friedlicher wird?<br />
Zu Beginn wird die Bibelstelle aus dem<br />
Brief an die Epheser 6,14–17 vorgelesen:<br />
Seid also standhaft: Gürtet euch mit<br />
Wahrheit, zieht als Panzer die Gerechtigkeit<br />
an und als Schuhe die Bereitschaft,<br />
für das Evangelium vom Frieden zu<br />
kämpfen. Vor allem greift zum Schild des<br />
Glaubens! Mit ihm könnt ihr alle feurigen<br />
Geschosse des Bösen auslöschen. Nehmt<br />
den Helm des Heils und das Schwert des<br />
Geistes, das ist das Wort Gottes.<br />
Für ca. 3 Minuten herrscht Stille, jede/r<br />
lässt das Wort Gottes wirken. Danach<br />
wenden sich jeweils zwei Personen einander<br />
zu und tauschen in ca. 5 Minuten aus,<br />
was die Bibelstelle bei ihnen ausgelöst hat.<br />
In der großen Runde wird nun besprochen,<br />
welchen konkreten Beitrag jede/r<br />
Einzelne und die Pfarrgemeinde leisten<br />
kann, um „für das Evangelium vom<br />
Frieden zu kämpfen“, und zwar in den<br />
folgenden Bereichen: Frieden schließen<br />
mit sich selbst, in Frieden leben mit den<br />
Menschen im nahen und weit entfernten<br />
Umfeld, friedliches Miteinander mit der<br />
natürlichen Umwelt. In der Mitte liegt ein<br />
großes Plakat, auf dem die Gedanken in<br />
Stichwörtern festgehalten werden. Das<br />
Plakat wird zum Schluss aufgehängt und<br />
dient als Basis für eine Schlussbetrachtung.<br />
13
Vorbereitung mit Begleitpersonen und HelferInnen<br />
4. Auseinandersetzung mit<br />
Modell-Hilfsprojekt:<br />
Inhaltlicher Schwerpunkt für die <strong>Sternsingeraktion</strong><br />
<strong>2008</strong> ist Brasilien. Informationen<br />
zum Land und zum Modell-Projekt<br />
finden sich in diesem Heft. Es ist sinnvoll,<br />
diese drei Seiten zu kopieren und jeder<br />
Begleitperson <strong>zur</strong> Verfügung zu stellen –<br />
für Information und Motivation der<br />
Beteiligten, aber auch deswegen, um den<br />
besuchten Menschen Auskunft geben zu<br />
können. Weitere Materialien zum Modell-<br />
Projekt sind das Fotoset oder die Diareihe<br />
(im diözesanen Jungscharbüro bestellen),<br />
bzw. die Power-Point-Präsentation (auf<br />
der <strong>Sternsingeraktion</strong>s-CD oder auf<br />
www.sternsingen.at).<br />
Für die inhaltliche Auseinandersetzung zu<br />
Brasilien und zum Modellprojekt gibt es<br />
folgende Leitfragen:<br />
Welche Assoziationen haben wir zu<br />
Brasilien? Welche davon sind<br />
Klischees, welche sehen das Land<br />
unter einer anderen Perspektive?<br />
Was wissen wir über Brasilien bzw.<br />
über die Problematik des Modell-<br />
Projektes?<br />
Wie sind die Infos zum Modell-Projekt<br />
angekommen? Was ist aufgefallen?<br />
Was ist unklar?<br />
Wenn wir die Perspektive der<br />
Menschen vor Ort übernehmen:<br />
Welche Auswirkungen haben die<br />
Probleme, aber auch die Lösungen?<br />
Was zeichnet den Lösungsansatz des<br />
Hilfsprojektes aus?<br />
Wie kann das Gehörte oder Gesehene<br />
am besten vermittelt werden? Wobei<br />
könnte es Schwierigkeiten bei der<br />
Akzeptanz geben?<br />
Was wünschen wir dem Hilfsprojekt?<br />
Allgemeine und anschauliche Informationen<br />
<strong>zur</strong> Projektzusammenarbeit der<br />
Dreikönigsaktion finden sich auf den<br />
Filmen des ORF-Journalisten Gernot<br />
Lercher (siehe Seite 12) bzw. in der<br />
„Begleitpersoneninfo“.Falls sich bei der<br />
inhaltlichen Vorbereitung Fragen oder<br />
Wünsche ergeben, bitte das diözesane<br />
Jungscharbüro kontaktieren.<br />
5. Vorbereiten<br />
des Sternsingens:<br />
Die Begleitpersonen sind die Garanten<br />
dafür, dass die <strong>Sternsingeraktion</strong> für die<br />
einzelnen Sternsingergruppen gut abläuft.<br />
Insofern tragen sie eine hohe Verantwortung<br />
und müssen gut zum Organisatorischen<br />
und zu ihrem speziellen Beitrag<br />
vorbereitet werden. Dabei werden auch<br />
offene Fragen v.a. der neuen Begleitpersonen<br />
geklärt. Infos zum Organisatorischen<br />
gibt es im neuen „Leitfaden <strong>zur</strong><br />
<strong>Sternsingeraktion</strong>“.<br />
Termine, Zeiten und Routen<br />
Gruppeneinteilung, eventuell kennen<br />
lernen der Kinder<br />
Betreuung der Kinder<br />
Aktuelle Lieder und Sprüche<br />
Ablauf des Hausbesuches<br />
Die SpenderInnen mit Infos versorgen<br />
(mit dem Flugzettel und mündlich)<br />
Passende Reaktionen auf häufige<br />
Äußerungen von Menschen gegenüber<br />
der Kirche, z.B. den Kirchenbeitrag<br />
betreffend (z.B. Verständnis<br />
zeigen bzw. eine kompetente<br />
Auskunftsperson in der Pfarrkanzlei<br />
nennen).<br />
Verhalten, wenn niemand zu Hause<br />
angetroffen wird („Flugzettel“ mit<br />
Erlagschein hinterlassen, aber nicht<br />
bei „Keine Werbung“, außer man<br />
kennt die dort wohnenden Leute).<br />
Danach können mögliche Probleme des<br />
Sternsingens thematisiert und passende<br />
Lösungen dafür gesucht werden (in<br />
Kleingruppen oder in der gesamten<br />
Gruppe, je nachdem wie groß diese ist).<br />
Auf einem Plakat werden die Probleme<br />
links und die Lösungen rechts aufgelistet.<br />
Probleme und Lösungen können aber<br />
auch in einem Rollenspiel bearbeitet<br />
werden, z.B. Antworten auf kritische<br />
Fragen der Besuchten finden. Das<br />
Rollenspiel wird im Anschluss reflektiert<br />
und nach alternativen Möglichkeiten<br />
durchsucht.<br />
6. Abschluss<br />
und Dankeschön:<br />
Das Treffen kann mit einer gemütlichen<br />
Jause abschließen (vielleicht sogar mit<br />
einem Sternsinger-Punsch).<br />
Alle Beteiligten (auch die Leute, die nähen<br />
oder kochen) freuen sich auch über ein<br />
kleines Dankeschön, das kann das kleine<br />
Geschenk sein, das auch die Sternsinger<br />
bekommen, ein Erinnerungsfoto, eine<br />
Urkunde oder eine Einladung zu einer<br />
Sternsinger-Jause oder einem -Ausflug.<br />
14
Sendungsfeier<br />
Unterwegs mit Gottes Segen!<br />
Begrüßung<br />
Es freut mich, dass wir heute alle versammelt<br />
sind, alle, die bei der <strong>Sternsingeraktion</strong><br />
mitmachen: Mädchen und Buben,<br />
Kinder, Jugendliche und Erwachsene,<br />
SternsingerInnen, Begleitpersonen und<br />
alle anderen, die tatkräftig mithelfen,<br />
damit die heurige <strong>Sternsingeraktion</strong><br />
wieder gut gelingen möge. An der<br />
<strong>Sternsingeraktion</strong> mitzuwirken, ist ja ein<br />
Geschenk: Wir bringen den Weihnachtssegen<br />
zu den Menschen in der Pfarre, und<br />
wir setzen uns für Menschen in den<br />
Entwicklungsländern ein. Damit setzen<br />
wir den christlichen Auftrag <strong>zur</strong> Nächstenliebe<br />
um.<br />
Danke-Gebet<br />
Ein Stern am Himmel hat damals die<br />
„Sterndeuter aus dem Osten“ nach<br />
Bethlehem geführt. Der Stern führt heute<br />
noch viele kleine Könige auf ihrer Reise<br />
durch unsere Pfarre. Die Heiligen Drei<br />
Könige bewegen die Herzen der Menschen,<br />
mit ihrem Singen und mit dem<br />
Segen, den sie überbringen.<br />
Guter Gott, wir danken dir, dass du uns<br />
auf unserem Weg begleitest. Wir danken<br />
dir, dass wir mit unserem Einsatz anderen<br />
Menschen im Süden der Welt unterstützen<br />
können. Hilf´uns, immer wieder neu<br />
aufzubrechen, und bleibe bei uns auf all<br />
unseren Wegen. Amen.<br />
Evangelium<br />
Mt 2, 9-11<br />
Gedanken<br />
Der Stern von Bethlehem hat den<br />
„Sterndeutern aus dem Osten“, wie die<br />
Heiligen Drei Könige in der Bibel genannt<br />
werden, den Weg zum Kind im Stall<br />
gezeigt. Er war ein leuchtendes Signal,<br />
dass in dieser armseligen Umgebung<br />
etwas Wunderbares passiert war, das die<br />
Welt auf den Kopf stellen würde. Die<br />
Geburt eines Kindes in der Krippe hat ihr<br />
Leben verändert. Diese Geburt von Jesus<br />
verändert auch heute unser Leben zum<br />
Guten. Das ist die weihnachtliche Freude,<br />
dass Jesus für uns geboren wurde. Wenn<br />
wir uns für ihn öffnen, wenn wir seine<br />
Liebe erfahren, dann nimmt unser Leben<br />
einen guten Lauf, dann sind wir in guten<br />
Händen.<br />
Der Stern von Bethlehem weist aber auch<br />
den Weg <strong>zur</strong> Nächstenliebe. Wenn die<br />
Menschen friedlich und mit Respekt<br />
miteinander umgehen, sei es in der<br />
Familie, in de Schule, in der Gemeinde,<br />
aber auch mit den weit entfernten<br />
Mitmenschen, dann ist die Gegenwart von<br />
Jesus Christus spürbar. Wir wollen darum<br />
bitten, dass wir für andere zum leuchtenden<br />
Stern werden, der die Finsternis<br />
erhellt.<br />
Die Nächstenliebe kennt keine Grenzen.<br />
Mit unserem Einsatz unterstützen wir<br />
unsere Geschwister in Brasilien, damit sie<br />
sich gegen Ausbeutung wehren und ihr<br />
Leben positiv gestalten können. Ihr<br />
sammelt ja heuer Spenden für …<br />
Einige Worte zum heurigen Modell-<br />
Projekt: Infos dazu auch in diesem<br />
Aktionsheft bzw. in kindgerechter Sprache<br />
im Kinderfolder „SternsingerInnen-News“.<br />
Sinnvoll, weil mit Bildern anschaulich<br />
gemacht, ist es auch, das „Fotoset zum<br />
Modellprojekt“, oder die entsprechende<br />
Diaserie zu zeigen (beides beim diözesanen<br />
Jungscharbüro anfordern).<br />
Fürbitten<br />
Von Kindern gelesen, bei jeder Fürbitte<br />
kann ein Weihrauchkorn in die erhitzte<br />
Schale gelegt werden, als Zeichen der zu<br />
Gott aufsteigenden Bitten.<br />
Begleite uns auf unserem Weg, die<br />
Weihnachtsbotschaft zu den Menschen zu<br />
bringen. Darum bitten wir dich, lieber<br />
Gott.<br />
Segne Häuser und Wohnungen, die von<br />
uns besucht werden, und die Menschen,<br />
die darin wohnen. Darum bitten wir dich,<br />
lieber Gott.<br />
Steh den Menschen in Brasilien <strong>zur</strong> Seite,<br />
für die wir sammeln, und hilf uns, die Welt<br />
gerechter zu machen. Darum bitten wir<br />
dich, lieber Gott.<br />
Lass uns erkennen, dass wir mit unseren<br />
Schwestern und Brüdern aus allen<br />
Ländern teilen sollen und voneinander<br />
lernen können. Darum bitten wir dich,<br />
lieber Gott.<br />
Vater Unser<br />
Gesungen, die rechte Hand kann auf die<br />
linke Schulter der rechtsstehenden<br />
Person gelegt werden, wodurch eine<br />
Menschenkette der Verbundenheit<br />
entsteht.<br />
15
Sendungsfeier/Sprüche<br />
Segen und Sendung<br />
Liebe Mädchen und Buben! In den<br />
nächsten Tagen macht ihr euch auf den<br />
Weg und wandert als Könige verkleidet<br />
von Haus zu Haus. Der Stern von<br />
Bethlehem begleitet Euch dabei und geht<br />
Euch voran. Er erinnert Euch daran, dass<br />
ihr die frohe Botschaft von der Geburt<br />
Jesu in die Welt hinaus tragt. Weil Jesus<br />
geboren wurde, wurden die Menschen auf<br />
dieser Welt Schwestern und Brüder. In<br />
euren Kassen sammelt ihr Geld für<br />
Menschen dieser Erde, die an den Rand<br />
gedrängt werden und unter schweren,<br />
ungerechten Lebensbedingungen leiden<br />
müssen. Damit setzt ihr Euch ein für mehr<br />
Gerechtigkeit und Frieden in dieser Welt.<br />
So sende ich Euch mit dieser großen und<br />
wichtigen Aufgabe hinaus in Eure Pfarren<br />
und erbitte Gottes Segen für Euch:<br />
Guter Gott, begleite die Buben und<br />
Mädchen,<br />
die in den nächsten Tagen unterwegs<br />
sind,<br />
um die gute Botschaft von der Geburt<br />
Jesu zu verkünden.<br />
Segne das Bemühen der Sternsinger und<br />
Sternsingerinnen.<br />
Segne alle, denen sie begegnen werden.<br />
Segne alle Anstrengungen für mehr<br />
Frieden und Gerechtigkeit auf dieser Welt.<br />
So segne und begleite euch alle<br />
der gute und barmherzige Gott,<br />
der Vater, der Sohn<br />
und der Heilige Geist.<br />
Amen<br />
Sprüche der SternsingerInnen<br />
Dieser Vorschlag für Sprüche kann sowohl für Kinder, als auch für Jungendliche oder<br />
Erwachsene verwendet werden. Viele weitere Sprüche gibt es im „Lieder- und Sprüche-<br />
Heft“ (im diözesanen Jungscharbüro bestellen) oder auf www.sternsingen.at. Wir sind<br />
immer wieder auf der Suche nach neuen Liedern und Sprüchen: Bitte an das Jungschar-Diözesanbüro<br />
übermitteln oder an bauer@dka.at mailen. Vielen Dank!<br />
SternträgerIn:<br />
Ihr lieben Leut’, macht auf das Tor,<br />
drei Königsboten steh’n davor.<br />
So ist es Brauch, so ist es Sitte,<br />
hört unser Wort, hört uns’re Bitte.<br />
Caspar:<br />
Wir wollen künden Euch von dem,<br />
was einst geschah in Bethlehem.<br />
Christus, der Heiland, kam <strong>zur</strong> Erde,<br />
damit die Welt erleuchtet werde.<br />
Melchior:<br />
Freudig rufen wir es aus:<br />
Gottes Segen jedem Haus.<br />
Zum Frieden mahnt in diesem Jahr<br />
die heilige Dreikönigsschar.<br />
Balthasar:<br />
Wir wollen keine Welt in Scherben,<br />
wir wollen für den Frieden werben.<br />
Menschen sind bedroht an Leib und Leben,<br />
mit Eurer Hilfe wollen wir Hoffnung geben.<br />
Alle:<br />
Wir danken für eure Gaben<br />
an Menschen, die weniger haben.<br />
Viel Glück und viel Segen im Neuen Jahr,<br />
das wünschen Caspar, Melchior und Balthasar.<br />
16
Elemente für den Gottesdienst<br />
Mit den SternsingerInnen<br />
zum Dreikönigssonntag<br />
Von Gerald Faschingeder; Predigtgedanken<br />
von P. Martin M. Lintner O.S.M.<br />
Die folgenden Seiten beinhalten Gedanken<br />
und Elemente für einen Gottesdienst<br />
oder eine Sendungsfeier. Die einzelnen<br />
Bausteine können je nach Bedarf<br />
verwendet werden.<br />
Einzug<br />
Die SternsingerInnen ziehen mit Priester<br />
und MinistrantInnen in die Kirche ein.<br />
Dabei spielt die Orgel oder wird bereits<br />
das Eingangslied gesungen.<br />
Kyrie<br />
Priester: Jesus wurde von den Sterndeutern<br />
in einem ärmlichen Stall gefunden<br />
und sie huldigten ihm dort. Jesus kommt<br />
auf stille, bescheidene, ja ärmliche Weise.<br />
Gott ist den Armen besonders nahe. Wir<br />
wissen von Armut, Not und Ausgrenzung<br />
und beten zu dir -<br />
Sternsinger/in: Guter Vater im Himmel!<br />
Du hast dich so verletzlich gemacht wie<br />
die aller verletztlichsten Menschen. Auch<br />
wir sind oft sehr verletzlich. Herr, erbarme<br />
dich<br />
Sternsinger/in: Jesus! Du hast als<br />
einfacher Mensch gelebt, hast dich von<br />
der Not der Menschen betreffen lassen.<br />
Auch wir fühlen uns oft betroffen von<br />
dem, was anderen weh tut, was andere<br />
schmerzt. Christus, erbarme dich<br />
Sternsinger/in: Guter Vater im Himmel!<br />
Du verschließt die Augen nicht vor der<br />
Not. Du hast uns gezeigt, dass es zum<br />
Menschsein gehört, mit anderen mit zu<br />
leiden. Herr, erbarme dich<br />
Priester: Herr, bring dein Licht in unsere<br />
Finsternis, in unseren Alltag. Deine<br />
Zuneigung bringt uns Freude und Heilung.<br />
Mach unsere Herzen weit, damit wir<br />
freudig einstimmen können in den<br />
Lobgesang der ganzen Schöpfung.<br />
Tagesgebet<br />
Guter Gott,<br />
du hast am heutigen Tag<br />
allen Menschen deinen Sohn gezeigt.<br />
Die Weisen folgten dem Stern,<br />
und fanden Jesus in seinem Glanze.<br />
Hilf auch uns, deine Herrlichkeit zu sehen.<br />
Darum bitten wir durch Jesus Christus.<br />
Amen<br />
1. Lesung<br />
Jesaja 60, 1-6<br />
2. Lesung<br />
Eph 3,2-3a.5-6<br />
Evangelium<br />
Mt 2, 1-12<br />
Gedanken <strong>zur</strong> Predigt<br />
von P. Martin M. Lintner O.S.M.<br />
Der französische Schriftsteller Antoine de<br />
Saint-Exupéry hat einmal gesagt: „Was<br />
du gibst, macht dich nicht ärmer.“ Im<br />
Licht von Weihnachten können wir dem<br />
hinzufügen: „... es macht dich sogar viel<br />
reicher!“<br />
Die Sterndeuter aus dem Osten finden<br />
nach einem langen und abenteuerlichen<br />
Weg der Suche das Kind in Bethlehem.<br />
Sie sind einem Stern gefolgt, der ihnen<br />
die Geburt eines Königs verkündet hat.<br />
Diesen König erkennen sie im Jesuskind.<br />
Vor ihm fallen sie nieder und beten es an.<br />
Das Bild der „Anbetung der heiligen drei<br />
Könige“, das in der Kunst unzählige Male<br />
dargestellt worden ist, ist uns vertraut.<br />
Dennoch stellt sich die Frage: Wie<br />
konnten die Sterndeuter in diesem Kind<br />
einen König erkennen?<br />
Das Matthäusevangelium berichtet<br />
schlicht von einem Haus, in dem sie das<br />
Kind mit seiner Mutter vorfanden. Von<br />
königlicher Herrlichkeit ist keine Rede,<br />
nicht einmal von einem Abglanz davon.<br />
Im Gegenteil, aus dem Lukasevangelium<br />
wissen wir, dass die Geburt Jesu in<br />
äußerst ärmlichen Verhältnissen<br />
stattfand: Fern der Heimat und abseits<br />
der Stadt Bethlehem. Weil in der<br />
Herberge kein Platz für die junge Familie<br />
war, legte die Mutter das Kind in eine<br />
Krippe. Das ist theologisch von großer<br />
Bedeutung. Die Menschwerdung Christi<br />
bedeutet, dass Gott sichtbar auf Erden<br />
erschienen ist. Er hat es nicht auf<br />
überwältigende, majestätische oder<br />
triumphalistische Weise getan, sondern<br />
auf stille, bescheidene, ja ärmliche Weise.<br />
Im Alten Testament begegnen wir Gott,<br />
der in der Geschichte des Volkes Israel<br />
wiederholt seine besondere Nähe und<br />
Liebe zu den Armen bezeugt hat. Ihnen<br />
hat er seinen besonderen Schutz<br />
zugesprochen. Die Menschwerdung<br />
Christi offenbart uns Gott, der nicht nur<br />
seine Nähe zu den Armen bekennt,<br />
sondern selbst arm wird. Die Herrlichkeit<br />
bzw. die Größe Gottes, die im Jesuskind<br />
aufscheint, ist seine besondere Liebe zu<br />
den Armen.<br />
Das Geheimnis der Menschwerdung ist<br />
zugleich aber auch eine tiefe Aussage<br />
über das Menschsein. Als Kind liegt<br />
Jesus hilflos und verletzlich in der Krippe,<br />
angewiesen auf elterliche Fürsorge und<br />
menschliche Liebe. Seine Verletzlichkeit<br />
wird Christus auch als Erwachsener nicht<br />
ablegen, im Gegenteil, er wird sich ganz<br />
preisgeben. Dass er am Kreuz den<br />
gewaltsamen Tod eines Verbrechers<br />
erdulden wird, ist höchster Ausdruck<br />
seiner Verletzlichkeit. Zugleich erscheint<br />
darin aber auch die Liebe Jesu in ihrer<br />
17
Elemente für den Gottesdienst<br />
ganzen Fülle, nämlich in der Bereitschaft,<br />
sein Leben hinzugeben für die, die er<br />
liebt. Wenn wir auf das Leben Jesu<br />
blicken, dann sehen wir, dass sich<br />
Menschlichkeit dort entfaltet, wo ein<br />
Mensch bereit ist, für andere einzustehen,<br />
auch wenn das bedeutet, dass er<br />
sich damit verwundbar macht. Diese<br />
Verwundbarkeit kann darin bestehen,<br />
sich von der Not und vom Leid der<br />
anderen Menschen betreffen zu lassen.<br />
Die Fähigkeit zum Mit-Leid ist eine<br />
zutiefst menschliche Anlage. Nicht<br />
Herzenshärte, sondern mitfühlen und<br />
mitleiden zu können, macht einen<br />
Menschen menschlich.<br />
Kommen wir <strong>zur</strong>ück zum Fest der<br />
Erscheinung des Herrn. Wo suchen wir<br />
Christus heute? Wo können wir die<br />
Gegenwart des menschgewordenen<br />
Sohnes Gottes heute finden? Eine<br />
Botschaft des Evangeliums könnte sein:<br />
Bei den Armen, denen Gott seine<br />
besondere Nähe verheißen hat und deren<br />
Schicksal Jesus geteilt hat, ja mehr noch,<br />
mit denen sich Jesus identifiziert hat. Er<br />
war selbst arm und hat die Nähe zu den<br />
Armen und Leidenden gesucht. Darin<br />
liegt eine große Herausforderung für uns<br />
Christen, dass uns die Sehnsucht, Gott zu<br />
begegnen, zu den Armen und Leidenden<br />
führt. Das mag paradox klingen. Viele<br />
Menschen bezeugen aber – etwa<br />
Missionare oder Entwicklungshelferinnen<br />
–, dass sie in der Begegnung mit diesen<br />
Menschen Gott neu entdeckt haben. Das<br />
heißt in keiner Weise, dass damit die<br />
vielfältigen Situationen von Armut und<br />
Misere verharmlost werden, sondern vielmehr,<br />
dass auch heute noch gilt, dass<br />
Gott den Armen besonders nahe ist.<br />
Wenn wir also ernsthaft Gott suchen und<br />
ihm begegnen wollen, dann dürfen wir<br />
uns nicht in unser trautes Heim oder in<br />
unsere schönen Kirchen <strong>zur</strong>ückziehen,<br />
sondern müssen vielmehr auch offen und<br />
sensibel werden für menschlichen<br />
Erfahrungen von Leid und Armut. Unsere<br />
Augen vor dem Elend der Mitmenschen<br />
nicht zu verschließen wird so zu einem<br />
Weg, Gottes Herrlichkeit zu entdecken.<br />
Dieser Weg lässt uns aber auch den<br />
Menschen erkennen. Die Sterndeuter<br />
huldigen dem Jesuskind und bringen ihm<br />
wertvolle Gaben. Dennoch, die eigentlich<br />
Beschenkten sind sie. In der Begegnung<br />
mit dem Kind in der Krippe ist ihnen das<br />
Licht aufgestrahlt, ist ihnen Hoffnung und<br />
Freude geschenkt worden. Menschen, die<br />
bereit sind zu geben und zu schenken,<br />
werden selbst reich beschenkt. Ein Blick<br />
auf das ganze Leben Jesu zeigt uns, dass<br />
er ein Mensch war, der ganz für die<br />
Anderen da war. Er hat sein Menschsein<br />
verwirklicht im Dasein für die anderen,<br />
besonders für die Hilfsbedürftigen. Für<br />
uns heißt das, dass wir den tiefen Sinn<br />
unseres Lebens dort finden, wo wir nicht<br />
nur für uns leben, sondern wo wir unser<br />
Leben in den Dienst der Mitmenschen<br />
stellen, wo wir bereit sind, füreinander<br />
Verantwortung zu übernehmen. Menschlichkeit<br />
strahlt dort am hellsten, wo sich<br />
Menschen für die Anderen einsetzen,<br />
besonders für die Armen, Benachteiligten<br />
oder Hilflosen.<br />
Auf dem Hintergrund dieser Botschaft ist<br />
es auch kein Zufall, wenn in diesen Tagen<br />
wieder viele Kinder als die heiligen drei<br />
Könige unterwegs sind, um für Hilfsprojekte<br />
in den Ländern des Südens,<br />
besonders in Brasilien, zu sammeln.<br />
Unsere Spende ist nicht nur eine milde<br />
Gabe, die wir aus unserem Überfluss<br />
geben, sondern sie hilft uns, menschlicher<br />
zu werden. Wenn wir uns der Hilfe<br />
für die anderen verweigern, laufen wir<br />
Gefahr, unsere eigene Menschlichkeit<br />
aufs Spiel zu setzen. Unsere Offenheit für<br />
die Anliegen und für die Nöte der<br />
Menschen in den armen Ländern, aber<br />
auch für die armen Menschen, die mitten<br />
unter uns leben, hilft uns hingegen,<br />
unsere Menschlichkeit zu entfalten.<br />
Dabei werden wir die beglückende<br />
Erfahrung machen, dass wir darin selbst<br />
reich beschenkt werden, denn „was du<br />
gibst, macht dich nicht ärmer, sondern<br />
reicher!“ Beschenkt werden wir im<br />
besonderen auch mit der Erfahrung, dass<br />
Gott auch heute noch mitten in unserer<br />
Welt gegenwärtig ist, ganz besonders in<br />
jenen Menschen, die – wie Jesus – bereit<br />
sind, sich zu verschenken und ihr Leben<br />
in den Dienst der anderen zu stellen. Vor<br />
Jesus niederfallen und ihm huldigen, das<br />
bedeutet auch bereit sein, wie er sein<br />
Leben hinzugeben für die Menschen.<br />
Fürbitten<br />
Priester: Bei den Fürbitten sagen wir<br />
Gott, was wir brauchen. Menschen, die<br />
bereit sind zu geben und zu schenken,<br />
werden selbst reich beschenkt. So teilen<br />
wir Gott unsere Wünsche mit. Fragen wir<br />
die Sternsinger, worum sie Gott bitten:<br />
1. Ich bitte, dass wir in den anderen<br />
Menschen Jesus entdecken können.<br />
2. Ich bitte darum, dass immer mehr<br />
Menschen anderen helfen.<br />
3. Ich bitte, dass du den Armen nahe<br />
bleibst und ihnen Mut schenkst.<br />
4. Ich bitte dafür, dass wir den Leuten, die<br />
wir besuchen, wirkliche Freude bringen.<br />
5. Ich bitte, dass die Projekte, die von der<br />
Dreikönigsaktion gefördert werden, gut<br />
funktionieren und gut helfen.<br />
Priester: Guter Vater im Himmel, du hast<br />
der Welt deine Freundschaft geschenkt<br />
und gesagt: „Es werde Licht!“. Lass uns<br />
an diesem Licht teilhaben durch Christus<br />
unseren Bruder. Amen.<br />
Information bei den<br />
Verkündigungen<br />
Die Sternsinger unserer Pfarre sind heuer<br />
von ... bis ... unterwegs. Sie versuchen<br />
alle Häuser zu besuchen, um die Geburt<br />
Christi zu verkünden und Spenden für<br />
notleidenden Menschen in Ländern der<br />
„Dritten Welt“ zu sammeln.<br />
Heuer liegt ein Schwerpunkt der Sammlung<br />
bei der Unterstützung für Indios und<br />
Bauernfamilien in Brasilien. Aus den<br />
Spendengeldern wird zum einen die<br />
Organisation CIMI unterstützt. Das ist der<br />
brasilianische Indianermissionsrat, der<br />
sich für die Rechte der Indios einsetzt.<br />
Zum anderen kommen die Spenden<br />
IRPAA zugute, ein Institut, das gemeinsam<br />
mit Kleinbauern Methoden entwickelt, um<br />
im halbtrockenen Gebiet des brasilianischen<br />
Nordostens besser zu leben.<br />
Herzlich Vergelt’s Gott für Ihren Beitrag für<br />
eine gerechtere Welt!<br />
18
Elemente für den Gottesdienst<br />
Segensgebet<br />
Priester: Die Menschwerdung Christi<br />
offenbart uns Gott,<br />
der nicht nur seine Nähe zu den Armen<br />
bekennt,<br />
sondern selbst arm wird.<br />
Die Herrlichkeit bzw. die Größe Gottes,<br />
die im Jesuskind aufscheint,<br />
ist seine besondere Liebe zu den Armen.<br />
Und so bitten wir dich:<br />
Lass deine Liebe für uns alle leuchten;<br />
wende uns dein Angesicht zu,<br />
behüte und beschütze uns.<br />
Guter Gott, segne auch diese Sternsinger<br />
und Sternsingerinnen.<br />
Sei mit ihnen auf dem Weg.<br />
Wenn sie Segen in die Häuser bringen, die<br />
sie besuchen.<br />
Stärke sie, wenn sie müde sind<br />
und wenn Türen verschlossen werden.<br />
Lass sie von jenen erzählen, die auf<br />
unsere Solidarität zählen.<br />
Segne uns alle,<br />
damit wir die Weihnachtsfreude in den<br />
Alltag mitnehmen können.<br />
Darum bitten wir durch Christus unseren<br />
Herrn.<br />
Alle: Amen!<br />
Priester: Und Euch alle segne und<br />
begleite der gute und barmherzige Gott<br />
der Vater und der Sohn und der Heilige<br />
Geist.<br />
Alle: Amen.<br />
Vielen Dank an Gerald Faschingeder und<br />
P. Martin M. Lintner O.S.M. für das Gottesdienst-Modell.<br />
19