06/07 - Kirchengemeinde Wöbbel, Belle und Billerbeck
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KONFI-SEGELTOUR 20<strong>07</strong><br />
„Piet berichtet“<br />
„Darf ich mich vorstellen? - Ich heiße<br />
Piet <strong>und</strong> bin das wichtigste Besatzungsmitglied<br />
der Gouwzee! Sicherlich,<br />
Evert <strong>und</strong> Steffi sind auch wichtig,<br />
sie manövrieren das Boot aus <strong>und</strong><br />
in den Hafen, sie wissen, wie man<br />
segelt, sie kennen die Segelrouten<br />
<strong>und</strong> schöne Häfen, ... aber ich unterhalte<br />
die Gäste.<br />
Ich bin so wichtig, dass mein Name<br />
schon in der Eingangsrede des Kapitäns<br />
vorkommt. Da erzählt er jedes<br />
Mal, dass man auf dem Schiff alles<br />
hat, was es zu Hause auch gibt, nur<br />
etwas weniger. Weniger Wasser,<br />
Strom, Platz, ... Dabei gibt es auf unserem<br />
Schiff viel mehr Dinge als bei<br />
den Gästen zu Hause: Drei Toiletten,<br />
drei Duschen, zehn Schlafzimmer,<br />
einen Tageswohnraum für 30 Personen,<br />
eine Küche mit Spülmaschine,<br />
ein Klavier, eine Zapfanlage, ... Wer<br />
hat das schon!<br />
Übrigens mein Name kommt zwar vor<br />
in der Eingangsrede, aber manchmal<br />
bedauere ich sehr den Zusammenhang.<br />
Die Gäste bekommen nämlich<br />
den Hinweis, dass sie mich nicht füttern<br />
dürfen. ‘H<strong>und</strong> bekommt H<strong>und</strong>efutter,<br />
Mensch bekommt Menschenfutter.´<br />
Meistens gibt es bei den Gästen<br />
Nudeln, aber auf dieser Tour gab<br />
es Küchengerüche, da wär ich am<br />
liebsten auch Mensch gewesen. Noch<br />
nicht einmal die Reste gab es für<br />
mich, die haben die Menschen kurz<br />
vor ihrer Abfahrt restlos aufgegessen.<br />
Zwei Tage waren kleine <strong>und</strong> große<br />
Menschen an Bord. Irgendwann habe<br />
ich aufgehört zu zählen, wie oft sie mir<br />
mein Seilspielzeug hingeworfen haben.<br />
Ich mußte noch nicht einmal etwas<br />
sagen, ich hab sie einfach nur<br />
angeschaut <strong>und</strong> schon bewegten sie<br />
sich. Steffi <strong>und</strong> Evert müssen immer<br />
rufen <strong>und</strong> reden, obwohl ich zugeben<br />
muss, dass die Gruppe richtig gut<br />
angepackt hat. Als wir losfuhren, mußte<br />
das Großsegel noch am Baum <strong>und</strong><br />
an der Gaffel befestigt werden <strong>und</strong><br />
anschließend aufgerollt werden. Da<br />
hat die Guppe schon ihr erstes dikkes<br />
Lob bekommen. Von da an lief<br />
alles r<strong>und</strong>. Segeln ist Sache der<br />
Mannschaft <strong>und</strong> die hat richtig gut<br />
zusammengearbeitet. Wahrscheinlich<br />
sind wir deshalb auch am ersten Tag<br />
so lange gesegelt. Von Monnikendam<br />
aus nach Lelystad, vorbei an der<br />
Batavia, einem ganz alten, nachgebauten<br />
Segelschiff aus Piratenzeiten,<br />
durch die Schleuse <strong>und</strong> dann in nördliche<br />
Richtung nach Enkhuizen. Fast<br />
acht St<strong>und</strong>en an Bord. Meine Blase<br />
ist inzwischen trainiert. Mit einer<br />
Konfirmandenblase wär’ das nicht<br />
möglich. Ich hörte, dass die Konfis,<br />
so wurden die kleinen Menschen von<br />
einigen genannt, auf der Busfahrt fast<br />
jede St<strong>und</strong>e eine Pause brauchten.<br />
Offensichtlich waren sie mir dabei insofern<br />
ganz ähnlich, dass sie auch<br />
schon mit Bäumen <strong>und</strong> Sträuchern<br />
zufrieden waren.<br />
In Enkhuizen gab es dann für die Erwachsenen<br />
ein ‘Einlaufbier´ <strong>und</strong> für<br />
die kleinen Menschen Auslauf bis zum<br />
Abendessen. Was dann passierte war<br />
unglaublich, aber ich will es nicht vor-<br />
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