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Gemeindebrief 2/2007 - Kirchenkreis Leverkusen

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Im Hebräerbrief fand ich den kompletten Bibelvers und habe ihn für Sie<br />

aufgeschrieben. Dort ist die Stimmung nicht so flott-frech wie beim Kirchentag,<br />

sondern eher ernst und bedächtig. Die Luther-Übersetzung hebt<br />

jene Worte zudem durch Fettdruck hervor – also steckt vielleicht mehr<br />

darin, als es uns beim flüchtigen Hören oder Lesen vorkommt.<br />

Zentral ist der Vergleich des Wortes Gottes mit einem Schwert. Ein Bild,<br />

das Aggressionen, Kampf und Streit in sich trägt und so gar nicht zu dem<br />

friedlich-freundlichen Selbstbild passt, das wir Christen normalerweise von<br />

uns haben. Beachtlich sodann die Steigerungsform „schärfer“: Gottes<br />

Wort bewirkt noch viel mehr als jene Waffe.<br />

Aber was bewirkt es denn eigentlich? Wie das Skalpell eines Chirurgen<br />

führt es trennende Schnitte durch. „Kein Geschöpf ist vor ihm verborgen“<br />

heißt es gleich anschließend in der Bibel. Mit seinem Wort durchschaut<br />

Gott unsere heimlichen Absichten und bösen Pläne – in seinem Licht liegen<br />

sie offen vor Augen; sein Urteil stellt klar, was an uns gut ist und was<br />

böse.<br />

Da entstehen bei mir zwiespältige Gefühle. Ich begebe mich nur ungern<br />

unters Messer; man hat von so vielen Nebenwirkungen und Komplikationen<br />

gehört. Andererseits muss ein entzündeter Blinddarm raus, wenn<br />

nicht noch größeres Unheil passieren soll. Und Krebsgeschwüre sowieso.<br />

Vielleicht ist auch eine „Operation“der Gedanken und Sinne meines Herzens<br />

gelegentlich angebracht. Um das Gute zu schützen muss Krankes<br />

und Wucherndes weg geschnitten werden. Das ist gefährlich und anstrengend<br />

– aber am Ende geht es mir dann hoffentlich wieder besser.<br />

Die Urlaubszeit bietet Chancen zu gründlicher Bestandsaufnahme und<br />

Korrektur. Weit weg von Alltagspflichten und gedankenloser Routine fällt<br />

der kritisch-konstruktive Blick auf das eigene Leben und auf sinnvolle Veränderungen<br />

leichter. Nichts muss für immer bleiben wie es ist – entdecke<br />

die Möglichkeiten! Wer mag, kann dazu in der Bibel blättern, zum Beispiel<br />

im ersten Buch Mose, im Lukas-Evangelium oder eben auch im Hebräerbrief.<br />

Und wenn Sie dann wiederkommen, ist schon bald der 2. September: unser<br />

diesjähriges Gemeindefest „Johanneskirche lebendig“. Nicht, weil wir<br />

so tolle Leute wären. Sondern weil uns Gottes Wort lebendig macht. Und<br />

kräftig. Und schärfer . . .Schöne Ferien ! Jürgen Berghaus, Pfarrer<br />

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