Brücken bauen Nr. 1 2007 - Evangelischer Kirchenkreisverband ...
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Innenstadtgemeinde<br />
Fünf Jahre Innenstadtgemeinde<br />
Eine Antwort<br />
Nachdem in der letzten Ausgabe des<br />
„<strong>Brücken</strong><strong>bauen</strong>s“ Norbert Ernst einen nicht<br />
geschriebenen Brief geschrieben hat, ist es mir<br />
nun ein echtes Bedürfnis, einige der von ihm<br />
genannten Denkanstöße zu bedenken.<br />
Dabei kommt mir zu Gute, dass mir nach nun<br />
mehr fast einem Jahr die Innenstadtgemeinde<br />
nicht mehr unvertraut ist, dass in den vielen<br />
Gesprächen, die ich führen konnte, eine ganze<br />
Reihe von Gedanken und Beschwerlichkeiten,<br />
auch Traurigkeiten und Ärger, schon begegnet<br />
ist. Und andererseits habe ich auch nach fast<br />
einem Jahr - ich möchte fast sagen:<br />
natürlicherweise - immer auch noch einen Blick,<br />
der noch nicht völlig von der Innenstadtgemeinde<br />
gefangen ist.<br />
Ich will mit den Fakten beginnen: Wir in der<br />
Innenstadtgemeinde sind knapp 2.850<br />
Gemeindeglieder (Tendenz z. Zt. langsam<br />
abnehmend), wir haben vier Kirchen und vier<br />
Gebäude in Gemeindebesitz: Grüner Graben 8<br />
mit der Pfarrwohnung des Superintendenten,<br />
Jochmannstr. 4 mit einer Pfarrwohnung, die<br />
Jakobstr. 24 - das bisherige Gemeindezentrum<br />
und das Mollerhaus mit der zukünftigen<br />
Pfarrwohnung des geschäftsführenden Pfarrers.<br />
Nach der im Dezember durchgeführten<br />
Pfarrstellenbewertung hat die Innenstadtgemeinde<br />
nominell Anspruch auf 1,75<br />
Pfarrstellen. Aufgrund der besonderen<br />
touristischen Bedeutung der Innenstadtkirchen<br />
und der damit verbundenen besonderen auch<br />
missionarischen Herausforderungen der<br />
Innenstadtgemeinde hat der Gemeindekirchenrat<br />
die Aufstockung auf 2,00 Pfarrstellen beantragt.<br />
Dazu hat der Kreiskirchenrat zustimmend<br />
votiert. Die zweite Pfarrstelle wird - die<br />
Genehmigung durch das Konsistorium<br />
vorausgesetzt - wahrscheinlich im 2. Halbjahr<br />
besetzt werden können. Das ist ein wahrer Grund<br />
zur Freude. Außerdem arbeiten in der<br />
16<br />
Innenstadtgemeinde: eine Mitarbeiterin im<br />
Bereich Offene Kirchen/Öffentlichkeitsarbeit zu<br />
50%; eine Gemeindesekretärin zu 50%; drei<br />
Mitarbeiter in Voll- und Teilzeit zu insgesamt<br />
115 %, zwei Mitarbeiter im Bereich<br />
Kirchenmusik mit 40%, zwischen 30 und 45<br />
Mitarbeiter im Bereich Offene Kirchen, die vom<br />
Arbeitsamt refinanziert werden (die sog. Hartz<br />
IV- Mitarbeiter). Diese Menschen sorgen mit<br />
dafür, dass im Sommer alle vier Kirchen, im<br />
Winter drei Kirchen der Innenstadt tagsüber<br />
offen für Gemeindeglieder und Touristen sind.<br />
Das ist in Dresden auch so, aber schon in Bautzen<br />
ist es nicht mehr selbstverständlich, dass die<br />
Kirchen in der Innenstadt offen sind. Vierzehn<br />
Erzieher kümmern sich in den drei Kitas und<br />
dem Hort der Innenstadtgemeinde um täglich<br />
180 Kinder: ein wahrer Schatz der täglichen<br />
Begegnung mit Kirche und Gemeinde im<br />
gelebten Glauben für Kinder und Eltern.<br />
Daneben und dazu engagieren sich für mich noch<br />
unzählbare Menschen in den Küster- und<br />
Kirchendienstkreisen, den Chören und<br />
Posaunenchören, den Hauskreisen, den<br />
Gesprächs- und Erwachsenenkreisen, den<br />
Frauen- und Seniorenkreisen, den beiden<br />
Kindergottesdiensthelferkreisen und beim<br />
Verteilen des Gemeindeblatts und des Ev.<br />
Kirchenblatts. Einen Großteil der Geburtstagsbesuche<br />
nimmt der bei der Stadtmission<br />
beheimatete Besuchsdienst den beiden Pfarrern<br />
ab, die die große Zahl derer, die 75 und älter sind,<br />
nicht alle zu ihrem Geburtstag besuchen<br />
könnten.<br />
Allerdings: auch das nicht Erfreuende, das<br />
Ärgernde gilt es zu bedenken. Zu der<br />
angemahnten Ehrlichkeit, die sich nicht in die<br />
Tasche lügt, gehörte dann auch, in einem Teil der<br />
Gemeinde im Bereich der Lutherkirche nicht nur<br />
- teilweise gemeinde - und gemeindeaufbauzerstörend<br />
- den vergangenen Zeiten nach