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Glossar Klimawandel und Raumentwicklung - KlimaMORO

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Fachplanung<br />

Fachplanung umfasst die systematische Vorbereitung <strong>und</strong> Durchführung von Maßnahmen,<br />

die auf die Entwicklung eines bestimmten Sachbereiches beschränkt sind. Beispiele für Fachplanungen<br />

insbesondere im Hinblick auf die Herausforderungen durch den <strong>Klimawandel</strong> sind<br />

die Landschaftsplanung, die Verkehrsplanung <strong>und</strong> die Wasserwirtschaftliche Planung.<br />

Fachplanungen existieren auf Ebene des B<strong>und</strong>es, der Länder, Regionen oder Gebietskörperschaften.<br />

Sie sind sektoral (an Umweltmedien oder Aufgaben) orientiert, aber vielfach mit<br />

räumlichem Bezug, sodass sie Raumbedeutsamkeit erlangen. Fachplanungen verfügen über<br />

eigene Rechtsgr<strong>und</strong>lagen (z. B. Wasserhaushaltsgesetz, Naturschutzgesetz), in denen durch<br />

die sog. Raumordnungsklausel den Erfordernissen der Raumordnung Geltung verschafft wird<br />

(Runkel 2005; Reitzig 2011; Vallée 2011).<br />

Von diesen raumbedeutsamen Fachplanungen wird die Raumplanung unterschieden. Die<br />

Raumplanung nimmt auf allen Ebenen – sowohl auf überörtlicher als auch auf örtlicher – eine<br />

Abstimmung <strong>und</strong> Zusammenfassung der raumbedeutsamen Fachplanungen vor, weshalb die<br />

Raumplanung auch als integrativ, überfachlich oder übergeordnet beschrieben wird. Raumplanung<br />

<strong>und</strong> raumbedeutsame Fachplanungen können wiederum unter dem (Ober-)Begriff der<br />

raumbedeutsamen Planungen zusammengefasst werden (Turowski 2005; Greiving 2011).<br />

Durch den <strong>Klimawandel</strong> steigen die Anforderungen an alle Fachplanungen, die sich mit den<br />

natürlichen Ressourcen auseinandersetzen (z. B. Landschaftsplanung, Wasserwirtschaft) (Zebisch<br />

et al. 2005). Zudem müssen Infrastrukturplanungen an veränderte klimatische Bedingungen<br />

angepasst <strong>und</strong> Treibhausgasemissionen minimiert werden (ebd.). Die Verkehrsplanung<br />

kann z. B. über die Nahverkehrpläne Einfluss auf die Reduzierung der Treibhausgasemissionen<br />

nehmen. Anpassungsstrategien der Fachplanungen werden z. B. deutlich in den<br />

Hochwasserrahmenplänen der Wasserwirtschaft. Die durch den <strong>Klimawandel</strong> entstehenden<br />

Herausforderungen setzen teilweise auch sehr langfristige Strategien der Fachplanungen voraus.<br />

Beispiele hierfür sind Bestrebungen des Naturschutzes <strong>und</strong> der Landschaftsplanung zur<br />

Erhaltung der Biodiversität durch die Errichtung eines umfassenden Biotopverb<strong>und</strong>systems<br />

oder aber Maßnahmen der Waldmehrung <strong>und</strong> des Waldumbaus in forstlichen Rahmenplänen.<br />

Da Anpassungsstrategien einzelner Fachplanungen jedoch auch raumbedeutsame Konflikte<br />

untereinander beinhalten können, ist die sektorübergreifende <strong>und</strong> stärker integrative<br />

Perspektive der Raumplanung bei der Formulierung von Anpassungsstrategien erforderlich<br />

(Overbeck et al. 2008).<br />

Gefahr, Gefährdung<br />

Gefahr bezeichnet den Tatbestand einer objektiven Bedrohung durch ein mögliches Schadensereignis,<br />

das unter bestimmten Bedingungen eintritt bzw. eine bestimmte Eintrittswahrscheinlichkeit<br />

aufweist (UN/ISDR 2004; Greiving 2002; WBGU 1999).<br />

Der Begriff der Gefahr entspricht im Englischen im Wesentlichen dem Begriff des „hazard“:<br />

„A potentially damaging physical event, phenomena or human activity that may cause the loss<br />

of life or injury, property damage, social and economic disruption or environmental degradation.<br />

Hazards can include latent conditions that may represent future threats and can have different<br />

origins […]“ (UN/ISDR 2004: 4).<br />

Gefahren können durch ein Naturereignis, technische bzw. organisatorische Fehler oder<br />

menschliches Verhalten entstehen (SKK 2006). Im Polizei- <strong>und</strong> Ordnungsrecht werden Gefahren<br />

darüber hinaus als Phänomene definiert, bei denen dringender Handlungsbedarf besteht.<br />

In dieser Hinsicht bezeichnet Gefahr „eine Sachlage, in der bei ungehindertem Ablauf<br />

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