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Abstractbuch - Deutsche Arbeitsgruppe KMT / SZT der Pflegenden

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AL-Amyloidose – Was ist das ?<br />

Silvana Klemp<br />

Hämatologisch-Onkologische Station von Dusch (<strong>KMT</strong>/IMC)<br />

Medizinische Klinik V, Universität Heidelberg<br />

INF 410, 69120 Heidelberg<br />

Die AL-Amyloidose stellt mit einer Häufigkeit von 5 bis 13 Erkrankungen pro eine<br />

Million Einwohner / Jahr eine seltene Erkrankung dar.<br />

Sie zählt zu den monoklonalen Immunglobulin-Ablagerungskrankheiten.<br />

Die vorangestellte Kurzbezeichnung AL charakterisiert die vorliegende<br />

Amyloidoseform, wobei das A für Amyloidose und das L für Leichtketten steht,<br />

sodass man auch von einer Leichtkettenamyloidose spricht.<br />

Um dem Ziel einer optimalen Patientenbetreuung sowohl medizinisch als auch<br />

pflegerisch gerecht werden zu können, ist es wichtig das Krankheitsbild <strong>der</strong> AL-<br />

Amyloidose zu verstehen.<br />

Der AL-Amyloidose liegt eine klonale Plasmazellerkrankung zugrunde.<br />

Die Amyloidablagerungen sind das Ergebnis <strong>der</strong> von den klonalen Plasmazellen<br />

produzierten Leichtketten, welche im Extrazellularraum als unlösliche Fibrillen zur<br />

amorphen Amyloidsubstanz agglutinieren. Folglich kommt es zu<br />

Amyloidablagerungen.<br />

Diese können sich auf ein einziges Organ o<strong>der</strong> einen einzigen Gewebetyp<br />

beschränken o<strong>der</strong> aber auch systemisch verteilt vorkommen. Die AL-Amyloidose<br />

kann sich an jedem Organ manifestieren mit einer daraus resultierenden<br />

Insuffizienzentwicklung .<br />

Die Erkrankung äußert sich neben Allgemeinsymptomen in den jeweils spezifischen<br />

Organinsuffizienzen z.B. Proteinurie bei Befall <strong>der</strong> Niere o<strong>der</strong> Kardiomyopathie mit<br />

<strong>der</strong> Gefahr von Rhythmussstörungen bei Befall des Herzens.<br />

Ein entscheidendes Kriterium zur Diagnosesicherung stellt die histologische<br />

Untersuchung eines Organpräparates einschließlich <strong>der</strong> Kongorotfärbung und <strong>der</strong><br />

Färbung auf Leichtkettenablagerungen dar. Zumeist befindet sich die Erkrankung bei<br />

Diagnosestellung schon im fortgeschrittenem Stadium mit z.T. bereits irreversiblen<br />

Organschädigungen.<br />

Derzeit existiert keine Möglichkeit das Amyloid aktiv aus dem betroffenen Gewebe zu<br />

entfernen. Demnach besteht die momentane Therapie <strong>der</strong> Erkrankung einerseits in<br />

<strong>der</strong> symptomatischen Behandlung, an<strong>der</strong>erseits in <strong>der</strong> Behandlung <strong>der</strong> zugrunde<br />

liegenden Plasmazellerkrankung. Hier im Therapiezentrum Heidelberg ist<br />

beispielsweise die Hochdosistherapie mit Melphalan und anschließen<strong>der</strong> autologer<br />

Blutstammzelltransplantation eine mögliche Therapieoption.<br />

Generell kann man sagen, dass Patienten mit einer AL-Amyloidose als<br />

Hochrisikopatienten anzusehen sind. Dies liegt in den zumeist schlechteren<br />

Vorraussetzungen vor Therapiebeginn. Als Hauptursachen für das erhöhte Risiko<br />

sind hier z.B. schlechter Allgemeinzustand / Ernährungszustand, Herz-,<br />

Nierenbeteiligung sowie <strong>der</strong> Befall von mehr als zwei Organsystemen zu nennen.<br />

Demnach ist es aus pflegerischer Sicht von großer Notwendigkeit auf entsprechende<br />

Parameter beson<strong>der</strong>es Augenmerk zu legen z.B. Blutungszeichen, Vitalparameter,<br />

Wasser- und Elektrolythaushalt um frühzeitig auf entsprechende Komplikationen<br />

adäquat reagieren zu können wie beispielsweise Herzrhythmusstörungen,<br />

Nierenversagen, akute Blutungen und Elektrolytverschiebungen.<br />

Dies erfor<strong>der</strong>t eine engmaschige Patientenbetreuung, -beobachtung, um dem<br />

gefor<strong>der</strong>ten Anspruch gerecht werden zu können.

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