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2 Der Kristall als Kontinuum (Morphologie)

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A. N. Danilewsky 15<br />

Inhalt von Kapitel 2<br />

2 <strong>Der</strong> <strong>Kristall</strong> <strong>als</strong> <strong>Kontinuum</strong> (<strong>Morphologie</strong>)...................................................................... 16<br />

2.1 Korrespondenz von <strong>Kristall</strong>struktur und <strong>Morphologie</strong> ................................................ 16<br />

2.1.1 Definition ............................................................................................................. 16<br />

2.1.2 Ebene Begrenzungsflächen .................................................................................. 17<br />

2.1.3 <strong>Kristall</strong>wachstum.................................................................................................. 18<br />

2.2 Gesetzmäßigkeiten und Darstellung............................................................................. 21<br />

2.2.1 Polyeder – Gesetze............................................................................................... 21<br />

2.2.2 Form ..................................................................................................................... 22<br />

2.2.3 Tracht ................................................................................................................... 22<br />

2.2.4 Habitus ................................................................................................................. 22<br />

2.2.5 Gesetz der Winkelkonstanz.................................................................................. 24<br />

2.2.6 Rationalitätsgesetz................................................................................................ 26<br />

2.2.7 Zonengesetze........................................................................................................ 27


16<br />

<strong>Kristall</strong>ographie I<br />

2 <strong>Der</strong> <strong>Kristall</strong> <strong>als</strong> <strong>Kontinuum</strong> (<strong>Morphologie</strong>)<br />

Flächen und Kanten, die einen <strong>Kristall</strong> begrenzen, bestimmen seine <strong>Morphologie</strong><br />

2.1 Korrespondenz von <strong>Kristall</strong>struktur und <strong>Morphologie</strong><br />

2.1.1 Definition<br />

Beispiel Bleiglanz, PbS (Abb. 2.1.1):<br />

(a) Positionen der Gitterpunkte<br />

(b) Niedrig indizierte Flächen<br />

(c) {100} Fläche mit Pb- und S - Bausteinen<br />

Abb. 2.1. 1: Beispiel Bleiglanz


A. N. Danilewsky 17<br />

• Jede begrenzende <strong>Kristall</strong>fläche verläuft parallel zu einer Schar von Netzebenen<br />

• Jede <strong>Kristall</strong>kante verläuft parallel zu einer Schar von Gittergeraden.<br />

Folglich werden<br />

• <strong>Kristall</strong>flächen ebenfalls durch die Millerschen Indizes (hkl) und<br />

• Kanten durch [uvw] festgelegt.<br />

2.1.2 Ebene Begrenzungsflächen<br />

Wenn ein <strong>Kristall</strong> ungehindert wachsen kann, bildet er ebene Begrenzungsflächen aus.<br />

Oberflächen sind wie Ebenen des <strong>Kristall</strong>gitters mit Teilchen belegt. <strong>Der</strong> Abbruch der idealen<br />

Struktur macht jedoch eine (geringe) Neuorientierung der Bausteine notwendig:<br />

Oberflächenrekonstruktion (Abb.2.1.2). Eine stabile <strong>Kristall</strong>fläche ist chemisch neutral.<br />

Abb. 2.1. 2: Si (111) Oberfläche 7x7 im STM [Müssig]<br />

<strong>Kristall</strong>flächen stehen konvex zueinander, d.h. sie bilden keine einspringenden Winkel.<br />

idiomorph:<br />

eigengestaltig, <strong>Kristall</strong>flächen sind vorhanden<br />

xenomorph: fremdgestaltig, keine <strong>Kristall</strong>flächen


18<br />

<strong>Kristall</strong>ographie I<br />

2.1.3 <strong>Kristall</strong>wachstum<br />

Die <strong>Morphologie</strong> eines <strong>Kristall</strong>s entsteht durch das <strong>Kristall</strong>wachstum. Aus einer Nährphase<br />

(flüssig, gasförmig, fest) entsteht - meist durch Abkühlung – eine Abweichung vom<br />

thermodynamischen Gleichgewicht: Übersättigung.<br />

Ein <strong>Kristall</strong> entsteht in 2 Phasen:<br />

1. Keimbildung: wenige Bausteine lagern sich zu einer dreidimensional periodischen<br />

Anordnung zusammen, der bereits ebene Begrenzungsflächen besitzt. Hierfür<br />

wird eine Keimbildungsenergie ∆E benötigt. Die Kantenlänge eines Keimes<br />

beträgt nur wenige Gittertranslationen (meist < 100 nm) (Abb. 2.1.4 a,b)<br />

2. Wachstum: ist ein Keim gebildet, wird die Anlagerung weiterer Bausteine thermodynamisch<br />

begünstigt. Neue Teilchen lagern sich entsprechend der Periodizität<br />

auf den Flächen an (Abb. 2.4 c). Es bilden sich Netzebenen (Abb. 2.1.4 c,d). Es<br />

wird die <strong>Kristall</strong>isationsenergie ∆E frei (Abb. 2.1.3)<br />

E<br />

∆ E<br />

<strong>Kristall</strong><br />

Glas<br />

T S<br />

T<br />

Abb. 2.1. 3: Schematisches Schmelz- bzw. Erstarrungs-Diagramm


A. N. Danilewsky 19<br />

Abb. 2.1. 4: Keimbildung und <strong>Kristall</strong>wachstum<br />

Das Wachstum eines <strong>Kristall</strong>s ist gekennzeichnet durch die Parallelverschiebung der Flächen<br />

des Keimes. Im Gegensatz zu biologischem Wachstum (Zellteilung) ist hierfür der Antransport<br />

von Bausteinen notwendig.<br />

Die Wachstumsgeschwindigkeit (= Geschwindigkeit der Parallelverschiebung einer Fläche)<br />

ist für unterschiedliche Flächen verschieden und eine typische anisotrope Größe.<br />

Beispiel:<br />

(a) Wachstum durch Parallelverschiebung der Flächen, z. B. Quarz (Abb2.1.5)<br />

(b) Geringe Unterschiede der Wachstumsraten v r 1 und v r 2<br />

(c) Große Unterschiede der Wachstumsraten v r 1 und v r 2


20<br />

<strong>Kristall</strong>ographie I<br />

a)<br />

b) v 1 ≈ v 2<br />

c) v 1 < v 2<br />

Abb. 2.1. 5: Beispiel Quarz für <strong>Kristall</strong>wachstum<br />

=> es dominieren die am langsamsten wachsenden <strong>Kristall</strong>flächen !


A. N. Danilewsky 21<br />

2.2 Gesetzmäßigkeiten und Darstellung<br />

<strong>Kristall</strong>e bilden geschlossene Körper, die sich meist auf reguläre Polyeder zurückführen<br />

lassen<br />

2.2.1 Polyeder – Gesetze<br />

Es gilt die Eulersche Beziehung ("Eulersche Polyeder – Gesetze"):<br />

F + E = K + 2<br />

mit:<br />

F = Zahl der Flächen<br />

E = Zahl der Ecken<br />

K = Zahl der Kanten<br />

weiterhin gilt an einem regulären Polyeder für Flächen und Kanten folgende Beziehung:<br />

f n<br />

4p<br />

=<br />

[4 − (2 − n) (2 − p)]<br />

mit:<br />

f n = Zahl der Polyederflächen<br />

p = Zahl der Kanten, die sich in einer Ecke treffen<br />

n = Zahl der Kanten einer Fläche<br />

z.B. die Platonschen Körper (Abb. 2.1.1):<br />

p = 3: f 3 = 12/[4 – (-1)(-1)] = 12/3 = 4 Tetraeder (a)<br />

p = 4: f 3 = 16/2 = 8 Oktaeder (c)<br />

p = 5: f 3 = 20/1 = 20 Ikosaeder (e)<br />

p = 3: f 4 = 12/2 = 6 Hexaeder (Würfel) (b)<br />

p = 3: f 5 = 12/1 = 12 Pentagondodekaeder (d)<br />

Abb. 2.2. 1: Platonsche Körper<br />

(a) (b) (c) (d) (e)


22<br />

<strong>Kristall</strong>ographie I<br />

2.2.2 Form<br />

Alle zusammengehörigen Flächen, die an einem <strong>Kristall</strong> auftreten, bilden eine Form {hkl}.<br />

Beispiel Abb.2.1.1:<br />

Die Einzelflächen<br />

(100), (010), (001), ( 1 00), (0 1 0), (00 1 )<br />

bilden die Form des Würfels {100},<br />

(111), (11 1 ), (1 1 1), (1 1 1 ), ( 1 1 1 ), ( 1 11), ( 1 1 1), ( 1 1 1 )<br />

bilden die Form des Oktaeders {111},<br />

(110), (011), (101), (10 1 ), (1 1 0), ( 1 10), usw.<br />

bilden die Form des Rhombendodekaeders {110}.<br />

Würfel, Oktaeder, Rhombendodekaeder sind geschlossene Formen,<br />

Prismen, Pinakoide sind offene Formen (verg. Abb. 2.2.2)<br />

2.2.3 Tracht<br />

Ein <strong>Kristall</strong>individuum kann durch eine einzige Form oder durch eine Kombination mehrerer<br />

Formen begrenzt sein. Die Gesamtheit der an einem <strong>Kristall</strong> entwickelten Formen bildet die<br />

Tracht.<br />

Beispiel Abb. 2.1.1:<br />

Bleiglanz in der Kombination von<br />

Würfel {100}, Oktaeder {111} und Rhombendodekaeder {110}.<br />

2.2.4 Habitus<br />

<strong>Der</strong> Habitus beschreibt das relative Größenverhältnis der auftretenden Formen. Man<br />

unterscheidet isometrisch, tafelig (planar), nadelig (prismatisch) (Abb2.2.2).


A. N. Danilewsky 23<br />

Zwei <strong>Kristall</strong>individuen können bei gleicher Tracht einen unterschiedlichen Habitus<br />

aufweisen.<br />

Abb. 2.2. 2: Habitus (a) isometrisch (b) tafelig (c) nadelig<br />

Beispiel Bleiglanz Abb. 2.2.3:<br />

Tracht: Kombination jeweils aus Würfel {100}, Oktaeder {111},<br />

Rhombendodekaeder {110}<br />

Habitus: a) Oktaederisch {111}<br />

b) Rhombendodekaedrisch {110}<br />

c) Würfelig {100}<br />

Abb. 2.2. 3: Habitus isometrisch, Dominanz von (a) {111} (b) {110} (c) {100}


24<br />

<strong>Kristall</strong>ographie I<br />

2.2.5 Gesetz der Winkelkonstanz<br />

Die Flächen einer <strong>Kristall</strong>form können durch ein von außen gestörtes Wachstum<br />

unterschiedlich ausgebildet sein (Abb. 2.2.4, Abb. 2.2.5):<br />

Abb. 2.2. 4: Auswirkung unterschiedlicher Wachstumsraten<br />

von Flächen<br />

Eine Parallelverschiebung der Netzebenen ändert jedoch nicht die Winkel zueinander, es<br />

werden zwischen gleichwertigen Flächen immer die gleichen Winkel gemessen, d.h. auch die<br />

Winkel zwischen den Flächennormalen sind gleich:<br />

Abb. 2.2. 5: Unterschiedlich ausgebildete Flächen bei Quarz


A. N. Danilewsky 25<br />

Gesetz der Winkelkonstanz:<br />

Nicolaus Steno – Niels Stensen – 1669 Florenz: "Dissertationis Prodromus"<br />

Alle zu derselben <strong>Kristall</strong>art gehörenden Einzelkristalle schließen zwischen analogen<br />

Flächen bei gleichem Druck, Temperatur und chemischer Zusammensetzung stets gleich<br />

Winkel ein.<br />

Dies folgt direkt aus dem Raumgitterbau der <strong>Kristall</strong>e:<br />

Begrenzungsflächen des ungestört gewachsenen <strong>Kristall</strong>s entsprechen Netzebenen des<br />

Raumgitters, vorzugsweise<br />

- Netzebenen, die möglichst dicht mit Teilchen besetzt sind und<br />

- möglichst wenig freie chemische Valenzen aufweisen<br />

Die Winkel zwischen den Flächen bzw. ihren Flächennormalen sind somit<br />

Materialkonstanten, die zur Identifizierung und Charakterisierung verwendet werden können<br />

(Abb. 2.2.7).<br />

Abb. 2.2. 6: Beziehung Flächenwinkel α<br />

und Normalenwinkel 180° - α<br />

Abb. 2.2. 7: Anlegegoniometer<br />

Methoden:<br />

Anlegegoniometer: direkte Winkelmessung bei hinreichend großen <strong>Kristall</strong>en<br />

Messgenauigkeit ±1/2 Grad (Abb. 2.2.6)<br />

Reflexionsgoniometer: verwendet werden Lichtreflexe der <strong>Kristall</strong>flächen (2.2.8)<br />

Bauweise <strong>als</strong> Ein- oder Zweikreisgoniometer (Abb. 2.2.9)<br />

Messgenauigkeit ±1/2 Minute


26<br />

<strong>Kristall</strong>ographie I<br />

Abb. 2.2. 8: Prinzip Reflexionsgoniometer<br />

Abb. 2.2. 9: Ein- und Zweikreisreflexionsgoniometer<br />

2.2.6 Rationalitätsgesetz<br />

Mathematisch wird eine Fläche durch 3 Punkte im Raum oder durch 1 Gerade und 1 Punkt<br />

oder durch 1 Parallelfläche mit gegebenem Abstand festgelegt.<br />

Zum Vergleich der an einer <strong>Kristall</strong>art auftretenden Flächen werden die Einzelkristalle<br />

zunächst einheitlich orientiert und auf ein gemeinsames Koordinatensystem, <strong>als</strong>o das<br />

<strong>Kristall</strong>system, bezogen.


A. N. Danilewsky 27<br />

Die morphologische Vermessung von <strong>Kristall</strong>en liefert nur die relativen Achsenlängen<br />

a : b : c. Die absoluten Gitterkonstanten a, b , c können röntgenographisch ermittelt werden.<br />

Hat man aus den morphologischen Winkelmessungen oder röntgenographisch das Verhältnis<br />

a : b : c und das <strong>Kristall</strong>system ermittelt, lassen sich alle weiteren an Einkristallen derselben<br />

<strong>Kristall</strong>art beobachtbaren Flächen im Verhältnis ganzzahliger rationaler Koeffizienten<br />

(Weiss) bzw. deren Kehrwerte (Millersche Indizes) auf dieses Achsenverhältnis beziehen.<br />

Es gilt ebenfalls die Rationalität der Kanten :<br />

Eine Kante [uvw] entsteht <strong>als</strong> Schnittgerade zweier Ebenen (h 1 k 1 l 1 ) und (h 2 k 2 l 2 ).<br />

Sie wird so verschoben, daß sie durch den Ursprung 000 geht. <strong>Der</strong> 2. Punkt wird dann durch<br />

die Angabe von [ua, vb, wc] erhalten, mit u,v,w einfache ganze Zahlen und a,b,c entweder die<br />

relativen Achsenlängen (morphologisch bestimmt) bzw. die Gitterkonstanten<br />

(röntgenographisch) darstellen.<br />

2.2.7 Zonengesetze<br />

Zu einer Geraden [uvw] können mehrere Flächen (hkl) parallel sein. Z. B. die Prismenflächen<br />

in Abb. 2.7 und 2.15 schneiden sich in Kanten, die alle parallel zur c-Achse verlaufen. Sie<br />

bilden nach Weiss eine Zone mit der gemeinsamen Richtung oder Zonenachse [uvw], in<br />

Abb.2.2.2 und 2.2.10 <strong>als</strong>o [001].<br />

Flächen, oder Netzebenen die einer Zone angehören, heißen tautozonal.<br />

Abb. 2.2. 10: Zonenbeziehung


28<br />

<strong>Kristall</strong>ographie I<br />

Wenn Gerade und Ebene parallel zueinander verlaufen besteht zwischen [uvw] und (hkl) die<br />

folgende Beziehung:<br />

aus der analytischen Geometrie:<br />

Achsenabschnittsgleichung einer Ebene<br />

X/m + Y/n + Z/p = 1<br />

mit: X,Y,Z = Koordinaten beliebiger Punkte in einer Ebene mit den Achsenabschnitten m,n,p<br />

mit h ~ 1/m k ~ 1/n l ~ 1/p<br />

erhält man für eine Netzebenenschar:<br />

hX + kY + lZ = C<br />

Die Konstante C beschreibt die Verschiebung einer Netzebene relativ zum Ursprung. Für eine<br />

Netzebene durch den Ursprung 000 wird C = 0<br />

hX + kY + lZ = 0<br />

Bei einer Netzebene, die den Ursprung schneidet, geben die Punktkoordinaten X,Y,Z die<br />

Richtung für eine Gittergerade [uvw] durch den Ursprung an.<br />

Es folgt hieraus die Zonengleichung:<br />

hu + kv + lz = 0


A. N. Danilewsky 29<br />

Anwendung der Zonengleichung:<br />

1. Berechnung der Schnittgeraden [uvw] zweier Ebenen (h 1 k 1 l 1 ) und (h 2 k 2 l 2 )<br />

g r<br />

Abb. 2.2. 11: Schnittgerade [uvw] zweier Ebenen (hkl)<br />

Die Gerade [uvw] (Abb. 2.16) wird festgelegt durch den Vektor g r <strong>als</strong> Vektorprodukt der<br />

beiden Flächennormalen n v 1<br />

und n r 2 der Flächen (h 1 k 1 l 1 ) und (h 2 k 2 l 2 ):<br />

r r r<br />

g = n1 X n 2<br />

mit der Lösung <strong>als</strong> Vektordeterminante im Koordinatensystem a r , b r , c r :<br />

r r r<br />

a b c<br />

r r r<br />

g = n1 X n 2 = h1<br />

k1<br />

l1<br />

h2<br />

k2<br />

l2<br />

= a r (k 1 l 2 – k 2 l 1 ) – b r (h 1 l 2 – h 2 l 1 ) + c r (h 1 k 2 – h 2 k 1 )<br />

= u a r + v b r + w c r<br />

Analog ergibt Einsetzen in die Zonengleichung:<br />

h 1 u + k 1 v + l 1 w = 0<br />

h 2 u + k 2 v + l 2 w = 0


30<br />

<strong>Kristall</strong>ographie I<br />

und Auflösung des Gleichungssystems ebenfalls mit Hilfe des Determinantenschemas:<br />

bzw. Anwendung der Sarruschen Regel:<br />

2. Berechnung der Ebene (hkl), die durch 2 Geraden [u 1 v 1 w 1 ] und [u 2 v 2 w 2 ] aufgespannt<br />

wird<br />

Umgekehrt läßt sich analog die Ebene (hkl) berechnen, die durch 2 Geraden [u 1 v 1 w 1 ] und<br />

[u 2 v 2 w 2 ] aufgespannt wird:


A. N. Danilewsky 31<br />

bzw. nach der Sarruschen Regel:<br />

Beispiel:<br />

a) Welcher Zone gehören beim Bleiglanz die Flächen (100) und (010) an ?<br />

1 0<br />

0<br />

1<br />

0 0<br />

0 1<br />

0<br />

0<br />

1<br />

0<br />

0 0 1<br />

=> [001] "Zone der c-Achse"<br />

b) Welcher gemeinsamen Ebene gehören die beiden Geraden [110] und [211] an ?<br />

1 1<br />

0<br />

1<br />

1 0<br />

2 1<br />

1<br />

2<br />

1 1<br />

1 1 1<br />

=> (1 1 1)<br />

Komplikationsregel:<br />

Aus zwei Flächen (h 1 k 1 l 1 ) und (h 2 k 2 l 2 ) erhält man gemäß der Zonengleichung durch Addition<br />

der Indizes oder ihrer Vielfachen stets neue Flächen (h 1 + h 2 k 1 + k 2 l 1 + l 2 ), die mit den<br />

ursprünglichen in einer Zone liegen.

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