26.03.2014 Aufrufe

Verteilungskoeffizient Befindet sich das System im thermischen ...

Verteilungskoeffizient Befindet sich das System im thermischen ...

Verteilungskoeffizient Befindet sich das System im thermischen ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Segregation<br />

<strong>Verteilungskoeffizient</strong><br />

<strong>Befindet</strong> <strong>sich</strong> <strong>das</strong> <strong>System</strong> <strong>im</strong> <strong>thermischen</strong> Gleichgewicht, so gilt:<br />

Der Fremdstoff B besitzt in der flüssigen und in der festen Phase der<br />

Grundkomponente A eine unterschiedliche Löslichkeit!<br />

C S<br />

:<br />

C L<br />

:<br />

Konzentration des Fremdstoffes in der festen Phase<br />

Konzentration des Fremdstoffes in der flüssigen Phase


Segregation<br />

<strong>Verteilungskoeffizient</strong><br />

Die Segregation lässt <strong>sich</strong> beschreiben als Erstarrung einer Schmelze<br />

des Stoffes A, die geringe Konzentrationen des Stoffes B als<br />

Verunreinigungen enthält.<br />

Der Verteilungs- oder Segregationskoeffizient k 0<br />

ist definiert als <strong>das</strong><br />

Verhältnis der Konzentration des Fremdstoffes in der festen Phase zu der<br />

Konzentration in der flüssigen Phase!<br />

k<br />

0<br />

C<br />

=<br />

C<br />

S<br />

L


Die Herabsetzung des<br />

Schmelzpunktes durch Lösung<br />

der Komponente B in A ergibt in<br />

einem binären <strong>System</strong>:<br />

C<br />

S<br />

L<br />

k 1<br />

0<br />

Segregation<br />

<strong>Verteilungskoeffizient</strong><br />

C = < A C B<br />

T<br />

k < 1 0<br />

S<br />

L<br />

Umgekehrt wird ein Wert für k 0<br />

><br />

1 erhalten, wenn die Lösung des<br />

Fremdstoffes B in A zu einer<br />

Schmelzpunktserhöhung führt:<br />

C<br />

S<br />

L<br />

k 1<br />

0<br />

C = > A C B<br />

T<br />

k > 1 0<br />

L<br />

S


Segregation<br />

<strong>Verteilungskoeffizient</strong><br />

Veranschaulichung an dem Beispiel der Erstarrung eines <strong>System</strong>s mit<br />

k 0<br />


Segregation<br />

Normalerstarrung<br />

Für <strong>Verteilungskoeffizient</strong>en k 0<br />

≠ 1 kann die unterschiedliche Löslichkeit<br />

zur Reinigung genutzt werden.<br />

Ein aufgeschmolzener Barren erstarrt von einem Ende her. Dieser<br />

Vorgang wird als Normalerstarrung (normal freezing) bezeichnet.<br />

fest<br />

flüssig<br />

Ausgangskonzentration des Fremdstoffes in der Schmelze: C 0<br />

Absenkung der Fremdstoffkonzentration <strong>im</strong> bereits erstarrten Bereich von<br />

C 0<br />

auf C S(x)<br />

bei gleichzeitiger Anreicherung der Konzentration in der<br />

Schmelze.<br />

Be<strong>im</strong> Fortschreiten der Erstarrungsfront wächst die Konzentration in der<br />

Schmelze (C L<br />

).


Segregation<br />

Normalerstarrung<br />

Faktoren, die die Verteilung der gelösten Verunreinigung <strong>im</strong> Festen, in der<br />

Schmelze während der Erstarrung und <strong>im</strong> Festen nach der Erstarrung<br />

beeinflussen:<br />

-k 0<br />

- Wanderungsgeschwindigkeit der Phasengrenze<br />

- Durchmischungsgrad der Schmelze<br />

Bei extrem niedrigen Erstarrungsgeschwindigkeiten (gleichbedeutend mit<br />

dem Einsetzen von Diffusion <strong>im</strong> Festen und in der Schmelze):<br />

Es treten keine Konzentrationsgradienten auf<br />

⇒ Gleichgewichtserstarrung


Segregation<br />

Normalerstarrung<br />

In der Praxis wird die Gleichgewichtserstarrung selten erreicht, da die<br />

Diffusionskoeffizienten sehr kleine Werte besitzen!<br />

Findet <strong>im</strong> Festen keine Diffusion statt, so gilt:<br />

Die Segregation erfolgt nach der Normalerstarrung! (Pfann)<br />

Die Wirksamkeit der Segregation wird somit durch die Transportvorgänge<br />

in der Schmelze best<strong>im</strong>mt.<br />

Der max<strong>im</strong>ale Reinigungsprozess ist an die beiden folgenden<br />

Voraussetzungen geknüpft:<br />

1.) C S(x)<br />

darf <strong>sich</strong> <strong>im</strong> erstarrten Bereich nicht verändern!<br />

2.) In der Schmelze muss die Konzentration des Fremdstoffes (C L<br />

)<br />

homogen sein.<br />

⇒ Es liegt vollständige Durchmischung vor!


Segregation<br />

Normalerstarrung<br />

Dies bedeutete, <strong>das</strong>s ein Konzentrationsausgleich <strong>im</strong> Festen die<br />

Segregation ganz oder teilweise rückgängig machen würde!<br />

Mathematische Beschreibung der Segregation der Normalerstarrung:<br />

C<br />

= k × (1 − g)<br />

C<br />

0<br />

k−1<br />

k ist unabhängig von der Konzentration<br />

C: Konzentration <strong>im</strong> Festen je Volumeneinheit an dem Ort, an dem<br />

bereits ein Teil g des ursprünglichen Schmelzvolumens erstarrt<br />

ist.<br />

Es gilt:<br />

k < 1: Anreicherung der Verunreinigung <strong>im</strong> zuletzt erstarrten Bereich<br />

k > 1: Anreicherung der Verunreinigung in der anfänglich erstarrten<br />

Fraktion<br />

k = 1: Kein Reinigungsprozess


Segregation<br />

Normalerstarrung


Segregation<br />

Effektiver <strong>Verteilungskoeffizient</strong><br />

Bisherige Annahme:<br />

Schnelle Erstarrung:<br />

Sehr langsame Erstarrung!<br />

Aufbau einer an Verunreinigung reichen<br />

flüssigen Fraktion vor der Wachstumsfront bei<br />

k < 1 (<strong>das</strong> in der flüssigen Schicht<br />

angereicherte Element kann nicht in die<br />

Schmelze diffundieren).<br />

Der Aufbau dieser Zwischenschicht ist abhängig von:<br />

- der Erstarrungsgeschwindigkeit<br />

- der Durchmischung der Schmelze<br />

- dem Diffusionskoeffizient des Fremdelementes in der<br />

Schmelze<br />

Der Verlauf der Verteilungskurve wird dabei durch die Dicke der Schicht<br />

und die Konzentration des Elementes best<strong>im</strong>mt.


Segregation<br />

Effektiver <strong>Verteilungskoeffizient</strong><br />

Das Verhältnis zwischen C S<br />

und C L<br />

(= <strong>im</strong> Hauptteil der Schmelze<br />

herrschende Konzentration) wird durch den effektiven<br />

<strong>Verteilungskoeffizient</strong>en k eff<br />

beschrieben:<br />

Mit 0 ≤ k eff<br />

≤ 1<br />

Burton, Pr<strong>im</strong>, Slichter (BPS):<br />

(abgeleitet aus der Nernstschen Theorie der Kinetik heterogener<br />

Reaktionen)<br />

k0<br />

keff =<br />

v /D<br />

k + (1− k ) × e − δ<br />

0 0<br />

v: Erstarrungsgeschwindigkeit<br />

D: Diffusionskoeffizient<br />

δ: Dicke der flüssigen Zwischenschicht (Transport der gelösten<br />

Verunreinigung erfolgt lediglich durch Diffusion)


Segregation<br />

Effektiver <strong>Verteilungskoeffizient</strong><br />

v = 0 ⇒ k eff<br />

= k 0<br />

⇔ Je langsamer die Erstarrung erfolgt, desto größer ist die Anreicherung<br />

des Fremdstoffes in der Schmelze!<br />

Größe δ/D:<br />

Mit wachsender Diffusion und abnehmender Schichtdicke δ wird die<br />

Anreicherung <strong>im</strong> zuletzt erstarrten Bereich größer.<br />

Der d<strong>im</strong>ensionslose Exponent v×δ/D wird normierte<br />

Wachstumsgeschwindigkeit genannt!


Segregation<br />

Effektiver <strong>Verteilungskoeffizient</strong><br />

Abhängigkeit des effektiven <strong>Verteilungskoeffizient</strong>en von der normierten<br />

Wachstumsgeschwindigkeit (für verschiedene k 0<br />

):<br />

- Mit zunehmender normierter<br />

Wachstumsgeschwindigkeit streben<br />

die k-Werte nach 1!<br />

- Die relative Änderung wird umso<br />

größer, je weiter die k 0<br />

-Werte von 1<br />

entfernt liegen!

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!