Züchtung von Einkristallen aus: ⢠der Schmelze Si, GaAs, InP, CdTe ...
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Kristallzüchtung<br />
Schmelzzüchtung Lösungszüchtung Gasphasenzüchtung<br />
Züchtung <strong>von</strong> <strong>Einkristallen</strong> <strong>aus</strong>:<br />
• <strong>der</strong> <strong>Schmelze</strong><br />
<strong>Si</strong>, <strong>GaAs</strong>, <strong>InP</strong>, <strong>CdTe</strong>, Al 2<br />
O 3<br />
etc.<br />
• <strong>der</strong> Lösung CuSO 4<br />
*5H 2<br />
O, Alaun, KDP (KH 2<br />
PO 4<br />
),<br />
(nicht nur H 2<br />
O!) <strong>Si</strong>O 2<br />
, <strong>CdTe</strong> etc.<br />
• <strong>der</strong> Gasphase<br />
HgI 2<br />
, <strong>CdTe</strong>, etc.
Verfahren zur Züchtung <strong>von</strong> <strong>Einkristallen</strong> <strong>aus</strong> <strong>der</strong> <strong>Schmelze</strong><br />
Kriterien für die Wahl eines Züchtungsverfahrens<br />
Neben materialspezifischen Grenzen, wie Dampfdruck,<br />
Schmelztemperatur, etc., spielen bei <strong>der</strong> Wahl eines<br />
Züchtungsverfahrens weitere Gesichtspunkte eine Rolle.<br />
Anfor<strong>der</strong>ungen an das Produkt:<br />
Reinheit des Kristallmaterials<br />
z.B. für die Herstellung <strong>von</strong> reinstem Material (<strong>Si</strong>):<br />
Wahl eines tiegelfreien Verfahrens, da kein Tiegelmaterial bekannt ist,<br />
das nicht mit <strong>der</strong> <strong>Si</strong>-<strong>Schmelze</strong> reagiert o<strong>der</strong> Verunreinigungen abgibt.<br />
Im Gegensatz hierzu kann die Züchtung <strong>von</strong> Ge o<strong>der</strong> InSb in<br />
hochreinen Graphittiegeln stattfinden.
Verfahren zur Züchtung <strong>von</strong> <strong>Einkristallen</strong> <strong>aus</strong> <strong>der</strong> <strong>Schmelze</strong><br />
Dotierstoffverteilung im Kristall:<br />
Durch die Dotierung mit fremden Elementen werden bestimmte<br />
elektrische Eigenschaften beeinflusst.<br />
Zielsetzung: Gleichmäßige Dotierstoffkonzentration in einem<br />
möglichst großen Volumen des Kristalls.<br />
Durch Konzentrationsän<strong>der</strong>ungen im Kristall, die im Verlauf <strong>der</strong><br />
Züchtung auftreten können, findet nur ein Teil des Kristalls<br />
Verwendung.
Verfahren zur Züchtung <strong>von</strong> <strong>Einkristallen</strong> <strong>aus</strong> <strong>der</strong> <strong>Schmelze</strong><br />
Strukturelle Perfektion <strong>der</strong> Kristalle:<br />
Störend: Beson<strong>der</strong>s Kleinwinkelkorngrenzen und Versetzungen<br />
Versetzungen durch:<br />
• den Keim (Versetzungen sind bereits vorhanden)<br />
• thermische Spannungen bei Wandkontakt des Kristalls<br />
(unterschiedliche thermische Ausdehnungskoeffizienten des Kristalls<br />
und des Tiegelmaterials)
Verfahren zur Züchtung <strong>von</strong> <strong>Einkristallen</strong> <strong>aus</strong> <strong>der</strong> <strong>Schmelze</strong><br />
Unterteilung:<br />
• einfache gerichtete Erstarrung<br />
(Bridgman-Verfahren, Nacken-Kyropoulos-Verfahren,<br />
Czochralski-Verfahren)<br />
• Erstarrung <strong>aus</strong> einem konstanten Schmelzvolumen<br />
→Tiegelmethoden<br />
(Schwimmtiegelverfahren, Zonenschmelzverfahren)<br />
→ tiegelfreie Methoden<br />
(tiegelfreies Zonenschmelzen [floating zone technique],<br />
Pedestralverfahren)<br />
•Sonstige<br />
Verneuil-Verfahren
Verfahren zur Züchtung <strong>von</strong> <strong>Einkristallen</strong> <strong>aus</strong> <strong>der</strong> <strong>Schmelze</strong><br />
T<br />
T<br />
T<br />
X<br />
X<br />
X<br />
Czochralski-Verfahren Bridgman-Verfahren Zonenschmelzen
Verfahren <strong>der</strong> gerichteten Erstarrung<br />
Bridgman-Verfahren<br />
Eine <strong>Schmelze</strong> wird in einem Rohr o<strong>der</strong> einem Schiffchen erzeugt. An<br />
einem Ende beginnt die Erstarrung und bewegt sich zum an<strong>der</strong>en Ende<br />
<strong>der</strong> <strong>Schmelze</strong>. Die <strong>Schmelze</strong> wird also durch einen Bereich mit<br />
Temperaturgradienten zur niedrigeren Temperatur bewegt.<br />
Dabei kann das Durchlaufen des Temperaturgradienten durch<br />
Verschieben des Schmelzbehälters geschehen o<strong>der</strong> durch Bewegung<br />
<strong>der</strong> Ofenanordnung o<strong>der</strong> durch die Temperaturregelung eines<br />
Mehrzonenofens. Dabei wird <strong>der</strong> Temperaturgradient durch die<br />
Regelung verschiedener Heizzonen eingestellt.
Verfahren <strong>der</strong> gerichteten Erstarrung<br />
Vertikales Bridgman-Verfahren<br />
Die <strong>Schmelze</strong> befindet sich in einem<br />
senkrechten Rohr, das langsam im<br />
Schmelzofen abgesenkt wird und so in<br />
den kälteren Bereich des Ofens gelangt,<br />
so dass die <strong>Schmelze</strong> zu kristallisieren<br />
beginnt.<br />
Wird we<strong>der</strong> das Rohr noch <strong>der</strong> Ofen<br />
bewegt, wird <strong>der</strong> Temperaturgradient und<br />
das Abkühlen also über mehrere<br />
Heizzonen geregelt, so wird das<br />
Verfahren als Vertical Gradient Freeze<br />
Verfahren (VGF) bezeichnet.
Verfahren <strong>der</strong> gerichteten Erstarrung<br />
Vertikales Bridgman-Verfahren<br />
Im unteren Teil des Rohres ist ein<br />
Keimkristall (Vorteil <strong>der</strong> definierten<br />
Orientierung) angebracht o<strong>der</strong> das Rohr<br />
wird zu einer Kapillare gezogen. In <strong>der</strong><br />
nebenstehenden Abbildung ist ein<br />
Graphittiegel mit Keimkristall zur<br />
Züchtung <strong>von</strong> Aluminium dargestellt.<br />
1: Tiegelvolumen<br />
2: Stahlmantel<br />
3: Graphitzylin<strong>der</strong><br />
4: Keimkristall<br />
5: Graphiteinsatz<br />
6: Thermoelementbohrung<br />
7: Graphituntersatz
Verfahren <strong>der</strong> gerichteten Erstarrung<br />
Vertikales Bridgman-Verfahren<br />
Verfahren<br />
Horizontales Bridgman-Verfahren<br />
<strong>Schmelze</strong> und Kristall befinden<br />
sich in einem Schiffchen<br />
Vertikales Bridgman-<br />
Verfahren<br />
<strong>Schmelze</strong> und Kristall<br />
befinden sich in einem Rohr<br />
Vorteil<br />
Form und Größe vorgegeben,<br />
Wandkontakt nur zum Schiffchen<br />
Form und Größe vorgegeben<br />
Nachteil<br />
Folge<br />
Die Gefahr <strong>von</strong> Verunreinigungen<br />
und <strong>von</strong> <strong>der</strong> Bildung <strong>von</strong> Defekten<br />
ist gering!<br />
Wandkontakt in allen<br />
Richtungen, somit Gefahr <strong>von</strong><br />
Verunreinigungen und<br />
Versetzungen<br />
Wenig perfekte Kristalle!
Verfahren <strong>der</strong> gerichteten Erstarrung<br />
Vertikales Bridgman-Verfahren<br />
Bei fortschreiten<strong>der</strong> Kristallisation än<strong>der</strong>t sich die Konzentration eines<br />
Dotierstoffes in <strong>der</strong> <strong>Schmelze</strong> falls k ≠ 1!<br />
Nach Pfann läßt sich die Konzentration im Kristall nach folgen<strong>der</strong><br />
Gleichung bestimmen:<br />
C L(0)<br />
Anfangskonzentration in <strong>der</strong> <strong>Schmelze</strong><br />
C =k C (1-g)<br />
S eff L(0)<br />
k -1<br />
eff<br />
Je stärker k eff<br />
Konzentration.<br />
<strong>von</strong> 1 abweicht, desto stärker än<strong>der</strong>t sich die
Verfahren <strong>der</strong> gerichteten Erstarrung<br />
Nacken-Kyropoulos<br />
Der Kristall wächst in die <strong>Schmelze</strong> hinein!<br />
Bei dem nach Nacken und<br />
Kyropoulos bezeichneten<br />
Verfahren zum Ziehen <strong>von</strong><br />
Kristallen <strong>aus</strong> <strong>der</strong> <strong>Schmelze</strong><br />
wird ein gekühlter Stab in die<br />
<strong>Schmelze</strong> eingebracht, an<br />
dem <strong>der</strong> Kristall wachsen<br />
soll. Da sich zu Beginn ein<br />
polykristalliner Bereich an<br />
dem Stab absetzt, wird <strong>der</strong><br />
Durchmesser<br />
des<br />
gewachsenen Materials<br />
verringert und so ein<br />
einkristallines Wachstum<br />
ermöglicht.
Verfahren <strong>der</strong> gerichteten Erstarrung<br />
Czochralski-Verfahren
Verfahren <strong>der</strong> gerichteten Erstarrung<br />
Czochralski-Verfahren<br />
Das Czochralski-Verfahren ist das<br />
Ziehen <strong>von</strong> <strong>Einkristallen</strong> <strong>aus</strong> <strong>der</strong><br />
<strong>Schmelze</strong>, wobei <strong>der</strong> wachsende<br />
Kristall langsam <strong>aus</strong> <strong>der</strong> <strong>Schmelze</strong><br />
gezogen wird.
Verfahren <strong>der</strong> gerichteten Erstarrung<br />
Czochralski-Verfahren<br />
Czochralski verwendete das Verfahren ursprünglich zur Bestimmung<br />
<strong>der</strong> Kristallisationsgeschwindigkeit <strong>von</strong> Metallschmelzen.<br />
Erzählungen<br />
zufolge entdeckte<br />
Herr Czochralski<br />
die Möglichkeit <strong>der</strong><br />
Kristallisation <strong>aus</strong><br />
<strong>der</strong> <strong>Schmelze</strong>, als<br />
er <strong>aus</strong> Versehen<br />
seine Schreibfe<strong>der</strong><br />
in ein Gefäß mit<br />
flüssigem Zinn<br />
statt in die Tinte<br />
eintauchte.
Verfahren <strong>der</strong> gerichteten Erstarrung<br />
Czochralski-Verfahren<br />
Teal, Little und Bühler züchteten schließlich Germanium- und<br />
<strong>Si</strong>liziumeinkristalle.<br />
Heute hat das Verfahren eine große Bedeutung, da ca. 90 % <strong>der</strong><br />
weltweiten <strong>Si</strong>liziumeinkristallzüchtung für die Waferproduktion mittels<br />
dem Czochralski-Verfahren erfolgt.<br />
Ablauf <strong>der</strong> Züchtung:<br />
Ein dünner Einkristall mit einem Durchmesser <strong>von</strong> wenigen Millimetern<br />
wird mittels Keimhalter an einer Ziehstange befestigt. Durch die<br />
Kühlung <strong>der</strong> Ziehstange erfolgt auch die Kühlung des Keimes.<br />
Vor <strong>der</strong> eigentlichen Züchtung wird <strong>der</strong> Keim knapp oberhalb <strong>der</strong><br />
<strong>Schmelze</strong> positioniert, bis er durch die Wärmestrahlung <strong>der</strong><br />
Ofenwandung und <strong>der</strong> <strong>Schmelze</strong> eine Temperatur nahe dem<br />
Schmelzpunkt erreicht hat.
Czochralski-Verfahren<br />
Ablauf <strong>der</strong> Züchtung<br />
Anschließend bringt man den Keim in Kontakt mit <strong>der</strong> <strong>Schmelze</strong>. Nach<br />
dem Einstellen des thermischen Gleichgewichtes an <strong>der</strong> Phasengrenze<br />
wird nun <strong>der</strong> Kristall langsam <strong>aus</strong> <strong>der</strong> <strong>Schmelze</strong> gezogen.<br />
Ist die Temperatur <strong>der</strong> <strong>Schmelze</strong> richtig eingestellt, so wächst an dem<br />
Impfkristall kontinuierlich Material an.<br />
Ist die Temperatur <strong>der</strong> <strong>Schmelze</strong> zu hoch, so schmilzt <strong>der</strong> Kristall.<br />
Im Falle einer zu niedrigen Temperatur in <strong>der</strong> <strong>Schmelze</strong> wird <strong>der</strong> Kristall<br />
spontan breiter und es kann ein so genannter Fächer entstehen.<br />
Nach erfolgreichem Anwachsen am Keim wird durch die entsprechende<br />
Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Temperatur <strong>der</strong> <strong>Schmelze</strong> bzw. <strong>der</strong><br />
Ziehgeschwindigkeit <strong>der</strong> Durchmesser des Kristalls beim Her<strong>aus</strong>ziehen<br />
langsam erhöht. Der Durchmesser ist dabei direkt <strong>von</strong> <strong>der</strong> Temperatur<br />
<strong>der</strong> <strong>Schmelze</strong> und <strong>der</strong> Ziehgeschwindigkeit abhängig.
Czochralski-Verfahren<br />
Ablauf <strong>der</strong> Züchtung<br />
Während des Züchtungsvorgangs rotieren Kristall und evtl. <strong>der</strong> Tiegel:<br />
- Unsymmetrien im Temperaturfeld <strong>der</strong> <strong>Schmelze</strong> werden <strong>aus</strong>geglichen<br />
- Es wird eine bessere Durchmischung <strong>der</strong> <strong>Schmelze</strong> gewährleistet<br />
⇒ Verringerung des St<strong>aus</strong> <strong>von</strong> Fremdstoffen/Dotierstoff vor<br />
<strong>der</strong> wachsenden Phasengrenze<br />
Der Einfluss <strong>der</strong> Rotation des Kristalls und des Tiegels (am besten<br />
gegensinnige Rotation) auf die Strömungsverhältnisse in <strong>der</strong> <strong>Schmelze</strong><br />
ist <strong>der</strong>art groß, dass durch die Rotation die Form <strong>der</strong> Phasengrenze<br />
(konkav o<strong>der</strong> konvex) bestimmt werden kann.
Czochralski-Verfahren<br />
Züchtung<br />
Dotierung:<br />
Die Dotierung erfolgt durch die Zugabe des Fremdstoffes zur <strong>Schmelze</strong>.<br />
Atmosphäre im Ofenraum:<br />
Die Züchtung erfolgt unter Vakuum o<strong>der</strong> unter Schutzgasatmosphäre.<br />
Dabei gilt es den Dotierstoffdampfdruck des geschmolzenen Materials<br />
zu beachten, da bei zu niedrigem Druck im Ofenraum ein Abdampfen<br />
<strong>aus</strong> <strong>der</strong> <strong>Schmelze</strong> nicht verhin<strong>der</strong>t werden kann und somit ein<br />
einwandfreies Einkristallwachstum behin<strong>der</strong>t wird.<br />
Darüber hin<strong>aus</strong> bedingt die Verwendung eines Schutzgases wie Argon<br />
den Vorteil, eine Oxidation <strong>der</strong> <strong>Schmelze</strong> verhin<strong>der</strong>n zu können.
Czochralski-Verfahren<br />
Züchtung<br />
Wachstum:<br />
Die Schmelzpunktisotherme und somit auch die Phasengrenze <strong>von</strong><br />
Kristall und <strong>Schmelze</strong> liegen oberhalb <strong>der</strong> <strong>Schmelze</strong>.<br />
Temperaturverlauf längs <strong>der</strong><br />
Tiegelachse x in einer Czochralski-<br />
Züchtungsapparatur:<br />
x 1<br />
: Tiegelboden<br />
x 2<br />
: Oberfläche <strong>der</strong> <strong>Schmelze</strong><br />
T S<br />
: Schmelzpunkt<br />
⇔ Zwischen Kristall und <strong>Schmelze</strong> bildet sich ein Meniskus <strong>aus</strong>.
Czochralski-Verfahren<br />
Züchtung<br />
Die richtigen Temperaturverhältnisse in <strong>der</strong> <strong>Schmelze</strong> beim Eintauchen<br />
des Kristallkeimes sind zu durch ein Anheben des Meniskus<br />
beobachten. Beim Eintauchen schmilzt vom Keim <strong>der</strong> Bereich bis zur<br />
Schmelzpunktisotherme und die <strong>Schmelze</strong> haftet am Kristall.<br />
Die Form des Meniskus (entspricht Form <strong>der</strong> Oberfläche) ist das<br />
Ergebnis des Gleichgewichtes zwischen Oberflächenspannung und<br />
Schwerkraft.
Czochralski-Verfahren<br />
Züchtung<br />
Der Meniskus hat die richtige Form, <strong>der</strong> Kristall<br />
wächst mit gleich bleibendem Durchschnitt.<br />
Die <strong>Schmelze</strong> hat eine zu hohe Temperatur<br />
bzw. <strong>der</strong> Kristall wird zu schnell <strong>aus</strong> <strong>der</strong><br />
<strong>Schmelze</strong> gezogen. Die Schmelzpunktisotherme<br />
liegt weit oberhalb <strong>der</strong> <strong>Schmelze</strong>.<br />
Die Oberflächenspannung reicht nicht, um<br />
den Flüssigkeitskegel zu halten. Der Kristalldurchmesser nimmt ab o<strong>der</strong><br />
die Verbindung zwischen Kristall und <strong>Schmelze</strong> reißt ab.
Czochralski-Verfahren<br />
Züchtung<br />
Die Temperatur <strong>der</strong> <strong>Schmelze</strong> bzw. die<br />
Ziehgeschwindigkeit ist zu gering. Die<br />
Schmelzpunktisotherme liegt unterhalb <strong>der</strong><br />
Oberfläche <strong>der</strong> <strong>Schmelze</strong>. Vom Keim wird<br />
nichts aufgeschmolzen und eine vollständige<br />
Benetzung kann nicht erfolgen. Zumeist ist<br />
hiermit eine spontane Kristallisation im Bereich <strong>der</strong> unterkühlten<br />
<strong>Schmelze</strong> unterhalb des Keimes mit Bildung <strong>von</strong> Korngrenzen und<br />
Zwillingsgrenzen verbunden.<br />
Die Ursache <strong>der</strong> Meniskusform und somit des Kristalldurchmessers liegt<br />
in <strong>der</strong> Wärmeströmung im System „Züchtungsraum“!<br />
Der Kristalldurchmesser wird durch die Form <strong>der</strong> Phasengrenze in<br />
Zusammenwirkung mit dem auftretenden Wärmefluss bestimmt.
Zonenschmelzverfahren<br />
zone-leveling<br />
Im Gegensatz zum Bridgman-Verfahren wird nur ein Teil des im<br />
Schiffchen befindlichen Materials aufgeschmolzen. Diese Schmelzzone<br />
wird dann durch den Barren bewegt. Dabei kristallisiert so viel Material<br />
<strong>aus</strong>, wie aufgeschmolzen wird.<br />
Die auftretenden Segregationseffekte entsprechen denen bei <strong>der</strong><br />
bereits beschriebenen Zonenreinigung.<br />
Ein spezielles Zonenschmelzverfahren stellt das so genannte zoneleveling-Verfahren<br />
dar, bei dem eine gleichmäßige<br />
Fremdstoffkonzentration über die Länge des Barrens erzielt wird.<br />
Hierbei wird durch die Verwendung eines einkristallinen Impfkeimes<br />
gleichzeitig ein Einkristall erzeugt.
Zonenschmelzverfahren<br />
zone-leveling<br />
Prozessablauf:<br />
- Ein Schiffchen wird mit einem Keimkristall und dem Nährmaterial<br />
(meist rein und polykristallin) befüllt<br />
- Durch eine entsprechend angeordnete Heizordnung wird eine<br />
Schmelzzone erzeugt<br />
- Die Schmelzzone wird auf eine vorgegebene Dotierstoffkonzentration<br />
angereichert<br />
- Die Schmelzzone wird durch den Barren geführt<br />
⇒ Entstehung eines Einkristalls mit vorgegebener Orientierung<br />
Für den Konzentrationsverlauf über die Länge des Kristalls bei<br />
undotiertem Nährmaterial gilt:<br />
⎛ k<br />
CS(x) = keff ⋅CL(0)<br />
exp ⎜ −<br />
⎝<br />
eff<br />
⋅x⎞<br />
l ⎟<br />
⎠<br />
C L(0)<br />
: Anfangskonzentration in <strong>der</strong> <strong>Schmelze</strong><br />
l: Zonenlänge
Zonenschmelzverfahren<br />
zone-leveling<br />
Für k eff<br />
≤ 1 folgt:<br />
⎛ k<br />
CS(x) = keff ⋅CL(0)<br />
⎜1−<br />
⎝<br />
eff<br />
⋅x⎞<br />
l<br />
⎟<br />
⎠<br />
⇔ Linearer Abfall <strong>der</strong> Konzentration über die Länge<br />
Ist k eff<br />
Zonenschmelzverfahren<br />
zone-leveling<br />
Bei bereits dotiertem Nährmaterial mit <strong>der</strong> Konzentration C L(0)<br />
⋅k eff<br />
ergibt<br />
sich bei konstantem Schmelzvolumen eine konstante Konzentration<br />
über die gesamte Kristalllänge <strong>von</strong> C S(0)<br />
= C L(0)<br />
⋅k eff<br />
.<br />
Die Einhaltung einer konstanten Zonenlänge erfor<strong>der</strong>t die<br />
Berücksichtigung einiger experimenteller Faktoren:<br />
- Sehr gute Temperaturstabilisierung, da eine Än<strong>der</strong>ung <strong>der</strong><br />
Heizleistung eine Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Zonenlänge zur Folge hat.<br />
- Eine konstante Wärmeableitung längs des Barrens. Im Falle einer<br />
Querteilung des Nährmaterials kommt es zu einem Wärmestau, da <strong>der</strong><br />
Wärmekontakt unterbrochen ist. Kommt die Schmelzzone in die Nähe<br />
<strong>der</strong> Unterbrechung, wird sie aufgrund des Wärmest<strong>aus</strong> größer. Dies gilt<br />
es am Ende <strong>der</strong> Züchtung zu berücksichtigen, d.h. am Ende des<br />
Nährstabes, wo die Heizleistung verringert werden muss, um eine<br />
konstante Zonenhöhe zu gewährleisten.
Zonenschmelzverfahren<br />
zone-leveling<br />
Die Heizeranordnung kann <strong>aus</strong> einem ohmschen Ringheizer o<strong>der</strong> <strong>aus</strong><br />
einem Induktionsheizer bestehen.<br />
Der Vorteil des Induktionsheizer liegt darin, dass durch das direkt in die<br />
<strong>Schmelze</strong> eingekoppelte Hochfrequenzfeld eine bessere<br />
Durchmischung <strong>der</strong> Schmelzzone gewährleistet werden kann als durch<br />
reine Konvektion.<br />
Die Bewegung <strong>der</strong> Schmelzzone wird durch die Bewegung <strong>der</strong><br />
Ofenanordnung o<strong>der</strong> durch die Bewegung des Schiffchens erreicht.
Zonenschmelzverfahren<br />
zone-leveling<br />
Vorteile des Zonenschmelzverfahrens:<br />
- Gegenüber dem Schwimmtiegelverfahren ist ein konstanter<br />
Kristalldurchmesser leichter zu erreichen.<br />
- Einfache Bedienung <strong>der</strong> Anlage und einfache Automatisierung des<br />
Züchtungsprozesses<br />
Nachteile:<br />
- Inhomogene Verteilung <strong>der</strong> Dotierung über den Kristallquerschnitt<br />
durch unkontrollierbare Konvektionsströmungen in <strong>der</strong> <strong>Schmelze</strong><br />
- Kontakt zwischen Schiffchen (Tiegel) und Kristall ⇒ thermische<br />
Spannungen im Kristall, die Versetzungen erzeugen können<br />
- Unterschiedliche Wärmeabstrahlung/-Leitfähigkeit des Schiffchens im<br />
Vergleich zum Kristall ⇒ Entstehung <strong>von</strong> Temperaturgradienten im<br />
Kristall und somit keine idealen , ebene und parallele Isothermen