Die anderen sind nichts weiter als ... - Rahm, Alexander
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möchte ihr am liebsten ins Gesicht kotzen. Mit Rotzwimpeln<br />
an ihr vorbeifahren und die Wurstzipfel<br />
prahlend entgegenhalten aus dem alten Chevrolet<br />
und Kleber auf dem Sitz verteilen. Der Grünkernprophet<br />
hatte einen harten Kampf mit dem<br />
Fruchtzwerg. Dann nahm er den Büstenhalter, mein<br />
Alter, und stach die Alte. Das ist Rufmord und kein<br />
Rhabarberkompott. Barbarenkomplott und Fanfaren<br />
zum Tod des rumänischen Propheten im Garten<br />
Eden, <strong>als</strong> Gott den Adam wohlartikuliert entließ.<br />
Befristeter Arbeitsvertrag eben im Paradies, im<br />
Garten Eden. Sag mir’s nur, wenn du was zu sagen<br />
hast. Ein Liter Kamillentee, orange Blinker. Psychose.<br />
Zwanzig Jahre schon und ein Ende nicht abzusehen.<br />
<strong>Die</strong> Ghule warten auf mich und fressen<br />
mich schon, obwohl ich lebe. Und muss bewusst<br />
betrachten meine eigene Nicht–Existenz. Ob Gott<br />
wohl existiert? Und wenn er existiert: Was wird er<br />
wohl zu meinen Worten sagen? Wird er sie loben<br />
oder tadeln? Der gemeine Leser, die Arschhure, die<br />
elende! – ja, auf den gemeinen Leser ist kein Verlass.<br />
Er ist unstet bis zum Abwinken und immer nur<br />
auf den eigenen Vorteil bedacht, hochempfindlich<br />
und strunzdumm zugleich, was soll man denn <strong>als</strong>o<br />
schon halten von dem gemeinen Leser? Ich halte<br />
<strong>nichts</strong> vom gemeinen Leser, denn das einzige, was<br />
beim gemeinen Leser blüht – nein, es ist nicht der<br />
Intellekt! – nein, das einzige, was beim gemeinen<br />
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