Die anderen sind nichts weiter als ... - Rahm, Alexander
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mir ins Verderben stürzen kann, dann ist es gut.<br />
Sollte es nicht gelingen, dann ist mir das auch egal.<br />
Am wichtigsten ist mir selbstverständlich meine eigene<br />
Vernichtung. Vielen Leuten um mich herum<br />
ist aufgefallen, dass ich stinke. <strong>Die</strong>s rührt daher,<br />
dass ich mich nicht wasche. Warum sollte ich mich<br />
auch waschen und gesellschaftsfähig werden, wo<br />
ich doch die Gesellschaft hasse. Sympathie und Zuneigung<br />
finde ich zum Kotzen. Das Schlimmste was<br />
mir passieren kann, ist ein Mensch, der sich für<br />
mich interessiert. Das werde ich denen schon<br />
gründlich austreiben. Darüber hinaus kann ich es<br />
nicht leiden, wenn andere Menschen sich leiden<br />
können. Da möchte ich glatt einen von den beiden<br />
Sich–leiden–Könnenden erschießen, wenn nicht<br />
real, dann wenigstens verbal. Ich bin der Hass, ich<br />
bestehe nur noch aus Hass und werde jeden Tag<br />
noch mehr Hass. Ich bin das schwarze Loch unter<br />
den Menschen, das jeden Tag kleiner und schwerer<br />
wird. Ich sauge alle Seelen um mich herum auf, die<br />
mir nicht entkommen können. Das ist mir ein wahres<br />
Vergnügen! Den <strong>anderen</strong> ins Verderben reißen.<br />
Und viele <strong>sind</strong> mir schon zu Opfer gefallen, und es<br />
werden täglich mehr. Ich bin der Typ, der in seinem<br />
Vernichtungswahn beiläufig eine Apfel–Kirsch–<br />
Schorle trinken kann. Ich bin der große Pupser von<br />
Gößweinstein, der Maulheld, der keines seiner negativen<br />
Versprechen jem<strong>als</strong> gehalten hat noch hal-<br />
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