Heft 216 - Ev. KÃ¼stervereinigung Westfalen-Lippe

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Anno 2100 34 Die Ware Weihnacht ist nicht die wahre Weihnacht (Kurt Marti) Was hast du da? fragte die Mutter. Ich weiß es nicht, sagte der kleine Junge, es leuchtet schön. Ist das aus Urgroßmutters Kramschachtel? fragte sie weiter. Zeig her! Der kleine Junge fasste vorsichtig in die Schachtel und hob etwas hoch. Es war ein Stern aus Goldpapier – verknickt zwar und an den Ecken eingerissen – aber er leuchtete, als das Sonnenlicht auf ihn fiel. Was ist das? fragte er. Ein Weihnachtsstern, antwortete die Mutter. Was ist Weihnachten? fragte der kleine Junge. Ein altes dummes Fest, sagte sie, dass glücklicherweise vor 100 Jahren abgeschafft wurde. Es war ein Fest Ende Dezember, auf das die Leute sich monatelang vorbereiteten. Schon im August gab es Esswaren für Weihnachten zu kaufen, Kekse und Figuren aus Schokolade. Schmeckten die Kekse denn im Dezember noch? fragte der kleine Junge. – Natürlich nicht, sagte die Mutter, aber dann hatten die Leute sie sowieso schon längst aufgegessen. – Komisch, sagte der kleine Junge, und was machte man noch zu Weihnachten? – Man kaufte viele Sachen und gab sie anderen Leuten. sagte die Mutter, das war so eine Art Austausch. Außerdem hackte man Bäume ab und stellte sie ins Wohnzimmer. Iiii – sagte der kleine Junge, Bäume abhacken, das ist gemein. – Man tötete auch Tiere, sagte die Mutter, Gänse, Puter, Lachse, Kälber, sogar Schweine – und aß sie auf. Igitt, sagte der kleine Junge. Es wurde auch noch unglaublich viel Energie verschwendet vor Weihnachten damals, sagte die Mutter, viele Leute hängten richtige Lichterketten in ihre Fenster und an ihre grünen Bäume. – Du siehst, Weihnachten war ein dummes Fest. Übrigens stritten die Menschen sich viel zu Weihnachten. Andere waren sehr traurig, weil sie allein waren. Denn es war ein Fest, das musste in der Familie gefeiert werden. Nach den Feiertagen, du musst dir das mal vorstellen, Weihnachten dauerte 3 Tage, nach den Feiertagen waren alle immer mit den Nerven runter, vielen war schlecht vom vielen Essen, andere waren pleite von den vielen Einkäufen, und der Schaden für Natur und Umwelt war ungeheuer. – Siehst du, und deswegen wurde Weihnachten abgeschafft, damals vor 100 Jahren. Ach so, sagte der kleine Junge, aber was ist mit dem Stern hier? Von dem hast du noch nichts erzählt. – Ja, mit dem Stern, das krieg ich nicht mehr so genau zusammen, sagte die Mutter. – Urgroßmutter Karoline und Oma Martha, die kannten sich damit noch aus. Die Geschichte ging etwa so: Eine Maria und ein Josef gingen nach Bethlehem und dort bekamen sie ihr erstes Kind, einen Sohn, den sie Jesus nannten. Maria und Josef und Jesus – und was weiter? fragte der kleine Junge. – Dann sangen die Engel, und die Hirten kamen, um das Jesuskind anzusehen. – Engel, Hirten, sagte der kleine Junge, wer sind denn die? Wir hatten damals so ein altes Buch, sagte die Mutter, es hieß Bibel, glaub ich, da waren all die Geschichten von Gott aufge-
Weihnachten ist abgeschafft schrieben. – Gott, Gott, wer ist denn das schon wieder? sagte der kleine Junge aufgebracht. – In der Bibel stand: Gott hat den Anfang gemacht, sagte die Mutter, Gott zeigt uns, wie wir leben können. – Der kleine Jesus, so hieß es, ist Gottes Sohn. Deshalb stand über dem Haus, in dem er geboren wurde, ein Stern. Mama, du weißt ganz gut Bescheid, sagte der kleine Junge. Aber warum findest du dies richtige Weihnachten dumm? Es hat nicht funktioniert, sagte die Mutter, die Menschen haben das richtige Weihnachtsfest vergessen. Alle Menschen? fragte der kleine Junge. Vielleicht nicht alle, sagte die Mutter, ein paar gibt es vielleicht noch irgendwo, die haben die Geschichte von Gottes Kind bewahrt. Woran erkennt man die? fragte der Junge. Ich weiß es nicht, sagte die Mutter, und jetzt hör auf zu fragen und schmeiß´ den alten Stern in den Mülleimer. – Ich möchte ihn aber lieber behalten, sagte der kleine Junge entschlossen. Vielleicht ist er ein Zeichen. – Ach was, sagte die Mutter, denk dir bloß nichts aus. Es gibt so schöne Feste heutzutage, Halloween und Valentinstag, Muttertag, Vatertag, verkaufsoffene Sonntage. Wer denkt da noch an das alte Weihnachten?! Aber, aber er leuchtet so schön, sagte der kleine Junge, ich behalte ihn lieber. Vielleicht treffe ich mal Leute, die die wirkliche Weihnachtsgeschichte auch noch kennen. Ach Kind, sagte die Mutter, du träumst! Nach einer Erzählung von Maria-Luise erweitert von Ursula Plote Advent heißt: Gott klopft bei uns an. Weihnachten heißt: Gott holt uns ab, egal wo wir sind Geburtstage und Jubiläen Herzliche Glück- und Segenswünsche zum Geburtstag Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit uns allen. 2. Korinther 13,13 65. Geburtstag 24.01.2009 Edith Fiebich, Gaswerkstraße, 33647 Bielefeld 25.01.2009 Hans-Peter, Beethovenweg 11, 44867 Bochum 28.01.2009 Heinz Günter Friele, Grubenstraße 25, 57223 Kreuztal 16.02.2009 Ullrich Kegenhoff, Hamburgstraße 3, 58453 Witten 35
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