Heft 216 - Ev. Küstervereinigung Westfalen-Lippe

ausnehmen würde, würde das unsäglich
weh tun. Das wissen nicht nur die, deren
Rückenwirbel schmerzhaft abgenutzt sind.
Manchmal denken wir vielleicht: »Auf
den könnten wir in der Gemeinde verzichten,
dann wäre manches einfacher ... « Unser
Bibelabschnitt lehrt uns, dass dieses
Denken eine Täuschung ist. Vielmehr sind
die Glieder, die am
schwächsten zu sein
scheinen, oft die nötigsten.
Versuchen
Sie einmal, einen
Schuh ohne Daumen
zuzubinden! Manchmal
erfährt man das
am eigenen Leib. Da
will man nur mal kurz
einen Nagel in die
Wand hauen und
plötzlich trifft‘s den
Daumen anstatt den
Nagel. Das tut weh,
da kann sich der ganze
Körper vor
Schmerzen krümmen.
Wo eine Sache im
Körper schmerzt, da
tut’s dem ganzen
Menschen weh. Dieses
bekannte Bild gebraucht
auch der
Bibelabschnitt, der
die Gemeinde mit dem Bild eines »Leibes«
und der einzelnen Glieder vergleicht. Im
zwölften Kapitel des 1. Korintherbriefes
heißt es in den Versen 12 bis 14 sowie 26 und
27: „Der menschliche Körper hat viele Glieder
und Organe, doch nur gemeinsam machen
die vielen Teile den einen Körper aus.
So ist es auch beim Leib Christi. Einige von
uns sind Juden, andere Nichtjuden; einige
sind Sklaven, andere frei. Aber wir haben
alle denselben Geist empfangen und gehören
durch die Taufe zum Leib Christi. Auch
der Körper besteht aus vielen verschiedenen
Teilen, nicht nur aus einem. Wenn
eines leidet, leiden alle anderen mit, und
wenn eines geehrt wird, freuen sich alle
anderen mit. So bildet ihr gemeinsam den
Leib Christi, und jeder Einzelne gehört als
ein Teil dazu.“
2. Was heißt das greifbar
für uns als Christen
in der Gemeinde?
So eine Gemeinde,
die aus ganz unterschiedlichen
Typen
und Charakteren besteht,
ist schon eine
Herausforderung.
Ich frage mich, wie
wir wohl darauf reagieren
würden, wenn
beim nächsten Gottesdienst
ein total abgefahrener
und abgedrehter
Typ kommt
und meint, er sei auch
Christ.
Gott liebt zwar die
Unterschiedlichkeit
und den Einzelnen,
aber er möchte nicht
lauter Einzelgänger in
seiner Gemeinde haben.
Auch wenn die Beziehung zu Jesus Christus
sehr persönlich ist, sollte sie niemals
eine reine Privatsache sein. Deshalb sind
wir als Christen Teil eines größeren Ganzen.
Wenn wir an Jesus Christus glauben, ist
Gott unser Vater und wir sind seine Kinder.
Das heißt aber dann auch, andere Christen
sind unsere Brüder und Schwestern und die
Gemeinde ist unsere geistliche Familie.
Gemeinde ist mehr als nur ein Wort – es
ist der Ort, an dem man dazugehört. Die
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