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Analysenspanne von 4 bis 4,2 % Silicium<br />

(einschließlich dem Siliciumgehalt <strong>des</strong><br />

Impfmittels) ist äußerst gering und für eine<br />

sichere reproduzierbare Fertigung im<br />

Schmelzbetrieb kaum einhaltbar. Der<br />

Schmelzbetrieb versucht durch Änderung<br />

der Behandlungsmittelmenge möglichst einen<br />

konstanten Mg-Gehalt in der Schmelze<br />

zu erzielen und reagiert damit auf Einflüsse<br />

auf das Magnesium-Ausbringen, wie<br />

Temperatur der Schmelze und Schwefelgehalt.<br />

Da alle Magnesiumbehandlungsmittel,<br />

außer Rein-Magnesium, Silicium<br />

enthalten, ändert sich mit der Zugabemenge<br />

an Behandlungsmittel gleichzeitig der<br />

Silicium-Endgehalt. Für eine sichere und<br />

reproduzierbare Fertigung von EN-<br />

GJS-600-10 ist es also wichtig, die Siliciumstreuungen<br />

zu minimieren. Die Streuung<br />

der Si-Gehalte liegt, bedingt durch das<br />

wechselnde Ausbringen der siliciumhaltigen<br />

Mg-Vorlegierung und <strong>des</strong> siliciumhaltigen<br />

Impfmittels, höher als 0,2 % Si. Hier<br />

muss das Prozessfenster für eine sichere<br />

Fertigung auf jeden Fall erweitert werden.<br />

Der Einfluss von nennenswerten Gehalten<br />

an perlit- und carbidstabilisierenden<br />

Elementen wurde in mehreren Versuchen<br />

exemplarisch untersucht. Bei diesen Versuchen<br />

wurden Schmelzen mit entsprechend<br />

hohen Elementgehalten erstellt, bei<br />

denen Carbidausscheidungen zu erwarten<br />

waren. Bei den metallographischen Untersuchungen<br />

dieser Proben wurden keine<br />

Carbide gefunden, die Probe mit sehr hohen<br />

Chromgehalten von 0,6 % wies lediglich<br />

durch einen höheren Perlitanteil im<br />

Gefüge eine verminderte Bruchdehnung<br />

auf. Thermodynamische Modellrechnungen<br />

der zu erwartenden Phasenanteile erbrachten<br />

keine plausiblen Ergebnisse. In<br />

einem Anschlussprojekt sollen aus diesem<br />

Grund Berechnungen mit der Thermodynamik-Software<br />

J-MatPro zur Begleitung<br />

der Versuche zusätzlich mit einbezogen<br />

werden. In diesem Projekt erfolgt der Abgleich<br />

der berechneten Ergebnisse mit den<br />

realen Messungen und Anpassungen durch<br />

den Hersteller.<br />

Die Basisschmelze zur Herstellung von<br />

EN-GJS wird bei bestimmten Anwendungsfällen<br />

bis zu 60 % aus Stahlschrott erschmolzen,<br />

besteht also aus wiederverwerteten<br />

Materialien. Dieser Wiederverwertungsweg<br />

wird durch den zunehmenden Einsatz<br />

von legierten hochfesten Stahlblechen,<br />

z. B. in der Automobilindustrie, erschwert.<br />

Legierungselemente, die die Festigkeit von<br />

Walzstahl erhöhen, wie Mn, Cr, V, Ti verursachen<br />

im Gusseisen mit Kugelgraphit, insbesondere<br />

in dickwandigen Gussteilen, Carbidausscheidungen,<br />

die die mechanischen<br />

Eigenschaften und die Bearbeitbarkeit negativ<br />

beeinflussen. Die vorliegenden Untersuchungen<br />

im Rahmen <strong>des</strong> Projekts haben<br />

gezeigt, dass das siliciumlegierte Gussei-<br />

Bild 19: Bearbeitete Flächen (rot) für die Beurteilung <strong>des</strong> Werkzeugverschleißes.<br />

Freiflächenverschleiß in µm<br />

500<br />

400<br />

300<br />

200<br />

100<br />

0<br />

EN-GJS-600-3<br />

135<br />

165<br />

EN-GJS-600-10<br />

288<br />

210<br />

476<br />

271<br />

Minimum Mittelwert Maximum<br />

Bild 20: Freiflächenverschleiß bei der Bearbeitung von Planetenträgern aus den Werkstoffen<br />

EN-GJS-600-3 und EN-GJS-600-10.<br />

GIESSEREI 100 08/2013 51

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