Download des Gesamtbeitrages
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Die bei hohen Si-Gehalten auftretende<br />
Abweichung in der Graphitform hat ähnliche<br />
Auswirkungen auf die mechanischen<br />
Eigenschaften wie Chunky-Graphit (Tabelle<br />
in Bild 8), die Bruchdehnung wird als<br />
erste Größe vermindert.<br />
Bei der Erarbeitung einer Impftechnologie<br />
zur Einstellung <strong>des</strong> angestrebten<br />
Werkstoffgefüges in Bezug auf Graphitkugelzahl<br />
und -gestalt wurde festgestellt, dass<br />
bei siliciumlegiertem EN-GJS ein optimales<br />
Gefüge hinsichtlich der Kugelzahlen<br />
und Kugelgestalt mit wismuthaltigem Impfmittel<br />
erzielt wird. Ein Anstieg <strong>des</strong> Wismutgehalts<br />
nach Zugabe <strong>des</strong> wismuthaltigen<br />
Impfmittels im Eisen ist analytisch<br />
nicht nachweisbar. Die Spurenelemente<br />
werden im IfG grundsätzlich mit der<br />
ICP-OES (Inductive Coupled Plasma-Optical<br />
Emission Spectrometrie) nasschemisch<br />
bestimmt. Beim Vergleich der Wirkungen<br />
der chemischen Zusammensetzungen von<br />
Impfmitteln wurden die Bi-Gehalte im<br />
Gussstück ermittelt. Bei dem wismuthaltigen<br />
Impfmittel 2 und dem kein Bi enthaltenden<br />
Impfmittel 1 wurden jeweils Bi-Gehalte<br />
< 5 ppm ermittelt. Bei einem theoretischen<br />
Ausbringen von 100 % <strong>des</strong> mit dem<br />
Impfmittel zugegebenen Bi sollten bei einem<br />
Gehalt von 1 % Bi im Impfmittel<br />
2,30 ppm Bi im Gussstück enthalten sein.<br />
Die Nachweisgrenze <strong>des</strong> Analysenverfahrens<br />
beträgt 5 ppm, was bedeutet, dass Bi<br />
nach dem Stand der Technik analytisch<br />
nicht nachweisbar ist, die Wirkung bei Verwendung<br />
von wismuthaltigem Impfmittel<br />
jedoch deutlich an Gefügeverbesserungen<br />
erkennbar ist.<br />
Vergleichende Untersuchung der<br />
Bearbeitbarkeit von Gussteilen<br />
aus EN-GJS-500-7 mit<br />
EN-GJS-500-14 und EN-GJS-600-3<br />
mit EN-GJS-600-10<br />
Durch die gleichmäßige Härte ist der Werkzeugverschleiß<br />
beim ferritischen Werkstoff<br />
wesentlich geringer als beim ferritisch/perlitischen<br />
Werkstoff EN-GJS-500-7. Die Bearbeitbarkeit<br />
verbessert sich nach Angaben<br />
von L. E. Björkegren, K. Hamberg und<br />
B. Johannesson [3] um 10 %, wobei die<br />
Werkzeugstandzeiten nicht als Verschleiß,<br />
sondern als Verschleißindizes angegeben<br />
werden. Bei den Auswertungen waren die<br />
Siliciumgehalte auf 3,75 % Si begrenzt. Aus<br />
diesem Grund lag es nahe, die Bearbeitbarkeit<br />
der Werkstoffe EN-GJS-500-7 mit<br />
EN-GJS-500-14 und EN-GJS-600-3 mit<br />
EN-GJS-600-10 zu vergleichen.<br />
Zur Bewertung der Zerspanbarkeit wurden<br />
die vier zu untersuchenden Werkstoffe<br />
in Form von Zylindern mit einem Durchmesser<br />
von 120 mm und einer Länge von<br />
300 mm gegossen. Aus den thermischen<br />
Zentren eines Zylinders je Werkstoff wurde<br />
eine Zugprobe herausgearbeitet. Aus<br />
dem Stabkopf wurde ein Schliff für die metallographische<br />
Untersuchung entnommen.<br />
Vor den Zerspanversuchen wurde die<br />
Gusshaut in einem zusätzlichen Bearbeitungsschritt<br />
entfernt.<br />
Die Ergebnisse der Zugversuche sind in<br />
Tabelle 1 aufgeführt. Bei der Bewertung<br />
der Ergebnisse der Zugproben ist zu beachten,<br />
dass die Probenahme aus dem Gussteilzentrum<br />
erfolgte.<br />
Im Rahmen der Untersuchungen wurde<br />
die Standzeit <strong>des</strong> Bearbeitungswerkzeugs<br />
zur Bewertung der Zerspanbarkeit der vier<br />
untersuchten Gusseisenwerkstoffe gewählt.<br />
Nach DIN 6583 beschreibt die Standzeit die<br />
Dauer, die bis zum Erreichen eines Standkriteriums<br />
unter gewählten gleichen Zerspanungsbedingungen<br />
verstreicht. Bei den<br />
Untersuchungen wurde als Standzeit diejenige<br />
Zeit ermittelt, bei der ein auf 200 µm<br />
begrenzter Freiflächenverschleiß erreicht<br />
wurde (Bild 11).<br />
Die Ergebnisse der Untersuchungen<br />
(Bild 12) zur Werkzeugstandzeit bei der<br />
Bearbeitung der EN-GJS Werkstoffe<br />
EN-GJS-500-7, EN-GJS-500-14, EN-GJS-600-3<br />
und EN-GJS-600-10) zeigen, dass die Werkstoffe<br />
mit ferritischem Grundgefüge besser<br />
bearbeitbar sind als die ferritisch/per-<br />
GIESSEREI 100 08/2013 47