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Die Darstellung in Bild 5 unterstreicht<br />
den Einfluss der chemischen Zusammensetzung<br />
<strong>des</strong> Impfmittels auf die Graphitform.<br />
Bei der Auswertung in Bild 5 wird deutlich,<br />
dass die Wirkung <strong>des</strong> Impfmittels 1, welches<br />
für den Einsatz bei siliciumlegiertem<br />
EN-GJS nicht geeignet ist, durch die Zugabe<br />
von 1,2 % metallischem Wismut wesentlich<br />
verbessert werden kann. Der Anteil an<br />
den Graphitformen V und VI im Grundgefüge<br />
erreicht die Größenordnung, die mit<br />
dem Impfmittel 2 (siehe Bild 5) erzielt wird.<br />
Die Erhöhung der Bi-Zugabemenge auf<br />
9,4 % (Impfmittel 9 in Bild 5) erbrachte keine<br />
Verbesserung in der Graphitform.<br />
Eine weitere Möglichkeit, die Wirkung<br />
eines Impfmittels zu verbessern, ist die Optimierung<br />
der Zugabemenge. Am Beispiel<br />
eines Impfmittels ist die Wirkung einer geänderten<br />
Impfmittelmenge exemplarisch<br />
wiedergegeben (Bild 6). Bei steigenden<br />
Impfmittelmengen verbessert sich die Graphitausbildung<br />
erheblich. 0,15 % <strong>des</strong> Impfmittels<br />
4 führen zu 20 % akzeptierbaren<br />
Graphitformen, bei der 4-fachen Zugabemenge<br />
<strong>des</strong> Impfmittels 4 erhöht sich der<br />
Anteil der Graphitformen V und VI auf<br />
60 %. Neben den Graphitformen wird auch<br />
die Anzahl der Graphitkugeln, in der vorliegenden<br />
Auswertung als Graphitpartikel<br />
bezeichnet, von der chemischen Zusammensetzung<br />
<strong>des</strong> Impfmittels beeinflusst.<br />
Wie in Bild 7 deutlich wird, ist die Erstarrungsgeschwindigkeit<br />
(im Bild 7 als Wanddicke<br />
gekennzeichnet) die dominierende<br />
Größe. Bei Verwendung <strong>des</strong> Impfmittels 2,<br />
welches auch die günstigsten Graphitformen<br />
produziert hat, werden gleichzeitig<br />
die meisten Graphitpartikel gemessen.<br />
Auftreten von Abweichungen in<br />
der Graphitform bei hohen<br />
Si-Gehalten<br />
Bei den siliciumlegierten EN-GJS-Werkstoffsorten<br />
können abhängig von der Erstarrungsgeschwindigkeit<br />
(Wanddicke)<br />
und dem Impfzustand Abweichungen von<br />
den Graphitformen V und VI auftreten, die<br />
die mechanischen Eigenschaften negativ<br />
beeinflussen. Als Beispiele sind stellvertretend<br />
die mechanischen Eigenschaften<br />
und Graphitformen in einer 20-mm-Wand<br />
der Flügelprobe mit vergleichbarem Si-Gehalt<br />
von 4,1 % und unterschiedlichen Impfmitteln<br />
in Bild 8 aufgeführt. Darin sind die<br />
durch das verwendete Bildanalysesystem<br />
klassifizierten Graphitformen verschieden<br />
gefärbt, wobei die für siliciumlegiertes<br />
EN-GJS typischen Graphitformabweichungen<br />
rot dargestellt sind. In Bild 8a sind ca.<br />
10 % Formabweichungen dargestellt, Anteile<br />
von 3 % sind in Bild 8b für einen Si-<br />
Gehalt von 4,18 % wiedergegeben. Der Anteil<br />
an den Graphitformen V und VI beträgt<br />
bei dieser Probe etwa 40 %.<br />
Graphitform V + VI in %<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0,1 0,2 0,3 0,4 0,5 0,6 0,7<br />
Impfmittelmenge in %<br />
1500<br />
1200<br />
900<br />
600<br />
300<br />
Graphitform V + VI bei 160 mm<br />
Wanddicke mit Impfmittel Nr. 4<br />
Bild 6: Graphitform V + VI in der 160-mm-Wand bei verschiedenen Impfmittelmengen<br />
– die Impfmittelmenge beeinflusst die Graphitform.<br />
Graphitpartikel/mm 2<br />
Graphitformen V + IV > 80 %<br />
Impfmittel:<br />
1 2 3 4 5 6<br />
7 8 9 11<br />
0<br />
0 40 80 120 160<br />
Wanddicke in mm<br />
Bild 7: Die Anzahl der Graphitpartikel hängt von der Zusammensetzung <strong>des</strong> Impfmittels<br />
ab.<br />
a<br />
Interne<br />
Probenbezeichnung<br />
Impfmittel<br />
Nr.<br />
R m<br />
Rp 0,2<br />
in MPa<br />
Bruchdehnung<br />
in %<br />
in MPa<br />
F3.3 1 553 487 3,2 a<br />
F3.7 2 491 371 19,3 b<br />
Bild 8: a) 10 % Anteil an Graphitformabweichungen; b) 3 % Anteil an Graphitformabweichungen.<br />
b<br />
Bild<br />
Nr.<br />
Die in Bild 9 gezeigte Graphitform<br />
kann bei flüchtiger Betrachtung mit dem<br />
„Chunky-Graphit“ verwechselt werden,<br />
das Graphitwachstum unterscheidet sich<br />
jedoch vom Chunky-Graphit. Wie in [1]<br />
durch Untersuchungen mittels Raster-<br />
Elektronen-Mikroskop (REM) gezeigt,<br />
wächst Chunky-Graphit als zusammenhängender<br />
Körper, indem hexagonale Graphitplatten<br />
übereinandergeschichtet im<br />
Raum wachsen und sich verzweigen. Im<br />
siliciumlegierten EN-GJS sind die Graphitabweichungen<br />
zwischen Dendriten angeordnet,<br />
in denen sich normal ausgebildete<br />
Graphitkugeln befinden. Diese Anordnung<br />
ist mit dem bekannten D-Graphit<br />
GIESSEREI 100 08/2013 45