Geschäftsfeld Rudolf-Oetker-Halle - kulturamt bielefeld

Internationale Länderprojekte
Österreich in Bielefeld
Die als Biennale ausgerichteten internationalen
Länderprojekte bieten dem Publikum hochwertige
und repräsentative Kulturfestivals, die in der
umfassenden Sicht auf die Kultur der jeweiligen
Partnerländer in der Bundesrepublik einmalig
sein dürften. Bis 2009 wurden die »scene:
nrw«–Festivals unter Federführung der Staatskanzlei
NRW in Düsseldorf durchgeführt. Ab
2009 ist die Koordination auf das NRW Kultursekretariat
in Wuppertal übergegangen.
Das Besondere an den von der Landesregierung
ausgelobten partnerschaftlichen Länderprojekten
ist die enge Vernetzung der
teilnehmenden Städte und Institute. An der
Darstellung Zeitgenössischer Kunst und Kultur
beteiligten sich 2008 namhafte Kulturinstitute,
u. a. Pact Zollverein in Essen, Tanzhaus
NRW in Düsseldorf, Forum Freies Theater in
Düsseldorf, Internationales Frauenfilmfestival
in Dortmund, Gemeinschaft unabhängiger
Spielstätten (GuS), Haus der Sprache und Literatur
in Bonn, Stadt- und Landesgeschichtliche
Bibliothek der Stadt Dortmund sowie Stadtbibliothek
Bielefeld und die Kulturverwaltungen
der Städte Aachen, Bielefeld, Bonn, Dortmund,
Düsseldorf, Essen, Köln und Münster.
Im Mittelpunkt des Sommerprogramms 2008
stand unser südliches Nachbarland Österreich.
»scene: österreich in nrw« entstand in Bielefeld
als gemeinsames Projekt der Programmabteilung
des Kulturamts und der Freien Kunst- und
Kulturszene unserer Stadt. Die 16 von über
4.000 Zuschauern besuchten Veranstaltungen
ließen in den Monaten April bis Juli ein Panoptikum
österreichischer Kultur aus Literatur,
Bildender Kunst, Musik, Theater, Kabarett und
Tanz entstehen.
Auf großes Interesse stieß der Vortrag des Tiroler
Schriftstellers Raoul Schrott zu seiner Übersetzung
der ‚Ilias’ von Homer sowie zu seiner
Theorie, dass der berühmteste griechische
Schriftsteller eigentlich der orientalischen Kultur
zugerechnet werde müsse. Die expliziten
Skulpturen der Wiener Holzbildhauerin Karin
Frank in der Galerie Baal fanden ebenso ein interessiertes
Publikum, wie die literarischen Minidramen
des Wiener Kabinetttheaters und das
Konzert des Quartetts Saxofour um Wolfgang
Puschnig, den bekanntesten österreichischen
Jazz-Musiker. Auch die Inszenierung der monströsen
Karl-Kraus-Satire ‚Die letzten Tage der
Menschheit’ als Kammerspiel, entstanden in
Kooperation des Schauspiels Salzburg, des
Stadttheaters Bozen und des Eurotheaters Central
in Bonn, wurden von Presse und Publikum
gleichermaßen begeistert aufgenommen. Einen
weiteren Höhepunkt des »scene: österreich
in nrw«-Festivals bildete die Eröffnung des
»Tanzfestivals Bielefeld 2008« durch das Ballett
des Salzburger Landestheaters.
Das österreichische Kulturforum Berlin, das
Bundesministerium für europäische und internationale
Angelegenheiten in Wien und die
Landesregierung des Landes NRW in Düsseldorf
ermöglichten durch generöse Zuwendungen
die Durchführung des Festivals.
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Schnittstellen
Kultur als verbindendes Netz
Das Kulturamt Bielefeld agiert – wie bereits geschildert
– nicht solitär im Kulturraum, sondern
fungiert vielfach als Schnittstelle zwischen unterschiedlichsten
Akteuren. So kooperiert beispielsweise
das Kulturamt bereits seit Oktober 2007
sehr erfolgreich unter dem Titel »Mittwochskonzerte
Musikkulturen« mit dem Kölner Radiosender
WDR 3. Im Rahmen des Programms
»kulturwinter bielefeld« werden jeweils im
Winterhalbjahr sieben außergewöhnliche Konzerte
aus dem weiten Spektrum internationaler
Musik-Kulturen geboten. Im Kleinen Saal der
Rudolf-Oetker-Halle prä sentieren sich einmal
pro Monat mittwochs die führenden Vertreter
einer Musikwelt zwischen bulgarischer Folklore,
schwedischer Polska und spanischem Flamenco,
in der auf meist außergewöhnliche Weise Traditionelles
mit Modernem verbunden wird. Seit
Oktober 2008 überträgt WDR 3 die Konzerte
live. Dabei können die Kooperationspartner auf
ein eingespieltes Team aus Mitarbeitern der Ü-
Wagen, dem Personal in der Rudolf-Oetker-Halle
und lokalen Technikern zurückgreifen.
Im zweiten Jahr ihres Bestehens hat sich die Reihe
als fester Bestandteil des Kulturprogramms
etabliert. Schon jetzt steht fest, dass sie auch
im Winter 2009/2010 eine Fortsetzung findet.
Drei der sieben Veranstaltungen in der Spielzeit
2008/2009 waren bis auf den letzten Platz ausverkauft.
Dies lässt für die Zukunft einiges hoffen.
Als Schnittstelle zwischen dem Kultursekretariat
Wuppertal und dem städtischen Verkehrsbetrieb
moBIEL hat das Kulturamt sozusagen
Bewegung in das Literaturangebot der Stadt
gebracht: Die spannende nächtliche Lesereise
frisch von der Frankfurter Buchmesse engagierter
Schriftsteller in Stadtbussen hat sich unter
dem Namen „mobiLES” in Bielefeld mittlerweile
etabliert und ein Stammpublikum gefunden.
Eine besondere Form bürgerschaftlichen Engagements,
Kooperation und Förderung entstand
2007 zwischen dem Kulturamt und der Bielefelder
Bürgerstiftung: Das „Picknick im Park”.
Kulturinteressierte „kaufen“ einen Tisch und
genießen bei einem selbst mitgebrachten Picknick
und Sonnenschein im Ravensberger Park
ein unterhaltsames Programm mit Musik, Modenschau
und mehr. Der Erlös geht an kulturelle
Projekte und Einrichtungen. 2008 wurde die
Veranstaltung mit wachsendem Erfolg fortgesetzt.
Ein doppelter Kulturgenuss!
[kulturamt bielefeld]