Geschäftsfeld Rudolf-Oetker-Halle - kulturamt bielefeld
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Die Aufgabenfelder des Kulturamts<br />
Gesellschaft im Wandel – Kultur als Chance<br />
4 Unsere Gesellschaft befindet sich im Umbruch,<br />
wir werden „weniger, älter, bunter“,<br />
viele auch ärmer. Das Wort „Kultur“ ist in diesem<br />
Zusammenhang in aller Munde, man ist<br />
sich bewusst geworden, dass Bildung – dazu<br />
gehört auch die kulturelle – der Lösungsansatz<br />
vieler Probleme und ein überbrückendes Element<br />
in einer multikulturellen, in ihrer Sozialstruktur<br />
schwierig gewordenen Gesellschaft<br />
ist. „Erfolg“, um den Autor Ilija Trojanow zu<br />
zitieren, „hat die merkwürdige Angewohnheit,<br />
kulturelle Differenzen in Luft aufzulösen“. Erfolg<br />
aber geht meist mit Bildung einher und<br />
„erst Kultur macht Wissen zur Bildung“.<br />
Nun hat uns diese Erkenntnis in einer Zeit erreicht,<br />
in der weder die Kommunen noch die<br />
Wirtschaft großzügig mit ihren Mitteln umgehen<br />
können. Gut nur, dass die Kulturschaffenden<br />
sich ihrer Verantwortung bewusst sind,<br />
ihnen Kunst und Kultur am Herzen liegen<br />
und sie findig und kreativ genug sind, sich<br />
auch in wirtschaftsschwachen Zeiten ihres<br />
Auftrags anzunehmen.<br />
Gut auch, dass sowohl das Land als auch die<br />
Kommunen kulturelle Bildung als Leitthema<br />
ausgegeben haben und dass es immer<br />
noch zahlreiche Unternehmen gibt, die dies<br />
unterstützen und fördern. Verschiedene Kulturforen<br />
konnten auf diesem Wege 2008 in<br />
unserer Region zustande kommen, brachten<br />
die öffentliche Hand, Unternehmen und Kulturschaffende<br />
an einen Tisch und Bewegung<br />
in alle kulturellen Bereiche.<br />
Kulturen verbinden<br />
Verschiedene kulturelle Hintergründe müssen<br />
nicht trennend wirken. So hat 2008 die Konzertreihe<br />
»Das 3. Ohr«, eine Kooperation mit dem<br />
Kultursekretariat Wuppertal, und die »Mittwochskonzerte<br />
Musikkulturen« das Publikum<br />
unterschiedlichster Herkunft in der <strong>Rudolf</strong>-<br />
<strong>Oetker</strong>-<strong>Halle</strong> zusammengeführt. Die »Kulturhäppchen«<br />
holen die Menschen im öffentlichen<br />
Raum ab und geben den in Bielefeld ansässigen<br />
ethnischen Gruppen die Gelegenheit, ihr Land,<br />
ihre Musik und ihre Esskultur zu präsentieren.<br />
Gebratene Kochbananen, afrikanische Trommelrhythmen,<br />
Ayran und Gözleme regten die<br />
Wochenmarktbesucher in Schildesche zu Gesprächen<br />
und gemeinsamem Tanz an. Auch das<br />
Kinderkulturfest »Wackelpeter« wird von immer<br />
mehr Familien mit Migrationshintergrund<br />
wahrgenommen, während der vom Kulturamt<br />
unterstützte „Carnival der Kulturen“ nicht nur<br />
ethnische Gruppen sondern auch behinderte<br />
Menschen aktiv einbindet.<br />
Blicke über den Tellerrand<br />
Über diese integrativen Veranstaltungen hinaus<br />
präsentierten unsere internationalen<br />
Konzertreihen Musik aus den unterschiedlichsten<br />
Regionen Europas und der Welt.<br />
Das Landesprojekt »scene: österreich in nrw«<br />
ermöglichte einen Einblick in Tanz, Theater<br />
und Literatur unseres südlichen Nachbarlandes<br />
und senkte vereinzelt die Einschaltquoten<br />
bei der Übertragung von Fußballspielen.<br />
Gefördert und ins Programm genommen<br />
wurden auch die »Biennale Zeitgenössischen<br />
Afrikanischen Tanzes« – ein Blick in die moderne<br />
Tanzkultur eines alten Kontinents - und<br />
das „Europäische Theaterfestival 360°“ des<br />
Theaterlabors.<br />
Sozialstruktur<br />
Der zunehmend schwierigen Lage vieler<br />
Haushalte kommt das Kulturamt seit 2008<br />
durch eine radikale neue Preisstruktur entgegen<br />
und ermöglicht so allen Interessierten die<br />
uneingeschränkte Teilnahme an unseren Angeboten.<br />
Bielefeldpass-Inhaber zahlen an der<br />
Abendkasse bei unseren Veranstaltungen nur<br />
noch einen Euro. Beim »Tanzfestival Bielefeld<br />
2009« gewähren wir Ermäßigungen bis über<br />
80 %. Ergänzend bieten wir eine Reihe von<br />
Veranstaltungen an, die unserem Publikum<br />
eintrittsfrei offen stehen.<br />
Junges Publikum<br />
Speziell das junge Publikum und Familien<br />
fanden in unserem Programm ein reichhaltiges<br />
Repertoire – sei es das „Kinderkulturfest“,<br />
die von uns geförderten Kindertheaterstücke<br />
unserer freien Kooperationspartner<br />
oder der „Lesefrühling“ der Stadtbibliothek.<br />
Wie auch in den Jahren zuvor beteiligte sich<br />
das Kulturamt finanziell an der Publikation<br />
des Kinderkulturkalenders und an den Ferienspielen<br />
auf der Sparrenburg und bot gemeinsam<br />
mit dem Kinderschutzbund jungen<br />
Talenten die Möglichkeit, eigene Werke in der<br />
Startgalerie auszustellen.<br />
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