April 2014 2

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Kunst | Langwedel Foto: lc In unserer Serie „Denk mal!“ stellen wir regelmäßig Denkmäler und Skulpturen in unserer Region vor. Für diese Ausgabe haben wir uns eine ganz neue Skulptur, den "Häusling" in Langwedel, ausgewählt: “Langwedel hat einen neuen Mitbewohner“ Mit diesen Worten er Denk mal! "Der Häusling" in Langwedel öffnete Andreas Brandt, Bürgermeister im Flecken Langwedel, am 16. März die feierliche Einweihung des neuen Denkmals vor dem Häuslingshaus. Gemeint ist mit dem neuen Bewohner die hölzerne Skulptur, die von nun an vor dem Eingang des Hauses zu bewundern ist. Geschaffen wurde „Der Häusling“ aus einem großen Eichenholzblock – mit der Kettensäge! Die Künstlerin Ragna Reusch Klingenberg, die mittlerweile überall auf der Welt gefragt ist, wurde engagiert "eine Art Bewacher" für das frisch restaurierte Häuslingshaus zu kreieren. Und dazu hatte sie sich besonders gut vorbereitet. Sie studierte die Geschichte der Häuslinge und versuchte sich so ein ideales Bild von ihnen zu machen, um dieses anschließend in die Skulptur einfließen zu lassen. „Ihr Aussehen, ihr Werkzeug, ihre Haltung, einen Teil ihrer Geschichte. All das soll dieses Denkmal für jeden sichtbar machen“, so ReuschKlingenberg. Die Art der Herstellung der Skulptur ist beeindruckend. Doch für ReuschKlingenberg ist das Modellieren mit der Kettensäge schon längst Routine. „Zunächst zeichne ich eine genau Vorlage. Danach wähle ich ein geeignetes Holz in der gewünschten Größe aus. Aus diesem Block schneide ich dann mit unterschiedlich großen Kettensägen zuerst die grobe Form aus, die dann anschließend im Detail mit kleineren Schwertern nachbearbeitet wird. Zum Abschluss wird alles geschliffen und mit einer Schicht Öl zum Schutz überzogen.“ Häuslinge, oft auch als Gesinde bezeichnet, stellten vor einigen hundert Jahren die unterste Schicht der Gesellschaft dar, hatten kaum oder gar keine eigenen Besitztümer. Sie arbeiteten als fest Angestellte für einen Gutsherrn oder Adeligen, oder als Saisonarbeiter. Sie erledigten je nach Bedarf alle häuslichen oder auch landwirtschaftlichen Arbeiten, die der Gutsherr ihnen auftrug. Für ihre Arbeit erhielten die Häuslinge Verpflegung und einen geringen Lohn, teilweise wurde ihnen auch eine Wohnung und ein kleines Stück Land zur Verfügung gestellt. Die sogenannten „Häuslingshäuser“ waren oft ihr einziger Zufluchtsort. Sie wurden von den Häuslingen vom Besitzer gegen eine Miete gepachtet, die sie sich bei ihm als Angestellte oder Tagelöhner verdienten. Man teilte sich die kleine Wohnfläche mit mehreren Familien und auch Tieren. In Langwedel wird bis Mitte des 19. Jahrhunderts von Häuslingen berichtet. Heute ist als einzige Erinnerung an diese Zeit nur noch das Häuslingshaus auf dem Sandberg übrig geblieben, welches nun mit dem neuen Denkmal einen dauerhaften Bewohner bekommen hat. (lc) Eier von Das Hühnerm den Verbrau Immer mehr Verbraucher wünschen sich Eier aus Freilandhaltung. Was der Theorie nach sicherlich der artgerechtesten Haltung entspricht, ist in der praktischen Umsetzung nicht immer ganz einfach. In Martfeld und Thedinghausen Auch vergleichweise wenige Hühner schaffen es, durch das Scharren und Picken die Grasnarbe ihres Auslaufes in relativ kurzer Zeit zu zerstören, so dass sie auf einer kahlen und mit der Zeit auch zunehmend verschlammten und verkoteten Fläche laufen. Im Biolandbau ist deshalb der regelmäßige Austausch des gesamten Bodens vorgeschrieben. Eine Möglichkeit der Abhilfe bietet das Hühnermobil, das auf dem Hof Holste in Martfeld und dem Biohof BöseHartje in ThedinghausenEißel genutzt wird. Der Stall ist auf einen Hänger montiert Bei diesem fertig konstruierten System ist der Hühnerstall samt Nestern, Sitzstangen und Tränken auf einen Anhänger montiert, der im etwa 14tägigen Rhythmus auf eine neue Fläche versetzt wird, so dass sich der Boden und der Bewuchs darauf wieder erholen können und den Hühnern wieder eine frische Fläche zur Verfügung steht. 16 Överblick ∙ Das Kulturmagazin www.oeverblick.de
Wirtschaft | Achim glücklichen Hühnern obil macht Hühner glücklich und verhilft chern zu leckeren und gesunden Eiern. Foto: ed Die Hühner ziehen samt Stall regelmäßig auf eine andere Fläche um. Ohne GenFutter und chemische Arzneimittel Da der Biohof BöseHartje dem BiolandVerband angehört, werden hier auch über den ausreichenden Auslauf hinaus hohe Standards an die Haltung und Fütterung angelegt. Aber auch auf dem Hof Holste wird auf den Verzicht von GenFutter und chemischen Arzneimitteln besonders geachtet. Auf diese Weise erhalten die Verbraucher täglich leckere und gesunde Eier von glücklichen Hühnern, die auf den Höfen frisch aus dem Stall direkt vor Ort verkauft werden. (uc) Fuß‐Konzepte Achims letzter Herrenschuhhandel setzt auf Service und Qualität statt auf Billigware Foto: fusskonzept.de Der Schuhhandel scheint in Achim eine aussterbende Branche zu sein. Nachdem in diesem Jahr bereits zwei Schuhgeschäfte geschlossen wurden, ist „Fuß Konzept“ in der SteubenAllee 1 der letzte in Achim verbliebene Fachhandel, bei dem Herrenschuhe zu bekommen sind. Anders als viele Mitbewerber versucht Inhaber Björn Scherff gar nicht erst mit den DiscounterBilligangeboten mitzuhalten, sondern setzt stattdessen auf Service und Qualität. Dazu gehört auch das Angebot, Schuhe entsprechend den Bedürfnissen des Kunden in Handarbeit anzufertigen. Dabei können Fußanomalien wie Fehlstellungen, Überbreite oder Überlänge der Füße berücksichtigt und auf diese Weise bequemes und passendes Schuhwerk hergestellt werden. Auch Einlagen, die den Füßen Unterstützung, Führung und Dämpfung bieten, werden bei FußKonzept mittels modernster, computerunterstützter Fußdruck und Innenschuhmessung individuell nach Maß angefertigt. Denn die orthopädische Schuhtechnik bildet einen ebenso wichtigen Betriebszweig von „FußKonzept“. Ein weiterer Service, der immer seltener angeboten wird, gehört hier ebenfalls zum Standard: Bei Björn Scherff kann man sich noch seine Schuhe reparieren lassen – denn wenn man diese nicht als billiges Wegwerfprodukt ansieht, so lohnt es sich auch, diese zum Schuhmacher zu bringen. (uc) www.oeverblick.de Överblick ∙ Das Kulturmagazin 17
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