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Rettl and friends 6 Frühjahr/Sommer 2014

Kundenmagazin Rettl 1868 Kilts

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REPORT<br />

REPORT<br />

TIROLER WIRTSCHAFTSFORUM<br />

<strong>Rettl</strong> referiert<br />

Moderebell Thomas <strong>Rettl</strong> zeigt beim Tiroler Wirtschaftsforum auf,<br />

wie Erfolg durch Anderssein zust<strong>and</strong>e kommt und sorgt mit Witz und<br />

schrillen Anekdoten für Unterhaltung.<br />

Wort: Beate Troger Bild: TT/Rottensteiner<br />

Er steckt Hollywood-Stars in einen<br />

Schottenrock und schneidert Trachtensakkos<br />

für die britische Königsfamilie.<br />

„A bissl a Gaudi muss immer<br />

sein“, lautet der wichtigste Leitsatz von<br />

Thomas <strong>Rettl</strong>, dem Mann, der in Kärnten<br />

den Schottenrock zum Modehit gemacht<br />

hat. Denn der Kilt stamme gar nicht aus<br />

Schottl<strong>and</strong>, ist <strong>Rettl</strong> überzeugt, „schon die<br />

Kelten haben im Alpenraum Karomuster<br />

gewebt“, weiß er zu berichten – wie immer<br />

stets mit einem Augenzwinkern. 

Er hatte<br />

den traditionsreichen Familienbetrieb,<br />

die einstige „k. u. k. Uniformierungsanstalt“<br />

übernommen und anfangs aus Jux<br />

mit den frechen Kilts wieder neues Leben<br />

eingehaucht. „Die Differenzierung mit<br />

dem schrägen Produkt brachte uns enorme<br />

Aufmerksamkeit“, sagt <strong>Rettl</strong>. So ließ<br />

er in Schottl<strong>and</strong> ein eigenes Karomuster<br />

in den Kärntner L<strong>and</strong>esfarben weben und<br />

registrieren, auch ein Tiroler Karo hat der<br />

Moderebell bereits designt.

 Die Nachfrage<br />

ist groß. Nicht nur Kärntner Promis<br />

wie Franz Klammer oder Armin Assinger<br />

schlüpfen mit Leidenschaft in den Schottenrock,<br />

auch Thomas Gottschalk und sogar<br />

die Herzogin Sarah Ferguson orderten<br />

bereits in Villach, plauderte <strong>Rettl</strong> aus dem<br />

Nähkästchen, das mit schrillen Anekdoten<br />

prall gefüllt war. Und so ließ er es sich<br />

auch nicht nehmen, mit Speck und Wurst<br />

im Gepäck den britischen Royals Kilt<br />

und Sakkos persönlich vorbeizubringen.
<br />

Trotz des Erfolgs will <strong>Rettl</strong> nur vorsichtig<br />

weiterwachsen. „Wir produzieren so viel<br />

wie möglich in Österreich“, erklärt er –<br />

und das sei nur bis zu einer bestimmten<br />

Größe möglich, ansonsten müsse man die<br />

Näherei wieder auslagern.

Während seines<br />

Vortrags drängt sich im Publikum des<br />

Tiroler Wirtschaftsforums vor allem eine<br />

Frage auf: Was trägt der Kärntner unterm<br />

Schottenrock? Thomas <strong>Rettl</strong> ist um eine<br />

Antwort nicht verlegen und kontert frech:<br />

„Die Zukunft Kärntens.“<br />

Chefredakteur der Tiroler Tageszeitung und Moderator Alois Vahrner mit Thomas F. <strong>Rettl</strong><br />

Donnerstag, 7. November 2013 | Nummer 308 3<br />

Gefühlvoll<br />

das Leben<br />

vereinfachen<br />

Bestseller-Autor Werner Tiki Küstenmacher<br />

(„Simplify your life“) über<br />

Limbi und Schweinehunde, die man<br />

besser nicht überlisten sollte.<br />

Innsbruck – Arbeiten, obwohl<br />

man keine Lust hat? Joggen,<br />

obwohl es kalt ist? Die Menschen<br />

treffen häufig gute rationale<br />

Entscheidungen, die<br />

ihnen gefühlstechnisch aber<br />

gar nicht passen: „Oft wird<br />

Menschen geraten, sie sollen<br />

raus aus ihrer Komfortzone<br />

und ihren inneren Schweinehund<br />

überwinden. Aber dieser<br />

Schweinehund ist gar keiner“,<br />

sagte Werner Tiki Küstenmacher.<br />

Der Deutsche ist evangelisch-lutherischer<br />

Pfarrer<br />

und seit zwanzig Jahren Autor<br />

und Karikaturist. Unter <strong>and</strong>erem<br />

schrieb er den Bestseller<br />

„Simplify your life“, in dem er<br />

Anleitungen bietet, das Leben<br />

zu vereinfachen.<br />

Küstenmacher riet gestern<br />

beim Wirtschaftsforum, Rationalität<br />

und Emotionalität besser<br />

unter einen Hut zu bringen.<br />

Menschen sollten sich bei<br />

jeder Entscheidung bewusst<br />

sein, dass diese auch eine gefühlsmäßige<br />

Komponente hat.<br />

Denn neben dem Großhirn,<br />

das für das Rationale zuständig<br />

sei, existiere auch das limbische<br />

System, das sehr schnell<br />

und ausschließlich emotional<br />

reagiere. „Das Leben ist eine<br />

Kooperation aus beiden Seiten“,<br />

betonte Küstenmacher.<br />

Um das zu verdeutlichen, hat<br />

er den „Limbi“ erfunden, ein<br />

Innsbruck – Was treibt einen<br />

ehemaligen Lehrer einer Waldorfschule<br />

dazu, den maroden<br />

Fotohersteller Leica zu kaufen?<br />

„Mut“, sagt Andreas Kaufmann.<br />

Es sei ein Abenteuer<br />

gewesen, auf das er sich da vor<br />

knapp zehn Jahren eingelassen<br />

habe, erzählte der Investor am<br />

Mittwoch beim Tiroler Wirtschaftsforum.<br />

Damals, es war<br />

im <strong>Sommer</strong> 2004, ist der Deutsche<br />

mit seiner Familienholding<br />

ACM bei der legendären<br />

Kamera-Firma eingestiegen.<br />

Leica lag zu dem Zeitpunkt<br />

nach einem missglückten Börsengang<br />

am Boden, die Pleite<br />

drohte. Man hatte den W<strong>and</strong>el<br />

zur Digitalkamera verschlafen<br />

und noch so einige <strong>and</strong>ere Probleme<br />

aufgetürmt. Mittlerweile<br />

hat Kaufmann den Konzern<br />

auf neue Beine gestellt – und<br />

wälzt große Expansionspläne.<br />

Der Umsatz lag im Vorjahr bei<br />

knapp 300 Mio. Euro – doppelt<br />

so viel wie noch zwei Jahre zuvor.<br />

Mittelfristig werden 500<br />

Mio. Euro angepeilt.<br />

Überzeugt und fasziniert hat<br />

Kaufmann an Leica die Kult-<br />

Marke, mit der sich Superstars<br />

wie Brad Pitt, Charlotte<br />

Rampling oder Brigitte Bardot<br />

ebenso gerne ablichten las-<br />

putziges Tierchen, das metaphorisch<br />

für die eigene Emotion<br />

steht. Wenn „Limbi“ etwas<br />

nicht möge, dann werde man<br />

sich auch nur in 5 % der Fälle<br />

dauerhaft überwinden können,<br />

dieses etwas zu tun – also<br />

etwa im Regen joggen zu gehen.<br />

Der „Limbi“ sei aber kein<br />

Schweinehund, vielmehr rette<br />

er den Menschen regelmäßig<br />

das Leben.<br />

Um sein Leben zu vereinfachen,<br />

rät er, sich kleinere Ziele<br />

zu setzen. „Die große Kunst<br />

liegt darin, die Ziele so zu formulieren,<br />

dass der ’Limbi’ mit<br />

dabei ist.“ Nur so entstehe Freude<br />

– und mit ihr Erfolg. (wer)<br />

Verzückte das Publikum beim Wirtschaftsforum<br />

mit witzigen Karikaturen:<br />

Werner Tiki Küstenmacher.<br />

sen wie die Queen. „Aber eine<br />

ikonische Marke allein genügt<br />

nicht“, betonte Kaufmann. Eine<br />

gelungene Sanierung brauche<br />

neben Mut auch Augenmaß,<br />

Vision, Strategie, Taktik<br />

und vor allem eines: Kapital.<br />

Letzteres besorgte sich Kaufmann<br />

bei Risikokapitalgebern.<br />

Nicht bei Banken, denn diese<br />

könnten wegen der zunehmend<br />

strengeren Regeln heute<br />

keine Finanzierung dieser Art<br />

mehr tätigen, bemerkte er.<br />

Mit potenten Geldgebern<br />

im Rücken hat Kaufmann den<br />

Konzern umgekrempelt, kräftig<br />

in die Produkte investiert,<br />

die den Mythos Leica tragen.<br />

„Wir konzentrieren uns auf<br />

das Wesentliche“, lautete fort-<br />

Info.<br />

Thema des Tages: 23. Tiroler Wirtschaftsforum<br />

Erfolgreich durch neue Wege: Designer Thomas <strong>Rettl</strong> setzt im einstigen K.-u.-k.-Familienbetrieb auf den Kärntner Kilt. Fotos: Ro tensteiner<br />

Der Mann im Schottenrock<br />

mischt die Modewelt auf<br />

Moderebell Thomas <strong>Rettl</strong> zeigt auf, wie Erfolg durch Anderssein zust<strong>and</strong>e<br />

kommt und sorgt mit Witz und schrillen Anekdoten für Unterhaltung.<br />

Innsbruck – Er steckt Hollywood-Stars<br />

in einen Schottenrock<br />

und schneidert<br />

Trachtensakkos für die britische<br />

Königsfamilie. „A bissl a<br />

Gaudi muss immer sein“, lautet<br />

der wichtigste Leitsatz von<br />

Thomas <strong>Rettl</strong>, dem Mann, der<br />

in Kärnten den Schottenrock<br />

zum Modehit gemacht hat.<br />

Denn der Kilt stamme gar<br />

nicht aus Schottl<strong>and</strong>, ist <strong>Rettl</strong><br />

überzeugt, „schon die Kelten<br />

haben im Alpenraum Karomuster<br />

gewebt“, weiß er zu<br />

berichten – wie immer stets<br />

mit einem Augenzwinkern.<br />

Mit Mut wie Phönix aus<br />

der Asche steigen<br />

an die Devise. Leica begann,<br />

rund um den Globus edle Boutiquen<br />

und Geschäfte zu eröffnen.<br />

„Ran an den Endkunden“,<br />

heißt Kaufmanns Motto. Heute<br />

gibt es 125 Shops – und die<br />

Expansion soll weitergehen.<br />

Als „Phönix aus der Asche“<br />

sieht Kaufmann Leica selbst.<br />

Das Unternehmen habe Fotografie-Geschichte<br />

geschrieben<br />

– und diese Geschichte will<br />

Kaufmann fortschreiben. Er,<br />

der einst 15 Jahre lang an einer<br />

Waldorfschule unterrichtet<br />

hatte, kann aus dieser Tätigkeit<br />

einiges ableiten. „Man<br />

muss die Menschen mögen“,<br />

ist er überzeugt. Nur wer motivieren<br />

könne, werde auch<br />

langfristig Erfolg haben. (wer)<br />

Er hatte den traditionsreichen<br />

Familienbetrieb, die<br />

einstige „k. u. k. Uniformierungsanstalt“<br />

übernommen<br />

und anfangs aus Jux mit den<br />

frechen Kilts wieder neues Leben<br />

eingehaucht. „Die Differenzierung<br />

mit dem schrägen<br />

Produkt brachte uns enorme<br />

Aufmerksamkeit“, sagt <strong>Rettl</strong>.<br />

So ließ er in Schottl<strong>and</strong> ein<br />

eigenes Karomuster in den<br />

Kärntner L<strong>and</strong>esfarben weben<br />

und registrieren, auch<br />

ein Tiroler Karo hat der Moderebell<br />

bereits designt.<br />

Die Nachfrage ist groß.<br />

Nicht nur Kärntner Promis<br />

wie Franz Klammer oder Armin<br />

Assinger schlüpfen mit<br />

Leidenschaft in den Schottenrock,<br />

auch Thomas Gottschalk<br />

und sogar die Herzogin<br />

Sarah Ferguson orderten<br />

bereits in Villach, plauderte<br />

<strong>Rettl</strong> aus dem Nähkästchen,<br />

das mit schrillen Anekdoten<br />

prall gefüllt war. Und so ließ<br />

er es sich auch nicht nehmen,<br />

mit Speck und Wurst im<br />

Gepäck den britischen Royals<br />

Kilt und Sakkos persönlich<br />

vorbeizubringen.<br />

Trotz des Erfolgs will <strong>Rettl</strong><br />

nur vorsichtig weiterwachsen.<br />

„Wir produzieren so viel<br />

wie möglich in Österreich“,<br />

erklärt er – und das sei nur<br />

bis zu einer bestimmten Größe<br />

möglich, ansonsten müsse<br />

man die Näherei wieder auslagern.<br />

Während seines Vortrags<br />

drängt sich im Publikum des<br />

Tiroler Wirtschaftsforums<br />

vor allem eine Frage auf: Was<br />

trägt der Kärntner unterm<br />

Schottenrock? Thomas <strong>Rettl</strong><br />

ist um eine Antwort nicht verlegen<br />

und kontert frech: „Die<br />

Zukunft Kärntens.“ (bea)<br />

Thomas <strong>Rettl</strong> ist mittlerweile auch als<br />

Vortragender immer wieder unterwegs. Dabei<br />

macht er nicht nur als Alleinunterhalter,<br />

sondern auch als fachlich versierter Redner<br />

eine gute Figur. Wer seine Redegew<strong>and</strong>theit<br />

kennt, möchte es kaum glauben, aber der<br />

Auftritt beim Tiroler Wirtschaftsforum war trotz<br />

sprachlicher Differenzen zwischen Kärnten und<br />

Tirol ein voller Erfolg. So konnte ihn nicht nur<br />

der Chefredakteur der Tiroler Tageszeitung und<br />

Moderator Alois Vahrner, sondern auch das<br />

Publikum gut verstehen. Nähere Infos bezüglich<br />

Buchbarkeit und Verfügbarkeit sind bitte bei<br />

Thomas <strong>Rettl</strong> selbst zu erfragen.<br />

www.rettl.com<br />

Der Retter der Foto-Legende Leica, Andreas Kaufmann (r.), im Gespräch<br />

mit TT-Chefredakteur Alois Vahrner. Foto: Rottensteiner<br />

FWF-Präsidentin Pascale Ehrenfreund<br />

forderte mehr Risiko in der<br />

Forschung. Foto: Ro tensteiner<br />

Innsbruck – Für Gregor Heiss<br />

war das Tiroler Wirtschaftsforum<br />

ein Heimspiel. Der Innsbrucker<br />

Coach hielt bei seinem<br />

Vortrag „Heiss auf Erfolg“ den<br />

heimischen Unternehmern<br />

und Managern den Spiegel<br />

vor. „Werte wie Qualität, Gewinne<br />

oder Image sind keine<br />

Unternehmensleitlinien, sondern<br />

schlichtweg überlebensnotwendig“,<br />

stellte Heiss klar.<br />

Außerdem räumte er mit dem<br />

„80er-Jahre-Relikt“ auf, dass<br />

Chefs ihre Mitarbeiter motivieren<br />

müssten: „Die Mitarbeiter<br />

kommen bereits mit<br />

Über die Suche nach<br />

Leben auf dem Mars<br />

Titelstory in der Tiroler Tageszeitung<br />

Innsbruck – „Leben gibt es<br />

überall“, sagt Pascale Ehrenfreund,<br />

die Präsidentin des<br />

Wissenschaftsfonds FWF,<br />

und daher sei auch die Wahrscheinlichkeit<br />

sehr hoch, dass<br />

es irgendwo da draußen im<br />

Weltall Leben gebe. Sie selbst<br />

hat am NASA Astrobiology<br />

Institute in den USA nach Leben<br />

auf dem Mars erforscht.<br />

Die Oberfläche sei sehr lebensfeindlich,<br />

„aber vielleicht<br />

gibt es in unterirdischen<br />

Motivation, der Chef muss nur<br />

alles unterlassen, was demotiviert.“<br />

Denn unterm Strich sei<br />

immer der Vorgesetzte schuld,<br />

Schichten eine Form von Leben“,<br />

vermutet sie. Die Wissenschaft<br />

sei mit vielfältigen,<br />

interdisziplinären Methoden<br />

nach wie vor auf der Suche.<br />

So soll ab 2018 unter <strong>and</strong>erem<br />

mit österreichischer Beteiligung<br />

am Mars zwei Meter tief<br />

in den Untergrund gegraben<br />

werden. Ehrenfreund plädierte<br />

für mehr Risikobereitschaft<br />

vor allem in der Grundlagenforschung,<br />

nur so sei radikale<br />

Innovation möglich. (bea)<br />

„Motivierte Mitarbeiter darf<br />

der Chef nicht demotivieren“<br />

Gregor Heiss zählt die Bedürfnisse<br />

von Mitarbeitern auf. Foto: Ro tensteiner<br />

wenn Arbeitnehmer von sich<br />

aus ein Unternehmen verlassen,<br />

bilanziert Heiss. Mit<br />

Abstechern in die Gehirnforschung<br />

und gespickt mit Zitaten<br />

von Henry Ford bis hin zu<br />

Rosa Luxemburg gab er Anregungen<br />

zur erfolgreichen<br />

Mitarbeiterführung basierend<br />

auf den Grundbedürfnissen<br />

Profit, Wohlbefinden, Frieden<br />

und Stolz. Dazu gehöre eine<br />

Fehlerkultur ebenso wie die<br />

Bereitschaft, eingefahrenes<br />

Denken zu ändern und von<br />

Mitarbeitern Ratschläge anzunehmen.<br />

(bea)<br />

14 ~ <strong>Rettl</strong> 1868 ~ ~ <strong>Rettl</strong> 1868 ~<br />

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