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Rettl and friends 6 Frühjahr/Sommer 2014

Kundenmagazin Rettl 1868 Kilts

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REPORT<br />

DICHTER, KAISER, EDELMANN<br />

Von Duino zu den<br />

Argonauten und Triest<br />

Hoch auf dem Felsen über der Adria erhebt sich Schloss Duino. Prachtvoll die<br />

Aussicht, prachtvoll die zur Besichtigung freigegebenen Räumlichkeiten.<br />

Ein Pianoforte, auf dem Franz Liszt zu spielen pflegte, steht für das künstlerische<br />

Schaffen im duineser Schloss.<br />

Wort: Peter Umlauft Bild: Simone Attisani<br />

TRADITION<br />

UND MODERNE<br />

Darauf setzen <strong>Rettl</strong> und die Kleine Zeitung.<br />

Optischer Beginn der Reise in die Morbidität<br />

des Triestiner „Altwien“ an den<br />

Gestaden des Golfes; der Schlosspark<br />

mit herrlichem Blick, nicht zuletzt auf Miramare,<br />

welches einst Kaiser Maximilian von<br />

Österreich als „Herberge“ diente.<br />

Rainer Maria Rilke schrieb hier zwischen<br />

1912 und 1913 seine Duineser Elegien. Kreativität<br />

des lyrischen Schaffens erschloss sich<br />

ihm in prachtvoller Umgebung. Ein Spaziergang<br />

am Rilkeweg versetzt den, zum Staunen<br />

Bereiten, in jene Zeit, als Kaiserin Sisi und<br />

Kaiser Franz Josef I., Erzherzog Maximilian<br />

mit Charlotte, Eleonora Duse, Johann Strauss,<br />

Gabriele D'Annunzio, Paul Valéry, Mark Twain,<br />

Victor Hugo und Erzherzog Franz Ferdin<strong>and</strong><br />

die Gästeliste derer von Thurn und Taxis<br />

prägten.<br />

Nahe des fürstlichen Baues, der heute eine internationale<br />

Schule beherbergt, entspringt der<br />

Tivamo, dessen zwei Kilometer Flusslänge ihn<br />

zum zweitkürzesten Fluss der Welt machen.<br />

Doch mitnichten, denn eigentlich verschwindet<br />

der Fluss in slowenischem Karstgebiet,<br />

um erst bei San Giovanni al Timavo wieder<br />

das Tageslicht zu erblicken. Zu römischer<br />

Zeit lag hier der Hafen „lacus Timavi“. Dies<br />

sei der Ort, an dem die Argonauten des Jason<br />

und die Gefährten des Aeneas auf ihrer<br />

Flucht von Troja gel<strong>and</strong>et sein sollen.<br />

Wer immer sich dieser sagenhaften Behauptung<br />

hingeben mag, der könnte aus diesem<br />

Umst<strong>and</strong> die tatsächlich noch nicht ausgereif-<br />

Info.<br />

Castello di Duino<br />

34011 Duino Aurisina<br />

Trieste<br />

T +39 040 20 81 20<br />

Info@castellodiduino.it<br />

www.castellodiduino.it<br />

te Navigation griechischer Helden erkennen.<br />

Wie dem auch sei, der Platz hat seinen mystischen<br />

Reiz, obgleich die Kirche den Ersten<br />

Weltkrieg nicht unbeschadet überst<strong>and</strong>.<br />

Mörderisches bietet sich bei einem Besuch<br />

der Karstl<strong>and</strong>schaft. Redipuglia zeugt mit<br />

seiner Gedenkstätte von kriegerischem Wahn<br />

ebenso, wie der Monte San Michele mit den<br />

Spuren der Isonzoschlachten. Über Doberdo<br />

(del Lago) leicht zu erreichen, hat Doberdo<br />

inzwischen auf den Hinweis „del Lago“ verzichtet,<br />

zumal der See völlig ausgetrocknet ist.<br />

Zeit, sich der Stadt Triest, oder in alter<br />

Schreibform „Tergeste“, anzunähern. Der<br />

Zwischenstopp in Sistiana ist eigentlich ein<br />

Muss, bevor sich die Stadt öffnet. Nein Halt;<br />

der Einkehrschwung im kleinen Hafen von<br />

Duino lohnt sich allemal. Das „Al Cavalluccio“<br />

sorgt für den köstlichen Vorgeschmack<br />

auf Triest, dessen „Wien Ausstrahlung“ dem<br />

altösterreichischen Hafen, in sonderbarer Art<br />

und Weise, Rechnung trägt.<br />

~ <strong>Rettl</strong> 1868 ~ 31

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