E - AWF Arbeitsgemeinschaften für Vitale ...
E - AWF Arbeitsgemeinschaften für Vitale ...
E - AWF Arbeitsgemeinschaften für Vitale ...
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
<strong>AWF</strong>-<strong>Arbeitsgemeinschaften</strong> e.V. - Glossar zu Begriffen des Produktivitätsmanagements 203<br />
Mitarbeiter, die sich stark mit dem Unternehmen identifizieren tragen stetig zu einer Verbesserung<br />
der Produktion und damit verbunden auch zu einer besseren Marktposition bei.<br />
Daher kommt der Name Kontinuierlicher Verbesserungsprozess (KVP), der in den westlichen<br />
Industrieländern <strong>für</strong> Kaizen verwendet wird. Unter anderem gehört vor allem das betriebliche<br />
Vorschlagswesen, eine auf die Mitarbeiter ausgerichtete Führung, die Prozessorientierung<br />
und die Einführung eines Qualitätsmanagements zu den Zielen von Kaizen.<br />
Die Entstehung des Kaizen Konzeptes: In den 50er Jahren stand der Automobilhersteller<br />
Toyota vor einer wirtschaftlichen Krise demzufolge 15% der Mitarbeiter entlassen werden<br />
mussten. Nur durch große Zugeständnisse an die Gewerkschaft, wie den bleibenden Mitarbeitern<br />
eine lebenslange Beschäftigung zu garantieren , war diese Massenentlassung überhaupt<br />
möglich. An Ihre Mitarbeiter gebunden musste der Automobilhersteller diese ständig<br />
schulen und weiterbilden, da ein Austausch durch qualifiziertere, jüngere Mitarbeiter nicht<br />
möglich war. Die Geburtsstunde von Kaizen und Grundlage <strong>für</strong> den heutigen Standard, der<br />
japanischen Unternehmen trotz hoher Lohnkosten eine internationale Wettbewerbsfähigkeit<br />
sichert. Das Ziel der KAIZEN-Philosophie ist nicht die sprunghafte Verbesserung durch Innovation,<br />
sondern die schrittweise Perfektionierung (KVP).<br />
Ziele: Kaizen verfolgt unterschiedliche Ziele. Natürlich ist die Gewinnoptimierung das letztendliche<br />
Ziel. Dies ist aber nur bei hoher Kundenzufriedenheit möglich. Um Kundenfreundlichkeit<br />
zu gewährleisten, stehen drei Faktoren im Vordergrund:<br />
• Kostensenkung,<br />
• Qualitätssicherung,<br />
• Schnelligkeit (Zeiteffizenz).<br />
Diese Ziele sind jedoch niemals 100 % zu erreichen, denn man geht immer davon aus, dass<br />
der gegenwärtige Zustand der schlechteste ist und man immer weiter an ihm arbeiten muss,<br />
um ihn zu verbessern. Hat man eine Verbesserung erreicht, so wird der neu gewonnene Zustand<br />
wiederum als der schlechteste definiert, der unbedingt verbessert werden muss. Des<br />
Weiteren sind Verbesserungen im Bereich der Mitarbeiter erwünscht. So soll die Zufriedenheit<br />
durch ständige Weiterbildung gewährleistet werden. Innerbetriebliche Hierarchien sind<br />
so zu gestalten, dass jeder Mitarbeiter nicht nur ein Mitspracherecht bei Veränderungen hat<br />
sondern regelrecht dazu aufgefordert wird.<br />
Zielbereiche im Unternehmen: Beim Kaizen-Konzept ist es vorgesehen, dass alle Bereiche<br />
des Unternehmens betroffen sind. Es gilt also die stetige Verbesserung in alle Bereiche zu<br />
tragen, sprich: Management (Verwaltung), Absatz, Distribution, Produktion, Lager und Beschaffung.<br />
Die Begriffe KVP und Kaizen werden oft gleich gesetzt. Kaizen stammt aus dem<br />
Japanischen und heißt nichts anderes als ständige Verbesserung. Häufig wird Kaizen jedoch<br />
als Managementkonzept verstanden, das in umfassender Weise alle Bestrebungen zur<br />
Verbesserung betrieblicher Leistungsstandards unter dem begrifflichen Dach Kaizen zusammenfasst.<br />
Man sprich auch vom Kaizen-Schirm, unter dem die verschiedenen Methoden<br />
vereint sind. Allen Vorstellungen gemeinsam ist die Betonung des prozesshaften Denkens.<br />
Nur durch ständige Verbesserung aller Prozesse sind demnach Leistungssteigerungen möglich.<br />
Doch auch dies ist noch nicht einmal die halbe Miete: Um die volle Wirkung all der KVP<br />
- Konzepte und Tools zu ernten, braucht es eine Kulturveränderung. Die ist die eigentliche<br />
Herausforderung aller ernst gemeinten KVP Ansätze. Erfahrungswerte sind: 30% des Erfolgs<br />
in KVP Bemühungen sind den Tools und Methoden aber rund 70% der Veränderung der<br />
Unternehmenskultur und Führung geschuldet.<br />
Man kann die KVP Ansätze als Teil eines umfassend verstandenen Qualitätsmanagements<br />
(QM) begreifen. Oder aber auch als aktiv gelebte Idee des "Lernenden Unternehmens". Ob<br />
als KVP bezeichnet oder als konsequent voran getriebener Prozess der dauerhaften Innovation<br />
von innen heraus praktiziert, ohne dies unter der offiziellen Bezeichnung KVP zu betreiben:<br />
Hat sich das Gedankengut von KVP erst als Teil des Arbeitsprozesses aller Mitar-