E - AWF Arbeitsgemeinschaften für Vitale ...
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<strong>AWF</strong>-<strong>Arbeitsgemeinschaften</strong> e.V. - Glossar zu Begriffen des Produktivitätsmanagements 34<br />
kann man grundsätzlich unterteilen in Arbeitsplanung und in Arbeitssteuerung. Zur Arbeitsplanung<br />
zählen alle einmalig auftretenden Planungsmaßnahmen zur Sicherstellung der wirtschaftlichen<br />
Herstellung der Erzeugnisse. Die Arbeitssteuerung ist zuständig <strong>für</strong> alle Maßnahmen,<br />
die <strong>für</strong> eine der Arbeitsplanung entsprechende Auftragsabwicklung erforderlich<br />
sind.<br />
Arbeitsplanung: Zu den einmalig auftretenden Planungsmaßnahmen ist langfristig die Planung<br />
des gesamten Fertigungs- und Montagesystems eines Unternehmens zu nennen. Diese<br />
technisch- organisatorisch-betriebswirtschaftliche Aufgabe wird vielfach auch mit Fabrikplanung<br />
bezeichnet.<br />
Zu den kurzfristigen Aufgaben der Arbeitsplanung gehört der Aufbau von Arbeitsunterlagen<br />
<strong>für</strong> die Herstellung von Erzeugnissen. Hierzu zählen die Erstellung von Fertigungsstücklisten<br />
und Arbeitsplänen. Letztere Tätigkeit besteht aus der Planung der Arbeitsvorgänge sowie vor<br />
allem der Vorgabezeitermittlung. Auch die Konzeption geeigneter Fertigungsmittel (Vorrichtungen,<br />
Werkzeuge, Messmittel, usw.) erfolgt in diesem Zusammenhang häufig. Die Programmierung<br />
von Fertigungseinrichtungen, die mit einer CNC-Steuerung ausgestattet sind,<br />
rechnet man ebenfalls zu den einmalig auftretenden kurzfristigen Aufgaben der Arbeitsplanung.<br />
Auch die auf den Arbeitsplänen aufbauende Kalkulation der Erzeugniskosten zählt<br />
zu den Aufgaben der Arbeitsplanung.<br />
Arbeitssteuerung: Zu den wesentlichen Hauptaufgaben der Arbeitsteuerung zählt man:<br />
• Materialdisposition,<br />
• Termin- und Kapazitätsplanung sowie<br />
• Werkstattsteuerung.<br />
Basis <strong>für</strong> die Auftragsdurchführung sind die von der Arbeitsplanung in den Arbeitsplänen<br />
festgelegten Arbeitsabläufe und Vorgabezeiten. Weitere wichtige Daten sind die in der aktuellen<br />
Situation zur Verfügung stehenden Kapazitäten von Mitarbeitern, Maschinen und Betriebsmitteln,<br />
d. h. die Anzahl verfügbarer Arbeitsstunden in den zukünftigen Zeiträumen. Der<br />
Materialbedarf ergibt sich aus den Fertigungsstücklisten sowie aus dem Produktionsprogramm.<br />
Die Materialdisposition setzt einen genauen Überblick über die verfügbaren Lagerbestände<br />
voraus, und zwar zunächst über den aktuellen Lagerbestand zum Zeitpunkt der<br />
Planung, dann aber auch über den zukünftigen zum Zeitpunkt der Auftragsdurchführung vorliegenden<br />
Bestand. An diese Bedarfsplanung schließt sich die sogenannte Bestellrechnung<br />
an.<br />
Für die in Eigenfertigung hergestellten Komponenten werden nun im Rahmen der Terminplanung<br />
zunächst die Einsteuertermine und die Fertigstellungstermine aller Erzeugniskomponenten<br />
bestimmt. Dies geschieht mit Hilfe einer sog. Durchlaufterminierung. Die anschließende<br />
Kapazitätsplanung gibt einen Überblick über die aus den vorliegenden Fertigungsaufträgen<br />
sich ergebende Kapazitätsbelastung <strong>für</strong> alle Kapazitätseinheiten. Da sich häufig<br />
beim ersten Planungsdurchlauf keine ausgeglichene Kapazitätsbelastung ergibt, d. h. Perioden<br />
mit zu geringer Auslastung werden z. B. von Perioden mit zu hoher Auslastung abgelöst,<br />
muss vor Auftragsfreigabe ein Kapazitätsabgleich und ggf. eine terminliche Verlegung der<br />
Fertigungsaufträge veranlasst werden. Für diese sehr rechenintensive Aufgabe werden<br />
heute vielfach (�) PPS-Systeme (EDV-Software-Systeme zur Produktionsplanung und –<br />
steuerung) eingesetzt.<br />
Als nächste Hauptfunktion der Arbeitssteuerung ist die Werkstattsteuerung zu sehen. Hierzu<br />
gehört der rechtzeitige Auftragsstart mit dem Ausdruck der notwendigen Auftragsbegleitpapiere,<br />
wie z. B. Laufkarten, Materialentnahmescheine und Lohnscheine. Diese Unterlagen<br />
gehen zur Verteilung in die verschiedenen Werkstätten und Kostenstellen des Unternehmens.<br />
Die zweite Aufgabe der Werkstattsteuerung ist die regelmäßige Überwachung des<br />
Arbeitsfortschritts anhand der Rückmeldungen des Betriebs. Eine Vielzahl unterschiedlicher<br />
Bezeichnungen ist <strong>für</strong> den Bereich der Arbeitsvorbereitung in Literatur und in den Unternehmen<br />
üblich; vielfach wird hier<strong>für</strong> der Begriff Fertigungsvorbereitung gewählt; ähnlich wer-