neben - Arbeitsstelle Pastoral für Menschen mit Behinderung
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32 _ <strong>Behinderung</strong> & <strong>Pastoral</strong> / Aus Kirche und Gesellschaft<br />
„Mir hat diese Arbeit Anerkennung gegeben.“<br />
Herbert Greif*<br />
Ende des Jahres 2005 beendete die Rheinische<br />
Blinden Arbeitshilfe in Düren die Produktion von<br />
Besen, Bürsten und Matten.<br />
Ein altes Handwerk ist nicht mehr konkurrenzfähig. Seit<br />
1904 produzieren in Düren blinde und sehbehinderte<br />
Fachleute Besen, Bürsten, Matten. Die Werkstätten in der<br />
Alten Jülicher Straße 64 in Düren-Nord, unweit von den<br />
Rheinischen Kliniken Düren, gehören als Einrichtung zum<br />
Rheinischen Blinden<strong>für</strong>sorgeverein 1886 Düren. Die<br />
Produkte wurden früher in ganz Deutschland verkauft.<br />
Aus meiner eigenen Jugendzeit ist mir in Erinnerung geblieben,<br />
dass in den 50er und 60er Jahren Verkäufer aus<br />
der Pfalz im Saarland – dort bin ich geboren und aufgewachsen<br />
– von Haus zu Haus gingen. Doch <strong>mit</strong>tlerweile,<br />
über 100 Jahre nach den Anfängen, werden diese<br />
Bürsten maschinell und im Ausland kostengünstiger hergestellt.<br />
Von der Beendigung der Produktion in Düren sind vier<br />
blinde und sehbehinderte Mitarbeiter in der Produktions-<br />
stätte in Düren und sieben Außendienst<strong>mit</strong>arbeiter betroffen.<br />
Frank Biegler arbeitet seit Dezember 1992 in der<br />
Rheinischen Blinden Arbeitshilfe (RBA) in Düren und hat<br />
unzählige Bürsten und Besen angefertigt: „Manche<br />
Materialien waren schwer zu bearbeiten. Davon wurden die<br />
Finger wund. Aber die Arbeit <strong>mit</strong> den Haarbesen, dem<br />
Kokos und dem Nylon war angenehm. Die werde ich sehr<br />
vermissen“, sagt er. „Mir hat diese Arbeit Lob und<br />
Anerkennung gegeben. Ich habe mich stets bemüht, dass<br />
man <strong>mit</strong> mir zufrieden war.“ Frank Biegler hofft nun auf einen<br />
freien Arbeitsplatz in einer Behinderten-Werkstatt.<br />
Olaf Klein stammt aus Leipzig und hat dort den<br />
Gesellenbrief als Besenmacher und Mattenflechter gemacht.<br />
Seit Dezember 1990 arbeitet er in Düren. Im Jahr<br />
2006 wird er eine Umschulung im Berufsfortbildungswerk<br />
<strong>für</strong> Blinde und Sehbehinderte (BFW Düren) beginnen.<br />
Ebenso hofft Stefan Münstermann auf einen Platz im BFW<br />
Düren. Wie Frank Biegeler wartet auch Christian Scheuer<br />
nun auf einen Platz in der Behindertenwerkstatt.<br />
(Fotos: Greif)