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NEOLITHIKUM In den letzten Jahren wurden in Thüringen die ...

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Zusammenfassung:<br />

Zusammenfassend gelangen wir zu folgen<strong>den</strong> Ergebnissen: Wie zu erwarten<br />

gehen <strong>die</strong> Ansichten der e<strong>in</strong>zelnen Autoren <strong>in</strong> <strong>den</strong> verschie<strong>den</strong>en<br />

Fragen oft sehr weit ause<strong>in</strong>ander, ja, s<strong>in</strong>d nicht selten diametral entgegengesetz<br />

Das ist nicht alle<strong>in</strong> auf objektive Lokalunterschiede zurückzuführen,<br />

wenn <strong>die</strong>se sicher auch e<strong>in</strong>e Rolle spielen, sondern ist mehr e<strong>in</strong> Zeichen<br />

für das etwas krampfhafte Suchen nach <strong>den</strong> richtigen Zusammenhänge<br />

Spätestens im mittleren Mesolithikum können - wenn auch noch selten<br />

- Silexartefakte auftreten, deren Retuschierung <strong>in</strong> neolithischer Art mehr<br />

oder weniger auf <strong>die</strong> Fläche übergreift. E<strong>in</strong>e erhebliche Zunahme solcher<br />

Geräte gegen Ende des Mesolithikums, aber noch vor dem Vollneolithikum,<br />

wäre deshalb durchaus möglich. Das geme<strong>in</strong>same Vorkommen mit<br />

charakteristischen mesolithischen Elementen, bei Fehlen von Feisgeräten<br />

und Keramik, würde dadurch erklärt wer<strong>den</strong>. Aus <strong>den</strong> gleichen Grün<strong>den</strong><br />

muß auch <strong>die</strong> Entstehung der im Neolithikum so häufigen gemuschelten<br />

Pfeilspitzen vor der eigentlichen Jungste<strong>in</strong>zeit erwogen bleiben.<br />

<strong>In</strong> <strong>den</strong> neolithischen Hochkulturen leben zwar noch verschie<strong>den</strong>e ältere<br />

Silexformen weiter; <strong>die</strong> typischen geometrischen Mikrolithen konnten jedoch<br />

nirgends mit h<strong>in</strong>reichender Sicherheit nachgewiesen wer<strong>den</strong>. Damit<br />

wird im allgeme<strong>in</strong>en e<strong>in</strong> Nebene<strong>in</strong>ander und <strong>In</strong>e<strong>in</strong>ander von kle<strong>in</strong>gerätigen<br />

mesolithischen und neolithischen Hochkulturen wenig wahrsche<strong>in</strong>lich. E<strong>in</strong><br />

Hiatus bestand aber ebensowenig.<br />

Das Mesolithikum kann sich im engeren Bereich des mitteleuropäischen<br />

Raumes etwa auf folgende Weise zum Neolithikum entwickelt haben: Die<br />

Mikrolithen, <strong>in</strong>sbesondere <strong>die</strong> Dreiecke, sterben am Übergang zu e<strong>in</strong>er<br />

neuen Epoche aus53. Dafür treten <strong>die</strong> dann für das Neolithikum recht kennzeichn<br />

flachretuschierten Fl<strong>in</strong>twerkzeuge als progressives Element<br />

auf bzw. nehmen an Zahl erheblich zu. Diese Umwandlung g<strong>in</strong>g <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er<br />

Zeit vonstatten, <strong>die</strong> zwischen dem eigentlichen Mesolithikum und dem<br />

Vollneolithikum liegt. Der Geräteschatz enthält entsprechend neben älteren<br />

Typen Formen der neuen, höheren Produktionsweise. Wir bezeichnen<br />

<strong>die</strong>se relativ kurze Übergangsphase als "P r o to n e o II t h i k u m54. Ihr<br />

gehören <strong>die</strong> hier abgebildeten Geräte an. Die Produktionsweise des Protoneolith<br />

53) Vgl. <strong>die</strong> Ertebölle-Stufe. H. Schwabedissen: a. a. O. (FN 11), S. 128.<br />

54) Wir nähern uns damit Wyss, der <strong>in</strong> der Schweiz <strong>den</strong> neolithischen Hochkultu<br />

e<strong>in</strong> "kle<strong>in</strong>gerätiges Landneolithikum" vorausgehen läßt, das sich aus<br />

dem späten Tar<strong>den</strong>oisien entwickelt hat. (R. W y s s: Beiträge zur Typologie<br />

der paläolithisch- mesolithischen Übergangsformen im Schweizerischen Mittelland<br />

[Sehr. d. <strong>In</strong>st. f. Ur-u. Frühg. d. Schweiz 9], Basel 1953,S. 110).

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