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Nr. 02 / 2011 - Die Pallottiner

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Informationen der <strong>Pallottiner</strong> in Deutschland und Österreich<br />

Friedberg D 11906 / 5<strong>02</strong>0 Salzburg P.b.b. 09Z038232M Heft 2 / 62. Jahrgang / Juni <strong>2011</strong><br />

pallottiswerk<br />

<strong>Nr</strong>. <strong>02</strong> / <strong>2011</strong>


pallottiswerk<br />

Inhalt<br />

gruss des provinzials<br />

Pallotti-Fest <strong>2011</strong><br />

Schlaglichter auf die<br />

pallottinische Landkarte Seite 3<br />

50 Jahre PthI<br />

Grundausbildung für rund<br />

2000 Ordenspriester Seite 4/5<br />

»Versöhnte Verschiedenheit«<br />

Tagung zur Geschichte<br />

<strong>Pallottiner</strong>-Schönstatt Seite 6<br />

Mit den Augen hören<br />

Br. Willibald Wagenbach<br />

im Fokus eines TV-Teams Seite 7<br />

»Mit, durch und für die Liebe«<br />

Ein Sozialwerk, das neue<br />

Lebensperspektiven bietet Seite 10<br />

Langer Atem, mutiges Auftreten<br />

Lissy Eichert lebt, denkt und<br />

fühlt mit Vinzenz Pallotti Seite 11<br />

Faszinierende Persönlichkeit<br />

Im Gespräch über Kameruns<br />

ersten Bischof Heinrich Vieter Seite 12<br />

Liebe Leserin, lieber Leser!<br />

Papst Benedikt XVI. hat am<br />

1. Mai seinen Vorgänger<br />

Papst Johannes Paul II.<br />

seliggesprochen und ihn<br />

dadurch als großes Vorbild<br />

im Glauben bestätigt. Das<br />

freut uns als <strong>Pallottiner</strong> sehr,<br />

da die gegenseitigen Kontakte<br />

und die Verbundenheit<br />

untereinander bis in die<br />

Studienzeit des polnischen<br />

Papstes zurückreichen.<br />

Als Papst Johannes Paul einmal am Sarkophag<br />

unseres Gründers Gottesdienst feierte, würdigte<br />

er ihn und schrieb unserer Gemeinschaft folgende<br />

Worte ins Stammbuch: »Macht weiter, euer Engagement<br />

zu vervielfältigen, damit das, was Vinzenz<br />

Pallotti prophetisch ankündigte und das II. Vatikanische<br />

Konzil autoritativ bestätigte, eine glückliche<br />

Wirklichkeit wird und alle Christen wahre Apostel<br />

Christi in der Kirche und der Welt werden!«<br />

<strong>Die</strong>sem Aufruf des neuen Seligen zu folgen, ist uns<br />

<strong>Pallottiner</strong>n Auftrag und Verpflichtung. <strong>Die</strong> folgenden<br />

Seiten möchten Ihnen einen Eindruck davon<br />

vermitteln, wie wir als apostolische Gemeinschaft –<br />

jeder dort, wo er steht – in der heutigen Zeit alles<br />

daran setzen, den Menschen Gottes unendliche<br />

Liebe vorzuleben.<br />

pallottiswerk<br />

ISSN 1439-6580<br />

Kostenlose Informations zeitschrift der <strong>Pallottiner</strong><br />

in Deutschland und Österreich. 62. Jahrgang<br />

Erscheint viermal jährlich.<br />

Erscheinungstag dieser Ausgabe:<br />

1. Juni <strong>2011</strong>.<br />

Herausgeber und Verleger:<br />

Herz-Jesu-Provinz der <strong>Pallottiner</strong><br />

Körperschaft des öffentlichen Rechts<br />

Vinzenz-Pallotti-Straße 14<br />

86316 Friedberg (Bayern)<br />

Redaktionsanschrift:<br />

pallottis werk<br />

Vinzenz-Pallotti-Straße 14<br />

86316 Friedberg (Bayern)<br />

Tel. 08 21/600 52-230<br />

Fax 08 21/600 52-370<br />

E-Mail: pallottiswerk@pallottiner.org<br />

Internet: www.pallottis-werk.de<br />

Redaktion:<br />

Pater Alexander Holzbach SAC<br />

(verantwortlich),<br />

Nicolas Schnall<br />

Satz und Grafik:<br />

Friends Media Group GmbH<br />

Druck:<br />

LVD – Limburger Vereins druckerei GmbH,<br />

Senefelderstraße 2, 65549 Limburg an der Lahn<br />

Bildnachweis:<br />

Titel / Seite 5 (oben): PthI; Seiten 2, 3, 8 (oben),<br />

9 (Mitte), 12, 14: Archiv; Seiten: 4, 6, 7, 9 (oben):<br />

Nicolas Schnall; Seite 11: Matthias Terhorst; Seite<br />

8 (Mitte): Heinz Goldkuhle; Seite 8 (unten): Bert<br />

Meyer; Seite 9 (Mitte): Kirche in Not; Seite 10:<br />

Archiv Mission, Seite 13: privat.<br />

Rätsel:<br />

Pater Dr. Heinrich Hamm SAC<br />

Für unverlangt eingesandte Bücher, Manuskripte,<br />

Fotos, Dias o.Ä. übernehmen wir keine Haftung.<br />

Es erfolgt keine Rücksendung.<br />

2 pallottiswerk // 2/<strong>2011</strong>


pallottiswerk // <strong>Pallottiner</strong> aktuell<br />

Brot sein, um den Hunger der Welt zu stillen<br />

Pallotti-Fest <strong>2011</strong>: Schlaglichter auf die pallottinische Landkarte<br />

Festgottesdienste mit feierlichen Predigtworten,<br />

die Segnung einer Pallotti-Statue,<br />

Festakt zum Niederlassungsjubiläum,<br />

Bischofs-Besuche zur<br />

abendlichen Vesper: Landauf, landab<br />

wurde am Wochenende, 22. / 23. Januar<br />

in unterschiedlicher Form des<br />

hl. Vinzenz Pallotti, des Gründers der<br />

Unio und der Gemeinschaften der <strong>Pallottiner</strong>innen<br />

und <strong>Pallottiner</strong>, gedacht.<br />

Für sämtliche Niederlassungen auf<br />

der pallottinischen Landkarte war<br />

dieses Januar-Wochenende ein ganz<br />

besonderer Anlass, um mit Mitbrüdern,<br />

aber vor allem auch in Gemeinschaft<br />

mit zahlreichen Menschen, die<br />

mit den <strong>Pallottiner</strong>n freundschaftlich<br />

verbunden sind, zu feiern. Eine kurze<br />

Nachlese wirft Schlaglichter auf die<br />

pallottinische Landkarte.<br />

Vinzenz-Pallotti-Schule zu Gast<br />

Rektor und Künstler: P. Werner Dohn (l.) segnet die Pallotti-Statue aus der Werkstatt<br />

des Künstler-Paters Franz-Josef Ludwig (r.).<br />

<strong>Die</strong> Hausgemeinschaft im Provinzialat<br />

in Friedberg freute sich, dieses festliche<br />

Ereignis in diesem Jahr gemeinsam<br />

mit Schülern, Eltern und Lehrern<br />

der Friedberger Vinzenz-Pallotti-<br />

Schule zu feiern. Der Gottesdienst in<br />

der Pallotti-Kirche, der von Christina<br />

Roth und ihren Mitstreiterinnen aus<br />

dem religionspädagogischen Team,<br />

Lisa Wenderlein und Josefa Demmel,<br />

vorbereitet und gestaltet wurde, stand<br />

unter dem Thema »Brot sein, um den<br />

Hunger der Welt zu stillen«.<br />

Provinzial P. Hans-Peter Becker griff<br />

diesen ersten Satz aus einem längeren<br />

Pallotti-Zitat in seiner Predigt auf und<br />

sprach von den Konsequenzen, die<br />

diese Forderung für alle Christen mit<br />

sich bringt. Dabei gehe es – Pallotti<br />

damals wie auch heute für uns – nicht<br />

nur um die materielle Not, unter der<br />

immer noch weite Teile dieser Welt<br />

leidet, sondern auch um das »Innere<br />

des Menschen, das uns allzu oft verborgen<br />

bleibt«.<br />

Der Ton machte an diesem Tag im<br />

Vinzenz-Pallotti-Kolleg in Rheinbach<br />

die Musik. Denn es war eine tönerne<br />

Pallotti-Figur, die Pater Franz-Josef<br />

Ludwig nach 25 Jahren in seinem<br />

Keller wiederentdeckte und in ihm<br />

den Wunsch weckte, diese an prominenter<br />

Stelle als Bronze-Figur zu<br />

platzieren. Ein Ort im Innenhof und<br />

die nötigen Sponsoren waren schnell<br />

gefunden, ein Rheinbacher Maurermeister<br />

schuf das Podest, so dass<br />

Rektor P. Werner Dohn nach dem<br />

Festgottesdienst in der Pallotti-Kirche,<br />

bei der Schulseelsorger P. Heinz-<br />

Willi Rivert die Predigt hielt, die Pallotti-Figur<br />

segnete.<br />

Vierfach Grund zur Freude<br />

Das Pallotti-Fest bildete zudem den<br />

Auftakt zum großen Jubiläumsjahr<br />

von Haus Wasserburg. Denn <strong>2011</strong> –<br />

das bedeutet in Vallendar vierfach<br />

Grund zur Freude: 110 Jahre seit die<br />

<strong>Pallottiner</strong> mit dem Kauf des alten<br />

Klostergutes Schönstatt in Vallendar<br />

und der Errichtung eines Studienheimes<br />

im Alten Haus St. Marien ihr<br />

Wirken vornehmlich zugunsten junger<br />

Menschen begannen. 50 Jahre seit<br />

der damalige Rektor, P. Robert Neuber,<br />

den Auftrag seines Provinzials,<br />

P. Andreas Stock, konzeptionell umsetzte.<br />

Der hatte ihm gesagt: »Robert,<br />

bring Leben in die Wasserburg«. Seit<br />

40 Jahren nun setzen <strong>Pallottiner</strong> mit<br />

qualifizierten Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeitern von der Hauswirtschaft<br />

bis hin zum pädagogischen Team<br />

um, was der damalige Trierer Bischof<br />

Bernhard Stein 1971 bei der Einweihung<br />

in Worte fasste: »Worum es also<br />

geht, ist Offenheit und Redlichkeit<br />

und Glaubwürdigkeit, ist Gesprächsbereitschaft<br />

und partnerschaftliche<br />

Begegnung von Person zu Person.«<br />

Seit 25 Jahren wird diese Arbeit in<br />

Haus Wasserburg von dem einem<br />

Förderverein unterstützt. Nis<br />

2/<strong>2011</strong> // pallottiswerk<br />

3


pallottiswerk // <strong>Pallottiner</strong> aktuell<br />

Schrittmacherdienst gegen den Praxisschock<br />

Am Pastoraltheologischen Institut erhielten in 50 Jahren rund<br />

zweitausend Ordenspriester ihre Grundausbildung zum Seelsorger<br />

Regens P. Thomas Lemp begrüßte die<br />

anwesenden Gäste und führte durch die<br />

Veranstaltung.<br />

»Wenn ich an meine Zeit am Pastoraltheologischen<br />

Institut zurückdenke,<br />

dann bin ich dankbar für das<br />

solide pastorale Handwerkszeug, das<br />

ich dort für meinen priesterlichen<br />

<strong>Die</strong>nst mitbekommen habe«, blickte<br />

Thomas Klosterkamp, Provinzial der<br />

Oblaten, in seinem Beitrag für die<br />

Festschrift zum 50-Jahr-Jubiläum des<br />

Instituts (PthI) dankbar auf seine eigene<br />

pastoralpraktische Ausbildungszeit<br />

in Friedberg zurück.<br />

Rund zweitausend Ordenspriester<br />

aus verschiedenen Ordensgemeinschaften<br />

haben in den vergangenen<br />

Jahrzehnten im Pastoral-Institut der<br />

<strong>Pallottiner</strong> ihre pastoralpraktische<br />

Ausbildung absolviert. Heute wirken<br />

die PthI-Absolventen auf allen Kontinenten<br />

der Erde. Gleichzeitig kommen<br />

aber auch immer mehr junge<br />

Ordensleute aus der ganzen Welt ins<br />

Wittelsbacher Land. Ob Benediktiner<br />

aus Deutschland, Salesianer und<br />

Steyler aus Asien, Salvatorianer und<br />

Mariannhiller aus Afrika: Das Institut<br />

steht seit seiner Gründung für alle<br />

Ordensgemeinschaften offen.<br />

Fünf Jahrzehnte, deren Kontinuität<br />

aber auch Veränderung beim Jubiläums-Festakt<br />

am vergangenen Wochenende<br />

zur Sprache kamen. »Damit<br />

Gott spürbar wird«, lautete das Motto<br />

der 50-Jahr-Feier. Dabei gab der ehemalige<br />

Mainzer Pastoraltheologe und<br />

Kapuzinerpater, Stefan Knobloch,<br />

bei seinem Festvortrag zu »mystagogischer<br />

Pastoral« Denkanstöße, wie<br />

es der Seelsorge gelingen kann, dem<br />

Prozess, der viele Menschen heute<br />

von der Kirche entfremdet und aus<br />

ihr heraus treibt, authentisch zu begegnen.<br />

Entscheidend sei für ihn, dass<br />

sie sich nicht abschrecken lasse »von<br />

neuen Benennungen und ungewohnten<br />

Sprachcodes, die die innere Struktur<br />

des Christlichen in sich tragen«,<br />

so Knobloch.<br />

<strong>Die</strong>se Spannung zwischen religiöser<br />

Sprache und der Wirklichkeit hatten<br />

schon die Gründerväter auszuhalten.<br />

Als in den fünfziger Jahren des vergangenen<br />

Jahrhunderts Alfons Fehringer,<br />

ein junger <strong>Pallottiner</strong>pater, sich in<br />

Paris zum Studium aufhielt und dort<br />

auch als Seelsorger wirkte, fühlte er<br />

sich für diesen <strong>Die</strong>nst in einer säkularen<br />

Welt nur wenig vorbereitet. Er<br />

spürte zwar einerseits die Sehnsucht,<br />

Menschen auf Gott hinzuweisen, zugleich<br />

aber auch eine große Unsicherheit,<br />

wie dies unter den Bedingungen<br />

einer Großstadtklinik, eines Arbeitermilieus<br />

oder bei der studierenden Jugend<br />

gelingen kann.<br />

Viele Neupriester klagten damals<br />

trotz umfassender philosophischtheologischer<br />

Ausbildung häufig über<br />

den »Praxisschock«. Eine fundierte<br />

Einführung in die praktische Seelsorge<br />

bis dato: Fehlanzeige. <strong>Die</strong>se Not<br />

erwies sich seinerzeit als Kairos für<br />

die Gründung des Pastoraltheologischen<br />

Instituts, zumal sich in Pater Josef<br />

Milla, einem frisch promovierten<br />

Pastoraltheologen, ein weiterer Mitinitiator<br />

fand. Gemeinsam erhielten die<br />

beiden von ihren Oberen den Auftrag,<br />

diese damals hierzulande völlig neue<br />

Art der Berufseinführung für junge<br />

Seelsorger zu schaffen.<br />

Von Anfang an legte die Institutsleitung<br />

den Schwerpunkt darauf, die jungen<br />

Ordenspriester unter Mitwirkung<br />

von Pfarrern, die im Gemeindeleben<br />

stehen, bei ihren ersten Schritten als<br />

Seelsorger zu begleiten. »Für mich<br />

war es vor vierzig Jahren eine große<br />

Hilfe, in der Verbindung von Institut<br />

und einer Pfarrgemeinde in die Seelsorge<br />

einzusteigen. Wir wurden stets<br />

gut bei unserer täglichen Arbeit begleitet<br />

und in Krisenzeiten ermutigt.<br />

Das spürten auch die Menschen in<br />

den Gemeinden«, beschreibt Bernhard<br />

Godbarsen, <strong>Pallottiner</strong>pater und<br />

Generalvikar der Diözese Florida in<br />

Uruguay, seine Erfahrungen von damals.<br />

Vom Experiment zur Ordnung<br />

Viele Kapläne aus den Diözesen, oft in<br />

den gleichen Pfarreien eingesetzt wie<br />

die Neupriester des Instituts, bedauerten,<br />

dass sie diese Möglichkeit nicht<br />

hatten. Es gab zwar entsprechende<br />

Forderungen durch das Zweite Vatikanische<br />

Konzil (1962 – 1965) und<br />

die Gemeinsame Synode der Bistümer<br />

in der Bundesrepublik Deutschland<br />

(1971 – 1975), aber erst 1978<br />

setzten die deutschen Bischöfe eine<br />

»Rahmenordnung für die Priesterausbildung«<br />

in Kraft.<br />

<strong>Die</strong> Realisierung in vielen Bistümern<br />

ließ noch etliche Jahre auf sich warten,<br />

während das Pastoraltheologische Institut<br />

in Friedberg bereits auf rund zwei<br />

Jahrzehnte Erfahrung zurückblicken<br />

konnte. 1981 erteilte die Deutsche Bischofskonferenz,<br />

vertreten durch den<br />

4 pallottiswerk // 2/<strong>2011</strong>


pallottiswerk // <strong>Pallottiner</strong> aktuell<br />

Fünf bewegte Jahrzehnte: <strong>Die</strong> Kurse am PthI – hier eine Fortbildung zur Jugendpastoral – können hin und wieder auch<br />

schweißtreibend sein.<br />

Bischof von Augsburg, Josef Stimpfle,<br />

dann auch dem Abschluss des fünfjährigen<br />

Studienganges in Friedberg<br />

die Anerkennung als »Zweite <strong>Die</strong>nstprüfung«<br />

(Pfarrexamen).<br />

Aber auch hier ist die Entwicklung<br />

weiter gegangen. Schon seit Jahrzehnten<br />

liegt für das Ausbildungsteam ein<br />

besonderes Gewicht auf der menschlich-spirituellen<br />

Reifung der Teilnehmer.<br />

Der heutige Regens des Instituts,<br />

<strong>Pallottiner</strong>pater Thomas Lemp, verweist<br />

darauf, dass »die Teilnehmer<br />

der Kurse nie nur Lernende waren<br />

und sind, sondern durch ihre Erfahrungen,<br />

Begabungen und Bedürfnisse,<br />

ihre Kritik und Anregungen auch<br />

Mitgestalter«. Sie seien – so Lemp –<br />

sogar die eigentlichen Kräfte mit Blick<br />

auf die notwendige Weiterentwicklung<br />

der Inhalte.<br />

Einer besonderen Herausforderung<br />

widmete sich das Institut in den vergangenen<br />

zwölf Jahren. Seit 1999<br />

übernahm es die Aufgabe, ausländische<br />

Priester mit der Seelsorge im<br />

deutschen Sprachraum vertraut zu<br />

machen. Gleichzeitig seien aber auch<br />

die Erfahrungen der Ordensleute aus<br />

Afrika oder Asien ein Gewinn für die<br />

gemeinsame spirituelle und pastorale<br />

Reflexion, so Pater Lemp. Weiteten<br />

sie doch die oft vorherrschende provinzielle<br />

Sicht für die weltkirchliche<br />

Dimension von Kirche.<br />

Permanente Weiterbildung<br />

Zu einem besonderen Aufgabenfeld<br />

des Instituts ist die »Dritte Bildungsphase«<br />

(gemeinschaftsinterne<br />

Weiterbildung) geworden. Auf dem<br />

Programm stehen zum Beispiel die<br />

»Woche der theologisch-religiösen<br />

Orientierung« für bestimmte Weiheund<br />

Professjahrgänge, Fortbildungskurse<br />

für ältere Mitbrüder wie auch<br />

für Pfarrseelsorger und deren Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter.<br />

<strong>Die</strong> Inhalte der Aus- und Weiterbildung<br />

folgen stets demselben Muster.<br />

Immer geht es darum, für die Umsetzung<br />

des Auftrags, das Evangelium in<br />

unserer Zeit zu bezeugen, konkrete<br />

Hilfen zu geben. <strong>Die</strong>s geschieht am<br />

nachdrücklichsten in der Besinnung<br />

auf die geistlichen Quellen der Bibel<br />

und der Ordensspiritualität, in der<br />

Achtsamkeit für die Zeichen der Zeit<br />

und in der Pflege der Kommunikationsfähigkeit.<br />

So erinnert sich auch Benediktiner-<br />

Abt Johannes Eckert aus München<br />

heute noch gerne daran, den priesterlichen<br />

<strong>Die</strong>nst immer wieder kritisch<br />

im Lichte des Evangeliums zu reflektieren.<br />

»Im Pastoraltheologischen<br />

Institut war es wohltuend zu erleben,<br />

wie die Ausbildungsleitung auf die<br />

innere Formation von uns jungen<br />

Männern achtete, so dass sich eine<br />

echte geistliche Identität herausbilden<br />

konnte.«<br />

Sein Mitbruder aus Scheyern, Benediktiner-Abt<br />

Markus Eller, konkretisiert:<br />

»Als ich nach dem Universitätsstudium<br />

meine ersten pastoralen<br />

Schritte wagte, waren diese von großer<br />

und grundsätzlicher Unsicherheit<br />

begleitet. Durch die brüderliche Hilfe<br />

des Ausbildungsteams des Pastoraltheologisches<br />

Instituts und der Praktikumspfarrer<br />

wurden diese Bedenken<br />

und Ängste nicht nur genommen,<br />

sondern sie wandelten sich immer<br />

mehr in eine Freude an den pastoralen<br />

Aufgaben.«<br />

Nis<br />

2/<strong>2011</strong> // pallottiswerk<br />

5


pallottiswerk // <strong>Pallottiner</strong> aktuell<br />

»Versöhnte Verschiedenheit in gegenseitigem Respekt«<br />

Kommissionsmitglieder präsentieren Ergebnisse auf der ersten<br />

Tagung zur Geschichte <strong>Pallottiner</strong>-Schönstatt<br />

Polarisierung, Verdächtigung und<br />

fehlende Transparenz waren vor rund<br />

50 Jahren Gründe, die zur kirchenrechtlichen<br />

Trennung von <strong>Pallottiner</strong>n<br />

und Schönstatt-Bewegung führten.<br />

Dass sich im gegenseitigen Miteinander<br />

und im Verständnis Füreinander<br />

in der Zwischenzeit einiges getan hat,<br />

zeigte die dreitägige Arbeitstagung<br />

zur gemeinsamen Geschichte (28. bis<br />

30. März <strong>2011</strong>).<br />

Erstmals trafen sich dazu Vertreter<br />

der Schönstatt-Bewegung und pallottinischer<br />

Gemeinschaften aus dem<br />

deutschen Sprachraum an der Philosophisch-Theologischen<br />

Hochschule<br />

der <strong>Pallottiner</strong> in Vallendar. Vorträge,<br />

Gruppengespräche und Diskussionen<br />

im Plenum boten den Teilnehmern<br />

reichlich Raum und Gelegenheit, ihre<br />

Kenntnisse über diese damals sehr<br />

turbulente Zeit der Kirchengeschichte<br />

zu vertiefen.<br />

Zu dieser Veranstaltung eingeladen<br />

hatten die Mitglieder der seit 1994<br />

bestehenden Geschichtskommission,<br />

der sowohl Schönstatt-Patres als auch<br />

<strong>Pallottiner</strong> angehören; darunter die<br />

beiden Kirchenhistoriker der Hochschule<br />

P. Joachim Schmiedl (Schönstattpater)<br />

und P. Paul Rheinbay (<strong>Pallottiner</strong>).<br />

Ziel war es, die Ergebnisse<br />

der Kommission vor deren Veröffent-<br />

lichung einem breiteren Kreis vorzustellen<br />

und ein besseres gegenseitiges<br />

Kennenlernen von Leben und Entwicklung<br />

der einzelnen Gemeinschaften<br />

zu gewährleisten.<br />

<strong>Die</strong> Einsicht, dass seit der kirchenrechtlichen<br />

Trennung von <strong>Pallottiner</strong>n<br />

und Schönstatt-Bewegung im<br />

Jahr 1964 zahlreiche neue und fruchtbare<br />

Entwicklungen möglich wurden,<br />

stand am Ende der Arbeitstagung<br />

ebenso im Raum wie das formulierte<br />

Ziel »einer versöhnten Verschiedenheit<br />

in gegenseitigem Respekt«.<br />

Bevorstehende Jubiläen<br />

im Blick<br />

Gerade am Ort Schönstatt selbst seien<br />

die anstehenden Herausforderungen<br />

realistisch in den Blick zu nehmen,<br />

heißt es in dem von den Teilnehmern<br />

erarbeiteten Schlussdokument. Eine<br />

Klärung im Rahmen des Möglichen<br />

erscheint im Blick auf die bevorstehenden<br />

Jubiläen 2012 (100 Jahre<br />

Studienheim, heute PTHV), 2013<br />

(50 Jahre Heiligsprechung Pallottis),<br />

2014 (100 Jahre Gründung Schönstatts)<br />

als unverzichtbar.<br />

In unterschiedliche Phasen aufgeteilt,<br />

wurden die Ergebnisse durch<br />

die Kommissionsmitglieder präsen-<br />

<strong>Die</strong> beiden Historiker<br />

der Hochschule<br />

und Mitglieder der<br />

Geschichtskommission,<br />

P. Joachim<br />

Schmiedl (l.) und<br />

P. Paul Rheinbay,<br />

präsentierten die<br />

Ergebnisse …<br />

tiert: So herrschte bis über den Zweiten<br />

Weltkrieg hinaus ein weitgehend<br />

vertrauensvolles Miteinander, das<br />

den <strong>Pallottiner</strong>n und der Schönstatt-<br />

Bewegung weltweites Wachstum, Bekanntheit<br />

und fruchtbares pastorales<br />

Wirken ermöglichte.<br />

Mit der wachsenden Profilierung der<br />

Schönstatt-Bewegung in den 50-er-<br />

Jahren, der Rolle Pater Kentenichs in<br />

der von ihm gesuchten Auseinandersetzung<br />

mit der Kirchenleitung und<br />

der Auswirkung der römischen Visitation<br />

Schönstatts auf die pallottinische<br />

Gemeinschaft entwickelte sich dann<br />

jedoch eine besondere Dynamik. So<br />

kam es, dass nach mehreren vergeblichen<br />

Lösungsversuchen die kirchenrechtliche<br />

Trennung von Schönstatt-<br />

Bewegung und <strong>Pallottiner</strong>n durch<br />

den Apostolischen Stuhl erfolgte.<br />

Dass damit der Prozess der Trennung<br />

noch lange nicht abgeschlossen<br />

war, trat den Tagungsteilnehmern im<br />

Laufe der Veranstaltung deutlich vor<br />

Augen. So spielten in den Gesprächen<br />

auch die Erfahrungen der vergangenen<br />

Jahrzehnte in die Überlegungen<br />

hinein. <strong>Die</strong> daraus resultierten Einsichten<br />

und Anregungen wurden in<br />

bereits erwähntem Schlussdokument<br />

an die verschiedenen Gemeinschaften<br />

weitergegeben.<br />

Nis<br />

… und P. Alexander<br />

Holzbach hakte nach.<br />

6 pallottiswerk // 2/<strong>2011</strong>


pallottiswerk // <strong>Pallottiner</strong> im Porträt<br />

Mit den eigenen Augen hören<br />

Ein Fernsehteam des Bayerischen Rundfunks<br />

richtet den Fokus auf Br. Willibald Wagenbach<br />

»Benutze die Hand, die dir am nächsten ist, sprich<br />

die eigene«. <strong>Die</strong>ses Motto trug Br. Willibald Wagenbach<br />

allen widrigen Umständen zum Trotz sein Leben<br />

hindurch.<br />

»Herzlich Willkommen und Grüß<br />

Gott dem Bayerischen Rundfunk«<br />

war am 17. März <strong>2011</strong> an der Rezeption<br />

der Hochschule in Vallendar auf<br />

der Informationstafel zu lesen. Was<br />

eigentlich als erste Orientierung für<br />

Gäste des Hauses, die zu Kursen und<br />

Weiterbildung hier eintreffen, gedacht<br />

ist, galt in diesem Fall einer Regisseurin,<br />

ihrem Kameramann, einem<br />

Toningenieur und einem Mitarbeiter<br />

in der Zentralstelle für Gehörlose aus<br />

München. Sie kamen zwar als Gäste,<br />

aber nicht um sich zu erholen oder<br />

weiterzubilden, sondern um einen<br />

Beitrag für das BR-Wochenmagazin<br />

für Hörgeschädigte »Sehen statt Hören«<br />

zu drehen.<br />

Einer, der dies lernen musste, da er<br />

nicht in der Isolation »versauern«<br />

wollte, ist Br. Willibald<br />

Wagenbach. Hörgeschädigt<br />

ist der <strong>Pallottiner</strong>-<br />

Bruder, der an Morbus<br />

Menière (Erkrankung<br />

des Innenohrs) leidet,<br />

bereits seit Ende des<br />

Zweiten Weltkriegs.<br />

Nicht von heute auf morgen<br />

verlor der 83-Jährige<br />

sein Gehör, sondern erst<br />

im Laufe der Nachkriegszeit.<br />

<strong>Die</strong> Konsequenz: Er<br />

brach sein Theologiestudium<br />

ab, blieb aber der<br />

Gemeinschaft treu, der<br />

er eigentlich als Priester<br />

dienen wollte.<br />

Du darfst Deine Stimme<br />

nicht verlieren, sagte<br />

er immer wieder zu sich<br />

selbst, als ihm der Arzt<br />

nach einer Operation<br />

mitteilte, er werde nie<br />

wieder hören können. So<br />

lernte Br. Willibald von<br />

den Lippen abzulesen,<br />

was die Ohren nicht mehr wahrnahmen,<br />

lernte die Gebärden- und Zeichensprache<br />

und wurde so einer von<br />

ihnen: den Gehörlosen und Hörgeschädigten.<br />

Als Autor des ersten Lehrbuches<br />

– dem Standardwerk für das<br />

Mundablesen in deutscher Sprache –<br />

gab er Generationen von Schülern<br />

neue Hoffnung. Zudem führte der<br />

»Vater des Mundablesens« innerhalb<br />

der vergangenen Jahrzehnte zahlreiche<br />

Lehrgänge durch.<br />

Auf diesem Weg entdeckte ihn auch<br />

das Bayerische Fernsehen, meldete<br />

sich an, schickte Fragen an Br. Willibald,<br />

reiste an, filmte und interviewte<br />

ihn an den Orten, die er jahrelang mit<br />

Leben füllte: in der Bibliothek, in der<br />

Sakristei und in der Kirche als Sakristan,<br />

in seinem Zimmer als Interpret<br />

seiner veröffentlichten Schriften und<br />

in einer gemütlichen Ecke des Rekreationssaals<br />

als Erzähler seines Lebens.<br />

Und zu berichten hat er eine ganze<br />

Menge. Dreißig Jahre ist es bereits<br />

her, dass er auf der Bundestagung des<br />

Deutschen Schwerhörigenbundes in<br />

Flensburg für seine großen Verdienste<br />

mit dem »Goldenen Ehrenzeichen«<br />

ausgezeichnet wurde. Oft waren<br />

es einfache Hilfestellungen, mit<br />

denen Br. Wagenbach den deutschen<br />

Sprachraum eroberte. Das von ihm<br />

entworfene Kärtchen verbreitete sich<br />

wie ein Lauffeuer.<br />

<strong>Die</strong> Botschaft war kurz, verständlich<br />

und direkt: »Ich bin hörbehindert.<br />

Sprechen Sie bitte langsam und deutlich.<br />

Schauen Sie mich an beim Sprechen,<br />

schreien Sie bitte nicht. Herzlichen<br />

Dank«. Eine Formel, die das<br />

Wesentliche in den Blick nimmt und<br />

exemplarisch für Br. Wagenbachs Einsatz<br />

für die häufig unsichtbare Behinderung<br />

steht. <br />

Nis / Pi<br />

»Sehen statt Hören« ist die »einzige<br />

Sendereihe in der deutschen<br />

Fernsehlandschaft, die im Bild sichtbar<br />

macht, was man sonst nur im<br />

Ton hört.« Hier werden Inhalte präsentiert<br />

- mit den visuellen Mitteln<br />

des Fernsehens, Gebärdensprache<br />

und offenen Untertiteln. Es werden<br />

Menschen ins Bild gesetzt, die entweder<br />

von Geburt an gehörlos leben<br />

oder durch Unfälle ihr Gehör verloren.<br />

Mit Hilfe solcher Lebensbilder<br />

soll dem Zuschauer vor Augen geführt<br />

werden, wie auch Menschen<br />

mit Behinderung sicher und kreativ<br />

durchs Leben gehen.<br />

2/<strong>2011</strong> // pallottiswerk<br />

7


pallottiswerk // bunt & bewegt<br />

Anfang des Jahres nahmen Provinzial<br />

P. Hans-Peter Becker (5. v. l.) und P. Michael<br />

Pfenning (3. v. l.), der als Provinzrat für die<br />

Delegatur Spanien zuständig ist, pallottinisches<br />

Leben auf der iberischen Halbinsel<br />

unter die Lupe. Mit im Gepäck hatten die<br />

beiden die Zusage an Teneriffas Bischof,<br />

dass die <strong>Pallottiner</strong> auch in den nächsten<br />

drei Jahren in der Pastoral auf der Kanaren-<br />

Insel mitarbeiten werden. <strong>Die</strong> positiven<br />

Erfahrungen und Erlebnisse in der Pfarrei<br />

San Isidro und mit der Unio bestärkten sie<br />

in dieser Entscheidung. Auf der anschließenden<br />

Delegaturversammlung in Carranza<br />

(siehe Bild) ermutigte Provinzial P. Becker,<br />

der dort auf eine vergleichbare kirchliche<br />

Situation wie in Deutschland und Österreich<br />

traf, seine Mitbrüder, »sich der veränderten<br />

Situation in Kirche und Gesellschaft zu stellen<br />

und als <strong>Pallottiner</strong> darauf eine glaubwürdige<br />

Antwort zu geben«.<br />

Der Grundstein für das Postulatshaus der<br />

<strong>Pallottiner</strong> in Mbaukwu und das Fundament<br />

pallottinischen Wirkens in Nigeria waren<br />

längst gelegt, als die junge Gemeinschaft<br />

ihre neue Niederlassung am 25. März <strong>2011</strong><br />

einweihte. Gekommen waren neben der<br />

lokalen Politprominenz, den Vertretern aus<br />

Kirche und Gesellschaft rund 500 Gäste.<br />

gefeiert wurde traditionell afrikanisch –<br />

offen für Jedermann. Einen besonderen<br />

Willkommensgruß entbot der Rektor der<br />

örtlichen Kommunität, P. Peter Hillen, seinem<br />

Gegenüber im Provinzialat in Friedberg,<br />

P. Heinz Goldkuhle, der die Glück- und<br />

Segenswünsche von Provinzial P. Hans-Peter<br />

Becker überbrachte. Gleichzeitig dankte der<br />

langjährige Afrika-Missionar allen Menschen,<br />

die das erste Ausbildungshaus für <strong>Pallottiner</strong><br />

in Nigeria überhaupt erst möglich machten.<br />

<strong>Die</strong> zehn neuen Postulanten werden das<br />

Haus in Zukunft mit Leben füllen.<br />

»Afrika, steh auf und geh« lautete das Motto<br />

des Treffens der Höheren Oberen auf dem<br />

schwarzen Kontinent, zu dem sie sich vom<br />

7. bis 11. März <strong>2011</strong> im ruandischen Kibeho<br />

versammelten, um die aktuelle und künftige<br />

Zusammenarbeit der pallottinischen<br />

Einheiten zu diskutieren. Ein Ereignis, das<br />

die afrikanischen aber auch nicht-afrikanischen<br />

Mitbrüder motivierte, der Zukunft<br />

mutiger entgegenzugehen. Neben Generalrektor<br />

P. Jacob Nampudakam (oben, 4. v.<br />

r.) waren auch der Vize-Provinzial und der<br />

Missionssekretär, P. Helmut Scharler (oben,<br />

3. v. l.) und Br. Bert Meyer (oben rechts),<br />

aus Deutschland angereist. Eines wurde in<br />

diesen Tagen deutlich: Dort wo <strong>Pallottiner</strong><br />

in Afrika tätig sind, gibt es mittlerweile eine<br />

rege Zusammenarbeit. Ganz zu schweigen<br />

vom Austausch von Studenten, die ihr<br />

eigenes Land für einige Jahre verlassen, um<br />

in Kenia, Kamerun, Ruanda, oder Südafrika<br />

zu studieren. Eine Situation, die Hoffnung<br />

weckt, gleichzeitig aber auch herausfordert.<br />

8 pallottiswerk // 2/<strong>2011</strong>


pallottiswerk // bunt & bewegt<br />

Bevor Bücher in Regalen oder Kisten<br />

verstauben, verschenken wir sie lieber. So<br />

überreichte Provinzökonom, Pater Steffen<br />

Brühl, der Geschäftsführerin des Friedberger<br />

Kinderheims, Gudrun Keller-Buchheit, zwölf<br />

Kisten voll mit Kinderbüchern. <strong>Die</strong> zumeist<br />

religiösen Bücher, wie bunt illustrierte Kinderbibeln<br />

oder Heiligenlegenden, stammen<br />

aus den Restbeständen der im vergangenen<br />

Jahr geschlossenen Pallotti-Buchhandlung in<br />

der Vinzenz-Pallotti-Straße. Keller-Buchheit<br />

nahm die Spende dankbar entgegen. »Wir<br />

werden die Bücher in allen unseren Einrichtungen<br />

– angefangen im Kinderheim über<br />

die ambulanten <strong>Die</strong>nste bis hin zu den Kindergärten<br />

der Stadt – verteilen«, kündigte<br />

die Geschäftsführerin an. Gerade Kleinkinder<br />

seien sehr offen für religiöse Bücher,<br />

stellte sie fest.<br />

<strong>Die</strong> Welt zu Gast in Würzburg: »Ohne Heiligkeit gibt es keine apostolische<br />

Fruchtbarkeit«, sagte der Exerzitienmeister, P. Hans Buob, auf dem 4. Internationalen<br />

Kongress »Treffpunkt Weltkirche« des Hilfswerks »KIRCHE IN<br />

NOT« im März in Würzburg. Gemeinsam mit den beiden Bischöfen, Joachim<br />

Kardinal Meisner aus Köln und Gregor Maria Hanke aus Eichstätt, und dem<br />

Regens des Augsburger Priesterseminars, Martin Straub, nahm er unter<br />

anderem an einer Gesprächsrunde unter dem Motto »Gebt uns heilige Priester«<br />

teil. Im Laufe der Diskussionsrunde wurde eines deutlich herausgestellt:<br />

Heiligkeit und Jüngerschaft sind keineswegs allein Priestern und Ordensleuten<br />

vorbehalten. Jeder Mensch sei – wie auch Vinzenz Pallotti nie müde<br />

wurde zu betonen – dazu berufen, Christus nachzufolgen.<br />

Wenn es nichts Heiliges mehr gibt, fehlt dann<br />

nicht etwas in unserer Welt? Fragen wie<br />

diesen stellte sich Kardinal Walter Kasper<br />

im Eröffnungsvortrag auf dem Symposium<br />

»<strong>Die</strong> Liturgie der Kirche« (4. bis 6. April) in<br />

Vallendar. Veranstaltet vom nach ihm benannten<br />

Institut an der PTHV verfolgten auch in<br />

diesem Jahr wieder mehr als 150 Gäste die<br />

theologisch-spirituellen Vorträge und Diskussionen.<br />

Kardinal Kasper (2. v. r.) warnte,<br />

die Liturgie dürfe nicht entsakralisiert und<br />

ihrer Erhabenheit beraubt werden. Gerade<br />

in einer alles egalisierenden, säkularisierten<br />

und weithin sinnentleerten Zivilisation sei die<br />

Erfahrung der Erhabenheit und des Faszinosums<br />

des Heiligen zugleich das Heilende.<br />

Eine »neue liturgische Bewegung« forderte<br />

der Nachfolger Kaspers als Präsident des<br />

Rates zur Förderung der Einheit der Christen,<br />

Kurt Kardinal Koch (2. v. l.), der ebenfalls zu<br />

den Referenten gehörte.<br />

2/<strong>2011</strong> // pallottiswerk<br />

9


pallottiswerk // <strong>Pallottiner</strong> weltweit<br />

»Mit Liebe, durch Liebe und für die Liebe erziehen«<br />

Sozialwerk »Lar dos Meninos«: Neue Lebensperspektiven für<br />

mehr als 1000 Kinder, Jugendliche und Erwachsene wöchentlich<br />

Auch wenn P. Schwind hier den Mittelpunkt bildet,<br />

setzte er seine ganze Energie in den vergangenen<br />

Jahrzehnten stets für das Wohl der Kinder ein.<br />

Wenn Pater Josef Schwind im Herbst<br />

nach mehr als fünfzig Jahren seine<br />

zweite Heimat Brasilien in Richtung<br />

Rom verlässt, blickt er gewiss auch mit<br />

einer Portion Stolz auf die vergangenen<br />

Jahrzehnte zurück. Und das mit gutem<br />

Recht. Denn was P. Schwind in den<br />

letzten dreißig Jahren in der Stadt Presidente<br />

Prudente – rund 600 Kilometer<br />

von der Metropole São Paolo entfernt –<br />

für Kinder, Jugendliche und deren Familien<br />

auf die Beine gestellt hat, ist vor<br />

allem eines: beeindruckend.<br />

Das Sozialwerk »Lar dos Meninos«<br />

– was ins Deutsche übersetzt<br />

»Kinderheim« heißt – ist in den<br />

vergangenen Jahrzehnten durch den<br />

unermüdlichen Einsatz des gebürtigen<br />

Unterfranken zu einer vielbeachteten<br />

Institution an der Peripherie der<br />

200.000-Einwohner-Stadt geworden.<br />

Denn der heute 79-jährige <strong>Pallottiner</strong>pater<br />

gab auf viele drängende<br />

soziale Fragen rasche und konkrete<br />

Antworten. Das frühere Waisenhaus,<br />

das bereits 1957 im Stadtzentrum von<br />

<strong>Pallottiner</strong>n gegründet wurde, erfüllte<br />

nicht mehr die Ansprüche, die er an<br />

eine solche Einrichtung stellte.<br />

Ihm stand früh schon das Vorbild<br />

der SOS-Kinderdörfer vor Augen.<br />

Gedacht, getan. Der<br />

notwendig gewordene<br />

Ortswechsel im Jahr<br />

1990 sorgte für den<br />

Befreiungsschlag und<br />

legte die Weichen für<br />

die Zukunft. Beengte<br />

Wohnverhältnisse wichen<br />

von da an einer<br />

offeneren und dadurch<br />

persönlicheren Atmosphäre.<br />

Es entstanden<br />

ein Kinderdorf, Kindertagesstätten,<br />

Betreuungsangebote<br />

mit<br />

Hausaufgabenhilfe und<br />

Freizeitgestaltung, berufsfördernde<br />

Maßnahmen, Mutter-Kind-Kurse und<br />

zahlreiche andere Projekte. Immer<br />

wieder rief er neue ins Leben.<br />

<strong>Die</strong> Initiative »Regenbogen« ist nur<br />

eine unter vielen. Sie eröffnet jungen<br />

Mädchen ab 12 Jahren, die sich und<br />

ihre Familie durch Prostitution über<br />

Wasser hielten, die Chance für einen<br />

Neuanfang. »Mehr als 1000 Personen<br />

werden hier wöchentlich unterstützt,<br />

betreut, erzogen oder ausgebildet«,<br />

berichtet P. Schwind. Getreu dem pädagogischen<br />

Prinzip: »Erziehen mit<br />

Liebe, durch Liebe und für die Liebe«,<br />

um dadurch Kreativität und Bildung<br />

zu fördern und eine Zukunft in<br />

Freiheit und Würde zu ermöglichen.<br />

<strong>Die</strong> Entscheidung, zu expandieren,<br />

hat der ehemalige Leiter des Werks<br />

nie bereut. Zu kostbar waren für ihn<br />

die neuen Lebensperspektiven, die er<br />

gemeinsam mit seinem großen Team<br />

von ehren- und hauptamtlichen Mitarbeitern,<br />

jedem Einzelnen und dessen<br />

Familie aufzeigen und auf Dauer<br />

sichern konnte. Wenn es um das Wohl<br />

des Anderen ging, traten oft auch seine<br />

großen Sorgen um ausbleibende<br />

oder verspätete staatliche Zuschüsse<br />

oder die eigene Gesundheit in den<br />

Hintergrund.<br />

Eine andere Sorge des deutschen <strong>Pallottiner</strong>s<br />

ist längst verflogen, denn das<br />

Werk sei laut P. Schwind inzwischen<br />

auch von den brasilianischen Oberen<br />

»mit großer Aufmerksamkeit angenommen«<br />

worden. <strong>Die</strong>s beweist<br />

schon die Tatsache, dass mit dem ehemaligen<br />

Provinzial und heutigen Vize-Provinzial<br />

der São Paolo-Provinz,<br />

P. José Elias Fadul, ein Pater mit großer<br />

Leitungserfahrung die Nachfolge<br />

P. Schwinds angetreten hat. Nis<br />

Mit wachen Augen blicken die Kinder des Sozialwerks in eine bessere Zukunft:<br />

Kreativität und Bildung können dazu der Schlüssel sein.<br />

10 pallottiswerk // 2/<strong>2011</strong>


pallottiswerk // Unio<br />

Langer Atem, viele Gespräche, mutiges Auftreten<br />

Lissy Eichert lebt, denkt und fühlt seit 25 Jahren<br />

im Geist Vinzenz Pallottis<br />

Nur selten vergeht Lissy Eichert das<br />

Lachen. Und wenn doch einmal, dann<br />

reagiert sie schnell und ergreift Partei –<br />

zumeist für Benachteiligte.<br />

»Studienplatz statt Kaffee« könnte<br />

die Überschrift des ersten Kapitels<br />

der Biografie über Lissy Eicherts erste<br />

Schritte auf pallottinischem Gelände<br />

lauten. Zwar kam sie an jenem Tag<br />

im August 1985 auch noch in den<br />

Genuss des koffeinhaltigen Heißgetränks,<br />

doch die von ihrer Mutter und<br />

Pater Niederschlag gestellte »Falle«<br />

hatte längst zugeschnappt.<br />

So verließ die Sauerländerin, die eigentlich<br />

Grundschullehramt in Siegen<br />

studieren wollte, Vallendar mit<br />

der Immatrikulation für das bevorstehende<br />

Wintersemester in der Tasche.<br />

Von Vinzenz Pallotti und dessen Vision<br />

von einer lebendigen Kirche hatte<br />

sie bis dahin »wenig Ahnung«.<br />

Das sollte sich jedoch schlagartig<br />

ändern. Lissy Eichert nennt es »bestätigende<br />

Zeichen«, die ihren weiteren<br />

Lebensweg in eine bestimmte<br />

Richtung lenkten. Auch inspiriert<br />

durch das internationale Symposium<br />

zur Spiritualität Vinzenz Pallottis im<br />

150. Gründungsjahr der Vereinigung<br />

des katholischen Apostolats (Unio)<br />

beschloss sie, zusammen mit zwei<br />

Kommilitonen, eine pallottinische<br />

Wohngemeinschaft zu gründen. Ab<br />

sofort wurde pallottisch gedacht –<br />

und zwar radikal ins Heute durchbuchstabiert.<br />

Spirituell, solidarisch, ökologisch: Sie<br />

wollte das in ihrem Leben verwirklichen,<br />

was sie von Pallotti verstanden<br />

hat. Mitverantwortlich, Bewegung in<br />

die Kirche zu bringen. Mitverantwortlich,<br />

Migrantenkinder zu integrieren.<br />

Mitverantwortlich, die Schöpfung<br />

zu bewahren. <strong>Die</strong>se drei Eckpfeiler<br />

gaben ihr dabei Halt, denn sie waren<br />

verbindend und verbindlich zugleich.<br />

<strong>Die</strong> logische Konsequenz: Lissy beschloss<br />

bereits nach kurzer Zeit, sich<br />

fester an die Unio zu binden. Aufgenommen<br />

wurde sie im März 1986<br />

in Rom durch den amerikanischen<br />

<strong>Pallottiner</strong>pater Flavian Bonifazi, angebunden<br />

war sie damals an die Gemeinschaft<br />

in Milwaukee.<br />

25 Jahre sind seither vergangen. Ihre<br />

3er-WG in Vallendar hat sie längst<br />

gegen eine in Berlin-Neukölln eingetauscht.<br />

In der Christophorus-<br />

Gemeinde lebt, denkt und fühlt sie<br />

als Pastoralreferentin gemeinsam mit<br />

P. Kalle Lenz, Br. Klaus Schneider<br />

und vielen Mitstreitern »Kirche im<br />

sozialen Brennpunkt«.<br />

Ein Projekt, das die drei vor fast<br />

20 Jahren ins Auge fassten und mit<br />

Zustimmung der Provinzleitung der<br />

<strong>Pallottiner</strong> in die Tat umsetzten. Was<br />

damals als mutiges Experiment begann,<br />

ist heute aus dem Hauptstadt-<br />

Kiez nicht mehr wegzudenken. <strong>Die</strong><br />

45-Jährige sieht in der Unterstützung<br />

für diese neue Lebens- und Arbeitsgemeinschaft<br />

durch den damaligen Provinzial,<br />

P. Karl Heinen, einen »Meilenstein<br />

für die Unio«.<br />

Einer, dem im Laufe der Jahre noch<br />

viele – mal große für alle auffällige,<br />

mal kleine eher unauffällige – folgen<br />

sollten: Wenn Hartz IV-Empfängern<br />

Gelder für Weiterbildungsmaßnahmen<br />

gestrichen, tragische Flüchtlingsschicksale<br />

mit Füßen getreten<br />

oder die Augen vor familiärer Gewalt<br />

gegenüber Frauen verschlossen werden,<br />

dann läuten Lissys Alarmglocken<br />

Sturm. »Langer Atem, viele Gespräche<br />

und manchmal ein entschiedenes<br />

Auftreten den Behörden gegenüber«,<br />

schildert sie kurz und prägnant ihre<br />

Arbeitsphilosophie.<br />

Doch was hier sachlich klingt und von<br />

außen betrachtet nach Don Quijotes<br />

Kampf gegen die Windmühlen aussieht,<br />

organisiert sich für sie in Wirklichkeit<br />

in vielen Netzwerken. Alleine<br />

fühle sie sich im Widerstand gegen<br />

Ungerechtigkeit selten. Und Alternativen<br />

zu dieser Lobbyarbeit für die<br />

Ausgegrenzten und Benachteiligten<br />

in der Gesellschaft kennt die Mittvierzigerin<br />

keine. »Denn wer spricht<br />

sonst für jene, die ihre Rechte nicht<br />

selbst einklagen?«<br />

Nis<br />

2/<strong>2011</strong> // pallottiswerk<br />

11


pallottiswerk // <strong>Pallottiner</strong> im Gespräch<br />

Eine Persönlichkeit, die fasziniert<br />

P. Norbert Hannappel spricht über die historischen und bleibenden<br />

Verdienste des ersten Bischofs von Kamerun, Heinrich Vieter<br />

Vieter-Kenner mit Leidenschaft:<br />

P. Norbert Hannappel<br />

Nach mehrjähriger Kleinarbeit hat P.<br />

Norbert Hannappel mit der Bearbeitung<br />

der ersten beiden Bände der »Vieter-<br />

Chronik« (siehe Seite 15) einen bisher<br />

nicht gehobenen Schatz afrikanischer<br />

Kirchengeschichte für die Öffentlichkeit<br />

und die wissenschaftliche Forschung zugänglich<br />

gemacht.<br />

Was genau fasziniert Sie an<br />

der Person des Missions-<br />

Bischofs Heinrich Vieter?<br />

Er war mutig, aber kein Abenteurer. Er<br />

war tapfer, aber kein Haudegen. Und<br />

er war fromm, aber kein Frömmler.<br />

Bischof Vieter war ein Mann seiner<br />

Zeit, aber kein Kolonialherr. Mich fasziniert<br />

seine Persönlichkeit. <strong>Die</strong>se war<br />

geprägt durch Treue, Glaube und Liebe:<br />

Treu stand er zu seinem Auftrag,<br />

aus dem Nichts heraus die katholische<br />

Kirche Kameruns zu begründen und<br />

aufzubauen. Sein überzeugter Glaube<br />

ließ ihn an seinem Auftrag festhalten:<br />

das Evangelium trotz großer finanzieller<br />

Not nach Kamerun zu bringen.<br />

Weder gesundheitliche Belastungen<br />

noch der Mangel an Mitarbeitern und<br />

deren Tod bremsten ihn aus. Seine<br />

spürbare und tatkräftige Liebe zu den<br />

Menschen Kameruns zeigte: hier handelte<br />

kein Kolonialbeamter, kein auf<br />

Gewinn ausgerichteter Kaufmann,<br />

kein mit der Macht der Gewehre ausgestatteter<br />

Kolonialoffizier, sondern<br />

ein Mann, der sich um Waisenkinder,<br />

um Kranke, um Hilflose und Arme,<br />

um Benachteiligte und um die Jugend<br />

kümmerte. <strong>Die</strong>ser Einsatz, der jeden<br />

persönlichen Vorteil missachtete,<br />

überzeugte die Menschen. Bischof<br />

Heinrich Vieter lebte die Botschaft<br />

des Evangeliums.<br />

»<strong>Die</strong> Jugend ist unsere<br />

zukunft« lautet der Titel der<br />

ersten beiden Bände. Welche<br />

Rolle spielte dieses Vieter-<br />

Zitat in der täglichen Praxis?<br />

Wie jedes Motto bündelt, so auch<br />

sein Wort: »<strong>Die</strong> Jugend ist unsere<br />

Zukunft«. Keine Frage: Sein Wirken<br />

war umfassender. Es richtete sich an<br />

den Menschen jeden Alters. Dennoch<br />

beeindruckt sein Einsatz für die jungen<br />

Kameruner: Vor dem Bau der<br />

Kirche setzte er auf den Neubau von<br />

Schulen in den neuen Missionsstationen.<br />

Wegen der großen Entfernungen<br />

ließ er einheimische Lehrer ausbilden<br />

und beauftragte sie mit dem Unterricht<br />

in den Dorfschulen. Auch das<br />

ist ein Zeichen seines Vertrauens auf<br />

die Kraft, die Verantwortung und die<br />

Fähigkeiten dieser Lehrer. <strong>Die</strong>se waren<br />

in der Regel für die Schüler die<br />

ersten Verkünder des Evangeliums.<br />

Der Aufbau eines Lehrerseminars war<br />

daher nur ein weiterer notwendiger<br />

Mosaikstein im Gesamtbild. Denn für<br />

Bischof Vieter stand außer Frage: <strong>Die</strong><br />

jungen Kameruner mussten für ihre<br />

persönliche Zukunft eine gute Ausbildung<br />

erhalten. Dazu gehörte in vielen<br />

Fällen – nach Abschluss der Schule –<br />

eine gute handwerkliche Ausbildung.<br />

Aber auch den Mädchen, die in der<br />

Kultur Kameruns häufig benachteiligt<br />

wurden, ermöglichte er durch den<br />

Einsatz von Ordensschwestern ebenfalls<br />

eine umfassende Ausbildung. So<br />

führte er sie aus der Abhängigkeit zur<br />

Selbständigkeit hin zu eigener Verantwortung.<br />

Europa <strong>2011</strong> ist in weiten<br />

Teilen zum Missionsland geworden.<br />

Was kann die Kirche<br />

hierzulande Ihrer Meinung<br />

nach von den Missionaren und<br />

Ihrer Arbeit damals lernen?<br />

Eine schwierige Frage, denn die Situation<br />

im Deutschland vor 100 Jahren<br />

lässt sich ebenso schwer mit der heutigen<br />

vergleichen wie die in der damaligen<br />

deutschen Kolonie mit dem<br />

modernen Kamerun. Ohne Frage: <strong>Die</strong><br />

Besinnung auf die eigenen Wurzeln ist<br />

für die Kirche Kameruns von großer<br />

spiritueller und pastoraler Bedeutung.<br />

Aber auch für Deutschland als »Missionsland«.<br />

<strong>Die</strong> »Chronik« wirft die<br />

Frage auf: Wie lebt in mir das Evangelium?<br />

Wie lebe ich meinen Glauben?<br />

Und welcher Glaube lebt in mir? Ein<br />

Glaube, der weitergegeben werden<br />

will? Denn die Weitergabe des Glaubens<br />

ist wohl das große Thema unserer<br />

Kirche in Deutschland: als persönliche<br />

Haltung und als Vertrauen auf<br />

den Gott, der jeden Menschen liebt.<br />

<strong>Die</strong>sen Gott in uns Menschen wach<br />

und lebendig zu erhalten, dafür sorgt<br />

Gott in erster Linie selbst, aber er gibt<br />

sich dabei auch – seit den Zeiten der<br />

Apostel – in unsere Hand. Das gilt für<br />

die Menschen in Kamerun und für die<br />

Menschen in Deutschland. Vor 100<br />

Jahren hat Bischof Heinrich Vieter diese<br />

Verantwortung gelebt. Nis<br />

12 pallottiswerk // 2/<strong>2011</strong>


pallottiswerk // daheim & draußen – Namen & Nachrichten<br />

daheim & drauSSen<br />

Nach Abschluss des Bewerbungsverfahrens<br />

für das im vergangenen<br />

Jahr ausgeschriebene Promotionsstipendium<br />

der <strong>Pallottiner</strong> ist der<br />

Forschungsauftrag mit dem Thema<br />

„Das theologische Denken des Heiligen<br />

Vinzenz Pallotti als bleibende<br />

Herausforderung für die Katholische<br />

Ekklesiologie“ an die Wiener Theologin,<br />

Dr. Brigitte Proksch, vergeben<br />

worden. <strong>Die</strong> 49-jährige Österreicherin<br />

wurde nach ihrem Universitätsstudium<br />

in Wien und Birmingham<br />

im Jahr 2004 am Institut für Patristik,<br />

Ökumenische Theologie und ostkirchliche<br />

Theologie an der Universität<br />

Graz promoviert. Seitdem war sie<br />

in einem breiten Feld weltkirchlicher,<br />

ökumenischer und interreligiöser Arbeits-<br />

und Forschungsschwerpunkte<br />

engagiert.<br />

Einfach mal Gutes tun:<br />

Ihre Hilfe kommt an<br />

wir.pallottiner.org<br />

Für sein 40-jähriges Engagement als<br />

Hofmarschall, Zeremonienmeister<br />

und Wirtschaftsminister in der Schifferstädter<br />

Fasnacht bekam Br. Robert<br />

Leibig durch die „Karneval- und Tanzsport-Gesellschaft<br />

Schlotte“ (KGS)<br />

den „Orden in Gold“ verliehen. Br. Leibig,<br />

der bereits mit den höchsten Auszeichnungen<br />

des „Bundes Deutscher<br />

Karneval“ geehrt wurde, gehört seit<br />

Jahrzehnten zu den prägenden Gestalten<br />

in Schifferstadt. In der Liste der Ehrenmitglieder<br />

der KGS steht er in einer<br />

Reihe mit Kurt Beck, Hans <strong>Die</strong>trich<br />

Genscher, <strong>Die</strong>ter Thomas Heck, Helmut<br />

Kohl, Vicky Leandros, Bernhard<br />

Vogel, Fritz Walter und vielen anderen<br />

berühmten Persönlichkeiten.<br />

Passiert es Ihnen auch häufiger, wenn<br />

Sie eine neue Internetseite betreten,<br />

dass Ihnen schnell die Orientierung<br />

fehlt? Mit wir.pallottiner.org haben<br />

wir eine Seite geschaffen, die dem<br />

Namen & Nachrichten<br />

Der emeritierte Bischof von<br />

Queenstown (Südafrika), Herbert<br />

Nikolaus Lenhof, kehrte Ende<br />

März in das Missionshaus nach Limburg<br />

zurück. Bereits im November<br />

2009 nahm Papst Benedikt XVI.<br />

Bischof Lenhofs Rücktrittsgesuch<br />

aus gesund heitlichen Gründen nach<br />

25 Jahren Amtszeit an.<br />

Einfach mal vorbeischauen:<br />

Unsere Gästehäuser<br />

wir.pallottiner.org<br />

Erstbesucher den Einstieg erleichtern<br />

soll. Auf einen Blick und mit einem<br />

Klick finden Sie hier alles Wissenswerte<br />

über die <strong>Pallottiner</strong> in Deutschland,<br />

Österreich und weltweit. Ob Erstinformationen<br />

über den hl. Vinzenz Pallotti<br />

oder aktuelle Veranstaltungshinweise,<br />

Einblicke in die Apostolatsfelder der<br />

Gemeinschaft oder eben alles rund<br />

um die Niederlassungen: Hier werden<br />

Sie fündig. Einfach mal vorbeischauen,<br />

reinklicken und weitersagen!<br />

Der einstige Altenheimseelsorger<br />

in Mering, P. Ludwig Baron, zog<br />

im Februar aus dem Wittelsbacher<br />

Land in das Haus Vinzenz-Pallotti<br />

auf dem Hersberg in Immenstaad.<br />

Bereits im Januar wechselte P. Nikolaus<br />

Sauter aus dem Provinzialat<br />

in Friedberg in den Alterswohnsitz<br />

der Gemeinschaft an den<br />

Bodensee.<br />

P. Josef Vikoler brach im Fe bruar<br />

nach mehr als dreißig Jahren in<br />

Rom seine Zelte ab und zog in seine<br />

österreichische Heimat zurück.<br />

P. Vikoler, der langjährige Bibliothekar<br />

und Archivar im Generalat,<br />

verstärkt nun die Kommunität in<br />

Salzburg.<br />

2/<strong>2011</strong> // pallottiswerk<br />

13


pallottiswerk // Im Gedenken<br />

Unsere Toten<br />

P. Joseph Dephoff<br />

Geb. 15.04.1939<br />

Gest. 19.01.<strong>2011</strong><br />

Von der Indianer-Mission bis zur<br />

Auslandsseelsorge: Fast 50 Jahre war<br />

der gebürtige Münsterländer <strong>Pallottiner</strong>.<br />

Nach seiner Priesterweihe durch<br />

Weihbischof Karl Schmitt in Vallendar<br />

verbrachte der ehemalige Schüler im<br />

Hermann-Josef-Kolleg in Rheinbach<br />

sein komplettes Priesterleben in Kanada.<br />

Sein erster Einsatzort war die Indianermission<br />

in Swan River, Manitoba.<br />

Dort wirkte er als Vikar, wechselte<br />

als Kaplan in die Pfarrei St. Cäcilia in<br />

Calgary und kehrte als Pfarrer nach<br />

Swan River zurück. In diesen Jahren<br />

war er unter anderem Mitglied der<br />

Liturgischen Kommission des Priesterrates<br />

und des Missionsrates der<br />

Erzdiözese Winnipeg. Ab 1975 trug<br />

er bis 1987 Leitungsverantwortung<br />

für die pallottinische Gemeinschaft in<br />

Kanada. Von 1975 bis 1983 war er Dekan<br />

in Dauphin, Manitoba. P. Dephoff<br />

war gerne Seelsorger. Schon damals an<br />

der Hochschule wirkte er als Zeremoniar,<br />

der es immer wieder aufs Neue<br />

verstand, große Feiern zu organisieren.<br />

<strong>Die</strong>ses Talent brachte er dann auch in<br />

Nordamerika zur Geltung. In seiner<br />

pastoralen Arbeit war er – ganz im<br />

Geiste des hl. Vinzenz Pallotti und des<br />

II. Vatikanischen Konzils – stark darauf<br />

bedacht, Frauen und Männer mit ihren<br />

Fähigkeiten für die <strong>Die</strong>nste in der Gemeinde<br />

zu gewinnen. 1990 zog es ihn<br />

nochmal in den Osten Kanadas, wo er<br />

Pfarrer in St. Agnes in Hamilton und<br />

zugleich Rektor der örtlichen Kommunität<br />

wurde. Hier blieb er zwölf Jahre,<br />

bevor er wieder in den Westen des<br />

Landes zurückging. Seine Stationen als<br />

Pfarrer in St. Mary in Red Deer und als<br />

Auslandsseelsorger für die deutsche<br />

Gemeinde St. Bonifatius in Calgary<br />

komplettierten ein abwechslungsreiches<br />

pastorales Wirken in Kanada.<br />

P. Helmut Mertens<br />

Geb. 20.01.1919<br />

Gest. 04.03.<strong>2011</strong><br />

Wer den gebürtigen Moselaner noch<br />

im hohen Alter mit der Heckenschere<br />

auf der Leiter stehen sah, ahnte das<br />

zwei Seelen in seiner Brust wohnten.<br />

Einerseits war er <strong>Pallottiner</strong> und Priester,<br />

andererseits Familienmensch und<br />

Winzer. Letzteres gepaart mit dem ihm<br />

eigenen Verantwortungsbewusstsein<br />

führte nach dem frühen Tod seines<br />

Schwagers dazu, dass sich P. Mertens<br />

um die Familie seiner Schwester Elfriede<br />

kümmerte. Er sorgte mit persönlichem<br />

Einsatz für den Fortbestand<br />

des Weingutes und wurde fünf kleinen<br />

Kindern zum väterlichen Erzieher.<br />

P. Mertens war sich durchaus bewusst:<br />

»Wenn man pausenlos im Einsatz<br />

ist – im ›Weinberg des Herrn‹ und im<br />

›Weinberg an der Mosel‹ –, muss man<br />

für ein geistliches Leben doppelt Sorge<br />

tragen.« Da seine Familie schon früh<br />

Kontakt zur pallottinischen Gemeinschaft<br />

hatte, verwunderte es nicht, dass<br />

er seinem Bruder als Schüler nach Ehrenbreitstein<br />

folgte. Sein persönlicher<br />

Berufungsweg wurde mit dem Zweiten<br />

Weltkrieg und der damit verbundenen<br />

Einberufung jäh unterbrochen.<br />

Doch sein Ziel, Priester zu werden,<br />

verlor er nie aus den Augen. Nach harter<br />

Gefangenschaft setzte er in Vallendar<br />

1949 seine Studien fort und legte<br />

mehr als zehn Jahre nach Beginn des<br />

Noviziats seine erste zeitliche Profess<br />

ab. Nach seiner Priesterweihe durch<br />

<strong>Pallottiner</strong>-Bischof Bruno Hippel von<br />

Oudtshoorn / Südafrika und den ersten<br />

praktischen Seelsorgeerfahrungen im<br />

Haus Wasserburg wurde er 1957 zum<br />

Spiritual im Bischof-Vieter-Kolleg in<br />

Limburg ernannt. Von 1986 bis 2000<br />

war P. Mertens Provinzarchivar in Limburg.<br />

Er brachte das Archiv in einen<br />

Zustand, dass es auch für Forschungsarbeiten<br />

genutzt werden konnte.<br />

P. Herbert Antoine<br />

Geb. 23.03.1924<br />

Gest. 22.03.<strong>2011</strong><br />

Sein sehnlichster Wunsch, als Missionar<br />

nach Indien zu gehen, erfüllte sich<br />

nicht. Der Antrag wurde 1966 von<br />

den indischen Behörden ohne Angabe<br />

von Gründen abgelehnt. Doch wie<br />

ein Oberer einmal sagte, »eine Herzkammer<br />

gehörte zeitlebens Indien«.<br />

Der aus Zweibrücken stammende <strong>Pallottiner</strong><br />

und ehemalige Schüler im St.<br />

Paulusheim in Bruchsal bat schon als<br />

Soldat um Aufnahme ins Noviziat, das<br />

sofort nach Kriegsende beginnt. Eine<br />

ganze Reihe von persönlichen Schicksalsschlägen<br />

pflasterten die ersten<br />

Jahre in der Gemeinschaft. Nach der<br />

Priesterweihe durch den Eichstätter<br />

Bischof Josef Schröffer verschlägt es<br />

ihn an unterschiedliche Orte: als Erzieher<br />

ins St. Paulusheim, als Spiritual<br />

nach Schwäbisch Gmünd und als Vizerektor<br />

nach Hofstetten. Nachdem sein<br />

»indischer Traum« geplatzt war, zog<br />

es ihn nach Österreich. Nach fünf Jahren<br />

als Seelsorger und Religionslehrer<br />

in Salzburg ging er nach Mörtschach in<br />

die Diözese Klagenfurt / Kärnten. Hier<br />

wirkte er rund 30 Jahre. Kein Pfarrer<br />

vor ihm war so lange an diesem Ort. Es<br />

war ihm ein Herzensanliegen, Vinzenz<br />

Pallottis Vision von der Mitverantwortung<br />

aller für die Kirche der Zukunft in<br />

der Gemeinde zu verankern. Mit großem<br />

Einsatz förderte er die Aus- und<br />

Weiterbildung von Gottesdiensthelfern,<br />

Religionslehrern, Gebets- und Bibelgruppen<br />

und allerlei apostolischer<br />

Initiativen. Ein sichtbares Zeugnis dieses<br />

Bemühens zeigte sich in der Renovierung<br />

der Auenkirche (1977 – 1981)<br />

und der Wiederbelebung der damit<br />

verbundenen Wallfahrt. Nach Vollendung<br />

seines 80. Lebensjahres verabschiedete<br />

sich P. Antoine von dem<br />

geliebten Kärntner Alpenland und zog<br />

an den Bodensee.<br />

14 pallottiswerk // 2/<strong>2011</strong>


27.01.<strong>2011</strong> 10:01:11 Uhr<br />

27.01.<strong>2011</strong> 9:57:13 Uhr<br />

Bücher aus dem Pallotti Verlag<br />

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<strong>2011</strong><br />

075-9<br />

„<strong>Die</strong> Jugend ist unsere Zukunft“<br />

Heinrich Vieter BHV Band 1.2<br />

Chronik der katholischen Mission Kamerun 1890 – 1913<br />

„<strong>Die</strong> Jugend ist unsere Zukunft“<br />

Heinrich Vieter Chronik der katholischen Mission Kamerun 1890 – 1913<br />

BHV Band 1.1<br />

Heinrich Vieter Heinrich Vieter<br />

Heinrich Vieter<br />

Heinrich Vieter<br />

Heinrich „<strong>Die</strong> Jugend Vieter Heinrich ist unsere Vieter<br />

Zukunft“<br />

Chronik der katholischen<br />

Mission Kamerun 1890 – 1913<br />

Reihe „Bischof Heinrich Vieter – Leben und<br />

Vermächtnis des Glaubensboten Kameruns“ Band 1.1<br />

P. Norbert Hannappel SAC (Bearb.)<br />

Herz-Jesu-Provinz der <strong>Pallottiner</strong> (Hrsg.)<br />

„<strong>Die</strong> Jugend ist unsere Zukunft“<br />

Chronik der katholischen<br />

Mission Kamerun 1890 – 1913<br />

Reihe „Bischof Heinrich Vieter – Leben und<br />

Vermächtnis des Glaubensboten Kameruns“ Band 1.2<br />

P. Norbert Hannappel SAC (Bearb.)<br />

Herz-Jesu-Provinz der <strong>Pallottiner</strong> (Hrsg.)<br />

Band 1.2 mit Kommentaren,<br />

Zeittafel und<br />

Stichwortver zeichnis<br />

Heinrich Vieter<br />

„<strong>Die</strong> Jugend ist<br />

unsere Zukunft“<br />

Chronik der katholischen Mission Kamerun<br />

(1890 – 1913). P. Norbwert Hannappel SAC<br />

(Bearbeiter), Herz-Jesu-Provinz der <strong>Pallottiner</strong><br />

(Herausgeber). Reihe: „Bischof Heinrich Vieter<br />

– Leben und Vermächtnis des Glaubensbotens<br />

Kameruns (BHV)“.<br />

Band 1.1: gebunden (Hardcover), 358 Seiten,<br />

ISBN 978-3-87614-075-9, EUR 34,90<br />

Band 1.2: gebunden (Hardcover), 138 Seiten,<br />

ISBN 978-3-87674-076-6, EUR 19,90.<br />

Beide Bände im Set: ISBN 978-3-87614-078-0,<br />

EUR 49,90<br />

Subskriptionspreis bis 31.07.<strong>2011</strong> beide<br />

Bände nur EUR 42,50!<br />

Ein Zeitzeuge gibt tiefe Einblicke in die deutsche Kolonial zeit Zentralafrikas<br />

und legt mit seiner »Chronik der katholischen Mission Kamerun<br />

(1890– 1913)« ein authentisches Dokument Kameruner Kirchen geschichte<br />

vor. Der Verfasser, <strong>Pallottiner</strong>-Bischof Heinrich Vieter (1853– 1914), schildert<br />

plastisch mit ehrlichen Worten die Erfolge und Rückschläge der<br />

Missionierung Kameruns und dessen religiöse und kulturelle Entwicklung<br />

bis zum Vorabend des Ersten Weltkrieges. <strong>Die</strong>se Chronik erscheint unter<br />

dem Titel »<strong>Die</strong> Jugend ist unsere Zukunft« in einer Bearbeitung von<br />

Pater Norbert Hannappel SAC in zwei Teilbänden. Teilband 1 enthält die<br />

Original-Chronik Vieters mit vielen historischen Fotos und Karten, Teilband<br />

2 enthält eine umfangreiche zeitkritische Kommentierung und eine<br />

ausführliche Zeittafel sowie das Stichwort- und Personenverzeichnis.<br />

Pallotti-Institut (Hrsg.)<br />

„Warum zusammen wirken?“<br />

Studientag anlässlich der Gründung des Pallotti-<br />

Instituts für den deutschsprachigen Raum. Reihe<br />

„Beiträge zur pallottinischen Forschung“<br />

Band 1, 63 Seiten,<br />

ISBN 978-3-87614-077-3, EUR 6,80<br />

In einem Brief vom Dezember 2008 ermutigte der damalige Generalrektor<br />

der <strong>Pallottiner</strong>, P. Fritz Kretz SAC, die pallottinischen Provinzen weltweit,<br />

sogenannte „Pallotti-Institute“ – für jeden Sprachraum eines – zu gründen,<br />

um dadurch die pallottinische Forschung zu intensivieren und Schriften<br />

des Gründers und Materialien über ihn und die Vereinigung des katholischen<br />

Apostolats (Unio) zu veröffentlichen. So kam es im April 2010 zur<br />

Gründung des deutschsprachigen „Pallotti-Instituts“, das in die Philosophisch-Theologische<br />

Hochschule in Vallendar integriert ist. Der vorliegende<br />

Band „Warum zusammen wirken?“ beinhaltet die Vorträge des Studientages<br />

anlässlich der Gründungsver anstaltung, mit dem zugleich die neue<br />

Schriftenreihe „Beiträge zur pallottinischen Forschung“ im Pallotti Verlag<br />

eröffnet wird.<br />

Bestellungen unter www.pallottiner-buchhandlung.de, Tel.: 0 64 31/401 300<br />

und bei jeder guten Buchhandlung.<br />

Holzbach, Alexander:<br />

Vinzenz Pallotti –<br />

ein Lebensbild.<br />

ISBN: 978-3-87614-062-9,<br />

62 Seiten kartoniert,<br />

9 Abbildungen, 20 x 12 cm.<br />

EUR 5,00<br />

Jackson, Pat:<br />

<strong>Die</strong> Liebe Christi<br />

drängt uns.<br />

Einführung in die Spiritualität<br />

Vinzenz Pallottis.<br />

ISBN: 978-3-87614-064-3,<br />

212 Seiten kartoniert,<br />

11,3 x 16,5 cm.<br />

EUR 10,00<br />

Probst, Manfred:<br />

Glaubenszeuge im<br />

KZ Dachau.<br />

Das Leben und Sterben des<br />

<strong>Pallottiner</strong> paters<br />

Richard Henkes (1900 – 1945).<br />

ISBN: 978-3-87614-072-8,<br />

329 Seiten gebunden,<br />

21,5 x 15 cm.<br />

EUR 14,80<br />

Danko, Josef:<br />

Beten.<br />

Kraftquelle des Alltags.<br />

ISBN: 978-3-87614-073-5,<br />

128 Seiten gebunden,<br />

21,0 x 13,0 cm.<br />

EUR 5,00<br />

Hinsen, Peter /<br />

Danko, Josef:<br />

Wachsen wie eine Blume.<br />

Vom Leben mit Gott<br />

und den Menschen.<br />

ISBN: 978-3-87614-059-9,<br />

98 Seiten, 20,8 x 10,8 cm.<br />

EUR 2,50<br />

Hamm, Heinrich:<br />

Glaubensrechenschaft.<br />

<strong>Die</strong> Kirche ist kein Verein.<br />

ISBN: 978-3-87614-066-7,<br />

132 Seiten kartoniert,<br />

20,5 x 13,0 cm.<br />

EUR 5,00<br />

Weitere Bücher unter:<br />

www.pallotti-verlag.de<br />

<strong>Pallottiner</strong>-Buchhandlung | Wiesbadener Straße 1 | 65549 Limburg | Fax: 0 64 31/401 298 | buchhandlung@pallottiner-limburg.de


Das Rätsel<br />

Waagerecht:<br />

1 Wo kommen edle Speisen (mögl.<br />

nach der Fastenzeit) her? 17 Der<br />

REALSINN der Wasserversorgung in<br />

der Wüste ... 21 <strong>Die</strong> aber schwamm<br />

im Gegenteil 22 Viel Lärm um wenig.<br />

(War einmal ein mandschurisches<br />

Reich) 23 Durchaus nicht immer lahm<br />

24 Schwertkämpfer, japanischer<br />

25 <strong>Die</strong> stehen ganz oben auf dem<br />

Ehren treppchen 26 Ein ganzer Satz<br />

von etwas (engl.) 27 Kurze Schulstunde<br />

(kath. od. ev.) 28 Oder auch Eskimo<br />

30 Kla(r) Tauchvogel im hohen<br />

Norden 31 ... gerade 33 Rufen sie<br />

dem Torero zu 34 Vereinigung (meist<br />

kaufmännische) 35 Internationale Organisation<br />

für Normen (Abk.) 36 Altvordere<br />

37 URMEL? So ein Affe von<br />

hinten 39 Gesamtheit der Erbinformationen<br />

einer Zelle ... 41 ... Klingt<br />

fast genau so, ist aber ein Zwerg 43<br />

Wirklichkeiten 47 Schwätzt von vorn<br />

und von hinten 48 META physisch<br />

für viele Lebewesen 49 Rums, Krach,<br />

Zerstörung (Abk.) 50 Stammvater<br />

Jesu, aus der Wurzel 52 Tschechi-<br />

scher Nachkriegspolitiker, Vertreiber<br />

53 ...phon oder gramm 54 Nicht nur<br />

dick, sondern auch häuter (Mz.) 56<br />

So schreiben <strong>Pallottiner</strong> hinter ihrem<br />

Namen 58 Jenseits (z. B. von violett)<br />

61 Kunst des Seefahrens 62 Getötet<br />

mit einer Schusswaffe 63 Wessen<br />

Verstand wird hier beansprucht? 64<br />

Techn. Hochsch. 66 Elende Speise<br />

67 Arbeitnehmervereinigung der<br />

CDU (Abk.) 68 Liefert Rogen als<br />

Delikatesse 70 Wer 62 W ist, der ist<br />

das 71 Papiersammler 72 Othellos<br />

Fähnrich und Intrigant 74 Phönizische<br />

Fruchtbarkeitsgöttin 76 „...<br />

lieber Freund ist alle Theorie, doch<br />

grün des Lebens goldner Baum“ ...<br />

78 und ... sind viele Versprechungen<br />

79 Null, Nichts 80 Oder auch Gedicht<br />

82 Steuern 83 Rätsel zu Ende,<br />

... auch für Sie?<br />

Senkrecht:<br />

1 Freude für kostenlose Teilnahme<br />

(Mz.) 2 Wichtig für Verständigung<br />

3 Lernwohnungen 5 Inseln in einem<br />

Meer (von Sand) 6 Skihindernislauf 7<br />

Spitzbube 8 Was man durch Ringen<br />

schaffen kann 9 Forschergruppe am<br />

Fraunhofer-Institut für das Gesundheitswesen<br />

(Abk.) Klingt wie Himmel<br />

(engl.) 10 Womit sich manche Tiere<br />

panzern 11 Griff, um etwas zu bedienen<br />

12 Was sind heilige Messen?<br />

13 Göttin der Morgenröte und des<br />

Volkswagenwerkes 14 Fachhochschule<br />

15 Asiatisches Gewicht 16<br />

Was verdient der Staat vor allem<br />

durch unser Verdienst? 18 Auswerfen,<br />

einziehen (Mz.) 19 Ganz kurze<br />

Straße 20 Und die Detektive 29 Der<br />

wird vom Papst gesandt, das wird<br />

vermacht 32 Griech. Philosophenlandschaft,<br />

z. B. mit Pyrrhon und Hippias<br />

34 Sichere Erbschaft 35 Einzahl<br />

von 3 S 38 Geschwindigkeit für manche<br />

Jets 40 Unterwelt, römische 42<br />

Immer noch der Leo unter den Energiequellen<br />

44 Zwischen den Etagen,<br />

manchmal auch im Gesicht 45 Gehört<br />

z. B. zu 42 S 46 Entspannen das<br />

Wasser 47 Pferderennen (royal) 51<br />

Geht, aber lat. 55 Faultier 57 Wasser<br />

in den Rhein, Rot in den Wein 59 <strong>Die</strong><br />

ganze Welt, lat. 60 Ergo? 65 Aufhäufen,<br />

vielleicht bei ... 68 Der KARST<br />

ist „so“ ausgetrocknet 69 <strong>Die</strong> kleine<br />

macht Moll 73 So ist mancher Unfug,<br />

manche Fahrlässigkeit 75 Wasserfülle<br />

76 Ein Goal für Indien 77 Also<br />

dann: Auf wiedersehen<br />

1 2 3 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16<br />

17 18 19 20 21 22<br />

13<br />

1 2<br />

23 24 25<br />

11<br />

3<br />

26 27 28 29 30<br />

5<br />

31 32 33 34 35<br />

10<br />

36 37 38 39 40 41 42<br />

pallottiswerk // Im Gedenken<br />

43 44 45 46 47 48<br />

49 Auflösung: Rätsel Heft 50 1/<strong>2011</strong><br />

51 52 53<br />

((zur Ansicht – groß))<br />

4<br />

54 55 56 57 58 59 60<br />

61 62<br />

14<br />

M I L L I<br />

6<br />

A<br />

7<br />

R D E N<br />

10<br />

V<br />

11<br />

E<br />

12<br />

R L U S T<br />

15<br />

E<br />

1 2 3 4 5 8 9 13 14<br />

1<br />

16<br />

A S I A T<br />

17<br />

R E<br />

18<br />

G I<br />

19<br />

E<br />

20<br />

E M I R<br />

21<br />

A T E D<br />

2<br />

22<br />

N O T12<br />

23<br />

S A N G E S B R U E<br />

24<br />

D E R E D<br />

25<br />

G L U T<br />

26<br />

L O E W E<br />

27<br />

E N<br />

28<br />

N S<br />

29<br />

U R O M A<br />

9<br />

30<br />

E I R<br />

31<br />

E<br />

32<br />

A<br />

33<br />

H N E N<br />

34<br />

L E U T E M H<br />

35<br />

S<br />

36<br />

C3<br />

37<br />

L E G I<br />

38<br />

O N S<br />

39<br />

B<br />

40<br />

U E<br />

41<br />

R G E R L<br />

42<br />

I C H<br />

11<br />

43<br />

I R I S A<br />

44<br />

O B E R<br />

45<br />

N E G R O I D H4<br />

I<br />

46<br />

B U S<br />

47<br />

A S<br />

48<br />

T U<br />

49<br />

R I E10<br />

N<br />

50<br />

E<br />

51<br />

H<br />

52<br />

E<br />

53<br />

C E R N<br />

5<br />

54<br />

I N C H<br />

55<br />

E U R O B R A T E N H E I A<br />

56 57 58<br />

S<br />

59<br />

G H A N A<br />

60<br />

G L E I C<br />

61<br />

H M A<br />

62<br />

C<br />

63<br />

H E<br />

64<br />

N<br />

65<br />

L I N K E M<br />

66<br />

R O U<br />

67<br />

T E<br />

Auflösung<br />

Heft 1/<strong>2011</strong><br />

Licht der Welt<br />

68<br />

L O<br />

69<br />

G E<br />

70<br />

D U E R F E N<br />

6<br />

A I R R I N G O B E N<br />

71 72 73 74 75 76<br />

77<br />

D R A E7<br />

N G E N<br />

78<br />

L<br />

79<br />

E U<br />

80<br />

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L<br />

81<br />

E B E N A<br />

82<br />

E I N<br />

N<br />

83<br />

E R I N N E R U N G<br />

63 64 65 66<br />

67 68 69 70<br />

6 7<br />

71 72 73<br />

9<br />

74 75 76 77<br />

12<br />

78 79 80<br />

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8<br />

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12<br />

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14

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