Nr. 02 / 2011 - Die Pallottiner
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pallottiswerk // <strong>Pallottiner</strong> aktuell<br />
»Versöhnte Verschiedenheit in gegenseitigem Respekt«<br />
Kommissionsmitglieder präsentieren Ergebnisse auf der ersten<br />
Tagung zur Geschichte <strong>Pallottiner</strong>-Schönstatt<br />
Polarisierung, Verdächtigung und<br />
fehlende Transparenz waren vor rund<br />
50 Jahren Gründe, die zur kirchenrechtlichen<br />
Trennung von <strong>Pallottiner</strong>n<br />
und Schönstatt-Bewegung führten.<br />
Dass sich im gegenseitigen Miteinander<br />
und im Verständnis Füreinander<br />
in der Zwischenzeit einiges getan hat,<br />
zeigte die dreitägige Arbeitstagung<br />
zur gemeinsamen Geschichte (28. bis<br />
30. März <strong>2011</strong>).<br />
Erstmals trafen sich dazu Vertreter<br />
der Schönstatt-Bewegung und pallottinischer<br />
Gemeinschaften aus dem<br />
deutschen Sprachraum an der Philosophisch-Theologischen<br />
Hochschule<br />
der <strong>Pallottiner</strong> in Vallendar. Vorträge,<br />
Gruppengespräche und Diskussionen<br />
im Plenum boten den Teilnehmern<br />
reichlich Raum und Gelegenheit, ihre<br />
Kenntnisse über diese damals sehr<br />
turbulente Zeit der Kirchengeschichte<br />
zu vertiefen.<br />
Zu dieser Veranstaltung eingeladen<br />
hatten die Mitglieder der seit 1994<br />
bestehenden Geschichtskommission,<br />
der sowohl Schönstatt-Patres als auch<br />
<strong>Pallottiner</strong> angehören; darunter die<br />
beiden Kirchenhistoriker der Hochschule<br />
P. Joachim Schmiedl (Schönstattpater)<br />
und P. Paul Rheinbay (<strong>Pallottiner</strong>).<br />
Ziel war es, die Ergebnisse<br />
der Kommission vor deren Veröffent-<br />
lichung einem breiteren Kreis vorzustellen<br />
und ein besseres gegenseitiges<br />
Kennenlernen von Leben und Entwicklung<br />
der einzelnen Gemeinschaften<br />
zu gewährleisten.<br />
<strong>Die</strong> Einsicht, dass seit der kirchenrechtlichen<br />
Trennung von <strong>Pallottiner</strong>n<br />
und Schönstatt-Bewegung im<br />
Jahr 1964 zahlreiche neue und fruchtbare<br />
Entwicklungen möglich wurden,<br />
stand am Ende der Arbeitstagung<br />
ebenso im Raum wie das formulierte<br />
Ziel »einer versöhnten Verschiedenheit<br />
in gegenseitigem Respekt«.<br />
Bevorstehende Jubiläen<br />
im Blick<br />
Gerade am Ort Schönstatt selbst seien<br />
die anstehenden Herausforderungen<br />
realistisch in den Blick zu nehmen,<br />
heißt es in dem von den Teilnehmern<br />
erarbeiteten Schlussdokument. Eine<br />
Klärung im Rahmen des Möglichen<br />
erscheint im Blick auf die bevorstehenden<br />
Jubiläen 2012 (100 Jahre<br />
Studienheim, heute PTHV), 2013<br />
(50 Jahre Heiligsprechung Pallottis),<br />
2014 (100 Jahre Gründung Schönstatts)<br />
als unverzichtbar.<br />
In unterschiedliche Phasen aufgeteilt,<br />
wurden die Ergebnisse durch<br />
die Kommissionsmitglieder präsen-<br />
<strong>Die</strong> beiden Historiker<br />
der Hochschule<br />
und Mitglieder der<br />
Geschichtskommission,<br />
P. Joachim<br />
Schmiedl (l.) und<br />
P. Paul Rheinbay,<br />
präsentierten die<br />
Ergebnisse …<br />
tiert: So herrschte bis über den Zweiten<br />
Weltkrieg hinaus ein weitgehend<br />
vertrauensvolles Miteinander, das<br />
den <strong>Pallottiner</strong>n und der Schönstatt-<br />
Bewegung weltweites Wachstum, Bekanntheit<br />
und fruchtbares pastorales<br />
Wirken ermöglichte.<br />
Mit der wachsenden Profilierung der<br />
Schönstatt-Bewegung in den 50-er-<br />
Jahren, der Rolle Pater Kentenichs in<br />
der von ihm gesuchten Auseinandersetzung<br />
mit der Kirchenleitung und<br />
der Auswirkung der römischen Visitation<br />
Schönstatts auf die pallottinische<br />
Gemeinschaft entwickelte sich dann<br />
jedoch eine besondere Dynamik. So<br />
kam es, dass nach mehreren vergeblichen<br />
Lösungsversuchen die kirchenrechtliche<br />
Trennung von Schönstatt-<br />
Bewegung und <strong>Pallottiner</strong>n durch<br />
den Apostolischen Stuhl erfolgte.<br />
Dass damit der Prozess der Trennung<br />
noch lange nicht abgeschlossen<br />
war, trat den Tagungsteilnehmern im<br />
Laufe der Veranstaltung deutlich vor<br />
Augen. So spielten in den Gesprächen<br />
auch die Erfahrungen der vergangenen<br />
Jahrzehnte in die Überlegungen<br />
hinein. <strong>Die</strong> daraus resultierten Einsichten<br />
und Anregungen wurden in<br />
bereits erwähntem Schlussdokument<br />
an die verschiedenen Gemeinschaften<br />
weitergegeben.<br />
Nis<br />
… und P. Alexander<br />
Holzbach hakte nach.<br />
6 pallottiswerk // 2/<strong>2011</strong>