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Seite 4<br />
Lokales<br />
18. Dezember 2013<br />
Tannenbaum und Gänsebraten<br />
Traditionelle Weihnachtsbräuche<br />
Kerzen, Lebkuchen, Plätzchen,<br />
Weihnachtskrippe und<br />
Tannenbaum: Es gibt viele<br />
Dinge, die zur Weihnachtszeit<br />
dazugehören und die man<br />
nicht missen möchte. Welchen<br />
Ursprung aber haben<br />
diese Weihnachtsbräuche?<br />
Eine Auswahl inden Sie auf<br />
dieser Seite.<br />
Weihnachtsbaum: das Symbol für Weihnachten.<br />
Weihnachtsbaum: Der Weihnachtsbaum<br />
ist das beliebteste<br />
Symbol für die Weihnachtszeit.<br />
Das Grün der Tanne symbolisiert<br />
das auch im Winter nicht absterbende<br />
Leben, die Kerzen die Wiederkehr<br />
des Lichtes und die Hoffnung<br />
auf die hellere Jahreszeit.<br />
Der Brauch von geschmückten<br />
Tannenbäumen entstand erst im<br />
16. Jahrhundert im Elsass und<br />
breitete sich von dort allmählich<br />
aus. Der erste kerzengeschmückte<br />
Tannenbaum soll 1611 in Schlesien<br />
im Schloss der Herzogin Dorothea<br />
Sybille von Schlesien gestanden<br />
haben. Wachs war sehr teuer<br />
und so machten es erst die Ersatzstoffe<br />
Stearin und Parafin in der<br />
zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts<br />
einer breiteren Masse möglich,<br />
den Weihnachtsbaum mit<br />
Kerzenlicht zu schmücken.<br />
Weihnachtslieder: Es gibt eine<br />
große Anzahl von Liedern, die uns<br />
durch die ganze Weihnachtszeit<br />
begleiten. Das bekannteste deutsche<br />
Weihnachtslied »Stille<br />
Nacht, heilige Nacht« ist noch<br />
recht jung. Es wurde am 24. Dezember<br />
1818 zum ersten Mal<br />
aufgeführt. Den Text schrieb der<br />
katholische Pfarrer Joseph Mohr<br />
und die Noten der Lehrer Franz<br />
Xaver Gruber.<br />
Weihnachtsbäckerei: Zu Weihnachten<br />
gehört der Duft von Lebkuchen,<br />
Zuckermandeln und<br />
Plätzchen. Das älteste Weihnachtsgebäck<br />
ist der Christstollen.<br />
Da er aus schwerem Hefeteig<br />
»gewickelt« wird, soll er das neugeborene<br />
Christkind symbolisieren.<br />
Der bekannteste Christstollen<br />
ist der »Dresdner Stollen«, der<br />
bis heute nach einem genauen<br />
Rezept zubereitet wird.<br />
Foto: djd/CEWE<br />
Gänsebraten, Lebkuchen und Buttertorte: Zur Weihnachtszeit<br />
gehört die Schlemmerei. Nicht vergessen werden darf dabei allerdings<br />
die ausreichende Bewegung.<br />
Foto: djd/BSI<br />
Christkind und Weihnachtsmann:<br />
Die Protestantische Kirche lehnte<br />
die Heiligenverehrung der Katholischen<br />
Kirche ab. Aus diesem<br />
Grund erfand der Reformator<br />
Martin Luther das Christkind,<br />
damit es anstelle des Heiligen<br />
Nikolaus die Weihnachtsgeschenke<br />
bringen sollte. Noch<br />
deutlich jünger als das Christkind<br />
ist der Weihnachtsmann. Hoffmann<br />
von Fallersleben erwähnte<br />
ihn 1835 in seinem bekannten<br />
Lied »Morgen kommt der Weihnachtsmann«.<br />
Seit dieser Zeit ist<br />
der Weihnachtsmann als Überbringer<br />
von Geschenken zur Konkurrenz<br />
für das Christkind geworden.<br />
Weitgehend durchgesetzt<br />
hat er sich allerdings erst im 20.<br />
Jahrhundert nach einer großen<br />
Werbekampagne von Coca Cola<br />
1931. Vorbild für den Weihnachtsmann<br />
waren der Heilige Nikolaus<br />
und sein Begleiter Knecht Ruprecht,<br />
die in der Adventszeit Geschenke<br />
verteilen.<br />
Weihnachtsmarkt: Die ursprüngliche<br />
Idee des Weihnachtsmarktes<br />
war die Ausstattung der Menschen<br />
mit winterlichen Gebrauchsgütern,<br />
Kleidung und<br />
Lebensmitteln. Damals wurden<br />
die Märkte um Kirchen aufgebaut,<br />
um die KirchengängerInnen<br />
zum Kauf zu animieren.<br />
Heutzutage sind die meisten<br />
Weihnachtsmärkte mit einem<br />
riesigen Angebot bestückt und<br />
meist schon am Weihnachtsabend<br />
wieder geschlossen.<br />
Weihnachtskrippe: Schon in den<br />
ersten Jahrhunderten nach Christi<br />
Geburt gab es Krippenspiele,<br />
die dann aber in Vergessenheit<br />
gerieten. Franz von Assisi war es,<br />
der am 24. Dezember 1223 in der<br />
Nähe von Rom eine Weihnachtsmesse<br />
las, bei der er als Symbol<br />
für die Geburt Christi wohl erstmals<br />
wieder einen Stall mit Holziguren<br />
aufbaute.<br />
Gänsebraten: Die Tradition, Gänsebraten<br />
zu essen, stammt vom<br />
katholischen Brauch der Martinsgans.<br />
Am 11. November, dem<br />
Martinstag, wird vor dem adventlichen<br />
Fasten eine Gans verspeist.<br />
Diese Fastenzeit endet an Heiligabend<br />
und gibt daher abermals<br />
Anlass, einen Gänsebraten zuzubereiten.<br />
Eine Legende besagt,<br />
dass 1588 die englische Königin<br />
Elizabeth I. zur Weihnachtszeit<br />
gerade eine Gans verspeiste, als<br />
die Nachricht eintraf, dass die<br />
spanische Armada bezwungen<br />
worden sei. Aus Freude über diesen<br />
Sieg und als Zeichen eines<br />
guten Omens soll sie daraufhin<br />
die Gans zum Weihnachtsbraten<br />
erklärt haben. Der Brauch soll<br />
sich dann auf dem europäischen<br />
Kontinent ausgebreitet haben.