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FORSCHUNG<br />

nach der/den aktiven Komponente(n)<br />

wurde ein neues Migrations-Zellkulturmodell<br />

entwickelt, das auf der Basis<br />

humaner Keratinozyten arbeitet. Verwendet<br />

werden primäre, nicht passagierte,<br />

undifferenzierte Zellen in calciumarmem<br />

Medium, um zu verhindern,<br />

daß die Zellen ihr Aussehen und ihr Migrationspotential<br />

verlieren. Die Keratinozyten<br />

werden serumfrei kultiviert, die<br />

Isolierung der benötigten Hautzellen<br />

bedarf mehrerer Schritte, um eine<br />

Kontamination an Fibroblasten auszuschließen.<br />

Die konfluent angewachsenen Zellen<br />

werden zur Hälfte abgekratzt („scratched“)<br />

und die zu testenden Extrakte,<br />

die mit 2-OH-propyl-Cyclodextrin in Lösung<br />

gehalten werden, zugegeben.<br />

Dann können die Zellen für 24 Stunden<br />

migrieren. Nach dem Abstoppen der<br />

Migration werden die Zellen ausgezählt,<br />

die über die gesetzte Startlinie<br />

hinaus migriert sind, als Positivkontrolle<br />

wird hEGF eingesetzt. Die Fraktionen<br />

werden in mehreren Konzentrationen<br />

getestet, um den wirksamen Konzentrationsbereich<br />

ausfindig zu machen.<br />

Anhand dieses Screeningsystems<br />

sollen die über Vakuum-Flüssig-Chromatograpie<br />

(VLC) getrennten Rohextrakte<br />

getestet werden, die wirksamsten<br />

Fraktionen über Hochdruck-<br />

Flüssigkeit-Chromatographie (HPLC)<br />

getrennt, erneut getestet und mittels<br />

ein- und zweidimensionaler NMR-<br />

Spektroskopie sowie Massenspektroskopie<br />

(MS) strukturaufgeklärt werden.<br />

Als wirksame Fraktionen sowohl der<br />

WIRKUNGSÜBERSICHT<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

Zeit<br />

(Tage)<br />

T<br />

T<br />

Kontrolle<br />

saarländischen als auch der chinesischen<br />

Maulwurfsgrillen wurden ungesättigte<br />

Fettsäuren und Fettsäureester<br />

extrahiert, vor allem Linolsäuremethylester<br />

ist neben den verschiedenen Ölsäurederivaten<br />

quantitativ sehr viel<br />

vorhanden. Linolsäure z. B. stimuliert<br />

bereits in geringen Konzentrationsbereichen<br />

die Zellmigration signifikant,<br />

die therapeutische Anwendung findet<br />

sich z. B. in Linola-Cremes oder Salben;<br />

eine Mixtur verschiedener raffi-<br />

T<br />

T<br />

Hydrophile<br />

Fraktion<br />

(chin. Grille)<br />

Abb. 7:<br />

Negativkontrolle,<br />

Medium ohne Zusätze.<br />

Abb. 8:<br />

Positivkontrolle<br />

hEGF (10 ng/ml).<br />

Epithelialisierung<br />

Neovaskularisierung<br />

T<br />

T<br />

Lipophile<br />

Fraktion<br />

(saarl. Grille)<br />

Rapsöl<br />

T<br />

T<br />

Rektaldrüsen<br />

nierter Öle fand sich z. B. in den nicht<br />

mehr auf dem Markt befindlichen Granugenol-Zubereitungen.<br />

Die Wirksamkeit der Maulwurfsgrillenzubereitung<br />

scheint demnach eine<br />

ganz einfache Erklärung zu haben: die<br />

Bereitstellung von mehrfach ungesättigten<br />

Fettsäuren, die über ihr Wasserbindungsvermögen,<br />

ihre antibiotische<br />

das Wundheilungsgeschehen positiv<br />

beeinflussen. Die Natur als Vorbild –<br />

eine Möglichkeit, wirksame Prinzipien<br />

von der Natur um uns herum nutzbar<br />

zu machen, als Leitstoffe, als Reinstoffe,<br />

auf jeden Fall ein guter Ansatz, nach<br />

neuen Arzneimitteln zu forschen...<br />

....die reinste Apotheke!<br />

T<br />

T<br />

7<br />

8<br />

Markus Zimmer<br />

Apotheker<br />

Pharmakognosie und analytische Phytochemie,<br />

Universität des Saarlandes,<br />

Postfach 151150,<br />

66041 Saarbrücken<br />

in Zusammenarbeit mit<br />

J. Frank, Unfallchirurgie<br />

der Universität des Saarlandes und<br />

J. H. Barker, Div. of Plastic and<br />

Reconstructive Surgery, University<br />

of Kentucky, Louisville, USA<br />

Literatur bei der Redaktion<br />

24 HARTMANN WundForum 4/97

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