Download - Paul Hartmann AG
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FORSCHUNG<br />
nach der/den aktiven Komponente(n)<br />
wurde ein neues Migrations-Zellkulturmodell<br />
entwickelt, das auf der Basis<br />
humaner Keratinozyten arbeitet. Verwendet<br />
werden primäre, nicht passagierte,<br />
undifferenzierte Zellen in calciumarmem<br />
Medium, um zu verhindern,<br />
daß die Zellen ihr Aussehen und ihr Migrationspotential<br />
verlieren. Die Keratinozyten<br />
werden serumfrei kultiviert, die<br />
Isolierung der benötigten Hautzellen<br />
bedarf mehrerer Schritte, um eine<br />
Kontamination an Fibroblasten auszuschließen.<br />
Die konfluent angewachsenen Zellen<br />
werden zur Hälfte abgekratzt („scratched“)<br />
und die zu testenden Extrakte,<br />
die mit 2-OH-propyl-Cyclodextrin in Lösung<br />
gehalten werden, zugegeben.<br />
Dann können die Zellen für 24 Stunden<br />
migrieren. Nach dem Abstoppen der<br />
Migration werden die Zellen ausgezählt,<br />
die über die gesetzte Startlinie<br />
hinaus migriert sind, als Positivkontrolle<br />
wird hEGF eingesetzt. Die Fraktionen<br />
werden in mehreren Konzentrationen<br />
getestet, um den wirksamen Konzentrationsbereich<br />
ausfindig zu machen.<br />
Anhand dieses Screeningsystems<br />
sollen die über Vakuum-Flüssig-Chromatograpie<br />
(VLC) getrennten Rohextrakte<br />
getestet werden, die wirksamsten<br />
Fraktionen über Hochdruck-<br />
Flüssigkeit-Chromatographie (HPLC)<br />
getrennt, erneut getestet und mittels<br />
ein- und zweidimensionaler NMR-<br />
Spektroskopie sowie Massenspektroskopie<br />
(MS) strukturaufgeklärt werden.<br />
Als wirksame Fraktionen sowohl der<br />
WIRKUNGSÜBERSICHT<br />
25<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
Zeit<br />
(Tage)<br />
T<br />
T<br />
Kontrolle<br />
saarländischen als auch der chinesischen<br />
Maulwurfsgrillen wurden ungesättigte<br />
Fettsäuren und Fettsäureester<br />
extrahiert, vor allem Linolsäuremethylester<br />
ist neben den verschiedenen Ölsäurederivaten<br />
quantitativ sehr viel<br />
vorhanden. Linolsäure z. B. stimuliert<br />
bereits in geringen Konzentrationsbereichen<br />
die Zellmigration signifikant,<br />
die therapeutische Anwendung findet<br />
sich z. B. in Linola-Cremes oder Salben;<br />
eine Mixtur verschiedener raffi-<br />
T<br />
T<br />
Hydrophile<br />
Fraktion<br />
(chin. Grille)<br />
Abb. 7:<br />
Negativkontrolle,<br />
Medium ohne Zusätze.<br />
Abb. 8:<br />
Positivkontrolle<br />
hEGF (10 ng/ml).<br />
Epithelialisierung<br />
Neovaskularisierung<br />
T<br />
T<br />
Lipophile<br />
Fraktion<br />
(saarl. Grille)<br />
Rapsöl<br />
T<br />
T<br />
Rektaldrüsen<br />
nierter Öle fand sich z. B. in den nicht<br />
mehr auf dem Markt befindlichen Granugenol-Zubereitungen.<br />
Die Wirksamkeit der Maulwurfsgrillenzubereitung<br />
scheint demnach eine<br />
ganz einfache Erklärung zu haben: die<br />
Bereitstellung von mehrfach ungesättigten<br />
Fettsäuren, die über ihr Wasserbindungsvermögen,<br />
ihre antibiotische<br />
das Wundheilungsgeschehen positiv<br />
beeinflussen. Die Natur als Vorbild –<br />
eine Möglichkeit, wirksame Prinzipien<br />
von der Natur um uns herum nutzbar<br />
zu machen, als Leitstoffe, als Reinstoffe,<br />
auf jeden Fall ein guter Ansatz, nach<br />
neuen Arzneimitteln zu forschen...<br />
....die reinste Apotheke!<br />
T<br />
T<br />
7<br />
8<br />
Markus Zimmer<br />
Apotheker<br />
Pharmakognosie und analytische Phytochemie,<br />
Universität des Saarlandes,<br />
Postfach 151150,<br />
66041 Saarbrücken<br />
in Zusammenarbeit mit<br />
J. Frank, Unfallchirurgie<br />
der Universität des Saarlandes und<br />
J. H. Barker, Div. of Plastic and<br />
Reconstructive Surgery, University<br />
of Kentucky, Louisville, USA<br />
Literatur bei der Redaktion<br />
24 HARTMANN WundForum 4/97