Innenwelten Anton Graffs - KUNST Magazin
Innenwelten Anton Graffs - KUNST Magazin
Innenwelten Anton Graffs - KUNST Magazin
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Georg Baselitz: Hintergrundgeschichten<br />
Anlässlich seines 75. Geburtstags entwickelte der Maler,<br />
Bildhauer und Grafiker Georg Baselitz auf Einladung der<br />
Staatlichen Kunstsammlungen Dresden eine sehr persönliche<br />
Ausstellung. Sein künstlerisches Bildgedächtnis<br />
verdankt er frühen Besuchen der Dresdner Sammlungen.<br />
Eigene Gemälde aus den vergangenen 15 Jahren<br />
stellt er Reproduktionen zentraler Werke aus der Gemäldegalerie<br />
Alte Meister, dem Kupferstich-Kabinett und<br />
der Galerie Neue Meister gegenüber. Radikal inszeniert<br />
Baselitz seine persönlichen „Hintergrundgeschichten“,<br />
die ihn mit den Dresdner Werken verbinden.<br />
Franz Erhard Walther und Santiago Sierra demonstrieren Nr. 46 aus<br />
Walthers 1. Werksatz („Sehkanal", 1968), Rhön-Hochebene, Deutschland<br />
Dezember 2011 Fotografie, C-Print, Diasec, 140 x 250 cm KOW, Berlin<br />
Santiago Sierra – Skulptur, Fotografie, Film<br />
Santiago Sierra ist provokativ, kritisch, umstritten. Mit<br />
Aufsehen erregenden Performances, in denen er sozial<br />
benachteiligten jungen Kubanern für 30 Dollar eine<br />
durchgehende Linie auf den Rücken tätowieren ließ,<br />
eine Synagoge mit Autoabgasen füllte oder Menschen<br />
öffentlich masturbieren ließ, konfrontiert er den Betrachter<br />
regelmäßig mit seiner Wirklichkeit. Die große<br />
Retrospektive gibt mit über 70 Werken einen Überblick<br />
über das bisherige Schaffen des Spaniers. Neben<br />
abstrakt-minimalistischen Skulpturen sind Fotografien,<br />
filmische Werke, Installationen und Objekte zu sehen<br />
– darunter oftmals Relikte seiner Performances. Der<br />
„Memorabilia“-Raum ergänzt die Schau mit Plakaten,<br />
Skizzen und Dokumenten.<br />
Georg Baselitz: Statement, 1999<br />
© Georg Baselitz<br />
Galerie Neue Meister im Residenzschloss Dresden<br />
Taschenberg 2, 01067 Dresden<br />
bis 2.12., tägl. 10–20h, Di geschl.<br />
www.skd.museum/de<br />
Sammlung Falckenberg | Deichtorhallen Hamburg<br />
Wilstorfer Straße 71, Tor 2, 21073 Hamburg-Harburg<br />
7.9.–12.1.14, Di–So 11–18h, am 1. Do im Monat 11–21h<br />
www.deichtorhallen.de<br />
Ursula Hauser Collection, Switzerland<br />
Foto: Stefan Altenburger Photography, Zürich<br />
© VG Bild-Kunst, Bonn, 2013<br />
Meret Oppenheim – Retrospektive<br />
„Es sind die Künstler, die träumen für die Gesellschaft“,<br />
sagte Meret Oppenheim. Sie bereicherte ihr Umfeld<br />
mit traumhaften Werken aus Alltagsmaterialien, die<br />
sie mittels künstlerischer Strategien von Entfremdung,<br />
Neukombination und Metamorphose in immer neue<br />
Sinnzusammenhänge brachte. Zu ihrem 100. Geburtstag<br />
zeigt der Martin-Gropius-Bau die erste große Retrospektive<br />
in ihrer Geburtstadt Berlin. Etwa 200 Werke<br />
beleuchten das gesamte Spektrum ihres Schaffens,<br />
von den frühen Arbeiten im Umkreis der Surrealisten<br />
bis zu ihrem poetischen Spätwerk. Zu sehen sind<br />
Zeichnungen, Gemälde, Objekte, Collagen, Design-,<br />
Schmuck- und Kleiderentwürfe sowie ihre Dichtung und<br />
Traumaufzeichnungen. Oppenheims rebellischer und<br />
freiheitsliebender Charakter speist ihr von Experimenten<br />
und Umbrüchen gezeichnetes Werk, das sich einer<br />
kunsthistorischen Einordnung entzieht.<br />
Words don’t come easily<br />
Die Ausstellung thematisiert Worte als grundsätzliche<br />
Form der Kommunikation. Überdimensionale Neon-Installationen<br />
füllen die 20 Meter langen Räumlichkeiten<br />
der ehemaligen Lindenbrauerei. Geschriebene Sprache,<br />
Größe, Bewegung und Interaktivität spielen dabei wichtige<br />
Rollen. Gezeigt wird beispielsweise die Installation<br />
„Revoltage“ des Raqs Media Collective aus Neu-Delhi,<br />
die als Reaktion auf die Revolten in Nordafrika entstand<br />
und exemplarisch für die Welle an weltweiten Widerstandsaktionen,<br />
wie der Occupy-Bewegung steht. Boris<br />
Petrovsky präsentiert einen mehrschichtigen Teppich<br />
aus Neonschriftzeichen, dessen Oberfläche von den<br />
Besuchern interaktiv bearbeitet werden kann. Darüber<br />
hinaus ist eine Skulptur des US-Medienkünstlers Jason<br />
Rhoades sowie eine Videoprojektion von Tsang Kin-Wah<br />
zu sehen.<br />
Martin-Gropius-Bau<br />
Niederkirchnerstr. 7, 10963 Berlin-Mitte<br />
bis 1.12., Mi–Mo 10–19h<br />
www.gropiusbau.de<br />
Boris Petrovsky. „You&Me-isms“. 2010/2013<br />
Interaktive Installation, 420 Neonzeichen, Kabel<br />
Vorschaltgeräte, Plexiglas, Silikon, 4 x 6,60 x 0,4 m<br />
Foto: Frank Vienken<br />
Lichtkunstzentrum Unna<br />
Lindenplatz 1, 59423 Unna<br />
bis 16.3.14, Besuch nur mit Führung:<br />
Di–Fr 14h, 15:30h, 17h, Do auch 18:30h, Sa–So 13h, 14h, 15h, 16h, 17h<br />
www.lichtkunst-unna.de<br />
36<br />
37