16/2371 - Landtag Rheinland-Pfalz
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3.2 Ausgaben für Sozialleistungen<br />
3.2.1 Aufwendungen im Ländervergleich<br />
- 39 -<br />
Die Sozialausgaben nach der vierteljährlichen Kassenstatistik sind für einen<br />
Ländervergleich nicht geeignet. Sie berücksichtigen nicht die unterschiedlichen<br />
Regelungen zur Kostenträgerschaft. Daher wird nachfolgend auf die Nettobelastung<br />
(Saldo der Einnahmen und Ausgaben für Leistungen der sozialen Sicherung)<br />
nach der Rechnungsstatistik abgestellt 33 . Angaben sind für das Jahr 2010 verfügbar.<br />
Im Jahr 2010 wendeten die Kommunen in <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> 488 € je Einwohner für<br />
die soziale Sicherung auf. Das war deutlich weniger als der Durchschnitt der anderen<br />
westlichen Flächenländer 34 von 605 € je Einwohner 35 .<br />
Der unterdurchschnittliche Pro-Kopf-Aufwand ist Ausdruck eines vergleichsweise<br />
geringen Anteils von Leistungsempfängern an der Bevölkerung 36 .<br />
Der Saldo der Einnahmen und Ausgaben im Aufgabenbereich "Soziale Sicherung"<br />
vermittelt allein noch kein ausreichendes Bild der Nettobelastung. Erstattungen für<br />
Sozialleistungen werden finanzstatistisch auch im Aufgabenbereich "Allgemeine<br />
Finanzzuweisungen" nachgewiesen. Da sich jedoch der nur auf Sozialausgaben<br />
entfallende Anteil der Zuweisungen der Statistik nicht entnehmen lässt, werden<br />
nachfolgend die Sozialausgaben (netto) abzüglich der in der Rechnungsstatistik im<br />
Aufgabenbereich “Allgemeine Finanzwirtschaft“ erfassten Einnahmen aus allgemeinen<br />
Zuweisungen 37 im Ländervergleich dargestellt. Danach war die nach Abzug<br />
der Zuweisungen verbleibende Deckungslücke in <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> leicht überdurchschnittlich<br />
38 .<br />
33 Jahresrechnungsergebnisse kommunaler Haushalte, Statistisches Bundesamt, Fachserie 14<br />
Reihe 3.3<br />
34 Hier wird <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> nur mit dem Durchschnitt der anderen westlichen Flächenländer verglichen.<br />
Grund dafür sind die Zuwachsraten bei der sozialen Sicherung der letzten zehn Jahre in<br />
den neuen Ländern, die nach wie vor weit über denen der alten Länder liegen und somit den<br />
Gesamtdurchschnitt erheblich verzerren.<br />
35 Wird <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> in die Durchschnittswertermittlung einbezogen, sinken die Pro-Kopf-Aufwendungen<br />
auf 597 €.<br />
36 Bezogen auf die Quote der Empfänger sog. Leistungen der sozialen Mindestsicherung (insbesondere<br />
Arbeitslosengeld II, laufende Hilfen zum Lebensunterhalt außerhalb von Einrichtungen sowie<br />
laufende Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung). Nur Baden-Württemberg und<br />
Bayern hatten günstigere Quoten als <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong>.<br />
37 Schlüsselzuweisungen, Bedarfszuweisungen, sonstige allgemeine Zuweisungen von Bund und<br />
Land.<br />
38 Der Durchschnittswert bleibt unverändert, wenn <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> mit in die Durchschnittswertermittlung<br />
einbezogen wird.