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Aus den Gemeinden<br />

Im Wanderführer "Sagenhafte Orte -<br />

Um den Schweriner See" von Erika<br />

und Jürgen Borchardt las ich folgende<br />

Sage, die von einem Oberförster<br />

aus Seehof berichtet: "In Seehof<br />

stand einst ein großer Wald. Als der<br />

Graf, dem der Wald gehörte, wieder<br />

einmal Pleite war, beschloss er, den<br />

Wald abzuholzen und zu verkaufen.<br />

Der Oberförster liebte den Wald sehr<br />

und flehte den Grafen an, die Bäume<br />

doch stehen zu lassen. Vergebens. Die<br />

Holzfäller kamen und ein Baum nach<br />

dem anderen fiel unter ihren Sägen.<br />

Der Oberförster trauerte mehr und<br />

mehr und als nur noch ein Baum<br />

stand, war er so verzweifelt, dass er<br />

Sind die Lewitzeichen noch zu retten?<br />

an dieser letzten Eiche seinem Leben<br />

ein Ende bereitete..."<br />

Nun sind Sagen das eine, die heutige<br />

Wirklichkeit eine andere. Aber Parallelen<br />

gibt es durchaus. "Sind die<br />

Lewitzeichen noch zu retten?" In der<br />

Presse und auch im NDR-Fernsehen<br />

gab es mehrfach Informationen zu<br />

dieser Thematik. Etwa 270 Bäume,<br />

darunter zum Teil über 200 Jahre alte<br />

Eichen, sowohl am Störkanal als auch<br />

an der Müritz-Elde-Wasserstraße,<br />

sollen im Rahmen einer Dammsanierung<br />

gefällt und die Stubben vollständig<br />

gerodet werden! 130 Bäume<br />

stehen alleine im EU-Vogelschutzgebiet<br />

Lewitz.<br />

Damit wird die kulturhistorisch einmalige<br />

älteste beidseitige Kanalallee<br />

in Mecklenburg-Vorpommern unwiederbringlich<br />

vernichtet, den betroffenen<br />

Lewitzeichen die Chance verwehrt,<br />

so alt wie die immer wieder<br />

von vielen Touristen bestaunten<br />

1000-jährigen Ivenacker Eichen zu<br />

werden. Ganz zu schweigen von den<br />

Auswirkungen auf das sensible Ökosystem<br />

in diesem Bereich. Da ist es<br />

doch nur allzu verständlich, dass sich<br />

zunehmend Protest regt. Immer mehr<br />

Naturfreunde beteiligen sich z.B. an<br />

dem vom ehrenamtlichen Lewitz-<br />

Ranger Ralf Ottmann organisierten<br />

Widerstand. An einigen bisherigen<br />

Aktivitäten habe auch ich teilgenommen<br />

und war erstaunt, mit wieviel<br />

Sachverstand und Faktenwissen und<br />

auch Besonnenheit sich die Mitglieder<br />

der Interessengemeinschaft für<br />

den Erhalt der Lewitzeichen einsetzen.<br />

Informative Wanderungen zu<br />

den Eichen mit öffentlichen Protestbekundungen,<br />

viele Presseartikel,<br />

Beratungen mit Experten und eine<br />

Protestfahrt zur Wasser- und Schifffahrtsdirektion<br />

nach Magdeburg<br />

machten in den letzten Tagen und<br />

Wochen immer wieder auf die große<br />

Gefahr aufmerksam, die unseren<br />

Eichen droht. Übrigens musste für<br />

unseren Aufenthalt vor dem Gebäude<br />

der Behörde in Magdeburg die<br />

Lewitzranger Ralf Ottmann erläutert in Magdeburg das Anliegen der Umweltschützer<br />

Fotos: privat<br />

reich, für den Erhalt der ehrwürdigen<br />

Lewitzeichen zu mobilisieren. Denkbar<br />

wäre doch z.B. eine Alleenpatenschaft,<br />

bei der jeder sich persönlich<br />

für den Erhalt dieses Kleinodes in der<br />

Lewitz einsetzen kann. Eine allerdings<br />

viel größere Wirksamkeit würden wir<br />

erreichen, wenn die leider nur<br />

während der letzten Landratswahlen<br />

angeregte Bildung eines "Naturparkes<br />

Lewitz" verwirklicht werden<br />

könnte. Dann brauchte keiner mehr<br />

einen Gedanken an eine solche dramatische<br />

Konsequenz wie der "sagenhafte"<br />

Oberförster von Seehof aufkommen<br />

lassen...<br />

(Die Interessengemeinschaft zum<br />

Erhalt der Lewitzeichen trifft sich 14-<br />

tägig im Jagdschloss Friedrichsmoor,<br />

weitere engagierte Mitstreiter sind<br />

jederzeit willkommen.)<br />

Infos können auch bei Ralf Ottmann<br />

eingeholt werden, der unter der Rufnummer<br />

038757/23800 zu erreichen<br />

ist.<br />

Solveig Leo<br />

Von der Rodung bedrohte Stiel-Eichen am Störkanal<br />

Genehmigung der zuständigen Polizei<br />

eingeholt werden! Allerdings wurden<br />

wir mit Respekt empfangen und<br />

zu einem konstruktiven Dialog in die<br />

Räume der Direktion eingeladen, der<br />

Stand des Planfeststellungsverfahrens<br />

dabei erläutert. Ernüchternd ist<br />

es allerdings, dass sich im laufenden<br />

Verfahren die Planungsbehörde oft<br />

auf die Beteiligung der Naturschutzverbände<br />

und Einzelpersonen berufen<br />

hat. Ob das bei uns auch der Fall war,<br />

wird gegenwärtig geprüft... Wer aber<br />

einmal den riesigen Umfang der Planungsunterlagen<br />

gesehen hat, dem<br />

wird klar, dass fundierte Stellungnahmen<br />

im ehrenamtlichen Bereich<br />

durch die verantwortlichen Vereine<br />

und Verbände kaum machbar sind.<br />

Vielleicht ein willkommenes Alibi für<br />

die zuständigen Planer? Trotzdem<br />

wurde uns in Magdeburg zugesagt,<br />

dass der mögliche Erhalt der Eichen<br />

noch einmal verantwortungsbewusst<br />

geprüft wird. Alternative Varianten<br />

(z.B. Spundwände) sind bisher nur für<br />

kleine Kanalabschnitte im Bereich des<br />

FFH-Gebietes Wälder in der Lewitz<br />

vorgesehen. Das Planungsverfahren<br />

ist derzeitig noch nicht abgeschlossen,<br />

aber das schon im Herbst 2012<br />

und in diesem Frühjahr vorgesehene<br />

Fällen der Eichen konnte verhindert<br />

werden. Eine Frist also, um noch mehr<br />

Bürger, auch aus unserem Amtsbe-<br />

Protest an den für die Fällung vorgesehenen Eichen am Störkanal<br />

Ihre Ansprechpartner<br />

in Sachen Werbung:<br />

Frau Ursula Focke<br />

Tel. 0173 / 18 55 123<br />

Herr Reinhard Eschrich<br />

Tel.: 0171 / 7 40 65 35<br />

8 Banzkower Amtsbote 2 / 2013

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