Februar
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Aus den Gemeinden<br />
Im Wanderführer "Sagenhafte Orte -<br />
Um den Schweriner See" von Erika<br />
und Jürgen Borchardt las ich folgende<br />
Sage, die von einem Oberförster<br />
aus Seehof berichtet: "In Seehof<br />
stand einst ein großer Wald. Als der<br />
Graf, dem der Wald gehörte, wieder<br />
einmal Pleite war, beschloss er, den<br />
Wald abzuholzen und zu verkaufen.<br />
Der Oberförster liebte den Wald sehr<br />
und flehte den Grafen an, die Bäume<br />
doch stehen zu lassen. Vergebens. Die<br />
Holzfäller kamen und ein Baum nach<br />
dem anderen fiel unter ihren Sägen.<br />
Der Oberförster trauerte mehr und<br />
mehr und als nur noch ein Baum<br />
stand, war er so verzweifelt, dass er<br />
Sind die Lewitzeichen noch zu retten?<br />
an dieser letzten Eiche seinem Leben<br />
ein Ende bereitete..."<br />
Nun sind Sagen das eine, die heutige<br />
Wirklichkeit eine andere. Aber Parallelen<br />
gibt es durchaus. "Sind die<br />
Lewitzeichen noch zu retten?" In der<br />
Presse und auch im NDR-Fernsehen<br />
gab es mehrfach Informationen zu<br />
dieser Thematik. Etwa 270 Bäume,<br />
darunter zum Teil über 200 Jahre alte<br />
Eichen, sowohl am Störkanal als auch<br />
an der Müritz-Elde-Wasserstraße,<br />
sollen im Rahmen einer Dammsanierung<br />
gefällt und die Stubben vollständig<br />
gerodet werden! 130 Bäume<br />
stehen alleine im EU-Vogelschutzgebiet<br />
Lewitz.<br />
Damit wird die kulturhistorisch einmalige<br />
älteste beidseitige Kanalallee<br />
in Mecklenburg-Vorpommern unwiederbringlich<br />
vernichtet, den betroffenen<br />
Lewitzeichen die Chance verwehrt,<br />
so alt wie die immer wieder<br />
von vielen Touristen bestaunten<br />
1000-jährigen Ivenacker Eichen zu<br />
werden. Ganz zu schweigen von den<br />
Auswirkungen auf das sensible Ökosystem<br />
in diesem Bereich. Da ist es<br />
doch nur allzu verständlich, dass sich<br />
zunehmend Protest regt. Immer mehr<br />
Naturfreunde beteiligen sich z.B. an<br />
dem vom ehrenamtlichen Lewitz-<br />
Ranger Ralf Ottmann organisierten<br />
Widerstand. An einigen bisherigen<br />
Aktivitäten habe auch ich teilgenommen<br />
und war erstaunt, mit wieviel<br />
Sachverstand und Faktenwissen und<br />
auch Besonnenheit sich die Mitglieder<br />
der Interessengemeinschaft für<br />
den Erhalt der Lewitzeichen einsetzen.<br />
Informative Wanderungen zu<br />
den Eichen mit öffentlichen Protestbekundungen,<br />
viele Presseartikel,<br />
Beratungen mit Experten und eine<br />
Protestfahrt zur Wasser- und Schifffahrtsdirektion<br />
nach Magdeburg<br />
machten in den letzten Tagen und<br />
Wochen immer wieder auf die große<br />
Gefahr aufmerksam, die unseren<br />
Eichen droht. Übrigens musste für<br />
unseren Aufenthalt vor dem Gebäude<br />
der Behörde in Magdeburg die<br />
Lewitzranger Ralf Ottmann erläutert in Magdeburg das Anliegen der Umweltschützer<br />
Fotos: privat<br />
reich, für den Erhalt der ehrwürdigen<br />
Lewitzeichen zu mobilisieren. Denkbar<br />
wäre doch z.B. eine Alleenpatenschaft,<br />
bei der jeder sich persönlich<br />
für den Erhalt dieses Kleinodes in der<br />
Lewitz einsetzen kann. Eine allerdings<br />
viel größere Wirksamkeit würden wir<br />
erreichen, wenn die leider nur<br />
während der letzten Landratswahlen<br />
angeregte Bildung eines "Naturparkes<br />
Lewitz" verwirklicht werden<br />
könnte. Dann brauchte keiner mehr<br />
einen Gedanken an eine solche dramatische<br />
Konsequenz wie der "sagenhafte"<br />
Oberförster von Seehof aufkommen<br />
lassen...<br />
(Die Interessengemeinschaft zum<br />
Erhalt der Lewitzeichen trifft sich 14-<br />
tägig im Jagdschloss Friedrichsmoor,<br />
weitere engagierte Mitstreiter sind<br />
jederzeit willkommen.)<br />
Infos können auch bei Ralf Ottmann<br />
eingeholt werden, der unter der Rufnummer<br />
038757/23800 zu erreichen<br />
ist.<br />
Solveig Leo<br />
Von der Rodung bedrohte Stiel-Eichen am Störkanal<br />
Genehmigung der zuständigen Polizei<br />
eingeholt werden! Allerdings wurden<br />
wir mit Respekt empfangen und<br />
zu einem konstruktiven Dialog in die<br />
Räume der Direktion eingeladen, der<br />
Stand des Planfeststellungsverfahrens<br />
dabei erläutert. Ernüchternd ist<br />
es allerdings, dass sich im laufenden<br />
Verfahren die Planungsbehörde oft<br />
auf die Beteiligung der Naturschutzverbände<br />
und Einzelpersonen berufen<br />
hat. Ob das bei uns auch der Fall war,<br />
wird gegenwärtig geprüft... Wer aber<br />
einmal den riesigen Umfang der Planungsunterlagen<br />
gesehen hat, dem<br />
wird klar, dass fundierte Stellungnahmen<br />
im ehrenamtlichen Bereich<br />
durch die verantwortlichen Vereine<br />
und Verbände kaum machbar sind.<br />
Vielleicht ein willkommenes Alibi für<br />
die zuständigen Planer? Trotzdem<br />
wurde uns in Magdeburg zugesagt,<br />
dass der mögliche Erhalt der Eichen<br />
noch einmal verantwortungsbewusst<br />
geprüft wird. Alternative Varianten<br />
(z.B. Spundwände) sind bisher nur für<br />
kleine Kanalabschnitte im Bereich des<br />
FFH-Gebietes Wälder in der Lewitz<br />
vorgesehen. Das Planungsverfahren<br />
ist derzeitig noch nicht abgeschlossen,<br />
aber das schon im Herbst 2012<br />
und in diesem Frühjahr vorgesehene<br />
Fällen der Eichen konnte verhindert<br />
werden. Eine Frist also, um noch mehr<br />
Bürger, auch aus unserem Amtsbe-<br />
Protest an den für die Fällung vorgesehenen Eichen am Störkanal<br />
Ihre Ansprechpartner<br />
in Sachen Werbung:<br />
Frau Ursula Focke<br />
Tel. 0173 / 18 55 123<br />
Herr Reinhard Eschrich<br />
Tel.: 0171 / 7 40 65 35<br />
8 Banzkower Amtsbote 2 / 2013