27.04.2014 Aufrufe

Bewegung - KABEG

Bewegung - KABEG

Bewegung - KABEG

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

g ist die<br />

edizin!<br />

Weg mit sportlichen Modetrends, natürliche <strong>Bewegung</strong> ist<br />

gefragt. Zumindest für jene, die gesund leben wollen.<br />

Unbedingt bewegen<br />

Kranke Kinder durch fehlende<br />

<strong>Bewegung</strong>.<br />

❑ „<strong>Bewegung</strong> gehört zu den<br />

Grundbedürfnissen von Kindern”,<br />

wissen OA Dr. Andreas Stainer und<br />

Dr. Astrid Hohenau von der<br />

Kinderabteilung im LKH Villach: „Schon<br />

Kleinkinder schulen Beweglichkeit,<br />

Koordination, Gleichgewicht und<br />

Ausdauer spielerisch in natürlicher<br />

Umgebung. Somit kann körperliche<br />

Aktivität Bestandteil des Alltages sein<br />

und ist nicht zwingend mit Kosten<br />

verbunden. Nach dem Motto „Was<br />

Hänschen nicht lernt, lernt Hans<br />

FOTO: BUENOSDIAS<br />

Hinter sportlichen Modetrends<br />

herzuhecheln ist fürwahr entbehrlich.<br />

Seinen Körper aber<br />

überhaupt nicht zu bewegen, führt in<br />

die nächste gesundheitliche Sackgasse.<br />

„Denn die größten Feinde körperlichen<br />

Wohlbefindens sind jedenfalls<br />

<strong>Bewegung</strong>smangel, Alkohol, zu viele<br />

Kalorien und Nikotin. Trifft dies alles<br />

gemeinsam zu, wirkt es wie ein Multiplikator<br />

der negativen Einflüsse”, beschreibt<br />

Sportmediziner OA Dr. Thomas<br />

Bittighofer eine bedrohliche Entwicklung<br />

in unserer Wohlstandsgesellschaft.<br />

Als Anästhesist im LKH Wolfsberg<br />

und seit sechs Jahren Leiter der<br />

sportmedizinischen Untersuchungsstelle<br />

in Wolfsberg weiß er genau,<br />

wovon er spricht.<br />

<strong>Bewegung</strong> ist das Um und Auf für<br />

unsere Gesundheit, für unsere Lebensqualität<br />

schlechthin. Sämtliche Organe,<br />

nicht nur Herz und Muskulatur,<br />

verlangen, um gut funktionieren zu<br />

können, regelmäßige körperliche<br />

Aktivität. Wissenschaftliche Studien<br />

belegen eindeutig, dass ausreichende<br />

körperliche <strong>Bewegung</strong> das Risiko für<br />

Herzinfarkt oder Schlaganfall deutlich<br />

senkt. Gewicht und Blutdruck werden<br />

positiv beeinflusst, ebenso die Zusammensetzung<br />

des Blutes.<br />

Die Leistungsreserve des Herzens<br />

wird verbessert, die Sauerstoffaufnahme<br />

gesteigert, die Anfälligkeit des Herzens<br />

gegenüber Rhythmusstörungen<br />

verringert und das Immunsystem gestärkt.<br />

Ausreichende <strong>Bewegung</strong><br />

schützt vor vielen chronischen Krankheiten<br />

wie Osteoporose und auch vor<br />

Krebs. Überdies hält sie jung. Was in<br />

der Vergangenheit an Möglichkeiten<br />

erfunden wurde, um schwere körperliche<br />

Arbeit durch Technik zu ersetzen,<br />

hat inzwischen dazu geführt, körperliche<br />

<strong>Bewegung</strong> weitgehend zu vermeiden.<br />

Wenn sich der tägliche <strong>Bewegung</strong>sumfang<br />

nur noch auf die Wege<br />

vom Auto in den Bürosessel, danach<br />

wieder übers Auto in den Fernsehsessel,<br />

von dort maximal zum Kühlschrank<br />

und zurück beschränkt, wird’s schlimm.<br />

Sowohl fürs körperliche Wohlbefinden<br />

als auch für die Gesundheit.<br />

Vom Auto aufs Sofa<br />

„Noch vor sechzig Jahren mussten<br />

wir jeden Liter Milch zu Fuß holen –<br />

heute ersparen uns Lifte, Autos und<br />

Computer alle Wege. Wir lümmeln vor<br />

der TV-Kiste, futtern uns mit Chips voll<br />

und treffen uns dann im Fastfood-<br />

Lokal”, beschreibt Dr. Bittighofer die<br />

aktuelle Situation. Was schließlich<br />

darin gipfelt, dass die unbewegte und<br />

oft übergewichtige Jugend in spätestens<br />

zehn bis zwölf Jahren zum großen<br />

Problemfall wird.<br />

Wieviel Sport braucht der Mensch?<br />

Braucht er ihn denn überhaupt? „No<br />

sports”, befindet etwa Priv.-Doz. Prim.<br />

Dr. Ernst J. Müller, Vorstand der Unfallchirurgischen<br />

Abteilung im LKH Klagenfurt,<br />

frei nach Winston Churchill:<br />

„Der Mensch braucht keinen Sport,<br />

sondern lediglich regelmäßige, angepasste<br />

körperliche <strong>Bewegung</strong> und<br />

im Gleichgewicht dazu entspre-<br />

Kleinkinder schulen ihre Beweglichkeit<br />

auf natürliche Weise.<br />

nimmermehr” werden durch diese<br />

Fähigkeiten Grundlagen erworben,<br />

welche für eine spätere spezifische<br />

Sportausübung von basaler<br />

Notwendigkeit sind.<br />

Leider sind heute aufgrund mangelnder<br />

<strong>Bewegung</strong> Fehlentwicklungen wie<br />

verminderte Körperwahrnehmung und<br />

den daraus resultierenden Krankheitsbildern<br />

(Diabetes, Bluthochdruck,<br />

Übergewicht, Schmerzen im Halte- und<br />

Stützapparat) sowie erhöhte Verletzungsgefahr<br />

(fehlende Koordination,<br />

erhöhte Knochenbrüchigkeit durch<br />

mangelnden Calciumeinbau in die<br />

Knochen) immer häufiger zu sehen. Auch<br />

chronisch kranke Kinder mit Diabetes,<br />

Herz- und Lungenerkrankungen,<br />

Stoffwechseldefekten etc. profitieren<br />

von regelmäßigen Sportausübungen<br />

unter Anleitung eines erfahrenen<br />

Kindersportarztes.” ❑<br />

Visite 59 • März 2006 • Seite 13

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!