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Pfalz-Echo 1814

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<strong>Pfalz</strong>-<strong>Echo</strong> – Menschen aus der Region<br />

18 - 28.04.2014 Seite 11<br />

■ LANDAU Geschichten sind wie<br />

Leuchttürme, sie helfen uns unseren<br />

Weg zu finden. Die Geschichten<br />

von Caroline Régnard-Mayer<br />

geben Menschen, die von Multiple<br />

Sklerose betroffen sind, Mut und<br />

Hoffnung.<br />

In „Frauenpower<br />

trotz MS“, Titel<br />

ihrer im Februar<br />

veröffentlichten<br />

Trilogie,<br />

erzählt<br />

die Landauer<br />

Autorin<br />

ihren Lesern<br />

von ihrem<br />

langjährigen<br />

Kampf mit<br />

der Autoimmunerkrankung.<br />

Mit 39 Jahren<br />

wurde bei Régnard-Mayer Multiple<br />

Sklerose diagnostiziert. Die Diagnosesuche<br />

dauerte Jahre, in denen<br />

verschiedene MS-Symptome bei<br />

ihr als Erschöpfung, Depression,<br />

usw. abgetan wurden.<br />

Das Schreiben wurde für<br />

Régnard-Mayer eine Form der<br />

Krankheitsbewältigung. 2009<br />

veröffentlichte sie ihr erstes Buch,<br />

„Frauenpower trotz MS – aus dem<br />

Leben gegriffen“. Danach folgten<br />

zwei weiter. Alle drei Veröffentlichungen<br />

sind jetzt als Trilogie<br />

beim BOD-Verlag erschienen.<br />

„Das Schreiben war für mich wie<br />

eine Befreiung“, erklärt Régnard-<br />

Mayer. „Ich konnte meine ganzen<br />

Sorgen, Ängste und alles, was mit<br />

MS zu tun hatte, an das Buch abgeben.<br />

Meine Bücher sind Mutmach-<br />

Bücher, die zeigen, dass man trotz<br />

allem mit MS eine lebenswerte<br />

Existenz führen kann. Man muss<br />

sich von verschiedenen Hobbies<br />

und Gewohnheiten verabschieden,<br />

aber man kann auch andere finden.<br />

Ich habe mein Weg gefunden”.<br />

Multiple Sklerose ist in Mitteleuropa<br />

die häufigste chronischentzündliche<br />

Erkrankung des<br />

zentralen Nervensystems. Frauen<br />

„Den Platz finden, der uns zusteht“<br />

Caroline Régnard-Mayer: Kraft trotz Multiple Sklerose<br />

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sind ungefähr doppelt so häufig<br />

betroffen wie Männer. Nach Zahlen<br />

der Deutschen MS-Gesellschaft<br />

leben in Deutschland ca. 130.000<br />

MS-Erkrankte.<br />

„Diese Etappe des Akzeptierens<br />

hat zwischen drei und vier<br />

Jahren gedauert, dann gab es einen<br />

langsamen Wandel und<br />

heute ist die Zufriedenheit<br />

zurückgekommen“, sagt<br />

Régnard-Mayer. „Trotzdem<br />

kann ich Sätze<br />

wie: ‚Was, du kannst<br />

noch laufen?‘ oder<br />

‚Man sieht dir nichts<br />

an‘ nicht mehr hören.<br />

Viele wissen noch<br />

nicht, dass die wenigsten<br />

MS-Betroffenen im<br />

Rollstuhl landen.“<br />

Wesentlich bei ihrem kreativen<br />

Schaffen haben die Autorin<br />

ihre Kinder Joel und Sarah unterstützt.<br />

Aber auch ihre Arbeit als<br />

Leiterin der Selbsthilfegruppe<br />

MS-Landau (SHG Landau) und<br />

den lebendigen Austausch als<br />

Bloggerin haben sie inspiriert.<br />

Wer mehr über Multiple Sklerose<br />

erfahren will, so die Autorin, kann<br />

Caroline Régnard-Mayer findet Kraft beim Schreiben.<br />

Caroline Régnard-Mayer hat Power trotz MS.<br />

am Mittwoch, 28. Mai, die Veranstaltungen<br />

des Welt-MS-Tages<br />

in der Stadtverwaltung Landau<br />

besuchen oder das Treffen der<br />

SHG Landau jeden dritten Freitag<br />

im Monat im Freizeitcenter<br />

Bornheim.<br />

Multiple Sklerose, aber auch<br />

das Schreiben werden Régnard-<br />

Mayer noch viele Jahre begleiten.<br />

Demnächst wird sie ein Kochbuch<br />

und einen neuen Roman herausbringen.<br />

-Foto: mar<br />

Tief in der Nacht, wenn sie die<br />

Ruhe zum Schreiben findet, wird<br />

auch ihre Hoffnung stärker.<br />

„Ich wünsche mir für die Zukunft<br />

Stabilität“, sagt sie zum Schluss.<br />

„Dass ich noch lange meine Kinder<br />

begleiten kann, und dass wir<br />

MS-Betroffene in der Gesellschaft<br />

endlich den Platz finden, der uns<br />

zusteht. Dass Menschen mit einer<br />

neurologischen Erkrankung genauso<br />

wertvoll sind wie die anderen,<br />

in Beruf und Alltag.“ (mar)<br />

-Foto: mar<br />

Engagiert vor Ort<br />

Bürgerpreis der Sparkasse an Dr. Klaus<br />

Eichenlaub, Armin Schowalter und die<br />

Pfadfinder aus Landau<br />

■ LANDAU Die Träger des Bürgerpreises<br />

2013 der Sparkasse<br />

Südliche Weinstraße sind Dr. Klaus<br />

Eichenlaub aus Herxheim für sein<br />

Lebenswerk, Armin Schowalter<br />

aus Landau als Alltagsheld und<br />

die Pfadfinderschaft St. Georg,<br />

Stamm Landau St. Albert in der<br />

Kategorie U 21. Jeder der drei Bürgerpreise<br />

ist mit einem Preisgeld<br />

von 1.000 Euro verbunden. Die<br />

Preisträger zeichnet aus, dass sie<br />

die Mitmachkultur vor Ort für junge<br />

Leute erlebbar machen.<br />

„Das Lebenswerk von Dr. Klaus<br />

Eichenlaub verbindet Musik, Kinder<br />

und Gemeinschaft“ so Theresia<br />

Riedmaier. Seit vier Jahrzehnten<br />

leitet er mit unermüdlichem Einsatz<br />

erfolgreich Kinder- und Jugendchöre,<br />

seit zwei Jahrzehnten ist<br />

er der Dirigent der Südpfalzlerchen,<br />

die in diesem Jahr mit einem<br />

anspruchsvollen Programm<br />

dieses 20-jährige Bestehen feiern.<br />

Als besonders herausragend bezeichnet<br />

die Landrätin und Verwaltungsratsvorsitzende,<br />

dass Dr.<br />

Klaus Eichenlaub das Europäische<br />

Jugendmusical-Festival gründete,<br />

das er alle zwei Jahre in Herxheim<br />

organisiert.<br />

„Armin Schowalter nimmt die<br />

Menschen an, wie sie sind“, sagt<br />

Hans-Dieter Schlimmer in seiner<br />

Laudatio. In seinen Augen sei dieser<br />

ein Alltagsheld, weil er seit zehn<br />

Jahren mit dem Verein Südstern<br />

ein soziales Projekt vorantreibe,<br />

das alle Menschen einbezieht und<br />

sie mit einem breiten Programm<br />

gleichermaßen anspricht. Seit zehn<br />

Jahren sei das Domizil des Vereins<br />

– „Das Haus“ genannt – so etwas<br />

wie ein Wohnzimmer für die vielen<br />

Gäste, die sich zum Fußballspielen,<br />

Musikmachen oder Häkeln ebenso<br />

treffen wie zu tiefgehenden Gesprächen.<br />

Die Pfadfinderschaft St. Georg nimmt die Preisträger und Laudatoren in ihre<br />

Mitte.<br />

-Foto: Sparkasse SÜW<br />

„Es ist beeindruckend, wie sich die<br />

Pfadfinderschaft St. Georg, Stamm<br />

Landau St. Albert, in die Gesellschaft<br />

einbringt“, lobt Bernd Jung<br />

das Engagement der Preisträger<br />

in der Kategorie U 21. Dass deren<br />

ehrenamtliche Arbeit wertgeschätzt<br />

wird, zeige die Warteliste mit interessierten<br />

Kindern und Jugendlichen,<br />

die von den Pfadfindern aufgenommen<br />

werden möchten. Für<br />

den Vorstandsvorsitzenden sei es<br />

bemerkenswert, wie die Kinder und<br />

Jugendlichen als verantwortungsvolle<br />

junge Christen ihre sozialen,<br />

emotionalen, spirituellen, geistigen<br />

und körperlichen Fähigkeiten einsetzen<br />

und eine kritische Weltsicht<br />

trainieren. (per)<br />

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„Malen tut einfach gut“<br />

Das Malatelier für Ausdrucksmalen von Iris Bieberich in Berg<br />

■ BERG Viele bunte Farben stehen<br />

in der Mitte des Raums, die<br />

Wände sind voller Farbkleckse im<br />

Malatelier für Ausdrucksmalen bei<br />

Iris Bieberich in Berg. „Eben typisch<br />

für ein klassisches Ausdrucksmalatelier<br />

– ein geschlossener Raum,<br />

man konzentriert sich ganz auf sich<br />

selbst“, erklärt sie. Jeden Monat<br />

Iris Bieberich in ihrem Malatelier für Ausdrucksmalen.<br />

bietet sie Malabende an, Samstagvormittags<br />

gibt es Kindermalen ab<br />

vier Jahren. Daneben gibt es in den<br />

Schulferien das offene Malatelier,<br />

zu dem jeder kommen kann. „Bei<br />

den Erwachsenen beginne ich mit<br />

einer Meditation zum Einstimmen,<br />

dann wird zwei Stunden lang gemalt.<br />

Die stehende Malhaltung und<br />

das große Papierformat fördert<br />

eine ganzheitliche Beteiligung.<br />

Die Kinder dürfen auch Kritzelbilder<br />

malen, die sind es meist<br />

gar nicht gewohnt, im Stehen zu<br />

malen“, schmunzelt sie.<br />

„Die Gouache-Farben sind deckend,<br />

das macht ein mehrfaches<br />

Übermalen möglich. Wir arbeiten<br />

auch mit Spachtel, Schwämmen<br />

und Pinseln in allen Größen. Die<br />

Leute nehmen ihr Bild mit und<br />

können sich selbst fragen, ob es<br />

ihnen noch etwas geben kann.“<br />

Zwei Jahre dauerte ihre Ausbildung<br />

in der Schweiz. Dort<br />

-Foto: efk<br />

lernte sie, was Maltherapie<br />

ausmacht:„Während dieser Zeit<br />

setzte ich mich intensiv mit Malerei<br />

als persönliches Ausdrucksmittel<br />

auseinander. Ein Schwerpunkt meiner<br />

Ausbildung war das Anleiten<br />

von Erwachsenen und Kindern.“<br />

Seit 2001 hat sie nun ihr eigenes<br />

Malatelier. „Man arbeitet im Stehen<br />

und malt auf große Papierbögen,<br />

dadurch hat man einen direkten<br />

Kontakt zum Bild. Es gelten drei<br />

Regeln, die das Fundament der Ausdrucksmalerei<br />

bilden: Ich male, was<br />

ich will; ich male, wie ich will, und<br />

ich spreche nicht über die Bilder<br />

der anderen.“<br />

Dieses wertfreie Malen ist wichtig,<br />

denn das Bild wird zum Spiegel<br />

für das eigene Leben. Erst durch<br />

den Malprozess erkennt man den<br />

tieferen Sinn. Nicht vorgefasste<br />

Kompositionen, sondern ein<br />

spontanes Einlassen auf etwas<br />

prägen die Entstehung. So kann<br />

es sein, dass aus einem düsteren<br />

Landschaftsbild durch Übermalungen<br />

ein trinkender Stier entsteht,<br />

wie Iris Bieberich in einem Lehrbuch<br />

zeigt: „Die Malende hatte eine<br />

Krebserkrankung hinter sich und<br />

nun zurück zum ‚Quell des Lebens‘<br />

gefunden. Es ist ein Stück Heilung,<br />

wenn man es so bildhaft vor sich<br />

hat. Oft sagen die Leute ‚Das wollt<br />

ich doch gar nicht!‘, aber etwas Unterbewusstes<br />

kommt dann raus.<br />

Emotionen sind Ursprung und Begleiter<br />

während des Malens mit<br />

dem gleichen Stellenwert wie das<br />

entstehende Bild.“<br />

Neben ihrer Arbeit als Kursleiterin<br />

gewann ihre eigene Malerei<br />

sowie ihre Arbeit mit Holz zunehmend<br />

an Bedeutung. Gartenstelen<br />

aus Robinienholz, Leuchttipis<br />

für die Terrasse und Didgeridoos<br />

wurden von ihr bemalt. Dabei lässt<br />

sie sich vom Charakter des Holzes<br />

und dessen Maserung leiten. „Jedes<br />

Holz ist anders, ich versuche, das<br />

Charakteristische herauszuholen.“<br />

So entstehen Vogelfiguren oder Gesichter,<br />

zum Teil akzentuiert und<br />

mit einer Symbolik versehen durch<br />

Goldelemente. Aus einer Eichenwurzel<br />

wurde eine Meerjungfrau<br />

oder eine hinzukommende Figur<br />

verstärkt die Eigenschaften des<br />

Holzes. „Man entwickelt sich, auch<br />

beim Bearbeiten von Holz muss<br />

man ran gehen, selbst herausfinden,<br />

wie es geht, das bleibt viel<br />

stärker haften“, erklärt sie. (efk)<br />

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