Stahlbauer setzen ein Denkmal Stahlbauer setzen ein ... - Metallbau
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AKTUELL<br />
Dorma steht für große Ziele<br />
Unternehmensausbau im Ausland<br />
Thomas P. Wagner im Gespräch<br />
„Neues Programm für Systempartner“<br />
Der Systempartner für Sicherheitstechnik und Zutrittslösungen erwirtschaftet<br />
22 % s<strong>ein</strong>es Umsatzes in Deutschland. Über aktuelle Entwicklungen des<br />
Familienunternehmens mit inzwischen über 7.085 Mitarbeitern hat Thomas<br />
P. Wagner, Vorsitzender der Geschäftsführung, bei der Jahrespressekonferenz<br />
in Ennepetal berichtet.<br />
Dorma arbeitet mit ca. 700 Systempartnern zusammen. Unter den Verarbeitern<br />
sind etwas mehr als 300 aus der <strong>Metallbau</strong>branche. Stefanie<br />
Manger hat mit Thomas P. Wagner, dem Vorsitzenden der Geschäftsführung,<br />
darüber gesprochen, wie sich das Unternehmen künftig die<br />
Kooperation mit den <strong>Metallbau</strong>ern vorstellt.<br />
46<br />
Im Geschäftsjahr 2012/13 hat die Dorma<br />
Gruppe die im letzten Jahr erstmalig erzielte<br />
Umsatzmilliarde im Vergleich zum<br />
Vorjahr um 3 % auf rund 1.032 Mio. Euro<br />
(Vorjahr: 1.001,8 Mio. Euro) ausgebaut. Für<br />
das Umsatzwachstum im Vergleich zum Vorjahr<br />
haben die im abgelaufenen Geschäftsjahr<br />
getätigten Akquisitionen <strong>ein</strong>en großen<br />
Beitrag geleistet.<br />
Durch die fünf Akquisitionen in Australien,<br />
Europa und Nordamerika konnten insgesamt<br />
zusätzliche Umsatzerlöse von 39,9 Mio.<br />
Euro erzielt werden. Das Ergebnis vor Steuern<br />
(EBT) ist im Vergleich zum Geschäftsjahr<br />
2011/12 von 76,6 Mio. Euro auf 57,6 Mio.<br />
Euro gesunken. Hierfür verantwortlich sind<br />
insbesondere die Restrukturierungsaufwendungen<br />
für die begonnene Konsolidierung<br />
der Fertigungs- und Logistikstandorte vor<br />
allem in Europa sowie die Investitionen und<br />
Einmalaufwendungen für den neuen Markenauftritt<br />
und die Präsenzbildung in unterschiedlichen<br />
ausländischen Märkten.<br />
Die Zahl der Beschäftigten erhöhte sich<br />
im Geschäftsjahr 2012/13 auf ca. 7.085<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (+5,1 %),<br />
davon sind 2.800 in Deutschland beschäftigt.<br />
„Die solide Umsatzentwicklung ist vor dem<br />
Hintergrund der schwachen Konjunktur in<br />
Europa sowie der nach wie vor angespannten<br />
und schwankenden Weltwirtschaft positiv zu<br />
sehen“, sagte Thomas P. Wagner, Vorsitzender<br />
der Dorma Geschäftsführung. „Die sehr<br />
guten Umsatzentwicklungen in Amerika und<br />
Asien-Pazifi k konnten den Umsatzrückgang in<br />
Europa als Folge der Finanz- und Wirtschaftskrise<br />
nicht völlig kompensieren“, so Wagner<br />
weiter. In China beispielsweise hat Dorma<br />
s<strong>ein</strong>e Präsenz verdoppelt und verfügt inzwischen<br />
in 27 Städten über Geschäftsstellen.<br />
Im abgelaufenen Geschäftsjahr hat Dorma<br />
ebenfalls damit begonnen, Produktionsstätten<br />
(Frankreich, Spanien und Belgien)<br />
sowie Logistikzentren in Europa zu bündeln<br />
Ein Dorma Referenzobjekt ist der CMA CGM Tower in Marseille, für dessen Entwurf Architektin Zaha<br />
Hadid verantwortlich war<br />
und in Deutschland zusammenzuführen.<br />
„Hier in der Heimat haben wir derzeit elf<br />
Produktionsstätten, die auf neun reduziert<br />
werden“, kündigte Wagner an.<br />
Im süddeutschen Zusmarshausen entsteht<br />
<strong>ein</strong> hochmodernes europäisches Türenwerk<br />
und in Wuppertal das europäische Logistik-<br />
und Ersatzteilzentrum mit <strong>ein</strong>er weltweit<br />
schnellen und zuverlässigen Lieferleistung.<br />
Darüber hinaus wird der Standort Ennepetal<br />
zum Technologiezentrum und Kompetenzzentrum<br />
Mechatronik ausgebaut.<br />
Wagner verwies in s<strong>ein</strong>em Vortrag auf die<br />
jüngsten Referenzobjekte des Zulieferers:<br />
Dazu gehören beispielsweise der 632 Meter<br />
hohe Shanghai Tower, das neue One World<br />
Trade Center in New York, das Museum of<br />
Tomorrow in Rio de Janeiro, das JW Marriott<br />
Marquis Hotel in Dubai, der CMA CGM<br />
Tower in Marseille oder auch der Vodafone<br />
Campus in Düsseldorf.<br />
Ausblick. Im neuen Geschäftsjahr 2013/14<br />
möchte das Familienunternehmen konsequent<br />
an der Umsetzung s<strong>ein</strong>er „Strategie<br />
2020“ weiterarbeiten. Der Fokus liegt auf<br />
der Optimierung von Produktions- und Logistikstandorten,<br />
dem Ausbau der Präsenz in<br />
strategischen Märkten sowie der Markt<strong>ein</strong>führung<br />
von neuen, innovativen Produkten<br />
und Lösungen.<br />
Das Versprechen, Partner für ganzheitliche<br />
Zugangslösungen zu s<strong>ein</strong>, ist eng mit Innovationen<br />
und neuen Produkten verknüpft. In<br />
den letzten zehn Jahren hat Dorma mehr als<br />
700 Patente angemeldet, davon 85 im abgelaufenen<br />
Geschäftsjahr. Insgesamt befi nden<br />
sich mehr als 160 Produkte in der Entwicklung.<br />
Mit den Messen Fensterbau, Security<br />
und voraussichtlich glasstec im kommenden<br />
Jahr sowie der Weltleitmesse BAU Anfang<br />
2015 in München plant Dorma die Einführung<br />
neuer Produkte in vier Wellen. red ◊<br />
11/2013<br />
Dorma<br />
metallbau: Zu den Verarbeitern aus den<br />
Branchen Glas, Holz und <strong>Metallbau</strong> pflegt<br />
Dorma ca. 700 Systempartnerschaften. Gab<br />
es da in den vergangenen Jahren Zuwächse?<br />
Thomas P. Wagner: Wir hatten in den letzten<br />
Jahren Zuwächse und möchten nun im<br />
November bei unserer Systempartnertagung<br />
in Dresden <strong>ein</strong> neues Programm vorstellen.<br />
Dabei geht es um verschiedene Stufen der<br />
Zusammenarbeit. Die Unternehmen haben<br />
da unterschiedliche Vorstellungen, wie eng<br />
sie mit uns zusammenarbeiten möchten.<br />
metallbau: Wie stellen Sie sich die Kooperation<br />
zwischen Verarbeiter und Dorma vor?<br />
Wagner: Wir wünschen uns beispielsweise<br />
enge Kooperationen zwischen dem Verarbeiter,<br />
dem Händler, unserem Außendienst und<br />
dem Dorma Architektenberater. Wir möchten<br />
den Systempartner verstärkt in den Informationsfluss<br />
über unsere Projekte <strong>ein</strong>binden.<br />
Damit können diese Unternehmen <strong>ein</strong>en echten<br />
Mehrwert aus der Partnerschaft ziehen.<br />
metallbau: Inwiefern können denn ausführende<br />
Unternehmen von Ihren internationalen<br />
Kontakten profitieren und mit Unterstützung<br />
beim Exportieren der <strong>ein</strong>en oder<br />
anderen Leistung rechnen?<br />
Wagner: Hat <strong>ein</strong> <strong>Metallbau</strong>unternehmen<br />
<strong>ein</strong> Projekt in Ungarn oder Polen beispielsweise,<br />
kann es sich durchaus an uns wenden<br />
und von unseren Ansprechpartnern vor Ort<br />
profitieren. Dorma kann behilflich s<strong>ein</strong>, im<br />
Ausland <strong>ein</strong> funktionierendes Netzwerk der<br />
am Bau Beteiligten aufzubauen. Schließlich<br />
haben wir in fast allen europäischen Ländern<br />
<strong>ein</strong>e eigene Vertriebsorganisation und<br />
auch technische Beratung. Wir exportieren<br />
nicht nur Produkte, sondern verfügen über<br />
<strong>ein</strong>e Infrastruktur für Vertrieb, Technik und<br />
inzwischen vielfach auch für Servicetechnik.<br />
metallbau: Dorma hatte Ende 2009 insgesamt<br />
45 Produktionsstätten, elf davon in<br />
Foto: Manger<br />
Thomas P. Wagner, Vorsitzender der Dorma Geschäftsführung<br />
Deutschland. Sie haben in der Jahrespressekonferenz<br />
darüber gesprochen, dass Sie die<br />
Produktion straffen wollen. Welche Konsequenzen<br />
wird dies für den Standort Deutschland<br />
haben?<br />
Wagner: In Deutschland werden wir innerhalb<br />
<strong>ein</strong>es Jahres zwei Produktionsstandorte<br />
abbauen. Wir werden die Fertigung in Europa<br />
bündeln und kl<strong>ein</strong>ere Standorte auflösen.<br />
Die Fertigung von Automatiktüren wird in<br />
Zusmarshausen angesiedelt, dafür haben<br />
wir bereits Produktionsstätten in Frankreich<br />
und Spanien aufgelöst und nach Deutschland<br />
verlagert. Der Standort Köln wird verlagert<br />
nach Sofia – dort haben wir bereits <strong>ein</strong><br />
Werk für Karusselltüren. Wir haben festgestellt,<br />
dass sich der Markt für Karusselltüren<br />
im Schwerpunkt nach Osteuropa verschoben<br />
hat. Ennepetal wollen wir zum elektronischen<br />
und mechatronischen Technologiezentrum<br />
ausbauen. Die Bonner Produktion für<br />
elektronische Zutrittskontrollen werden wir<br />
deshalb nach Ennepetal umsiedeln, Bonn<br />
bleibt als Entwicklungs-, Vertriebs- und Servicestandort<br />
für Zutrittslösungen erhalten.<br />
Geschlossen hingegen wird unser Werk in<br />
Detmold. Diese Produktion verlagern wir<br />
nach Bad Salzuflen und stärken dort den<br />
Bereich Glas. Wuppertal wurde und wird als<br />
logistisches Center in Europa ausgebaut.<br />
Mit <strong>ein</strong>em zentralen Logistikcenter können<br />
wir unseren Kunden schnell und zuverlässig<br />
„alles aus <strong>ein</strong>er Hand“ bieten. Das Angebot<br />
stärkt unsere Marktposition.<br />
metallbau: Welche Produkte, die deutsche<br />
Systempartner verarbeiten, werden hier im<br />
Land hergestellt?<br />
Wagner: Die Hälfte unserer weltweiten<br />
Wertschöpfung findet nach wie vor in<br />
Deutschland statt, auch wenn wir hier „nur“<br />
22 % vom Umsatz erwirtschaften. Nahezu<br />
alles, was <strong>Metallbau</strong>unternehmen hier verarbeiten,<br />
wird auch in Deutschland gefertigt.<br />
95 % der Produkte sind tatsächlich „Made<br />
in Germany“, nicht nur weil sie <strong>ein</strong> entsprechendes<br />
Label haben. Einzelne Türschließer<br />
werden aus Singapur importiert, aber das<br />
war es dann. Wir haben <strong>ein</strong>e Vorfertigung<br />
von Automatikantrieben für Schiebetüren in<br />
Sofia, fertiggestellt werden die Bauteile aber<br />
in Zusmarshausen.<br />
Wir bedanken uns für das Interview.<br />
11/2013 47