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Stahlbauer setzen ein Denkmal Stahlbauer setzen ein ... - Metallbau

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MANAGEMENT<br />

trotz anfänglicher Probleme s<strong>ein</strong>e Kunden<br />

noch zufriedenstellen.<br />

Um die Preise niedrig zu halten, bündelt<br />

der Mittelständler s<strong>ein</strong>e Materialbestellungen<br />

und nimmt größere Mengen ab. Auch<br />

die Transportkosten fallen dann nur <strong>ein</strong>mal<br />

an. „Wir machen im Vorfeld <strong>ein</strong>en Preisvergleich,<br />

indem wir verschiedene Angebote<br />

anfordern. In der Regel mindestens drei“,<br />

sagt der Gesellschafter.<br />

Rahmenverträge abzuschließen, mache<br />

bei s<strong>ein</strong>em Betrieb k<strong>ein</strong>en Sinn, sagt der Einkäufer.<br />

Zu unwägbar seien Materialbedarf<br />

und Saisongeschäft der drei Geschäftsbereiche<br />

Container-, Freizeit- und Eingangskontrollanlagenbau.<br />

„Aber wir kaufen auch mal<br />

Material auf Lager, wenn der Preis gut ist.“<br />

Zwar könne er nicht endlos bestellen, denn<br />

die Lagerkapazitäten sind beschränkt, aber<br />

das <strong>ein</strong>e oder andere 25-Tonnen-Coil habe<br />

er schon auf Vorrat.<br />

„Das ist der Klassiker: Mittelständler sind<br />

sehr stark im operativen Einkauf. Sie verwalten<br />

ihre Lieferanten, vergleichen Preise und<br />

bündeln die Bestellungen“, sagt Rüdiger<br />

Hellig. Der Professor für Produktionswirtschaft<br />

an der Dualen Hochschule Baden-<br />

Württemberg glaubt, dass viel Potenzial in<br />

<strong>ein</strong>er genaueren Analyse des Lieferantenkreises<br />

steckt, schließlich machen die Materialien<br />

etwa die Hälfte der Kosten <strong>ein</strong>es Metallbetriebs<br />

aus. Nur etwa <strong>ein</strong> Drittel entfällt<br />

auf Personalkosten und <strong>ein</strong> Fünftel beläuft<br />

sich auf allgem<strong>ein</strong>e Kosten wie Miete usw.<br />

Harald de Witt, Vertriebsleiter TS Aluminium<br />

Professionelle Analyse. Dem strategischen<br />

Lieferantenmanagement geht <strong>ein</strong>e Analyse<br />

voraus. Folgende Kriterien sind dafür besonders<br />

relevant: Preise und Zahlungsbedingungen,<br />

Qualität der Produkte oder Dienstleistungen,<br />

Lieferzeiten und Liefertreue,<br />

Umgang und Reaktionszeiten bei Reklamationen<br />

und Serviceanfragen, zusätzliche Services<br />

sowie Fachkompetenz des Anbieters.<br />

Bei <strong>ein</strong>er langfristig angelegten Zusammenarbeit<br />

sind <strong>ein</strong> Fragebogen für den Lieferanten<br />

oder <strong>ein</strong> Ortsbesuch empfehlenswert.<br />

Um die Produktqualität zu prüfen, sollten<br />

Arbeitsproben oder bei Software auch Testzugänge<br />

oder Demos angefordert werden.<br />

Für <strong>ein</strong>e strategische Betrachtung der Beschaffung<br />

ist beispielsweise <strong>ein</strong>e Einteilung<br />

in verschiedene Zulieferergruppen ratsam.<br />

Lieferanten, auf die man angewiesen ist,<br />

weil sie besonderes Know-how besitzen,<br />

und die deswegen nicht oder nur schlecht<br />

ersetzbar sind. Oder Partner, die unkritisch<br />

und leicht auszutauschen wären. Auf jede<br />

klassifizierte Lieferantengruppe kann man<br />

im Anschluss <strong>ein</strong>e adäquate Strategie anwenden.<br />

„Wichtig ist im ersten Schritt, in<br />

Personalqualifikation für den strategischen<br />

Einkauf zu investieren“, sagt der Wissenschaftler.<br />

Denn <strong>ein</strong> Einkäufer, der weder Befugnisse<br />

noch Kenntnisse des strategischen<br />

Einkaufs hat, sondern <strong>ein</strong> Geschäftsführer,<br />

der diese Entscheidungen quasi nebenher<br />

trifft, ist nicht optimal. Oft hört man beim<br />

Kl<strong>ein</strong>unternehmer den Satz: „Den Einkauf<br />

macht m<strong>ein</strong>e Frau.“ Doch echte Spezialisten<br />

sind rar auf dem Markt und die Zeitungen<br />

voll mit Stellenanzeigen. Wer fundiertes<br />

Materialwissen mit betriebswirtschaftlichen<br />

Kenntnissen und Verhandlungsgeschick ver<strong>ein</strong>t,<br />

findet meist schnell <strong>ein</strong>en gutbezahlten<br />

Job in der Industrie. Kl<strong>ein</strong>e Handwerker<br />

haben das Nachsehen. Die Analyse <strong>ein</strong>es<br />

solchen Experten, ggf. als externer Dienstleister<br />

beauftragt, könne dann ergeben,<br />

dass <strong>ein</strong>e kl<strong>ein</strong>ere Kundengruppe <strong>ein</strong>en großen<br />

Einfluss auf den Umsatz hat, und damit<br />

<strong>ein</strong> großes Potenzial bei der Optimierung.<br />

Neben hohen Einsparungen sind bessere<br />

Qualität und schnellere Durchlaufzeiten Nebeneffekte<br />

des Lieferantenmanagements.<br />

„Durch Beschaffungsmarktforschung und<br />

artikelgruppenspezifische Beschaffungsstrategien<br />

ergeben sich mitunter entscheidende<br />

Wettbewerbsvorteile“, sagt Hellig. Bei Bürobedarf<br />

beispielsweise lohnt es sich immer,<br />

Ordner & Co. zu bündeln, größere Mengen<br />

anzuschaffen und kl<strong>ein</strong>e Vorräte anzulegen.<br />

„Fast alle großen Firmen bündeln ihre Büromaterialbestellungen<br />

standortübergreifend<br />

und wickeln diese elektronisch ab, etwa<br />

über den Onlineshop“, sagt der 53-Jährige.<br />

Profile online bestellen. Über den hauseigenen<br />

Onlineshop kann man auch bei<br />

TS Aluminium in Großefehn bestellen. Der<br />

Rüdiger Hellig, Professor für Produktionswirtschaft<br />

Systemlieferant vertreibt Aluminiumprofile<br />

für Wintergärten, Fenster und Türen sowie<br />

Faltwände. „Die Bearbeitung geht dann<br />

schneller, weil wir die Daten direkt auf <strong>ein</strong>er<br />

elektronischen Bestellliste erhalten“, sagt<br />

Harald de Witt. Der Vertriebsleiter betreut<br />

mit zehn Außendienstmitarbeitern rund<br />

1.500 Kunden. „Wir machen mit unserem<br />

Nischenprodukt Aluminiumprofile zwar<br />

30 Millionen Umsatz. Das aber vor allem<br />

mit kl<strong>ein</strong>en Kunden“, sagt de Witt.<br />

Auf den Preis s<strong>ein</strong>er Produkte hat er nach<br />

eigenen Angaben wenig Einfluss, muss er<br />

doch die schwankenden und bei Aluminium<br />

meist steigenden Weltmarktpreise ausgleichen.<br />

Mit diesem Argument und guten<br />

persönlichen Beziehungen gelang es dem<br />

mittelständischen Handwerksbetrieb in den<br />

vergangenen 45 Jahren, die Umsätze kontinuierlich<br />

zu steigern. Und das, obwohl die<br />

Firma beim Preisdumping der Branche nicht<br />

mitmachen will. „Wir sind nicht auf den<br />

gängigen Plattformen gelistet“, sagt der<br />

Vertriebsleiter. Mit anonymen Geschäftsbeziehungen,<br />

bei denen der <strong>ein</strong>zige Auswahlfaktor<br />

der Preis ist, hat er schlechte Erfahrungen<br />

gemacht. „Wir pflegen <strong>ein</strong>en engen<br />

und persönlichen Kontakt zu unseren Kunden“,<br />

sagt de Witt. Bei Schulungen beispielsweise<br />

holt er immer wieder die M<strong>ein</strong>ung der<br />

Monteure <strong>ein</strong>, die mit s<strong>ein</strong>en Produkten arbeiten.<br />

„Wir möchten unsere Produkte stetig<br />

verbessern und freuen uns über konstruktive<br />

Kritik der Anwender“, sagt der 50-Jährige,<br />

der gerne auf Augenhöhe agiert.<br />

Wie wichtig das persönliche Verhältnis zu<br />

s<strong>ein</strong>en Lieferanten ist, betont auch Professor<br />

Hellig: „Viele Unternehmen investieren<br />

in Maßnahmen zur Lieferantenbindung<br />

bei strategisch wichtigen Artikeln.“ Bei-<br />

Business-Suchmaschinen<br />

Vorteil ist die Datenbasis von r<strong>ein</strong> geschäftlichen<br />

Informationen. Beispielsweise<br />

bei der Lieferantensuchmaschine<br />

„Wer liefert was“ werden die Suchbegriffe<br />

mit rund 48.000 Rubriken und deren<br />

Keywords in Sekunden abgeglichen. Dies<br />

ermöglicht Einkäufern, ihre gesuchten<br />

Produkte oder Dienstleistungen inklusive<br />

der Kontaktdaten der Anbieter schnell zu<br />

finden. Deshalb sind Business-Suchmaschinen<br />

für Einkäufer <strong>ein</strong> maßgeschneidertes<br />

Servicetool, mit dem sie Zeit und<br />

Geld sparen.<br />

Die Suche und Anzeige der Treffer sind in<br />

Business-Suchmaschinen anders aufgebaut<br />

als in allgem<strong>ein</strong>en Suchmaschinen.<br />

spielsweise sind Awards für das Verhältnis<br />

zwischen Auftraggeber und Zulieferer von<br />

steigender Bedeutung. Incentives wie Betriebsfeiern,<br />

Reisen zu den Produktionsstätten<br />

oder Geschenke sind inzwischen ebenso<br />

üblich. „Gerade im globalen Beschaffungsmarkt<br />

kommt man nur voran, wenn man<br />

jemanden kennt“, sagt Hellig. In Indien<br />

beispielsweise formen sich Partnerschaften<br />

bereits während des Studiums. „Hier muss<br />

man <strong>ein</strong>en lokalen Partner haben, der in<br />

den Netzwerken vor Ort Zuhause ist“, rät der<br />

Professor.<br />

Auch in Krisenzeiten halten sich Unternehmen<br />

gegenseitig nur weiterhin die Stange,<br />

wenn das Vertrauen stimmt. „Natürlich<br />

hängt es auch von der Finanzdecke ab,<br />

ob der Lieferant etwa <strong>ein</strong> Mahnverfahren<br />

stoppt, wenn die Rechnung nicht bezahlt<br />

wird“, sagt Hellig. Hier kommt wieder die<br />

<strong>ein</strong>gangs erwähnte Analyse ins Spiel: Ist<br />

das <strong>ein</strong> strategisch relevanter Partner für<br />

mich? Kann ich es mir leisten, diesen über<br />

die Klippe springen zu lassen, fragt sich der<br />

Stratege dann.<br />

Hellig warnt vor allzu sorglosem Geschäftsgebaren.<br />

„Man sollte auch als strategisch<br />

wichtiger Lieferant immer am Ball<br />

bleiben und sich unentbehrlich machen,<br />

denn „Ausphasen“ kommt immer wieder<br />

vor“, sagt der Branchenkenner. Lieferanten<br />

sollten misstrauisch werden, wenn beispielsweise<br />

vom Kunden Werkzeuge ausgeliehen<br />

werden. Das Ausphasen ist <strong>ein</strong> geplantes<br />

und strategisches Beenden der Partnerschaft<br />

zwischen Auftraggeber und Lieferant.<br />

Es dauert Monate oder gar Jahre, in denen<br />

man sich vom Lieferanten löst. Zunächst reduziert<br />

der Besteller die Volumina und nabelt<br />

sich erst komplett vom Lieferanten ab,<br />

Sie geben strukturierte Informationen<br />

und Marktübersichten und arbeiten mit<br />

Spezifizierungen wie Filtermöglichkeiten:<br />

So können beispielsweise nur Anbieter in<br />

der Umgebung oder in <strong>ein</strong>em bestimmten<br />

Ort, <strong>ein</strong>es ausgewählten Unternehmenstypus<br />

oder auch mit bestimmten<br />

Zertifizierungen, DIN-Normen oder Unternehmensgrößen<br />

und Absatzgebieten<br />

angezeigt werden. Das Firmenprofil enthält<br />

die direkte Kontaktmöglichkeit und<br />

weitere Informationen zum Unternehmen.<br />

Es empfiehlt sich, Suchvorschläge zu<br />

beachten, die angezeigt werden, sobald<br />

man die Anfangsbuchstaben <strong>ein</strong>es Begriffes<br />

in das Suchfeld <strong>ein</strong>tippt.<br />

wenn er merkt, dass es auch ohne ihn geht.<br />

Weil <strong>Metallbau</strong>er aktuell immer wieder von<br />

Schlüsselbranchen wie den Automobilherstellern<br />

gegen die Wand gedrückt werden,<br />

müssen diese Zulieferer wählen, die günstig<br />

liefern. „Abnehmer kalkulieren heute spitz.<br />

Da bleibt wenig Spielraum für den Lieferanten.<br />

Und ohne den optimierten Einkauf geht<br />

es nicht mehr“, sagt Hellig. Nur Nischenlieferanten<br />

können da noch ihre Preisvorstellungen<br />

durchdrücken.<br />

Einkauf als Verbandsmitglied. Einen besonderen<br />

Vorteil bietet Axel Wölm s<strong>ein</strong>en<br />

Clubmitgliedern. Metall & mehr heißt s<strong>ein</strong>e<br />

Plattform, auf der 15.000 Innungsmitglieder<br />

der 13 Landesverbände und des Bundesverbands<br />

Metall organisiert sind. Seit<br />

zwölf Jahren ersetzt der Club die Rahmenverträge<br />

<strong>ein</strong>zelner Landesverbände mit ihren<br />

Zulieferern. „Durch die Nachfragebündelung<br />

erreichen wir für unsere Mitglieder<br />

erhebliche Preisvorteile“, sagt Geschäftsführer<br />

Wölm. Je nach Angebot nutzen<br />

zwischen 5 und 45 % der Mitgliedsunternehmen<br />

die Möglichkeiten der Plattform.<br />

„Dabei entstehen Synergieeffekte. Wir entlasten<br />

die Innungen von der aufwändigen<br />

Rahmenvertragsorganisation und bieten<br />

gleichzeitig Anbietern und Zielgruppe die<br />

Möglichkeit, mit<strong>ein</strong>ander in Kontakt zu<br />

treten“, sagt der diplomierte Betriebswirt.<br />

Wölm bietet mit Metall & mehr Produkte,<br />

Zubehör und Dienstleistungen zu Sonderkonditionen.<br />

„Dadurch amortisiert sich für<br />

viele Firmen der Innungsbeitrag“, sagt der<br />

Geschäftsführer.<br />

Bei der Auswahl der Lieferanten lässt<br />

der Plattformmanager besondere Sorgfalt<br />

walten. Je Sparte gibt es immer nur <strong>ein</strong>en<br />

Axel Wölm, Geschäftsführer Metall & mehr<br />

Anbieter, und der muss attraktiv s<strong>ein</strong>. „Gerade<br />

für kl<strong>ein</strong>ere Unternehmen, die k<strong>ein</strong>e<br />

großen Mengen abnehmen können, rechnen<br />

sich die Angebote des Netzwerks“, sagt<br />

Wölm, der auch auf die gute Reputation<br />

der Anbieter achtet. Spezielle Angebote von<br />

Branchensoftware über Mietkleidung bis<br />

hin zu Kfz sind bei Metall & mehr gelistet.<br />

Auch Firmen, die s<strong>ein</strong> Angebot nicht direkt<br />

nutzen, ziehen die Preise als Vergleichswert<br />

bei Investitionsentscheidungen heran. Bei<br />

<strong>ein</strong>em bestimmten Auto bietet der Anbieter<br />

derzeit etwa 44 % Nachlass. „Das ist <strong>ein</strong><br />

großer Sparvorteil“, weiß Wölm.<br />

Größere Betriebe ab ca. 50 und mehr Mitarbeiter<br />

profitierten nicht immer vom Inhalt<br />

von Metall & mehr. „Die bekommen dank<br />

Rahmenvertrag die gleichen Konditionen<br />

auch ohne uns. Denn sie verfügen meist über<br />

<strong>ein</strong>en spezialisierten Einkauf, der die besten<br />

Preise verhandelt“, sagt der Betriebswirt.<br />

Info & Kontakte<br />

<strong>Metallbau</strong> Emmeln GmbH & Co. KG<br />

Eichenstraße 58<br />

49733 Haren<br />

Tel. 05932 72550<br />

info@metallbau-emmeln.de<br />

www.metallbau-emmeln.de<br />

Metall & mehr GmbH<br />

Ruhrallee 12<br />

45138 Essen<br />

Tel. 0201 8961912<br />

club@metallundmehr.net<br />

www.metallundmehr.net<br />

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11/2013<br />

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