Stahlbauer setzen ein Denkmal Stahlbauer setzen ein ... - Metallbau
Stahlbauer setzen ein Denkmal Stahlbauer setzen ein ... - Metallbau
Stahlbauer setzen ein Denkmal Stahlbauer setzen ein ... - Metallbau
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
PORTRÄT<br />
Villa mit Holz-Alufenstern und Pfosten-Riegel-<br />
Konstruktionen aus Alu und Holz-Alu<br />
ten Jahren noch mal intensiver geworden<br />
ist“, berichtet Timm. „Schallschutz wird<br />
auch immer mehr <strong>ein</strong> Thema, da die Leute<br />
es insbesondere in den Ballungsgebieten<br />
behaglicher haben möchten.“ Aber auch<br />
die Einbausituation auf der Baustelle ist<br />
<strong>ein</strong> wichtiges Kriterium geworden, da viele<br />
Fenster in die Dämmebene montiert werden.<br />
Dafür ist <strong>ein</strong>e detailliertere Absprache<br />
in der Werk- und Montageplanung sowie<br />
<strong>ein</strong>e umfangreichere statische Bemessung<br />
notwendig als bei früheren Einbaulagen.<br />
Bauen statt Niedrigzinsen. Mit der Entwicklung<br />
des Marktes zeigt sich Bastian Timm<br />
zufrieden. Durch die niedrigen Zinsen sowie<br />
den Zuzug und den damit verbundenen Bedarf<br />
nach Wohnraum ergibt sich <strong>ein</strong>e hohe<br />
Angebotsnachfrage. „Viele Bauherren, vor<br />
allem im etwas höheren Segment, möchten<br />
es schöner haben und investieren lieber in<br />
ihr Zuhause, als ihr Geld auf dem Konto zu<br />
lassen“, so Bastian Timm. Zudem gebe es <strong>ein</strong>en<br />
Trend zu Renovierungen und zur Aufwertung<br />
des Wohnraums, verbunden mit dem<br />
Austausch von Fenstern, um <strong>ein</strong>e bessere<br />
Dämmung zu erzielen.<br />
Im technischen Bereich kann Timm die<br />
Tendenz zu immer größeren Fensterkonstruktionen<br />
feststellen. Diese Entwicklung<br />
betrifft wiederum auch Gewichte, U-Werte,<br />
Beschlagskonstruktionen sowie die Montage<br />
und erfordert dann entsprechende Anpassungen<br />
sowohl in der Planungs- als auch<br />
in der Ausführungsphase.<br />
Info + Kontakte<br />
Hans Timm Fensterbau GmbH & Co. KG<br />
Motzener Straße 10<br />
12277 Berlin<br />
Tel. 030 720 831-18<br />
info@timm-fensterbau.de<br />
www.timm-fensterbau.de<br />
Verband Fenster + Fassade<br />
Walter-Kolb-Str. 1-7<br />
60594 Frankfurt/Main<br />
Tel. 069 955054-0<br />
vff@window.de<br />
www.window.de<br />
Als Vorsitzender des ift-Vorstandes begrüßte <strong>Metallbau</strong>unternehmer Bernhard Helbing die knapp 1.000 Besucher der Rosenheimer Fenstertage<br />
Fotos: ift Rosenheim<br />
Materialien im Fensterbau<br />
Geschmack und Anspruch sind entscheidend<br />
Rosenheimer Fenstertage<br />
Technik für mehr Sicherheit<br />
metallbau hat Ulrich Tschorn, Geschäftsführer des Verbandes Fenster + Fassade<br />
(VFF), zu den Materialien im Fensterbau und deren Verarbeitung befragt.<br />
metallbau: Unter welchen baulichen Voraussetzungen<br />
eignen sich Stahlfenster, unter<br />
welchen Aluminiumfenster?<br />
Ulrich Tschorn: Generell ist das <strong>ein</strong>e Geschmacksfrage<br />
und hängt vom Bauherren ab.<br />
Bei besonderen Anforderungen an die Statik<br />
oder Optik sind Stahlfenster besser geeignet.<br />
metallbau: Welche Vorteile bietet die Kombination<br />
Holz-Aluminium? Für welche baulichen<br />
Voraussetzungen sind diese Fenster optimiert?<br />
Tschorn: Holz-Alu-Fenster eignen sich für<br />
hochwertige Ansprüche. Gelegentlich ist die<br />
Fassade bzw. sind die Fenster sogar mit der<br />
Innenarchitektur abgestimmt. Hier können<br />
Holzarten verwendet werden, die normalerweise<br />
nicht im Fensterbau genutzt werden.<br />
Die Vorteile liegen klar auf der Hand: Auf<br />
der innenliegenden Seite genießt man die<br />
Vorzüge des Werkstoffes Holz – beispielsweise<br />
die Haptik – und auf der außenliegenden<br />
Seite die klaren Linien, die besondere Ausstrahlung<br />
und den hervorragenden Wetterschutz<br />
von und durch Aluminium.<br />
metallbau: Setzt die Verarbeitung und Nutzung<br />
von Holz-Aluminium-Fenstern Erfahrung<br />
im Metallhandwerk und in der Tischlerei<br />
voraus? Welche Fachkenntnisse benötigen<br />
verarbeitende Betriebe aus dem <strong>Metallbau</strong>,<br />
die sich in diesem Segment positionieren<br />
wollen?<br />
Tschorn: Holz-Metall-Fenster werden in der<br />
Regel von Holzfensterherstellern gefertigt.<br />
<strong>Metallbau</strong>ern fehlt dazu meist das Wissen<br />
oder die Ausstattung für Arbeitsschritte wie<br />
den Zuschnitt, die Profilierung und die Oberflächenbehandlung.<br />
Einem <strong>Metallbau</strong>er, der<br />
im Sektor Holz-Metall Fuß fassen will, ist zu<br />
empfehlen, <strong>ein</strong>en Tischlereibetrieb und das<br />
damit verbundene Know-how zu übernehmen<br />
oder mit <strong>ein</strong>em solchen <strong>ein</strong>e Partnerschaft<br />
<strong>ein</strong>zugehen.<br />
metallbau: Welche Funktionen sind aktuell<br />
für Fenster in gewerblichen bzw. öffentlichen<br />
Objekten entscheidend, welche in Wohngebäuden?<br />
Tschorn: In gewerblichen Gebäuden ist <strong>ein</strong><br />
68 11/2013<br />
VFF<br />
Ulrich Tschorn<br />
Anstieg von automatisierten Elementen festzustellen,<br />
beispielsweise für die Zugangskontrolle,<br />
für das automatische Öffnen von Fenstern<br />
im Bedarfsfall oder für die Steuerung<br />
des Sonnenschutzes. Im Wohnbau liegt der<br />
Schwerpunkt noch auf der automatischen<br />
Steuerung von Sicht- und Sonnenschutz.<br />
979 Teilnehmer aus Industrie, Forschung, Behörden und Verbänden trafen<br />
sich am 10. und 11. Oktober zu den Rosenheimer Fenstertagen. Das Institut<br />
für Fenstertechnik (ift Rosenheim) hatte für die Besucher aus insgesamt<br />
23 Ländern zahlreiche Vorträge zu den Themen Fenster, Türen und Fassaden<br />
organisiert. Magnus Hilger berichtet über den traditionellen Branchentreff.<br />
und Komfort – mehr<br />
Lebensqualität“ lautete das Motto<br />
der Rosenheimer Fenstertage<br />
„Sicherheit<br />
2013. Darauf ging Professor Ulrich Sieberath,<br />
Institutsleiter des ift, in s<strong>ein</strong>em Eröffnungsvortrag<br />
näher <strong>ein</strong>: „Die Bauelemente<br />
und ihre Hersteller befinden sich aktuell in<br />
<strong>ein</strong>em von starken Veränderungen geprägten<br />
Umfeld. Die Schwerpunkte liegen dabei<br />
auf den Themen Energieeffizienz, Tauwasserfreiheit,<br />
Komfort und Gesundheit sowie<br />
der Sicherheit.“ Diese Punkte wurden in den<br />
anschließenden Vorträgen noch detailliert<br />
erörtert.<br />
Sieberath identifizierte zudem <strong>ein</strong> weiteres<br />
für die Branche relevantes Thema: „Der<br />
Klimawandel betrifft uns und unsere Produkte.“<br />
Dabei nahm er sowohl auf den kürzlich<br />
veröffentlichten Klimabericht 2013 als auch<br />
auf das Hochwasser im Sommer dieses<br />
11/2013<br />
Jahres Bezug, das nicht zuletzt Rosenheim<br />
schwer getroffen hat. Ein Weg, dieser Entwicklung<br />
zu begegnen, sei es, geeignete Produkte<br />
der Branche <strong>ein</strong>zu<strong>setzen</strong>. Sieberath:<br />
„Der Bedarf an katastrophensicheren Konstruktionen<br />
aller Art wird wachsen. Die Flutschäden<br />
2013 lagen im Milliardenbereich.“<br />
Normale Fenster, Türen und Fassaden sind,<br />
ebenso wie die angrenzenden Dämmzonen<br />
und Anschlussbereiche an den Gebäuden,<br />
nicht katastrophentauglich. Konzepte für<br />
Neu- und Altbauten seien daher ebenso erforderlich<br />
wie zusätzliche bauliche Maßnahmen,<br />
beispielsweise in Form von temporären<br />
Abschottungen, so Sieberath weiter.<br />
Probleme mit den Anschlussbereichen<br />
ergeben sich auch durch energieeffiziente<br />
Fenster oder den Wunsch nach immer größeren,<br />
transparenteren Flächen. Das Gewicht<br />
der Bauteile nimmt, u.a. bedingt durch<br />
Mehrfachverglasungen, immer weiter zu. „Es<br />
entstehen zunehmend höhere Lasten durch<br />
höhere Gewichte und größere Formate bei<br />
gleichzeitig schlechteren Verankerungsgründen<br />
durch poröse, weil besser dämmende<br />
Ziegel“, erläuterte Sieberath. Dies führt<br />
zunehmend zum Ausreizen der Belastungsgrenzen<br />
und zu möglichen Schadensfällen<br />
durch das Ausreißen der Befestigungen und<br />
Verankerungen. Genaue Berechnung und<br />
bessere Befestigungslösungen sind also vonnöten.<br />
Sicherheit bei Fenstern und Türen bezieht<br />
sich sowohl auf Risiken von innen als auch<br />
von außen. Dazu zählen beispielsweise die<br />
Aspekte Kindersicherheit, Hygiene, Gesundheit<br />
und Umweltschutz. Dieser Themenkomplex<br />
umfasst sowohl gesunde Bauweisen,<br />
falsche oder unzureichende Lüftung, verbunden<br />
mit der Entstehung von Schimmel-<br />
69