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Abt Theoger von St. Georgen - Michael-buhlmann.de

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Blasien 1784. Übersetzung: ZEGGERT, <strong>Theoger</strong>. – Martin Gerbert (†1793), <strong>de</strong>r <strong>Abt</strong> <strong>von</strong> <strong>St</strong>. Blasien,<br />

hat die Musica <strong>Theoger</strong>i aus <strong>de</strong>r Überlieferung <strong>de</strong>r Benediktinerklöster <strong>St</strong>. Blasien, <strong>St</strong>. Peter<br />

im Schwarzwald und Tegernsee zusammengestellt und mit einem Vorwort versehen. Die „Musik<br />

<strong>Theoger</strong>s“ wur<strong>de</strong> in Latein verfasst.<br />

Wir erwähnen noch die Metzer Bistumsgeschichte u.a. <strong>de</strong>s 12. Jahrhun<strong>de</strong>rts, die zwar <strong>Theoger</strong><br />

nicht nennt, dafür aber <strong>de</strong>n Konflikt um Adalbero IV. und Bischof <strong>St</strong>ephan (1120-1163),<br />

<strong>Theoger</strong>s Nachfolger (Gesta episcoporum Mettensium, S.544).<br />

Das <strong>St</strong>. <strong>Georgen</strong>er Kloster und <strong>Theoger</strong><br />

<strong>Theoger</strong>s Eintritt ins Kloster <strong>St</strong>. <strong>Georgen</strong> (1088) begann mit einem Missklang. Es ging um<br />

nichts weniger als die Selbstständigkeit <strong>de</strong>s <strong>de</strong>signierten <strong>Abt</strong>es <strong>Theoger</strong> und seiner zukünftigen<br />

Mönchsgemeinschaft vom Hirsauer <strong>Abt</strong> Wilhelm. So stan<strong>de</strong>n sich Wilhelm und <strong>de</strong>r Konstanzer<br />

Bischof Gebhard III. gegenüber, <strong>de</strong>r <strong>Abt</strong> entließ schließlich <strong>Theoger</strong> aus <strong>de</strong>r Gehorsamspflicht<br />

ihm gegenüber, <strong>de</strong>r Weihe <strong>Theoger</strong>s zum <strong>St</strong>. <strong>Georgen</strong>er <strong>Abt</strong> stand nun nichts<br />

mehr im Wege (D.1.: Vita <strong>Theoger</strong>i, I,12f).<br />

Wie erfolgreich <strong>Theoger</strong> als Klosterreformer eigentlich Hirsauer Politik weiterführte, erzählt<br />

uns die Vita, wenn sie <strong>von</strong> <strong>de</strong>n Männer- und Frauenklöstern berichtet, die alsbald <strong>von</strong> <strong>Theoger</strong><br />

(neu) gegrün<strong>de</strong>t wur<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r die sich <strong>de</strong>r <strong>St</strong>. <strong>Georgen</strong>er Reform unterstellten (D.1.: Vita<br />

<strong>Theoger</strong>i, I,25f und 28). Auf die sog. <strong>St</strong>. <strong>Georgen</strong>er Reform, die damit wesentlich auf <strong>Theoger</strong><br />

zurückging, gehen wir an<strong>de</strong>rer <strong>St</strong>elle ausführlich ein (Q.Tl.VIII), so dass hier ein Überblick<br />

reicht. Danach wandten sich zum Einen eine Anzahl <strong>von</strong> Klöstern an die in <strong>de</strong>r Klosterreform<br />

so erfolgreiche Mönchsgemeinschaft in <strong>St</strong>. <strong>Georgen</strong> und erbaten sich <strong>von</strong> <strong>Theoger</strong><br />

Mönche, die als Äbte Reformen durchführen sollten. Das bayerische Ottobeuren ist hier zu<br />

nennen, das mit <strong>de</strong>m „seligen“ Rupert (I.) einen <strong>St</strong>. <strong>Georgen</strong>er Mönch als Klosterleiter bekam<br />

(1102), weiter das in <strong>de</strong>r <strong>St</strong>eiermark gelegene Kloster Admont, wo im Jahr 1115 <strong>de</strong>r Mönch<br />

Wolfhold aus <strong>de</strong>m Brigachkloster zum <strong>Abt</strong> bestimmt wur<strong>de</strong>. (Ihm sollte mit <strong>Abt</strong> Gottfried<br />

(1137-1165) ein weiterer Mönch aus <strong>St</strong>. <strong>Georgen</strong> folgen.) Um 1110 wird das Klosterleben im<br />

elsässischen Hugshofen durch <strong>Abt</strong> <strong>Theoger</strong> erneuert, ein neuer (Reform-) <strong>Abt</strong> wird eingesetzt.<br />

Zumin<strong>de</strong>st durch <strong>Theoger</strong> beeinflusst war die Restitution <strong>de</strong>s <strong>Abt</strong>es Egino vom Augsburger<br />

Kloster <strong>St</strong>. Afra. Egino musste aus Augsburg fliehen und gelangte 1113 o<strong>de</strong>r 1115/16<br />

wie<strong>de</strong>r dorthin zurück. Wie schließlich die Reform im Kloster Gengenbach ausgesehen hat,<br />

die gegen 1117 <strong>von</strong> <strong>Theoger</strong> begonnen, aber wegen seiner Wahl zum Bischof nicht weitergeführt<br />

wur<strong>de</strong>, bleibt unklar (D.1.: Vita <strong>Theoger</strong>i, I,28).<br />

Zum an<strong>de</strong>ren unterstellten sich geistliche Kommunitäten direkt <strong>Theoger</strong> und <strong>de</strong>m <strong>St</strong>.<br />

<strong>Georgen</strong>er Kloster in <strong>de</strong>r Seelsorge o<strong>de</strong>r als <strong>St</strong>. <strong>Georgen</strong>er Besitz. Die Beziehungen <strong>de</strong>s<br />

Schwarzwaldklosters zu einigen Klöstern westlich <strong>de</strong>s Rheins resultierten daraus. Bei Lixheim<br />

war <strong>de</strong>r <strong>St</strong>. <strong>Georgen</strong>er <strong>Abt</strong> direkt an <strong>de</strong>r Gründung <strong>de</strong>s Männerklosters beteiligt (1107).<br />

Für die Gemeinschaft <strong>von</strong> Nonnen in <strong>St</strong>. Marx verweist die Vita auf eine Wie<strong>de</strong>rgründung<br />

durch <strong>Theoger</strong> (um 1105) (D.1.: Vita <strong>Theoger</strong>i, I,28). Auch die Neugründung <strong>de</strong>s Krauftaler<br />

Frauenklosters soll auf <strong>Theoger</strong> zurückgehen, wie eine Metzer Bischofschronik aus <strong>de</strong>m 14.<br />

Jahrhun<strong>de</strong>rt zu erzählen weiß. Dass die Frauenklöster zur Zeit <strong>Theoger</strong>s einen beson<strong>de</strong>ren<br />

<strong>St</strong>ellenwert besaßen, erkennen wir auch an <strong>de</strong>r um 1105 erfolgten Gründung <strong>de</strong>s Klosters<br />

Amtenhausen in <strong>de</strong>r Baar (D.1.: Vita <strong>Theoger</strong>i, I,25f). Bzgl. <strong>St</strong>. Marx und Krauftal übte das <strong>St</strong>.<br />

<strong>Georgen</strong>er Kloster im 12. Jahrhun<strong>de</strong>rt ein Aufsichtsrecht aus, Lixheim und Amtenhausen<br />

<strong>Michael</strong> Buhlmann, <strong>Abt</strong> <strong>Theoger</strong> <strong>von</strong> <strong>St</strong>. <strong>Georgen</strong> 34

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