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Amtsblatt für die Stadt Dessau – Amtliches ... - Dessau-Roßlau

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Seite 44 Nummer 1, Januar 2007<br />

Liebe <strong>Dessau</strong>erinnen und <strong>Dessau</strong>er,<br />

Aus dem <strong>Stadt</strong>rat: FDP-Fraktion<br />

Zur Entstehung einer Initiative und eines Vorschlags<br />

an der Schwelle des neuen Jahres<br />

möchten wir Ihre Aufmerksamkeit<br />

erneut auf <strong>die</strong> Zukunft unserer <strong>Stadt</strong><br />

und <strong>die</strong> sie umgebende Region Anhalt-<br />

Wittenberg richten, <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Dessau</strong> als<br />

kreisfreies Oberzentrum fungiert. Hängt<br />

doch von deren Zukunft auch unsere<br />

persönliche Zukunft ab, über <strong>die</strong> wir<br />

gerade an-lässlich von Jahreswechseln<br />

nachdenken, um uns ggf. neu zu<br />

bestimmen.<br />

Werden etwa das Anhaltische Theater<br />

und unsere bedeutenden Kultureinrichtungen<br />

finanzierbar bleiben?<br />

Wird <strong>die</strong> komplette Gerichtslandschaft<br />

Bestand haben? Lassen sich <strong>die</strong> Einrichtungen<br />

<strong>für</strong> regionale Großveranstaltungen<br />

(Sta<strong>die</strong>n, Hallen etc.) erund<br />

unterhalten? Bleibt <strong>Dessau</strong> einer<br />

von drei zentralen Sitzen <strong>für</strong> Verwaltungs<strong>die</strong>nststellen<br />

des Landes? Oder<br />

allgemeiner: Steht das Land (also Landesregierung<br />

und Parlament) unverändert<br />

zu dem 1990 bei seinem Wiederentstehen<br />

bekundeten politischen<br />

Willen, <strong>die</strong> drei angestammten Oberzentren<br />

mit dem ihnen funktional<br />

zugehörigen Umland in äquivalenter<br />

Weise zu entwickeln? Und tun wir -<br />

zusammen mit der Region - das uns<br />

Mögliche, um <strong>die</strong>sen Willen nicht<br />

erlahmen zu lassen?<br />

Wie <strong>die</strong> jüngste Entwicklung zeigt,<br />

kann man bedauerlicherweise keine<br />

<strong>die</strong>ser - hier nur exemplarisch aufgeworfenen<br />

- Fragen vorbehaltlos bejahen.<br />

Soweit es um Entscheidungen der<br />

Landesregierung geht, sind vielerlei<br />

Defizite zu konstatieren, z. B.<br />

- <strong>die</strong> Auflösung des Regierungsbe<br />

zirkes <strong>Dessau</strong> und <strong>die</strong> Ansiedlung<br />

des Landesverwaltungsamtes in<br />

Halle bei Verbleib lediglich marginaler<br />

Funktionen in <strong>Dessau</strong>,<br />

- der (wohl nur vorerst) gescheiterte<br />

Versuch der Auflösung der Polizeidirektion<br />

<strong>Dessau</strong>,<br />

- <strong>die</strong> vorgesehene Schließung des<br />

Verwaltungsgerichts <strong>Dessau</strong>,<br />

- <strong>die</strong> Verlagerung des Fachbereichs<br />

Bauingenieurwesen der FH Anhalt<br />

von der Bauhausstadt <strong>Dessau</strong> zur<br />

FH Magdeburg-Stendal oder<br />

- <strong>die</strong> nach wie vor im Vergleich zu<br />

Magdeburg und Halle nach dem<br />

Schlüssel der Einwohnerzahl geringere<br />

Finanzausstattung der <strong>Stadt</strong><br />

<strong>Dessau</strong> zur Wahrnehmung ihrer<br />

oberzentralen Funktionen <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />

Region.<br />

Aber auch <strong>die</strong> eigenen Anstrengungen<br />

bleiben hinter den Möglichkeiten<br />

zurück: Weder innerhalb der <strong>Stadt</strong><br />

noch in der Beziehung zwischen <strong>Stadt</strong><br />

und Region sind <strong>die</strong> vorhandenen<br />

Potenzen angemessen ausgeschöpft.<br />

Partikulare Sichtweisen und Interessen,<br />

<strong>die</strong> nicht selten dominieren,<br />

müssen zugunsten einer wechselseitigen<br />

Unterstützung und Kooperation,<br />

also einer Bündelung der Kräfte, aufgegeben<br />

werden, wenn wir uns im<br />

Wettbewerb mit den beiden anderen<br />

Oberzentren und Regionen behaupten<br />

wollen.<br />

Diese unbefriedigende Situation sowie<br />

annähernd gleichzeitige und<br />

annähernd inhaltsgleiche Initiativen<br />

aus dem Rotary-Club, aus dem<br />

Anwaltsverein und aus den Fraktionen<br />

des <strong>Stadt</strong>rates hat Bürgermeister<br />

Karl Gröger umgehend zum Anlass <strong>für</strong><br />

gebotenes Handeln genommen: Er<br />

hat - in Abstimmung mit den Initiatoren<br />

- <strong>die</strong> Repräsentanten von Einrichtungen,<br />

Organisationen, Vereinen,<br />

Verbänden und der Fraktionen des<br />

<strong>Stadt</strong>rates sowie <strong>die</strong> Kandidaten <strong>für</strong><br />

das Amt des Oberbürgermeisters zu<br />

einer ersten Beratung des Anliegens<br />

am 07. Dezember zusammengeführt.<br />

Das alleinige Ziel der Zusammenkunft:<br />

<strong>die</strong> Erzeugung einer dauerhaften, von<br />

allen Teilen der Gesellschaft getragenen<br />

Initiative bzw. Bewegung zur<br />

Sicherung der oberzentralen Funktionen<br />

der <strong>Stadt</strong> <strong>Dessau</strong>-<strong>Roßlau</strong> und zur<br />

gedeihlichen Entwicklung der<br />

zugehörigen Region Anhalt-Wittenberg.<br />

Das von einem bemerkenswerten<br />

Konsens bezüglich des verfolgten<br />

Anliegens getragene Treffen führte<br />

sehr bald zu drei Einsichten:<br />

(1) Die zu erzeugende Bewegung<br />

bedarf eines Konzepts, einer Zielstellung,<br />

einer Vision <strong>für</strong> <strong>die</strong> zukünftige<br />

Entwicklung der kreisfreien <strong>Stadt</strong><br />

<strong>Dessau</strong> im Verbund mit der Region,<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> sie das Oberzentrum darstellt.<br />

Es bzw. sie sollte <strong>die</strong> Erfordernisse<br />

Anmerkung der Redaktion: Für den Inhalt zeichnet ausschließlich <strong>die</strong> Fraktion verantwortlich.<br />

nach innen (insbesondere bezüglich<br />

der Kooperation in <strong>Stadt</strong> und Region<br />

sowie zwischen beiden) und außen<br />

(insbesondere hinsichtlich der Vertretung<br />

gegenüber dem Land) gleichermaßen<br />

benennen.<br />

(2) Große Beratungsgremien (wie das<br />

gegebene) sind naturgemäß <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />

Bewältigung einer solchen Aufgabe<br />

ungeeignet. Folglich:<br />

(3) Benötigt wird eine kleine Arbeitsgruppe,<br />

<strong>die</strong> <strong>die</strong> Arbeit <strong>für</strong> das große<br />

Gremium leistet, bestehend aus Personen,<br />

<strong>die</strong> sich durch Kompetenz,<br />

Engagement und innere Verpflichtung<br />

<strong>für</strong> das Anliegen auszeichnen.<br />

Als <strong>die</strong>s <strong>für</strong> alle ersichtlich war und in<br />

der Runde <strong>die</strong> Umschau nach da<strong>für</strong><br />

geeigneten Personen begann, habe<br />

ich <strong>für</strong> <strong>die</strong> Liberalen spontan vorgeschlagen,<br />

<strong>die</strong>jenigen, <strong>die</strong> unsere <strong>Stadt</strong><br />

in <strong>die</strong> Zukunft zu führen gedenken und<br />

denen das verfolgte Anliegen fraglos<br />

gleichermaßen am Herzen liegt, mit<br />

ihrer Kompetenz, ihrer Ausstrahlung<br />

auf ihre Sympathisanten und ihrer daraus<br />

erwachsenden Wirkungsmacht<br />

zur Lösung <strong>die</strong>ser Aufgabe zusammenzuführen.<br />

Der Vorschlag lautete<br />

also: Die anwesenden OB-Kandidaten<br />

Angelika Storz, Hubert Ernst, Klemens<br />

Koschig und Ralph Schönemann<br />

entwickeln gemeinsam ein übereinstimmendes<br />

Konzept des Selbstverständnisses<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> aufeinander bezogene<br />

Entwicklung von <strong>Stadt</strong> und<br />

Region.<br />

Dass <strong>die</strong> Kandidaten und das gesamte<br />

Gremium den Vorschlag annahmen,<br />

eröffnet Chancen in mehrfacher Hinsicht:<br />

(1) Die Einmütigkeit der Konkurrenten<br />

wird Signalwirkung nach außen entfalten:<br />

Bezüglich seiner zentralen Interessen<br />

ist sich <strong>Dessau</strong>-<strong>Roßlau</strong> einig,<br />

jeder der Gewählten wird sie in gleicher<br />

Weise wahrnehmen.<br />

(2) Die Einmütigkeit kann Signalwirkung<br />

nach innen entfalten: Es lohnt<br />

sich, im Interesse des Allgemeinwohls<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> fixierten zentralen Ziele zur<br />

Wahl zu gehen, wem auch immer man<br />

seine Stimme geben will.<br />

(3) Die aktive Einbindung in <strong>die</strong> Formulierung<br />

von Zielen erzeugt regelhaft<br />

das Bedürfnis und <strong>die</strong> Verpflichtung<br />

zu ihrer Umsetzung. Sofern <strong>die</strong><br />

Mitwirkung von Redlichkeit getragen<br />

war, dürfte der Wahlsieger mit der bleibenden<br />

Unterstützung der Unterlegenen<br />

bei der Verfolgung der gemeinsam<br />

bestimmten Ziele bzw. Strategien<br />

rechnen können.<br />

<strong>Dessau</strong>-<strong>Roßlau</strong> - <strong>die</strong> am 01.07.2007<br />

entstehende Doppelstadt - sollte hoffen<br />

können, dass alle Beteiligten im<br />

beschriebenen Sinne wirken. Das<br />

würde unserem Antlitz und Ansehen<br />

nach innen und außen <strong>die</strong>nlich sein<br />

und Gefahren abwehren, <strong>die</strong> unserem<br />

Gemeinwesen drohen.<br />

In <strong>die</strong>sem Sinne grüße ich Sie zugleich<br />

im Namen meiner Fraktionskollegen<br />

Rainer Maloszyk und Dr. Ulrich Plettner.<br />

Wir wünschen Ihnen ein gelingendes<br />

Weihnachten Ihrer Wahl und<br />

<strong>für</strong> das Jahr 2007 Umstände, <strong>die</strong> Ihnen<br />

gewogen sein mögen.<br />

Dr. rer. nat. habil. Jürgen Neubert<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> Fraktion der Liberalen im<br />

<strong>Dessau</strong>er <strong>Stadt</strong>rat<br />

Nachbemerkung: Kennen Sie Syllogismen?<br />

Hier zwei Kostproben:<br />

(1) <strong>Dessau</strong> steht <strong>für</strong> Anhalt<br />

Anhalt steht <strong>für</strong> Sachsen-Anhalt<br />

Folglich: <strong>Dessau</strong> steht <strong>für</strong> Sachsen-Anhalt<br />

(2) Sachsen-Anhalt braucht Anhalt<br />

Anhalt braucht <strong>Dessau</strong><br />

Folglich: Sachsen-Anhalt braucht<br />

<strong>Dessau</strong><br />

Konsequenz:<br />

Wie man es auch dreht - an <strong>Dessau</strong><br />

kommt keiner vorbei!<br />

FDP-Fraktion<br />

im <strong>Stadt</strong>rat<br />

Zerbster Str. 6<br />

06844 <strong>Dessau</strong><br />

Unsere Geschäftsstelle ist zu<br />

erreichen:<br />

Montag bis Freitag<br />

von 9.00 bis 13.00 Uhr<br />

Telefon: 0340 / 214248<br />

Fax: 0340 / 25 088 41<br />

E-Mail: fdp.dessau@web.de<br />

Internet:http://www.fdpdessau.de

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