Verkehrsbeeinflussung und Sicherheitstechnik in ... - Siemens Mobility

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MARKT UND PRAXIS | SPECIAL | Verkehrsbeeinflussung und Sicherheitstechnik Special Verkehrsbeeinflussung und Sicherheitstechnik in Tunneln Forschungsobjekt Tunnelsicherheit Bisher standen vor allem die Sicherheitssysteme im Tunnel selbst im Fokus. In Zukunft wird es jedoch auch darum gehen, mögliche Gefahrenherde zu identifizieren, bevor sie die Röhre erreichen. Forscher von Siemens haben im Rahmen eines vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Verbundprojekts Frühwarnsysteme auf Basis innovativer Detektionstechnologien erdacht und sehr erfolgreich getestet. Bild 1: Innovative Detektionstechnologien und deren Einbindung in die Siemens-Tunnelleitzentrale ITCC standen auf dem Prüfstand: Erfassung von Gefahrguttransporten durch ein spezielles Videosystem Verbundprojekt SKRIBT Gefahr erkannt, Gefahr gebannt: Das wäre zweifellos die Wunschvorstellung eines jeden Tunnelbetreibers im Hinblick auf das Unfallrisiko unter Tage. Auch um diesem Ideal ein Stück näher zu kommen, hat das Bundesministerium für Bildung und Forschung das Verbundprojekt SKRIBT gefördert: Hinter dem kryptischen Namen „Schutz kritischer Brücken und Tunnel im Zuge von Straßen“ verbirgt sich zum einen die Sorge um die Sicherheit von Verkehrsteilnehmern – zum anderen aber auch das Ziel, eine noch höhere Verfügbarkeit der Bauwerke zu erreichen, die wegen ihrer Flaschenhalsfunktion für die Leistungsfähigkeit der mobilen Gesellschaft von entscheidender Bedeutung sind. Automatische Früherkennung von Gefahren Für den Bereich Betriebs- und Sicherheitstechnik waren dabei die Spezialisten der Siemens AG verantwortlich, die zu den weltweit führenden Komplettanbietern von Tunnel- und Verkehrsleitsystemen gehört. Ihre Aufgabe war die Erforschung der technologischen Möglichkeiten zur automatischen Früherkennung von Gefahren und zur Optimierung des Strategie- und Notfallmanagements in der Tunnelzentrale. „Von März 2008 an haben wir analysiert, getüftelt und experimentiert“, sagt Michael Sax, für die Koordination der SKRIBT-Aktivitäten zuständiger Projektleiter bei Siemens. „Im Jahr 2010 schlug die Stunde der Wahrheit – da mussten sich unsere Lösungen mehrere Monate lang bei den in Kooperation mit der Autobahndirektion Südbayern durchgeführten Tests im Tunnel Aubing bei München bewähren.“ Insgesamt standen drei innovative Detektionstechnologien und deren Einbindung in die Siemens-Tunnelleitzentrale ITCC auf dem Prüfstand: die Erfassung von Gefahrguttransporten durch ein spezielles Videosystem (Bild 1), die Erkennung riskanter Frachtgüter (Bild 2) per Radio Frequency Identification (RFID) und das Aufspüren von Fahrzeugen mit überhitzten Bauteilen Bild 2: Erkennung riskanter Frachtgüter per Radio Frequency Identification (RFID) wie etwa Rädern, Bremsen oder Motoren mithilfe von Wärmebildkameras (Bild 3). Um es vorwegzunehmen: Alle drei Ansätze haben sich in der Praxis bestens bewährt, wie mit der bei SKRIBT federführenden BASt (Bundesanstalt für Straßenwesen) im Abschlussbericht resümiert: „Die Kombination von RFID-Daten, Video- und Wärmebildern zusammen mit der vollständigen Integration in ein Leitsystem konnte so im Testbetrieb erstmalig gezeigt werden. Insbesondere die dadurch möglichen Live- Demonstrationen für nationale und internatio nale Experten sind als sehr erfolgreich an zusehen.“ Bei der Videodetektion der Gefahrguttafeln von Lkw überzeugte eine eigens dafür Straßenverkehrstechnik 1.2013
Verkehrsbeeinflussung und Sicherheitstechnik | SPECIAL | MARKT UND PRAXIS Bild 3: Aufspüren von Fahrzeugen mit überhitzten Bauteilen wie etwa Rädern, Bremsen oder Motoren mithilfe von Wärmebildkameras Die auf den ersten Blick wohl spektakulärste Möglichkeit zur Früherkennung von Gefahren eröffnen indes die von einer Wärmebildkamera aufgenommenen Infrarot- Scans der Fahrzeuge, die in den Tunnel fahren. Ein Bildverarbeitungsprogramm segmentiert das Bild anhand eines Modells des Fahrzeugs und erkennt brandanfällige Teile wie Räder, Bremsen, Achsen und Motor. Ein Analyseprogramm fahndet dann in der Infrarotaufnahme nach temperaturrelevanten Defekten – erfahrungsgemäß eine der häufigsten Ursachen für Brandunfälle in Straßentunneln. Somit wäre es möglich, den Lenker eines Fahrzeugs mit überhitzten Bauteilen etwa durch rot geschaltete Ampeln oder blinkende Warnmodifizierte Variante des Siemens-Systems Sicore, das Kamera, Prozessor, Beleuchtungseinheit und Bildauswertung in einem Gerät bietet: Sobald eine Gefahrguttafel erkannt wird, schickt Sicore die entsprechende Kemler-Zahl samt UN-Code zur automatischen Entschlüsselung an die Zentrale. Für das Störfallmanagement bedeutet die frühzeitige Information im Falle eines Falles einen erheblichen Zeitgewinn – schon allein deshalb, weil sich nicht alle Gefahrgüter bei Entzündung mit Wasser löschen lassen. Unterstützen könnte man das zusätzlich durch die Hightech-Lösung RFID – die Identifizierung durch Funksignale. Die Siemens-Forscher setzten beim Praxistest einen besonders energieeffizienten und zudem abhör- und fälschungssicheren RFID- Transponder ein, der genaue Informationen über die Ladung an ein Lesegerät sendet. Spektakulär: Wärmebildkamera macht Infrarot-Scans von Fahrzeugen schilder rechtzeitig vor dem Tunnel auszubremsen. Inzwischen haben die vielversprechenden Ergebnisse rund um das Forschungsobjekt Tunnelsicherheit die SKRIBT-Verantwortlichen dazu bewogen, die Studien fortzusetzen. Unter dem Namen SKRIBT Plus geht es nun seit 2012 u.a. darum, die allesamt überraschend kosteneffizienten Hightech-Konzepte in Bezug auf ihre Alltagstauglichkeit weiter zu perfektionieren. Weitere Informationen: Siemens AG Infrastructure & Cities Sector Mobility and Logistics Division www.siemens.com Straßenverkehrstechnik 1.2013
Seite 1: siemens.de/mobility Verkehrsbeeinfl

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