28.04.2014 Aufrufe

13. Juni 2013 - MonatsRevue.at

13. Juni 2013 - MonatsRevue.at

13. Juni 2013 - MonatsRevue.at

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Manches Mal erscheint ein Werbeslogan doch nicht so passend<br />

Bahn fahren, Nerven sparen?<br />

SP-Stadt-Chef Markus Riedmayer übt Kritik<br />

nicht, welchen Zug man nehmen soll.<br />

Auskunft erhält man am Bahnschalter<br />

ebenso wenig. Die Mitarbeiter dort<br />

wissen auch nicht mehr. Bemerkenswert<br />

ist auch, dass ein Unternehmen<br />

von der Größe der ÖBB nicht einmal<br />

im Telefonbuch zu finden ist. Dort gibt<br />

es nur eine Nummer, mit ewigen Tonbandmitteilungen,<br />

durch die man sich<br />

durcharbeiten muss, bis man wieder<br />

am Anfang ist und letztlich aufgibt.<br />

Nachdem vor allem dieses Spiel, die<br />

Bahnfahrer von einem Bahnsteig zum<br />

anderen zu scheuchen, kein Einzelfall<br />

ist, begehrte die <strong>Mon<strong>at</strong>sRevue</strong> Auskunft<br />

bei den ÖBB.<br />

Fotos: Markus Freilinger (3)<br />

Am Bahnhof Baden kann es schon vorkommen, das die Bahnfahrt für die Zuggäste zum Spießroutenlauf wird<br />

BADEN: Am 6. Mai war es wieder soweit. Ein Zug blieb zwischen Baden und Bad Vöslau liegen<br />

und ab dann herrschte auf der Südbahn nur mehr Chaos. Für jene Bahnfahrer, die mit<br />

dem Zug um 15.02 von Baden Richtung Wien wollten, begann ein Spießroutenlauf.<br />

Der elektronischen Anzeigetafel war<br />

zu entnehmen, dass ein Regionalzug,<br />

der bereits über 30 Minuten zu spät<br />

war, in ein paar Minuten Richtung<br />

Wien fahren sollte. Allerdings auf dem<br />

Bahnsteig Richtung Wiener Neustadt.<br />

Ein mit Passagieren voll besetzter<br />

Bahnsteig setzt sich in Bewegung, die<br />

Menschen wechselten zum anderen<br />

Gleis. Kaum waren alle Fahrgäste dort<br />

angelangt, hieß es aus dem Lautsprecher<br />

„umkehren“. Der Zug fährt doch<br />

am richtigen Gleis ein. Wieder setzte<br />

sich alles, diesmal zum zweiten Mal,<br />

in Marsch. Es wäre nicht die ÖBB,<br />

wäre nicht wieder alles berichtigt worden.<br />

Alle sollten ein drittes Mal den<br />

Bahnsteig wechseln. Darunter waren<br />

auch ältere Menschen und Mütter mit<br />

Kindern. Dort angekommen, musste<br />

man feststellen, dass die Anzeigentafel<br />

den einfahrenden Zug nun wieder<br />

nach Wiener Neustadt zurückschickte.<br />

Nachdem die Waggons kaum besetzt<br />

waren, dachte sich niemand etwas dabei.<br />

Niemand stieg ein. Fahrziel war<br />

ja Wien. Zur Überraschung der Fahrgäste<br />

setzte sich der Zug dann freilich<br />

Richtung Wien in Bewegung.<br />

Es ist nämlich festzustellen, dass die<br />

ÖBB sehr gut funktionieren, solange<br />

alles seinen gewohnten Ablauf h<strong>at</strong>.<br />

Geht etwas daneben, sind die Herren<br />

in der Fahrdienstleitung völlig überfordert<br />

und reagieren kopflos. Das Inform<strong>at</strong>ionsmanagement<br />

versagt jedenfalls<br />

regelmäßig. In den Bildern sieht<br />

von Markus Freilinger<br />

man zwei verschiedene Anzeigetafeln<br />

im Bahnhof Baden mit unterschiedlichen<br />

Angaben zu ein und demselben<br />

Zeitpunkt. Ein Vorfall, der schon länger<br />

zurückliegt. Über Lautsprecher<br />

erfährt man meist gar nichts und auch<br />

Pressesprecher Christopher Seif gibt<br />

zu bedenken, dass im Falle einer Störung<br />

ein enormes Maßnahmenpaket<br />

in kürzester Zeit nötig ist, um die Situ<strong>at</strong>ion<br />

in den Griff zu bekommen. „Dabei<br />

muss man sehr schnell reagieren<br />

und leider ist oft nicht sofort klar, welche<br />

Variante die beste ist. Unbestritten<br />

ist allerdings, dass die Inform<strong>at</strong>ion<br />

im Störungsfall noch nicht optimal ist.<br />

Hinzu kommt, dass die Strukturen in<br />

den ÖBB sehr festgefahren sind und<br />

nicht leicht aufzubrechen sind“, gibt<br />

sich Seif sehr selbstkritisch. „Es ist aber<br />

ein Anliegen von ganz oben, also von<br />

unserem ÖBB Boss Christian Kern, hier<br />

kundenfreundlicher zu arbeiten. Was<br />

im Einzelfall einer Störung zu leisten<br />

ist, ist enorm. Jeder Störungsfall wird<br />

außerdem nachher genau aufgearbeitet<br />

und analysiert“, erklärt Seif.<br />

Aktuelles aus der Region täglich online:<br />

www.mon<strong>at</strong>srevue.<strong>at</strong><br />

4

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!