Pflegeelternrundbrief I/2013
Pflegeelternrundbrief I/2013
Pflegeelternrundbrief I/2013
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„Cyber-Mobbing“ – Nur ein Ort eines Alltagsphänomens bei Kindern und Jugendlichen<br />
Im Internet hingegen lässt es sich häufig sehr frühzeitig lokalisieren, doch<br />
auch hier „lebt“ der negative Prozess von der hohen Aufmerksamkeit anderer<br />
Internetnutzer. Der Umgang mit Cyber-Mobbing ist auch deshalb<br />
nochmals schwieriger, da die Geschwindigkeit der Handlungen und Entwicklungen<br />
innerhalb des Mobbing-Prozesses deutlich höher sind, als im<br />
Alltag von Schule und Jugendarbeit.<br />
Ist der Vorgang des Mobbens und Gemobbtwerdens jedoch offen ersichtlich<br />
(und das ist in der Mehrzahl der Fälle so), dann ist es für das betroffene<br />
Kind bzw. den betroffenen Jugendlichen von besonderer Bedeutung,<br />
wie sich die Gruppe verhält. Meistens erleben wir, dass zunächst unbeteiligte<br />
Mädchen und Jungen in solchen Situationen völlig verunsichert und<br />
unentschlossen sind, wie sie sich verhalten sollen. Doch kann dies bereits<br />
entscheidende Bedeutung haben.<br />
Es lassen sich grundsätzlich fünf Ebenen festlegen, auf denen die Handlungen<br />
des Täters bzw. der Täterin gegenüber dem Opfer vollzogen werden:<br />
• Die Möglichkeiten des Opfers, sich mitzuteilen, werden beeinträchtigt<br />
• Seine sozialen Kontakte werden beständig gestört<br />
• Es erfolgt eine permanente Abwertung des sozialen Ansehens des<br />
Opfers<br />
• Negative Beeinflussung der Lern- und Lebenssituation ist eine weitere<br />
Folge<br />
• Eine erhebliche Beeinträchtigung der Gesundheit des Opfers ist ein<br />
deutliches äußeres Zeichen<br />
Strafrechtliche Abgrenzung von Mobbing unter Kindern und Jugendlichen<br />
Natürlich sind körperliche Bedrohungen und Übergriffe, Erpressung und<br />
sexuelle Übergriffe von strafrechtlicher Relevanz. Es muss uns aber bewusst<br />
sein, dass dies nur 6 bis 8% der gesamten Mobbing-Übergriffe unter<br />
Kindern und Jugendlichen betrifft.<br />
Der absolut überwiegende Teil der Übergriffe bewegt sich im Bereich<br />
verbaler, psychischer Angriffe. Und die strafrechtliche Bewertung dieser<br />
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