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Pflegeelternrundbrief I/2013

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Zwischen Faszination und Sucht – Exzessives Computerspiel als Entwicklungsrisiko<br />

ist spielerisch möglich, sich mit Ängsten zu beschäftigen und Gefahren<br />

zu bestehen, die es im Leben in dieser Form vielleicht so gar nicht<br />

gibt (vgl. Köhler, S.111ff).<br />

• Kinder spielen, weil es die beste Art und Weise ist, die sich entwickelnden<br />

Sinne zu schulen und die unterschiedlichen Wahrnehmungen der<br />

Sinneskanäle zu integrieren. Die Integration der verschiedenen Sinneswahrnehmungen,<br />

ist eine Voraussetzung für eine gesunde kindliche<br />

Entwicklung (vgl .<strong>Pflegeelternrundbrief</strong> I/2012).<br />

• Lernen ohne Spiel wäre nur ein unflexibles Einüben von Fertigkeiten.<br />

Um wichtige Sozialisationsaufgaben zu bewältigen, scheint das kindliche<br />

Spiel der „Königsweg“ zu sein, da das Kind Grenzen erfahren<br />

kann. Dabei kann es innerhalb der jeweils eigenen emotionalen und<br />

kognitiven Fähigkeiten, das Spiel selbst gestalten (vgl. Thalemann/<br />

Thalemann2010, 123ff).<br />

Besonderheiten des Computerspieles<br />

Das Spiel am Computer weist einige Unterschiede zum herkömmlichen<br />

Spiel auf und birgt aus dieser Unterschiedlichkeit heraus Risiken. Bedeutsam<br />

scheinen mir die Unterschiede hinsichtlich Kontrollierbarkeit des<br />

Spielgeschehens, die Aufhebung von Raum und Zeit und die sehr einseitige<br />

Auslastung der Sinneskanäle, was vermutlich Auswirkungen auf das<br />

sich entwickelnde Gehirn hat. Elektronische Spiele bringen es mit sich,<br />

dass viele Schranken, die die Umwelt dem herkömmlichen Spiel auferlegt,<br />

umgangen werden können. Bildschirmspiele ermöglichen es Kindern und<br />

Jugendlichen in einem anderen Maße, Grenzen des eigenen Handelns und<br />

der Umwelt zu verlassen und in virtuellen Welten dem Bedürfnis nach<br />

Autonomie und Anerkennung nachzukommen (Thalemann/Thalemann,<br />

2010, 123ff). Beim Umgang mit dem Computer herrscht eine sehr einseitige<br />

Form des sozialen Austausches vor, der Spieler sitzt meist alleine<br />

vor dem Bildschirm. Die sinnlichen und körperlichen Erfahrungen beschränken<br />

sich vor allem auf den Bereich der visomotorischen Sinneskanäle. Die<br />

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